Infektionsprophylaxe i.d. Pferdehaltung Flashcards

1
Q

Nenne die Bestandteile der Infektionskette

A
1. Infektionsquelle
• kranke, latent infizierte Tiere, Ausscheider, Kadaver
• Wildtierpopulationen
• Mensch
• kontaminierter Gegenstand
2. Übertragungsweg
• aerogen, alimentär
• kontakt, transmissiv (Vektoren)
3. Empfindliches Individuum
•prädisponierende Faktoren
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2
Q

Wie und wo kann die Infektkette unterbrochen werden, welche Möglichkeiten gibt es?

A

Die Möglichkeit der Unterbrechung besteht an allen drei Punkten der Infektkette.

  1. An der Infektionsquelle
    - Importverbot, Quarantäne….Keulung
  2. Am Übertragungsweg
    - Vektorbekämpfung, Hygienemaßnahmen…
  3. Am Individuum
    - Haltungsbedingungen optimieren, Impfung….
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3
Q

Nenne Zoonosen

A

Erysipelothrix rhusiopathiae - Erreger des Rotlaufes
Trichophyton verrucosum – „Rinder“flechte
MRSA und andere Wundinfektionserreger
Mikrosporum canis

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4
Q

Weshalb Händehygiene ?

A
Hände sind das wichtigste Übertragungsvehikel
von Infektionserregern
- Arbeitsunfähigkeit
- Infektionsquelle für Andere
- Selbstschutz
- Schutz der Tiere
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5
Q

Welche Hautflora-Typen unterscheiden wir?

A

Residente (pysiologische) Flora : Ständig vorhandene Keimflora der Haut. Sie bildet einen wirksamen Schutzmechanismus gegen das Eindringen hautfremder Keime. Wichtig: Handpflege; bietet Schutz vor Infektionen

Transiente Flora: Diese Keime gelangen durch den Kontakt mit der Umwelt auf die Hände. Sind der Säuremantel& die residente Flora intakt, stirbt ein Großteil dieser Keime innerhalb weniger Stunden ab.
Transiente Keime, die über die Hände weiterverbreitet werden, können beim Patienten schwere Infektionen hervorrufen.

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6
Q

Keimflora unterschiedlicher Körperregionen Bsp.

A

Hautregion Mikroorganismen Keimzahl (cm^2 Haut)

Hände Staphylokokken, wenige Propioni- u. Corynebakterien 10.000- 100.000
Arme, Beine Staphylokokken, Mikrokokken. Coryne- u.
Propionibakterien, wenig Acinetobacter spp. u.a.
1.000- 100.000
Abdomen Sternum Staphylokokken, Coryne- u. Propionibakterien 100.000- 1.000.000
Rücken Staphylokokken, Propionibakterien, wenig andere Spezies 1.000- 10.000
Leiste Staphylokokken, Propioni- und Corynebakterien, wenig gramnegative Stäbchen, Pilze (z.B. Candida spp.)
10.000- 100.000
Perineum Staphylokokken, Corynebakterien gramnegative Stäbchen (v. a. E-coli, Proteus und Pseudomonas spp.) 10.000- 100.000
Axilla Staphylokokken, gramnegative Stäbchen (v. a.
Klebsiella, Enterobacter und Alcaligenes spp.)
1.000.000- 10.000.000

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7
Q

Was gehört zur Händehygiene?

A
  1. Händewaschen
  2. Händedesinfektion
    - Hygienische Händedesinfektion
    - Chirurgische Händedesinfektion
  3. Verwendung von Handschuhen
    - Unsterile Einmalhandschuhe
    - Sterile Einmalhandschuhe
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8
Q

Was ist das Ziel des Händewaschens? Was passiert mit den Keimen dabei?

A

Ziel: Entfernen von Verunreinigungen,
(Reduktion der transienten Keimflora)
Keime werden beim Händewaschen:
• nur in geringen Mengen von der Hautoberfläche
entfernt (In Fällen aber Reduktion bis zu 90% möglich)
• nicht effizient abgetötet
• in die Umwelt verteilt!
Bei Kontamination mit pathogenen Erregern oder bei Verdacht vorher desinfizieren!

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9
Q

Was muss beim Händewaschen in der Klinik/Praxis beachtet werden und wann sollte man sie waschen?

