Stallklima in Pferdeställen, Lüftung& Wärmehaushalt etc.. Flashcards

1
Q

Was ist Hygiene? Def.

A
  • Fachgebiet der Medizin welches die Lehre von der Gesundheit einschließt.
  • Gesundheitspflege und Gesundheitsfürsorge sowie die dafür getroffenen Maßnahmen, die sich mit den Wechselbeziehungen zw. Mensch und seiner belebten und unbelebten Umwelt befasst.
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2
Q

Sage etwas zur Geschichte der Tierhygiene

A
  • Hygienos, Heilsam, Gesund
    Hygieia: gesundheitsbringende Göttin
  • Codex Hamurapi: enthält Tierschutzvorschriften und
    kultische Haltungsvorschriften für Pferde (18. Jahrhundert v. Chr.)
  • Marcus Terentis Varro: Werk mit tierhygienischen Regeln(116-27 v. Chr.)
  • Mittelalter: „Stallmeisterperiode“: Rückgang der
    Haltungshygiene, Seuchenzüge bis ins 18. Jahrhundert
  • 1761: Gründung einer staatlichen Veterinärschule
    (Claude Bourgelat, 1712-1793)
  • 1752: Zar Peter I. läßt Pferdedoktoren ausbilden
  • 1774: Gründung der „Roßarzneyschule“ in Dresden
  • 1868: in Deutschland Schlachthofzwang
  • 1869: obligatorische Trichinenschau
  • 1875: Deutsches Viehseuchengesetz
  • 1894: Robert von Ostertag gibt das Handbuch der Fleischbeschau
    heraus und gründet das erste deutsche Veterinärhygienische
    Institut an der Tierärztlichen Hochschule Berlin
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3
Q

Wann wurden wo Tierarzneischulen gebaut? (1., wann DE, wann Berlin?)

A
Lyon 1762
Alfort bei Paris 1764
Wien 1767
Turin 1769
Kopenhagen 1773
Skara 1774
Dresden (Leipzig) 1774
Hannover 1778
Karlsruhe 1784
Berlin 1790
München 1790
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4
Q

Gib eine Def. für Tierhygiene an

A

Untersucht die Gesetzmäßigkeiten der Wechselwirkung zwischen Umwelt und
Tier mit dem Ziel der Schaffung optimaler Lebensbedingungen für die Tiere zur
Sicherung ihrer Gesundheit und zur Entfaltung der in den Erbanlagen
vorgegebenen Leistung.

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5
Q

Was sind die Aufgaben der Tierhygiene?

A

 Untersuchung der Umwelt und ihrer Hauptfaktoren in der Wirkung
auf das Tier und
Sicherung der Tiergesundheit durch spezifische Umweltgestaltung
→ Gesundheit der Tiere und des Menschen
→ tiergerechteHaltung (Wohlbefinden)
→ Leistung
→ gesundheitlicheUnbedenklichkeit der Lebensmittel
 Umwelthygiene
→ Schutz der Tiere vor Einwirkungen von Schadstoffen aus
Umweltverschmutzung (Industrie…)
→ Schutz der Umwelt vor Schäden, die von Tierhaltungen
ausgehen können
→ Schutz des Menschen vor Gesundheitsschäden aus
Rückständen

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6
Q

Definiere Ökologie

A

Ökologie: Gesamtheit von Umweltfaktoren

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7
Q

Definiere biotische Faktoren

A
biotische Faktoren (belebte Faktoren):
Artgenossen (intraspezifische Faktoren), Nahrung (trophische Faktoren), Feinde,
Parasiten, Symbionten (interspezifische Faktoren)
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8
Q

Definiere abiotische Faktoren

A
abiotische Faktoren (unbelebte Faktoren):
Licht, Wärme, Wasser, Luft, chem. & mech. Faktoren
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9
Q

Was ist ein Ökosystem?

A

Ökosystem: Beziehungsgefüge der Lebewesen untereinander und mit ihrem Lebensraum. Die Hauptfunktion ist der Kreislauf der Stoffe und der damit
verbundene Energiefluß.

