Sitzung 8: B. Eigenschaftstheoretisches Paradigma Flashcards

1
Q

Eigenschaften als Sammelbegriff: Arbeitsdefinition Persönlichkeit

A
  1. Arbeitsdefinition Persönlichkeit: Persönlichkeit bezeichnet die Summe der auf menschliches Erleben, Empfinden und Verhalten bezogenen relativ überdauernden und situationsübergreifenden individuellen Besonderheiten
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Eigenschaften als Sammelbegriff: Persönlichkeitseigenschaften als ökonomisches Beschreibungskonstrukt

A

Persönlichkeitseigenschaften sind nicht direkt beobachtbar, sondern werden aus dern Häufigkeit und Intensiät direkt beobachtbarer Verhaltensweisen geschlossen
–> Persönlichkeitseigenschaften als ökonomisches Beschreibungskonstrukt für ver. typische Verhaltensweisen
s. F. 7

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Eigenschaften als Sammelbegriff: Eigenschaftszuschreibungen - implizite Vorstellungen

A

Eingenschaftszuschreibungen unterstellen eine implizite Vorstellung von:
1. interindividuellen Unterschieden: in Merkmalsausprägungen
2. Stabilität: der Merkmalsausprägung über ver. Zeitpunkte
3. Konsistenz: der Merkmalsausprägung über ver. Situationen
s. F. 8

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Eigenschaften als Sammelbegriff: Persönlichkeitseigenschaften als Intrument für….

A

… Verhaltensvorhersage
1. Prognosen: Persönlichkeitseigenschaften erlauben Prognosen für die Wahrscheinlichkeit des Auftretens bestimmter Verhaltensweisen
2. Instrumetn der Verhaltensvorhersage: Persönlichkeitseigenschaften als Instrument der Verhaltensvorhersage (werden häufig als Dispositionen für konsistente und stabile Verhaltensweisen betrachtet)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Eigenschaften als Dispositionen: States und Traits

A
  1. States: beziehen sich (eher) auf situations- und zeitabhängige Unterschiede im Verhalten (“aktiv”), Erleben (“entspannt”) und Empfinden (“traurig”)
  2. Traits: beziehen sich (eher) auf situatiosnübergreifende und kontinuierliche Unterschiede im Verhalten, Erleben und Empfinden (=Eigenschaften)
    s. F. 10
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Eigenschaften als Dispotiotionen (traits): Klassischen Differenzierung zwischen Traits und States

A

1.Basiernd auf der Definition von Eigenschaften und unserer Arbeitsdefinition von Persönlichkeit können wir zwischen Persönlichkeitseigenschaften (personality traits) und Zuständen (states) unterscheiden

  1. Auf einem Kontinuum wäre:
    a) traits: auf dem Pol situationskonsistenz und zeitliche Kontinuität
    b) states:auf dem Pol Inkonsistenz und Instabilität
    s. F. 11
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Eigenschaften als Dispotiotionen (traits): Differenzierung und Integration von Traits und States

A
  1. States: (z.B.: moods) beinhalten:
    a) die Traitkomponente
    b) zeitlich fluktuierende Einflüsse des Kontextes und der Situation
    c) sowie Trait x Situations-Interaktionen
    –> Erfassung einer Persönlichkeitseigenschaft sollte also über Situationen und Zeitpunkte hinweg erfolgen
  2. Individuelle Zustände: sich wiederholende und in ver. Situationen gleichsam auftretende Zustände lassen auf Persönlichkeitseigenschaften schließen –> Individuelle Zustände können in Intensität und Qualität durch die Persönlichkeitseigenschaften eingegrenzt werden
    s. F. 12
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Typen, Dimensionen und Profile: Definitionen

A
  1. Typen: Klassifikation von Personen in qualitativ ver. Beurteilungskategorien nach dem Vorliegen bestimmter Eingenschaftskombinationen
  2. Dimensionen: Anordnung von Personen auf der Basis quantitativ/ kontinuerlich abgestufter Eigenschaftsdimensionen
  3. Profil: Klassifikation von Individuen auf Grund ihrer Ausprägungen auf meherern quantitativ/ kontinuierlich abgestufeten Eigenschaftsdimensionen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Die Eigenschaftstheorie von Grodon Allport: Grundidee