A
Wann?
• vor und nach Arbeitsbeginn
• nach dem Toilettenbesuch
• vor dem Essen
• bei Bedarf
Zu beachten:
- Keine Stückseife verwenden sondern
keimreduzierende Waschlotion aus Spender
- Keine Gemeinschaftshandtücher sondern
Einmalhandtücher verwenden
- Rückfettende Creme verwenden
Dosierspender nur mit dem Ellenbogen betätigen
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10
Q

Welche Arten der Händedesinfektion gibt es, worin unterscheiden sie sich, was sind ihr Ziele?

A

Hygienische Händedesinfektion
Wichtigste Maßnahme zur Verhütung von Infektionen. Dient sowohl zum Schutz des Patienten als auch dem eigenen Schutz.
Ziel: Entfernung und Zerstörung der transienten (potentiell pathogenen) Hautflora.

Chirurgische Händedesinfektion
Sie ist strikt von der hygienischen Händedesinfektion zu trennen. Sie dient ausschließlich dem Schutz des Patienten.
Ziel: Entfernung der transienten und weitgehende Reduktion der residenten Hautflora.

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11
Q

Nenne Ziel, Methode, Einwirkzeit& Wirkstoffe von der Hygienischen Händedesinfektion!

A
Ziel: Abtötung der transienten Flora.
Methode: Einreibemethode
Einwirkzeit: 30 - 60 Sekunden
Wirkstoffe: Alkohole mit rückfettenden und
hautpflegenden Substanzen.

Bei Alkoholen kommt es bei Wasserzugaben zu einer
Verdünnung und führt sofort zu einem Wirkungsverlust!

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12
Q

Nenne Ziel, Methode, Einwirkzeit& Wirkstoffe von der Chirurgischen Händedesinfektion

A

Ziel: Abtötung der transienten Flora und Reduktion der
residenten Flora.
Methode: - Hände und Unterarme werden mit Seifenlösung 2 Minuten gewaschen.
- sterile Bürste nur zur Reinigung der Fingernägel
- abtrocknen mit sterilem Einmalhandtuch
Einwirkzeit: - 5 Minuten werden Hände und Unterarme mit einem alkoholischen Präparat eingerieben und
dabei ständig feucht gehalten
Wirkstoffe: Alkohole mit rückfettenden und hautpflegenden Substanzen.

Auch die desinfizierte Haut gibt aus den tieferen
Hautschichten weiter Keime an die Hautoberfläche ab, daher ist das Tragen von Operationshandschuhen unbedingt notwendig.
Eine sterile Bürste nur für die Nagelreinigung und nicht zum Schrubben der Haut verwenden!

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13
Q

Wann sollte die Hygienische Händedesinfektion durchgeführt werden ?

A
  • nach Kontakt mit Patienten/Tieren, von denen Infektionen
    ausgehen können (evtl. vorher Handschuhe anlegen)
  • nach Kontakt mit kontaminierten Flächen oder Gegenständen
    (z.B. Beatmungsgeräte, Beatmungsmasken, Trachealtuben; Putzzeug
    usw.)
  • nach Kontakt mit Blut, Sekreten oder Exkreten.
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14
Q

Was ist besonders bei der Hygienischen Händedesinfektion zu beachten?

A

Besonders zu beachten ist:
• Hände vorher NICHT waschen (Verdünnung)
• bei Mykobakterien (Mycobacterium tuberculosis) ist eine zweimalige Desinfektion von 30s erforderlich
• bei Verdacht auf Hepatitis B-Viren sind spezielle
Desinfektionsmittel notwendig (VAH – Liste)
• Schmuck und Ringe verschlechtern die Wirkung des
Desinfektionsmittels (ab L2/S2 verboten!)

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15
Q

Nenne den Grundsatz der Instrumentendesinfektion

A

Grundsatz:
Alle im Stall benutzten Geräte müssen als potentiell mit infektiösen Keimen
kontaminiert gelten.
Darum muss bei Versorgung von infizierten Pferden gebrauchtes Equipment
grundsätzlich nach Gebrauch desinfiziert werden.

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16
Q

Was muss bei den Geräte- und

Instrumentendesinfektionsmittel beachtet werden?

