Teamführung Flashcards
Unterschied Gruppe/ formelle Gruppe/ Informelle Gruppe
Gruppe: Zwei oder mehr Individuen, die interagieren und voneinander abhängig sind und die zusammengekommen sind, um bestimmte Ziele zu erreichen
Formelle Gruppe: Durch die Unternehmensstruktur definiert, alle Aufgaben klar verteilt
Informelle Gruppe: weder formell strukturiert noch durch die Organisation bestimmt, natürliche Reaktion auf das Bedürfnis nach Sozialkontakten, beeinflussen Verhalten und Leistung stark
Warum treten Menschen Gruppen bei?
Sicherheit, Status, Selbstwertgefühl, Zugehörigkeitsgefühl, Macht und Erreichen von Zielen
Die 5 Phasen des Gruppenentwicklungsmodells
- Forming: Mitglieder fühlen sich unsicher
- Storming: Großes Konfliktpotential zwischen den Gruppenmitgliedern
- Norming: Mitglieder entwickeln enge Beziehungen und Zusammenhalt
- Performing: Die Gruppe ist letztendlich voll funktionsfähig
- Adjourning: In temporären Gruppen die Stufe, bei der Aktivitäten enden und die Gruppe aufgelöst wird
Kritik am 5 Phasen Modell
Annahme: die Gruppe steigert ihre Effizienz während des Durchlaufens der ersten vier Stufen
- Nicht immer richtig – Gruppenverhalten ist komplexer
- hohes Konfliktlevel kann förderlich für gute Leistung sein
- Prozess ist nicht immer linear
- Mehrere Stufen können gleichzeitig stattfinden
- Gruppen können sich zurückentwickeln
- Ignoriert den Unternehmenskontext
Hauptaussage und Reihenfolge der Handlungen Punctuated – Equilibrium Modell (ein alternatives Modell zur Gruppenbildung)
- Zeitlich befristete Gruppen mit Deadlines folgen nicht Fünf-Stufen-Modell
- durchlaufen Veränderungen zwischen Trägheit und Aktivität – zur Halbzeit gibt Produktivitätssteigerung
Reihenfolge der Handlungen:
- Richtung vorgeben
- Erste Trägheitsphase
- Halbzeitstransition
- Große Veränderungen
- Zweite Trägheitsphase
- Beschleunigte Aktivität
Punctuated – Equilibrium Modell: Rollen
- Rolle: von einem Menschen in einer bestimmten Position erwartete Verhalten
- Rollenidentität: Bestimmte Einstellungen und Verhaltensweisen, die zu einer Rolle gehören
- Rollenwahrnehmung: Wahrnehmung einer Person, wie er oder sie sich in einer bestimmten Situation verhalten sollte (extern geprägt)
- Rollenerwartungen: Erwartungen anderer, wie eine Person sich in einer bestimmten Situation verhalten sollte (Psychologischer Vertrag: ungeschriebenes Abkommen, das gegenseitige Erwartungen von Management und MA definiert)
- Rollenkonflikt: Situation, in der eine Person mit divergenten Rollenerwartungen konfrontiert wird
Punctuated – Equilibrium Modell: Normen
- Normen: Akzeptable Verhaltensstandards innerhalb einer Gruppe
- Normklassen: Leistungsnormen (akzeptables Arbeitslevel); Normen zum Erscheinungsbild (Kleidung); Normen zu Sozialkontakten (Freundschaften, etc.); Ressourcenverteilungsnormen (Verteilung und Vergabe von Jobs und Material)
- Konformität: Akzeptanz durch Anpassung des Verhaltens an Gruppennorm schaffen
- Referenzgruppen: Wichtige Gruppen, zu denen Menschen gehören/ zu gehören hoffen und an deren Normen sie sich orientieren
- Deviantes Verhalten am Arbeitsplatz: antisoziales Verhalten oder Arbeitsplatzunhöflichkeit genannt. Freiwilliges Verhalten, dass gegen wichtige Unternehmensnormen verstößt und dadurch das Wohlergehen der Organisation gefährdet.