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10
Q

Definiere Beziehungen in der Tierhygiene/ Ökologie

A

Beziehungen: Aktion (Umwelt auf das Tier), Reaktion (Antwort des Tieres auf die Umwelt), Interaktion

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11
Q

Wie spielt die Intensivhaltung in die Tierhygiene / Ökologie hinein?

A

In der Intensivhaltung existiert ein verändertes Ökosystem, was in einer quantitativen und qualitativen Veränderung der Erreger mündet, daher wird die
Tiergesundheit zum primären Problem und Anliegen.

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12
Q

Nenne eine Definition für Tiergesundheit

A

Definition: Ausdruck optimaler Wechselbeziehungen zwischen Tier und Umwelt.
charakterisiert durch:
- morphologische: äußerlich sichtbare Schäden
- physiologische: Normwerte, Parameter
- immunologische: AK-Spiegel
- ethiologische: Verhaltenskriterien, Stereopathien; Bewertung der Haltung

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13
Q

Was sind die Kriterien der Tiergesundheit?

A

Kriterien
• Prinzip der Bedarfsdeckung und Schadensvermeidung als Gesundheitskriterien
für die Tiergesundheit.
• (Sie schließt Gefährdung für menschliche Gesundheit aus, daher die Produktion rückstandsfreier Lebensmittel tierischer Herkunft, bzw. das Freisein der Schlachttiere von latent persistierenden Krankheitserregern.)

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14
Q

Nenne GRUNDLEGENDE ANFORDERUNGEN AN EINE TIERGERECHTE HALTUNG
§ 2 TierSchG

A

„Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat,
1. muß das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend
angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen.
2. darf die Möglichkeit des Tieres zu artgemäßer Bewegung nicht so
einschränken, daß ihm Schmerzen oder vermeidbare Leiden der Schäden
zugefügt werden,
3. muß über die für eine angemessene Ernährung, Pflege und
verhaltensgerechte Unterbringung des Tieres erforderlichen Kenntnisse
und Fähigkeiten verfügen.“

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15
Q

Wie können wir die Tiergerechtheit eines Haltungssystems feststellen?

A

 auf der Grundlage des Bedarfsdeckungs- und Schadensvermeidungskonzeptes
Untersuchungen zum:
1. Verhalten
Normalverhalten? Verhaltensstörungen ?
Bioindukative Bedeutung – Frühdiagnostik gestörter
Organismus-Umweltbeziehungen
2. Morphologie
Haben Tiere Körpermerkmale rasse-/arttypisch
ausgebildet? (Ernährungs- und Pflegezustand,
Entwicklungsstand)
Pathologische Abweichungen /Schäden (Technopathien) ?
3. Physiologie
Ungestörter Ablauf der Lebensvorgänge (Gesundheit)

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16
Q

Wie wird in der “Praxis” die Tierhygiene umgesetzt?

A

ITB - Integrierte Tierärztliche Bestandsbetreuung
VHC – Veterinary Herd Controlling
- Überwachung der Tiergesundheit
- Erstellung von betriebsspezifischen Gesundheitskonzepten
und Impfprogrammen
- Überwachung der Haltungsbedingungen (Tierschutz)
- Erstellung von Hygienekonzepten
➔ Zertifizierter Gesundheits- und Hygienestatus,
➔Zertifizierte Haltungsbedingungen
➔Frei von bestimmten Erregern (von Zoonosen)

17
Q

Welche Bedeutung haben Pferde, was brauchen sie an “Hygiene”?

A

Bedeutung
• hoher Licht und Frischluftbedarf
• große, leistungsstarke Lungen auf Frischluft angewiesen

Einatmung
in Ruhe: 60 l/min
in Bewegung: bis zu 2000 l/min

Bedeutung
• hoher Licht und Frischluftbedarf
• große, leistungsstarke Lungen auf Frischluft angewiesen
• hervorragende Thermoregulation
• vertragen Hitze, Kälte und größere Temperaturschwankungen

18
Q

Welche Einflussfaktoren wirken auf das Stallklima?