A
  1. Ganzheitliche Theorie: Versuch einer ganzheitlichen Theorie, welche die nomothetische und idiographische Perspektiven auf die Persönlichkeit vereint:
    a) Nomothetisch: es existiert eine endliche Anzahl an allgemeinen Persönlichkeitseigenschaften zur Beschreibung der Persönlichkeit und Klassifizierung von Individuuen –> betont Gemeinsamkeiten in der menschlichen Persönlichkeit
    b) Idiopraphisch: jedes Individuum weist eine einzigartige Persönlichkeitstruktur auf, welche nur in Auseinandersetzung mit dem entsprechendem Individuum verstanden werden kann –> betont Einzigartigkeit von Individuen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Die Eigenschaftstheorie von Grodon Allport: Grundidee: Nomothetische Perspektive und Idiographsiche Perspektive - Welche Ansätze

A
  1. lexikalischer Ansatz: nomothetische Perspektive:
    Allport & Odbert (1936): 4.504 als allgemeine Persönlichkeitseigenschaften (z.B.: Ängstlichkeit, Höflichkeit, Geselligekeit) mit denen alle Menschen charakterisiert und beschrieben werden können
  2. Persönliche Dispositionen - idioprafische Perspketive: individuelle Persönlichkeitseigenschaften (z.B.: Paranoia, Phobien) und Ausprägungen in allgemeinen Persönlichkeitseigenschaften bilden in iherer Kombination die einzigartige Persönlichkeit eines einzelnen Individuums
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Die Eigenschaftstheorie von Grodon Allport: Lexikalischer Ansatz (Baumgarten, 1933): Lexikalische Hypothese und Annahmen des lexikalischen Ansatzes

A
  1. Lexikalische Hypothese: Alle bedeutsamen Begriffe zur Beschreibung von Persönlichkeitsunterschieden sind in der Sprache enkodiert
  2. Annahmen:
    a) Je häufiger ein bestimmtes Wort zur Beschreibung der Persönlichkeit (Persönlichketisdeskriptor) verwendet wird, umso bedeutsamer ist die entsprechende Eigenschaft für die Persönlichkeitsbeschreibung
    b) Je mehr Wörter (Synonyme) zur Beschreibung einer Persönlichkeitseigenschaft herangezogen werden können, umso bedeutsamer ist die Eigenschaft für die Persönlichkeitsbeschreibung
    c) Kultur- und sprachübergreifende Gültigkeit
    s. F. 19
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Die Eigenschaftstheorie von Grodon Allport: Lexikalischer Ansatz: Allport & Odbert 1936: welche Eigenschaften definierten sie?

A

die indentifizierten 17.953 personenbeschreibende Begriffe aus einem Wörterbuch, die folgenden Kategorien zugeordnet wurden:
1. stabile Persönlichkeitseigenschaften (z.B.: geduldig) –> Umfasste 4.504 Wörter
2. temporäre Zustände (z.B.: erfreut)
3. soziale Bewertungen (z.B.: ungezogen)
4. Rollen (z.B.: mütterlich)
5. Restkategorie und eine Kategorie metaphorischer Bgriffe (z.B.: Hasenfuß)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Die Eigenschaftstheorie von Grodon Allport: Persönlichkeitseigenschaften und -entwicklung: 3 Arten von Eigenschaften

A
  1. Kardinale Persönlichkeitseigenschaften (cardinal traits): dominieren die Persönlichketi eines Individuums und üben sehr starken Einfluss auf dessen Verhalten aus (Besessenheit, Leidenschaften)
  2. Zentrale Persönlichkeitseigenschaften (central traits): die persönlichkeitseigenschaften, welche die besten Beschreibungen eines Individuums liefern und zu einem gewissen Grad jede Person charakterisieren (Ängstlichkeit, Eherlichkeit,…)
  3. Sekundäre Persönlichkeitseigenschaften (secondary traits): Präferenzen eines Individuums, welche das Verhalten des Individuums eher nur in bestimmten Situationen und individuellen Erfahrungskontexten beeinflussen (Gewohnehiten, Einstellungen, Interessen, Motive)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Die Eigenschaftstheorie von Grodon Allport: Persönlichkeitseigenschaften und -entwicklung: Persönlichketiseigenschaften als Ursache für …

A

für die Konstanten Anteile des Verhaltens:
1. Verhaltensweise: werden von primären und sekundäre Persönlichkeitseigenschaften sowie von der Situation/Kontext beeinflusst –> die Verhaltensweisen ihererseits beeinflussen wieder die Situation/Kontext
2. Situation/Kontext: beeinflusst die Sekundären Persönlichkeitseigenschaften
s. F. 23

