Topographie Flashcards
1
Q
Thesen zur Topographie/zum Entwurf in Anlehnung an Johannes Kister
A
- Entwurfsergebnisse sind Werke intuitiver Vorgänge, bei denen die gesamte sinnliche Wahrnehmung eine Rolle speilt
- Dennoch bedienen sich die Entwürfe einer architektonischen Grammatik
- Diese Grammatik basiert auf einer begrenzten Anzahl von Grundelementen
- Die Überzeugungskraft eines Entwurfes hängt on der Präzision ab, mit der die Wirkung dieser Elemente gekannt und eingesetzt wird
2
Q
Bezugsebenen des Entwerfens
A
- Beschäftigung mit der Funktion: Typologie (Vorbild)
- Beschäftigung mit der Form: Raumtypologie und architektonische Elemente
- Beschäftigung mit dem Ort: Topographie
3
Q
Möglichkeiten des Umganges mit der Topographie
A
- auf Stützen
- Mulde
- Plateau/Sockel
4
Q
Bezugsebene Topographie: auf Stützen
A
- Das Volumen des Baukörpers löst sich vom Untergrund und schafft damit einen Zwischenraum besonderer Ausprägung
- Der Baukörper soll als schwebendes Volumen wahrgenommen werden
- Prinzip des Herausstellens/der Präsentation ist entwerferische Absicht
- Der Silhouette des Baukörpers kommt erhöhte Bedeutung zu – sie wird zum dominierenden Element
5
Q
Bezugsebene Topographie: auf Stützen -> Nutzung des Raumes zwischen Fußboden und Grund
A
- Als Schutzraum (Hochwasser und andere Gefahren)
- Wird für Nebenfunktionen (Garagen, Lager, Technikräume,…) genutzt
- Kann sich aus einer Hangsituation entwickeln
- Distanz lässt den Untergrund unversehrt (z.B. bei historischen Ausgrabungen, Naturschutz)
- Zwischenraum interpretiert Elemente der Landschaft
- Besondere Beachtung: Raum- und Belichtungsqualität im Zwischenraum; Höhe der Aufständerung: Proportion & Gebäudekontur
- Kann regional und klimabezogen eine völlig andere Bedeutung haben
6
Q
Bezugsebene Topographie: Mulde
A
- Das Bauwerk schafft einen auf sich selbst bezogenen Ort, die Schwere des Volumens sinkt ein
- Spektrum von der leicht terrassierten Einsenkung bis zu komplett von Erde bedeckten Räumen
- Mulde als Ort der Sammlung und des Schutzes
- Kontrollierter Außenraum zwischen Haus und freier Landschaft (Übergang: Innen – Außen)
- Außenraum unterliegt selbst architektonischen und gestalterischen Regeln (besonderer Ort)
- Der Baukörper wird unverrückbar (in die Topografie eingeschrieben)
- Funktionaler Gewinn: eindeutige Zwangssituation
- Grundvoraussetzung für die gute Nutzbarkeit eines Gebäudes ist seine Erschließung (die rasche Auffindbarkeit des Zuganges)
- Belichtung auch im UG
- Größere Ausnutzung der Grundfläche, größere Bebauungsdichte auch im städtischen Kontext (siehe London: Bebauung mit basement-Geschossen)
- „etwas“ kann aus dem Blickfeld genommen werden -> z.B. Parkierungszone der Autos
- Integration in die Landschaft -> Erhalt von Freiräumen; auch Integration in bestehende Stadtstruktur (Radporthalle Berlin)
- Mulde als Element räumlicher Fokussierung (z.B. Notre-Dame-du-Haut: Modellierung des Fußbodenbereiches zur subtilen Lenkung der Besucher)
7
Q
Bezugsebene Topographie: Plateau/Sockel
A
- In dem Plateau hebt sich ein Bauwerk bewusst aus dem umgebenden Kontext hervor
- Plateau als begehbare Basis
- Gebäude als sichtbares Wahrzeichen
- Bauliche Trennung unterschiedlicher Nutzungen
- Ein Plateau kann mehrere Baukörper in einen ordnenden Zusammenhang bringen
- Wird ein gedachtes Plateau in den Baukörper integriert, nennen wir dies Sockel
- Teil der horizontalen Schichtung als städtisches Element
- Gestalterische Vermittlung zwischen Straße und Fassade
- Funktionale Trennung des öffentlichen vom Privaten
- Symbolwirkung eines Zuganges über einen Sockel/ein Plateau -> Pathos und Macht / Einschüchterung und Erhebung