Thema 6 (Personalentlohnung) Flashcards
Definition Personalentlohnung
alle Maßnahmen, die mit der Bereitstellung finanzieller Leistungen eines Unternehmens an bzw. für seine Arbeitnehmer zusammenhängen. Sie ist die Gegenleistung für die von den Arbeitnehmern erbrachten Arbeitsleistungen und kann in Form von geldlichen Leistungen und geldwerten Leistungen erfolgen.
Allgemeiner Zweck Lohnpolitik
„Lösung“ des grundlegenden Konflikts zwischen dem Gewinnstreben der Unternehmenseigentümer und den Einkommenszielen der Arbeitnehmer
Ziele Lohnpolitik
- Steigerung der Arbeitsproduktivität
* Verringerung der Fluktuation der Arbeitnehmer
Hauptprobleme Lohnpolitik
Bestimmung der…
• absoluten Lohnhöhe: Geldbetrag, den der Arbeitnehmer für seine nach Art und Umfang bestimmte Arbeitsleistung erhält
–> Zurechnung der Wertschöpfung auf die Arbeitnehmer und Kapitaleigner – Verteilungsproblem)
• relativen Lohnhöhe: Festlegung der Höhe der Entlohnung für eine Tätigkeit im Verhältnis zu anderen Tätigkeiten
–> Verhältnisse der Einzellöhne untereinander
Ziele der Entgeltpolitik
- Gewährleistung der Arbeitszufriedenheit u. -leistung
- Anpassung der Entgeltstrategie an Unternehmensstrategie, z.B. Unternehmen
strebt Kostenführerschaft an, dann sollte ein leistungsorientiertes
Entlohnungssystem gewählt werden - Gewährleistung der Entgeltgerechtigkeit
Kriterien und Verfahren der Entgeltdifferenzierung
- anforderungsabhängig („gleicher Lohn für gleiche Arbeit“),
- leistungsabhängig („gleicher Lohn für gleiche Leistung“),
- erfolgsabhängig („gleicher Lohn für gleichen Unternehmungserfolg“),
- qualifikationsabhängig („gleicher Lohn für gleiche Qualifikation“), oder
- statusabhängig („gleicher Lohn für gleiche Loyalität bzw. gleiche
Lohngerechtigkeit
fair und gerecht empfunden und andererseits leistungsfördernd
Mögliche Kriterien Lohngerechtigkeit
Marktgerechtigkeit, Anforderungsgerechtigkeit, Leistungsgerechtigkeit, Sozialgerechtigkeit, Qualifikationsgerechtigkeit
Entgeltformen
Lohn, Sonstige Entgeltteile
Lohn
Grundlohn (Zeit, Akkord, Prämien, Pensumlohn)
Lohn ohne Leistung (Krankheit, Kur/Heilverfahren, Per. Hinderung, Urlaub, Feiertage), Ergänzender Lohn (Prämien, Zuschläge, Gratifikationen)
Sonstige Entgeltteile
Vergütung besonderer MALeistungen (Erfindervergütungen, Verbesserungsvorschlagsprämien)
Erfolgsabhängige Vergütung (Erfolgsbeteiligungen, Ertragsbeteiligungen, Leistungsabhängige Jahreszahlungen, Tantiemen, Provisionen, Kapitalbeteiligung, Unternehmenswert, strateg. Erfolgskriterien)
Bestandteile Entgelt
regelm. Monatseinkommen
nicht regelm Monatseinkommen
Einmalige Zuwendungen
Jahreszahlungen
Formen Entlohnung
Zeitlohn, Leistungslohn (Akkordlohn, Prämienlohn, Pensumlohn)
Zeitlohn
- Entlohnung nach der Dauer der geleisteten Arbeitszeit, d.h. es wird ein bestimmter Lohnsatz pro Zeiteinheit gezahlt (Stundenlohn, Schichtlohn, Tageslohn, Wochenlohn etc.)
- Kein unmittelbarer Leistungsbezug
- Orientierung an „Normalleistung“ des Arbeitnehmers (mittelbarer Leistungsbezug)
Formen Zeitlohn
- Reiner Zeitlohn: meist Stunden- oder Monatslohn ohne ergänzende Leistungsanreize Zeit als einziger Maßstab für die Leistung
- Zeitlohn mit Leistungszulage: Leistungszulage wird als Prämie gewährt (z.B. Mengenprämie, Anwesenheitsprämie etc.)
Anwendungsbereiche Zeitlohn
- Probleme bei Messung von Leistungen
- Qualität wichtiger als Quantität
- Arbeitsanfall uneinheitlich und unregelmäßig
- hohe Kosten bei Ermittlung von Leistungsvorgaben und der Leistungserfassung
Vorteile Zeitlohn
- Einfachheit der Abrechnung
- Schonung von Mensch und Maschine vor überhastetem Arbeitstempo
- Zeit für Berücksichtigung der Produktqualität
Nachteile Zeitlohn
• Risiko der Leistungszurückhaltung
• keine Anreize für quantitative oder qualitative
Mehrleistungen
Alternative - ZL mit Leistungzulage
Akkordlohn
• Entlohnung für geleistete Menge
–> Unmittelbarer Leistungsbezug