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Die Eigenschaftstheorie von Grodon Allport: Persönlichkeitseigenschaften und -entwicklung - Komponenten von Persönlichkeitseigenschaften

A
  1. strukturelle Komponente: PE sind neurophyisiologisch verankert
  2. dispositionale Komponente: PE sind Usrache der intraindividuelle Konsistenz und Stabilität im Verhalten
  3. Prozesskomponente: PE haben die Funktion,Reize aus der Umwelt hinsichtlich ihere funktionellen Bedeutung für das Individuum zu analysieren und zu klassifizieren, sowie darauf äquivalente Reaktionen zu produzieren
    s. F. 24
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Die Eigenschaftstheorie von Grodon Allport: Persönlichkeitseigenschaften und -entwicklung - Was macht eine Person eizigartig & Anpassungfähigkeit

A
  1. Individuelle Einzigartigkeit: individuelle Persönlichkeitseigenschaften und Ausprägungen auf allgemeinen Persönlichkeitseigenschaften (individuelles Profil) sowie deren individuelles Zusammenwirken mache die einzigartige Persönlichkeit jedes einzelnen aus
  2. Weiterentwicklung: Personen sind zu konstanter Weiterentwicklung und Veränderung fähig,um Lernerfahrungen zu integrieren und sich an neue Gegebenheiten anzupassen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
17
Q

Die Eigenschaftstheorie von Grodon Allport: Persönlichkeitseigenschaften und -entwicklung - Annahmen über die Persönlichkeitsentwicklung

A
  1. biologische Verankerung: Rohform der Persönlichkeit ist biologisch verankert
  2. Umfeld: Persönlichkeit entwickelt sich in Auseinandersetzung mit dem Lebensumfeld und durch die Gesamtheit aller Erfahrungen einer Person
  3. Nieschensuche und -bildung: individuelle Umwelten werden zum Teil aktiv danach gewählt, dass sie zur individuellen Persönlichkeit passen
  4. Selbstkonzept: Zur Entwicklung der Individualität und Identität eines Menschen sei das Selbstkonzept von entscheidender Wichtigkeit (vgl. Rogers)
  5. Selbstwahrnehmung & -wertschätzung: Durch Erfahrungen im Zuge der Integration in Familie und Gesellschaft entwickelt sich die Selbstwahrnehmung und -wertschätzung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
18
Q

Raymond Cattells Persönlichkeitstheorie und Eigenschaftsmodell: Persönlichkeitsverständnis und -eigenschaften: Definition

A
  1. Persönlichkeit:bezeichnet die Charaktersitika eines Individuums (Eigenschaften, Rollen, Stiummungen und Zustände), die darüber entscheiden, wie es sich in einer bestimmten Situation verhalten wird
  2. Persönlichkeitseigenschaften: sind realtiv stabile und zeitlich überdauernde Bestandteile der Persönlichkeit eines Individuums. Die einzigartige Natur der Persönlichkeit eines Individuums resultiert aus der einzigartigen Konstellation seiner Eigenschaftsausprägungen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
19
Q

Raymond Cattells Persönlichkeitstheorie und Eigenschaftsmodell: Persönlichkeitsverständnis und -eigenschaften: Arten von Persönlichkeiteigenschaften

A
  1. Fähigkeitsbezogene Persönlichkeitseigenschaften: bestimmen, wie gut man mit eine gegebenen Situation zurechtkommt und in welchem Ausmaß man sein wie auch immer ausgerichtetes Ziel erreicht (z.B.: Vorstellungsvermögen, mathematisches Verständnis, Auffassungsgabe, Sprachverständnis, etc.)
  2. Temperamentsbezogene Persönlichkeitseigenschaften: (PE im engeren Sinne) bezeichnen unterschiedliche Verhaltensstile und das Gefühlserleben bei der Verfolgung eines bestimmten Ziels (z.B.: Reizbarkeit, Ängstlichkeit, Diszipliniertheit, Extravertiertheit, Offenheit)
  3. Dynamische Persönlichkeitseigenschaften: motivieren und energetisieren unser Verhalten (Leistungsorientierung, künstlerisches Interesse, Interess an anderen Menschen, Werte, Bedürfnisse, Einstellungen, Präferenzen,…)
20
Q

Raymond Cattells Persönlichkeitstheorie und Eigenschaftsmodell: Persönlichkeitsverständnis und -eigenschaften: Definition von Rolle, Zuständen und Stimmungen

