Thema 6 Flashcards
Wesentliche Voraussetzung für erörterte Irrelevanzbeweise:
Gegebenes Investitionsprogramm, d.h. gegebene stochastische Einzahlungsüberschüsse, einer Unternehmung
Dafür erforderlich:
Symmetrische Informationsverteilung zwischen Kapitalgebern und Unternehmer
Dabei zwei denkbare Grundtypen asymmetrischer Informationsverteilung:
1) Unternehmer hat bereits vor Begründung der Finanzierungsbeziehung Informationsvorsprung, und zwar hinsichtlich seiner Investitionsmöglichkeiten, also der künftigen stochastischen Einzahlungsüberschüsse.
–> „Hidden information“
2) Unternehmer besitzt nach Begründung der Finanzierungsbeziehung Informationsvorsprung hinsichtlich seines tatsächlichen (Investitions-) Verhaltens.
–> „Hidden action“
Def gute Unternehmen
können aufgenommenen Kredit inkl. Zinsen auf jeden Fall in t = 1 zurückzahlen
Def schlechte Unternehmen
können mit Sicherheit nur Kreditbetrag I in t = 1 zurückzahlen; mit Wahrscheinlichkeit phi kommt
es zum Totalausfall der Zinszahlungen
Def schlechte Unternehmen
können mit Sicherheit nur Kreditbetrag I in t = 1 zurückzahlen; mit Wahrscheinlichkeit phi kommt
es zum Totalausfall der Zinszahlungen
Pooling Gleichgewicht Def
Ein Pooling-Gleichgewicht ist ein Gleichgewicht (im obigen Sinn), bei dem alle Typen des Senders die- selbe Botschaft wählen.
separierendes Gleichgewicht Def
Es sei den Unternehmen möglich, ein „Signal“ zur Typoffenbarung auszusenden.
–> Sofern sich Aussendung des Signals wegen der hiermit verbundenen Kosten nur für „gute“ Unternehmen lohnt, ist ein separierendes Gleichgewicht möglich.
Definition „Ankündigungseffekt“:
Aktienkursveränderung infolge der Bekanntgabe einer Kapitalerhöhung gegen Einlagen
–> Auf vollkommenem Kapitalmarkt sind nur nicht-negative Ankündigungseffekte denkbar.
Wozu ist das Myers/Majluf-Modell in der Lage,
in der Lage, das Auftreten negativer Ankündigungseffekte zu erklären.
1) Schwäche des Myers/Majluf-Modells:
Nur Betrachtung freier Emissionen, nicht aber von Bezugsrechtsemissionen mit dem zusätzlichen Freiheitsgrad „Emissionskurs“
–> kann unter Umständen ebenfalls Signalcharakter entfalten
2) Beurteilung des Myers/Majluf-Modells im Lichte des Modigliani/Miller-Theorems?
Informationsübermittlungsfunktion hat tatsächlich nur „derivativen“ Charakter
–> Auf vollkommenem Kapitalmarkt kann Informationsübermittlungsfunktion nicht wirksam werden.
Aber Unterschied zur Situation im Hinblick auf Transformationsfunktion:
2) Beurteilung des Myers/Majluf-Modells im Lichte des Modigliani/Miller-Theorems?
Informationsübermittlungsfunktion hat tatsächlich nur „derivativen“ Charakter
–> Auf vollkommenem Kapitalmarkt kann Informationsübermittlungsfunktion nicht wirksam werden.
Aber Unterschied zur Situation im Hinblick auf Transformationsfunktion:
Der vollkommene Sekundärmarkt kann die Transformationsfunktion der Unternehmensfinanzierung perfekt substituieren.
–> Transformationsüberlegungen auf Unternehmensebene nicht möglich, aber auch nicht erforderlich.
Der vollkommene Sekundärmarkt macht eine Informationsübermittlungsfunktion der Unternehmensfinanzierung unmöglich, ohne sie perfekt zu substituieren
–> Einschränkungen des Sekundärmarkthandels für Unternehmensinsider können über verbesserte Signalisierungsmöglichkeiten wohlfahrtserhöhend wirken.
Pecking Order Theorie Definition
Die Pecking-Order-Theorie der Finanzierung geht davon aus bzw. stellt in der Praxis fest, dass es eine “Hackordnung” / Rangordnung bei den Finanzierungsarten gibt: soweit vorhanden, finanzieren sich Unternehmen am liebsten aus dem (operativen) Cashflow (also durch Innenfinanzierung, Gewinne werden einbehalten), danach folgen die Außenfinanzierung durch Fremdkapital (v.a. Bankkredite) und – erst am Schluss – durch Eigenkapital (Kapitalerhöhung).
3) Bedeutung des Myers/Majluf-Modells für die Herleitung von Kapitalstrukturtheorien:
Argumentative Grundlage für die sogenannte Pecking-order-Theorie:
Bei der Finanzierung von Investitionsprojekten sollten die verschiedenen Finanzierungsquellen
gemäß folgender „Hackordnung“ eingesetzt werden:
1) Nutzung von im Unternehmen vorhandenen liquiden Mitteln (Selbstfinanzierung)
2) Einsatz von (möglichst risikoloser) Fremdfinanzierung
3) Einsatz externer Eigenfinanzierung
Pecking-order-Theorie: Unterschied zur Trade-off-Theorie:
Es gibt keinen eindeutigen optimalen Verschuldungsgrad, resultierender aktueller Verschuldungsgrad ist abhängig von vergangenen Finanzierungsentscheidungen, die für aktuelle Finanzierungsmaßnahmen keine direkte Bedeutung haben