A

Tierphysiologische Faktoren
− Ansprüche der Tiere an Temperatur, Feuchtigkeit, Geschwindigkeit
und Gasgehalt der Stallluft sowie an die Beleuchtung
− Vom Tier abgegebene oder bei der Ausscheidung
bzw. Entmistung anfallende Mengen an Wärme, Feuchtigkeit und Gasen
Meteorologische Faktoren
− äußere klimatische Bedingungen
(wirken über stallumschließende Bauteile und Lüftung ein)
Biologische Faktoren
−Mikroorganismen im Stall
Technische Faktoren
− der Stallbau (Größe, Form, Ausbau der
Stallräume und Wärmedämmung)
− Lüftung, Heizung, Kühlung und Befeuchtung, Beleuchtung

19
Q

Welche Rechtsnormen gelten für das Stallklima?

A

Rechtsnormen
• § 2 TSchG
Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat,
– muss das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend
angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht
unterbringen,…
– muss über die für eine angemessene Ernährung, Pflege und
verhaltensgerechte Unterbringung des Tieres erforderlichen
Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen. (1972)
• Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltungen
unter Tierschutzgesichtspunkten (2009)
3.3.Stallklima und Lichtverhältnisse

20
Q

Welche Bedeutung hat das Licht?

A

Bedeutung
• ermöglicht das Sehen der Tiere und hilft Verletzungen zu vermeiden
• Positiver Einfluss auf das Wohlbefinden und das
Leistungsvermögen der Tiere
• Positiver Einfluss auf die Fruchtbarkeit
• Unabdingbar für die Tierkontrolle

21
Q

Welche Anforderungen werden an das Licht gestellt?

A

Anforderungen
• Fensterfläche: mindestens 5% der Stallbodenfläche
(bei Verschattung entsprechend größer)
• Fensterscheiben durch Gitter sichern!
• Lichteinfall wird beeinflusst durch zB. Lage im Raum, Himmelsrichtung,
Verschmutzungsgrad der Fenster

• Künstliche Beleuchtung: mindestens acht Stunden pro Tag
Lichtstärke von mindestens 80 Lux
• Tiere dürfen weder in ständiger Dunkelheit noch in künstlicher
Dauerbeleuchtung ohne Unterbrechung durch angemessene
Dunkelphasen gehalten werden.
• Dabei ist auf den natürlichen Ruhe- und Aktivitätsrhythmus der
Tiere Rücksicht zu nehmen.
• Lichtsensor, sobald natürliches Licht nachlässt

22
Q

Welche Stalltemperatur benötigen Pferde, was muss beachtet werden?

A

Temperatur
• Ausgeprägtes Temperaturregulationsvermögen
• Komfortbereich: 10°C – 15°C; Thermoregulation noch nicht gefordert
• Andauernde Haltung im „Schonklima“ nicht zu empfehlen, da
Thermoregulationsvermögen untrainiert bleibt
• Ideal: Stalltemperatur folgt der natürlichen Außentemperatur
• Vorsicht bei verschwitzten oder geschorenen Pferden!!!

23
Q

Welche Anforderungen gibt es an die Luftfeuchtigkeit?
Nenne Folgen zu niedriger Luftfeuchtigkeit
Nenne Folgen zu hoher Luftfeuchtigkeit

A
Anforderung
• mittlere Luftfeuchtigkeit 60-80%
Folgen zu hoher Luftfeuchtigkeit
• gestörte Thermoregulation
• Überhitzung – Kreislaufkollaps
• Kondenswasserbildung
• begünstigt die Vermehrung von Mikroorganismen
• Schnelleres Verderben von Futter
Folgen zu niedriger Luftfeuchtigkeit
• Staubbildung → Reizung der Schleimhäute
• Austrocknen der Schleimhäute
→ erhöhte Anfälligkeit für Atemwegserkrankungen
24
Q

Wie ist die Wasserdampfabgabe von Pferden?

A

Wasserdampfabgabe
Jedes Pferd gibt pro Stunde bis zu 300 Gramm Wasserdampf
ab, je nach Körpergewicht und Leistung. Das heißt also,
die Stallluft muss täglich bis zu sieben Liter Wasser je Pferd,
bei 20 Pferden entsprechend 140 Liter Wasser pro Tag aus
dem Stall transportieren.
Hohe Luftfeuchtigkeiten mindern die Isolationsfähigkeit
des Felles (Winter) oder die Wärmeabgabe über Konvektion
und Evaporation (Sommer).