A
  1. Rolle (roles): In unterschiedlichen Kontexten bzw. Situationen bekleiden Menschen häufig ver. Rollen (z.B.: Eltern, Arbeitskollegen, Freunde, …)
  2. Zustände (states) im engeren Sinne: Die Situation als solches, in der man sich gerade befindet (situationssepzifische Befindlichkeit), z.B.: wenn eine Situation die Erreichung eines Ziels erleichtert (–> Motivierung) oder erschwert (Demotivierung)
  3. Stimmungen (moods): emotionale (positive / negative) Befindlichkeit, die sich aus einer Situation ergibt oder schongegeben ist
21
Q

Raymond Cattells Persönlichkeitstheorie und Eigenschaftsmodell: Persönlichkeitsverständnis und -eigenschaften: Gleichung

A

Vij = bijfF … + bijtT ……+ bijmM ……+ bijR + bijZ + bijS

Das Verhalten (V) einer Person (i) in einer konkreten Situation (j) ist eine Funktion ihrer (f) Fähigkeitsausprägungen (F), ihrer (t) Temperamentseigenschaften (T), ihrer (m) Motivationen (dynamischen Eigenschaften) (M), iherer spezifischen Rolle (R), der aktuellen Befindlichkeit (Z) und den Stimmungen (S), wobei deren Bedeutsamkeit (b) in der konkreten Situation
Für beispiel s. F. 32/33

Verhalten (V) = eine Funktion (f) von
Person (P): Fähigkeiten + Temperamentseigenschaften + Prämrtriebe + Gefühlsdispositionen + Einstellungen und
Situation (S): Rolle + States + Stimmung
s. F. 34

22
Q

Raymond Cattells Persönlichkeitstheorie und Eigenschaftsmodell: Persönlichkeitsverständnis und -eigenschaften: Motivationale Persönlichkeitseigenschaften

A
  1. Ergs/ Primärtriebe: angeborene Motive und Triebe (Quellen psychischer Energie), die Befridigung verlangen (z.B.: Sexualität, Neugier, Streben nach Gemeinschaft, Status, Bewahrung und Selbstverwirklichung)
  2. Sentiments/ Werthaltungen: aus den Ergs entwickelte und durch soziale und kulturelle Normen geprägte allgemeine Handlungsorientierungen, die auf eine Befridigung der aus den Ergs entstahdenen Bedürfnisse ausgerichtet sind (z.B.: Politik: Konservatismus oder Individualismus vs. Kollektivismus)
  3. Einstellungen: verhaltensnähere innere Haltungen, die sich auf sich selbst, andere Menschen und kokrete Sachverhalte sowie Situationen beziehen (z.B.:Präferenzen bzgl. Politik, Kunst, Unterhaltung, Sport doer Wohlbefinden)
23
Q

Raymond Cattells Persönlichkeitstheorie und Eigenschaftsmodell: Das dynamische Verstrebungswerk

A

s. F. 36

24
Q

Raymond Cattells Persönlichkeitstheorie und Eigenschaftsmodell: Cattells Forschungsansatz und welche Daten

A
  1. Faktorenanalyse: Entdeckung einer Grundstruktur der Persönlichkeit (Persönlichkeitsfaktoren) auf der Basis faktoranalytischer Variablenreduktion

2.Replikation: der Grundstruktur der Persönlichkeit auf einer Breiten Datenbasis:
a) L-Daten (life data): Daten über Personen in bestimmten Lebens- und Alltagssituationen
b) Q-Daten (questionnarie): Selbsteinschätzungen
c) T-Daten (tests): Objektive Tests, Experimente, Physiologische Messungen, etc.
s. F. 37

25
Q

Raymond Cattells Persönlichkeitstheorie und Eigenschaftsmodell: Von der Faktorenalayse zu Eigenschaftsfaktoren: Beschreibende und erklärende Persönlichkeitseigenschaften

A

= Beschreibende und erklärende Persönlichkeitseigenschaften

  1. Oberflächeneigenschaften (“surface traits”): einzelne oder bestimmte Gruppen von Persönlichkeitsdeskriptoren, die in vielen Individuen über viele Situationen hinweg zusammenhängend als “offenkundige” Verhaltensweisen auftreten (z.B.: optimistisch und zufrieden, ängstlich und gehemmt)
  2. Grundeigenschaften (“source traits”): Persönlichkeitseigenschaften as “Quelle des Zusammenhangs ver. Oberflächeneigenschaften, die somit grundlegend die Unterschiede in der temperamentsbezogenen Persönlichkeit zwischen Individuen erklären (z.B.: Extraversion, Emotionalität)

