Sitzung 8: Resilienz Flashcards
Definiere den Begriff “Resilienz”
Resilienz ist die Fähigkeit, mit Belastungen umzugehen und Bewältigungskompetenzen zu entwickeln
- sollte sich auch und vor allem unter akuten Stressbedingungen zeigen
- kein angeborenes Persönlichkeitsmerkmal
- > eine Kompetenz, die in der Interaktion mit der Umwelt erworben wird
- Herausforderungen werden dabei als notwendig gesehen, um diesen Entwicklungsprozess anzuregen
Was ist der “Puffereffekt” in Bezug auf Resilienz und Risiko?
- Resilienzfaktoren werden besonders wirksam, wenn eine risikoerhöhende Gefährdung vorliegt
- Sie üben einen Puffereffekt aus (“puffern die entwicklungshemmenden Einflüsse des Risikos ab, wirken aber nicht unbedingt entwickungsförderlich)
- Faktoren bestanden bereits vor dem risikoerhöhenden Ereignis
Bezug zu folgenden Risikofaktoren:
- eine positive Entwicklung trotz hohem Risiko-Status (=Ausgangslage; z.B. Armut, elterliche Psychopathologie)
- eine beständige Kompetenz auch unter aktuellem Stress (z.B. Scheidung, hohe Arbeitsbelastung)
- positive bzw. schnelle Erholung von traumatischen Erlebnissen (z.B. Tod eines Elternteils, Naturkatastrophe, Krieg)
Was sind Charakteristika der Resilienz?
- Resilienz als normales Phänomen
- ursprünglich bezogen auf erworbene Fähigkeiten (Kind-Umwelt-Interaktion)
- Mittlerweile häufig ausgebaut auf angeborene und umweltbezogene Faktoren und damit Vermischung mit Schutzfaktorenkonzept (z.T. auch komplett synonymer Gebrauch mit protektiven Faktoren, Ressourcen, Schutzfaktoren)
- Resilienz ist keine unveränderliche, überdauernde Persönlichkeitseigenschaft
- > kontextabhängig
- > Spezifizität (z.B. in Bezug auf das Risiko)
Was sind die 3 Grundbausteine der Resilienz?
sichere Basis:
- Kind erlebt ein Gefühl der Sicherheit und kann sich explorierend mit seiner Umwelt auseinandersetzen
- ICH HABE (Menschen, die mich gern haben)
Selbst-Wertschätzung:
- verinnerlichte Vorstellung, etwas wert zu sein und etwas zu können (Selbstvertrauen aufgrund von Kompetenzerfahrungen)
- ICH BIN (eine liebenswerte Person)
Gefühl der Selbst-Wirksamkeit:
- Gefühl von Einfluss und Kontrolle zusammen mit einem realitätsbezogenen Wissen der persönlichen Stärken und Grenzen
- ICH KANN (Wege finden, Probleme zu lösen)
Was sind Beispiele für Resilienzfaktoren?
s. auch Folie 11-12
Protektive Faktoren
- individuelle Faktoren (Bsp.: Temperament, Selbstregulation)
- affektive Bindungen (Bsp.: Eltern oder andere)
- externe & soziale Unterstützung (Bsp.: soziales Netzwerk)
Biopsychosoziale Resilienzfaktoren
- Epigenetische Faktoren
- Temperamentsfaktoren
Familiäre Ressourcen
- klare Überzeugungen und Wertesysteme
- Optimismus
- Flexibilität
Empirische Resilienzfaktoren
- positives Selbstkonzept
- Kommunikationsfähigkeit
- Problemlösefähigkeit
“life skills”
- Selbstwahrnehmung
- Empathie
- Kreatives Denken
Was ist das Ziel?
Förderung der Resilienzfaktoren als Grundlage für Präventions- und Interventionsmaßnahmen