A

➢ nur Mittel der VAH – oder DVG-Liste verwenden
➢ Desinfektionsmittellösungen täglich wechseln
Standzeiten:
Hersteller geben lange Standzeiten an (bis zu 14 Tagen), die aber nicht in den
Richtlinien des RKI aufgenommen sind, dort wird ein täglicher Wechsel
empfohlen.

17
Q

Welche Rechtliche Vorgaben zur Wasserversorgung von Tieren (Pferden) gibt es allgemein?

A

• Basisverordnung, VO (EG) 178/2002
➢ Rahmenbedingungen für Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit
➢ Tränkwasser gehört zum Futtermittelbegriff
• Futtermittelhygieneverordnung, VO (EG) 183/2005
➢ Tränkwasser muss für betreffende Tiere geeignetsein
➢ Konstruktion der Tränkanlagen so, dass Kontamination auf Mindestmaß begrenzt
➢ Verantwortliche Personen müssen über erforderliche Fähigkeiten, Kenntnisse und Qualifikationen verfügen
• Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL): Hygienische Qualität von Tränkwasser
➢ Orientierungsrahmen zur futtermittelrechtlichen Beurteilung
➢ Spezifikation der Anforderungen: Schmackhaftigkeit → für ausreichende Wasseraufnahme
Verträglichkeit → unerwünschte Stoffe nur in nicht schädlicher Konzentration
Verwendbarkeit → keine negativen Effekte auf Technik
➢ Festlegung von Parametern zur Qualitätsbeurteilung

18
Q

Lokalisation der Probenahme

A
Einspeisungsort : Brunnen
Stadtwasser
Oberflächenwasser
Leitungswasser :Tränkwassersystem
-Leitungen, Vorratsbehälter
Wasser der Tränkeeinrichtung : Nippel-, Ventiltränken
Trog-, Beckentränken
Rundtränken, …
19
Q

Was für Qualitätskriterien nach BMEL gibt es für Trinkwasser von Tieren (Physiko-chemisch& Chemisch betrachtet)?

A

• Physiko-chemisch und Chemisch
Eine regelmäßige eigene visuelle und olfaktorische
Kontrolle des Tränkwassers!
Frequenz von Qualitätsuntersuchungen:
➢ 1x pro Jahr für jeden Stall
➢ für Betriebe im QS-System oder Initiative Tierwohl Pflicht

20
Q

Nenne Folgen verminderter Wasserqualität

A

• Starke Biofilmbildung durch hohe Eisen- oder Mangangehalte
→ Komplexe Lebensgemeinschaft verschiedener Mikroorganismen
→ Anreicherung von Bakterien, Ergänzungsfuttermitteln, Medikamente
→ Verlegung von Leitungen
→ AB-Rückstände nach Wartezeit

21
Q

Wie kommt es zur Biofilmbildung?

A
  • Fe2+ und Mn2+ bilden bei Kontakt mit O2 schwer lösliches Fe3+ bzw. Mn4+
  • Nährquelle für Mikroorganismen und verminderter Durchfluss
  • weitere Bakterien lagern sich auf > Biofilmbildung!!!
22
Q

Nenne Folgen verminderter Wasserqualität

A

• Unspezifische mikrobiologische Belastung der Tiere:
erhöhter Stress → erhöhte Anfälligkeit für Infektionen oder Faktorenkrankheiten
• Erkrankungen:
durch pathogene Mikroorganismen → Durchfallerkrankungen durch E. coli, Klebsiella, Salmonella, Clostridien,
Pseudomonas (Maes et al., 2019)
• Nitritvergiftungen: Atemnot, Schwäche, Todesfälle
• Verminderte Wasseraufnahme durch Mangel im Geschmack → verringerte Aufnahme an TS,
Leistungsminderung, erhöhte Anfälligkeit für Infektionskrankheiten

23
Q

Was muss bei Tränkeeinrichtungen beachtet/getan werden?

A

Sollen eine ad libitum Versorgung mit hygienisch
einwandfreiem Tränkwasser sicherstellen. ->
Meist Selbsttränkeeinrichtungen

Täglich zu kontrollieren auf:
•Funktionstüchtigkeit
•Hygienestatus

24
Q

Nenne 2 Tränkeeinrichtungen

A

Schwimmertränken

Ventiltränke