- Gruppeneinfluss auf deviantes Verhalten: Gruppennormen können das Aufkommen von deviantem Verhalten beeinflussen. Zugehörigkeit zu einer Gruppe erhöht Wahrscheinlichkeit für Devianz, ermöglicht Individuen, sich zu verstecken
Punctuated – Equilibrium Modell: Zusammenhalt
- Inwiefern Gruppenmitglieder sich zueinander hingezogen fühlen und motiviert sind, in der Gruppe zu bleiben
- wir gestärkt durch: verkleinern der Gruppe, Zustimmung zu Gruppenzielen fördern, gemeinsame Zeit erhöhen, Gruppenstatus und Zulassungsvoraussetzungen erhöhen, Wettbewerb mit anderen Gruppen fördern, Belohnungen für die ganze Gruppe, Gruppe physisch isolieren
Entscheidungsfindung in Gruppen (Stärken/ Schwächen)
Gruppenstärken
- Umfangreichere Informationen und breiteres Wissen
- Größere Vielfalt verschiedener Ansichten und größere Kreativität
- Größere Akzeptanz von Entscheidungen
- Generell akkurater
Gruppenschwächen
- Zeitintensiv
- Konformitätsdruck innerhalb der Gruppe
- Diskussionen können von einigen wenigen dominiert sein
- Unklare Verantwortungsbereiche
Spezielle Phänomene bei Gruppenentscheidungen
- Gruppendenken: Konformitätsdruck verhindert, dass ungewöhnliche oder unbeliebte Ansichten oder die Meinung von Minderheiten ausgesprochen werden (beeinträchtigt die Performance negativ)
- Group shift: Bei Diskussion verschiedener Möglichkeiten und Lösungen tendieren Gruppenmitglieder dazu, ihre eigentlichen Ansichten zu übertreiben (führt zu entweder konservativem oder risikoreichem Verhalten)
Symptome von Gruppendenken
- Gruppenmitglieder diskutieren jeden Widerstand gegen
die von ihnen aufgestellten Thesen weg - Mitglieder setzten jene, die Entscheidungen oder
Ansichten der Mehrheit anzweifeln, unter Druck - Mitglieder, die Zweifel haben/ andere Sichtweisen vertreten, äußern ihre Befürchtungen nicht
–>Illusion der Einigkeit.
Minimieren von Gruppendenken durch…
- Reduzieren der Gruppengröße auf 10 oder weniger
- Gruppenführung zu Unparteilichkeit anhalten
- Einen „advocatus diaboli“ ernennen
- Übungen zu Vielfalt
Entscheidungstechniken in Gruppen
- In interagierenden Gruppen, in denen Mitglieder sich persönlich treffen und sich auf verbale und nonverbale Kommunikation verlassen können
- Brainstorming: Ideen generierender Prozess, der helfen soll, Konformitätsdruck zu vermindern
- Nominalgruppentechnik (NGT): Beschränkung von Diskussionen während der Entscheidungsfindung. Mitglieder physisch anwesend, arbeiten aber unabhängig.
- Elektronisches Meeting: Nutzung von Computern, um große Meeting mit bis zu 50 Teilnehmern abzuhalten
Globale Implikationen Gruppen
- Status und Kultur: Die Bedeutung von Status variiert zwischen verschiedenen Kulturen. Manager müssen verstehen, wer und was Status hat, wen sie mit Menschen anderer Kulturen interagieren.
- Faulenzen: Häufig in westlichen (individualistischen) Kulturen
- Gruppenvielfalt: vermehrten Konflikten, können zu vorzeitigem Abbruch und geringerer Moral führen, wenn die anfänglichen Schwierigkeiten überwunden sind, können vielfältige Gruppen oft besser Arbeit leisten
- Oberflächenvielfalt kann Offenheit fördern