–> Latente Persönlichkeitsfaktoren zur Erklärung von Korrelation zwischen Oberflächeneigenschaften

26
Q

Raymond Cattells Persönlichkeitstheorie und Eigenschaftsmodell: Von der Faktorenanalyse zu Eigenschaftsfaktoren - Anknüpfung an den psycho-lexikalischen Ansatz (Allport & Odbert 1936)

A
  1. Ansatz von Allport & Odbert (1936):
    a) 17.953 Begriffe zur Kennezichnung von Eigenschaften
    b) 4.504 Persönlichkeitseigenschaften
  2. rationale Variablenreduktion: Mehrstufige weitere rationale Variablenreduktion (durch Psychologie- und Literaturstudierende):
    a) Aussonderung von Synonyma
    b) Ausschluss von unverständnlichen und seltenen Begriffen
    c) Aufnahme von psychologisch nützlichen bgriffen (z.B.: “vigilant”)
    –> Pool aus 171 Eigenschaften, die mherheitlich als Gegensatzpaar angeordnet waren, z.B.: “vigilant, observant vs. dreamy, indefinite”
    –> Cattell nannte diese 171 Oberflächeneigenschaften
27
Q

Raymond Cattells Persönlichkeitstheorie und Eigenschaftsmodell: Von der Faktorenanalyse zu Eigenschaftenfaktoren - Variablenreduktion auf der Basis von L-Daten

A
  1. Grundlage: die 171 indentifizierten Oberflächeneigenschaften bildeten Grundlage einer analystischen Variablenreduktion mittels Clusteranalyse
  2. Clusteranalyse:
    –> Reduktion auf 36 Oberflächeneigenschaften, welche nach Cattell ausreichen um individuelle Persönlichkeitsunterschiede zu beschreiben
28
Q

Raymond Cattells Persönlichkeitstheorie und Eigenschaftsmodell: Von der Faktorenanalyse zu Eigenschaftenfaktoren - Variablenreduktion auf der Basis von L-Daten - Erschließung dispositioneller Eigenschaften

A
  1. Grundlage: Clusteranalyse - 36 Variablen, welche die Basis zur Erschließung dispositioneller Grundeigenschaften auf der Grundlage einer weiteren analystischen Variablenreduktion mittels Faktorenanalyse
  2. Faktorenanalyse: Faktorenanalyse dieser Daten mit obliquer Rotation, um auf eine möglist große Anzahl von Grundeingenschaften zu kommmen
    –> Reduktion auf 12 Grundeigenschaften
29
Q

Raymond Cattells Persönlichkeitstheorie und Eigenschaftsmodell: Von der Faktorenanalyse zu Eigenschaftenfaktoren - Rotationsversuche auf der Basis von L-Daten

A
  1. Cattell (1947): nur 9 der 12 Faktoren –> Cattel schein auf der baisis der ersten selektiven Stichproben und unter der Annahme korrelierender Grundfaktoren zu viele Faktoren extrahiert zu haben
  2. Norman (1963, 1969): nur 6 Faktoren
  3. Digman (1972): Reanalyse von Cattell´s und Norman´s Daten auf der Basis orthogonaler Fatkorenrotation ergab nur 5 Faktoren
    s. F. 42
30
Q

Raymond Cattells Persönlichkeitstheorie und Eigenschaftsmodell: Von der Faktorenanalyse zu Eigenschaftenfaktoren - Replikationsversuche mit Q-Daten

A

Cattell entwickelte in Anlehnung an die Befunden aus dem L-Datenbereich und zusätzlichen Studien mit Q-Daten einen Fragebogen mit den zwölf Grundfaktoren, die auf der Basis von L-Daten gewonnen wurden und fügte lediglich vier Dimensionen als fragebogenspezifisch hinzu, welche mit Q gekennzeichent wurden
–> 16 persönlichkeitseigenschaften mit 16 Primärskalen
–> Die Grundeigenschaften finden größtenteils ihre Entsprchung in den L- und Q-Daten
s. F. 43

31
Q

Raymond Cattells Persönlichkeitstheorie und Eigenschaftsmodell: Von der Faktorenanalyse zu Eigenschaftenfaktoren - Sekundärfaktoren

A
  1. in ver. Studien konnten konsistent hohe Korrelationen zwischen einzelnen Prämärfaktoren gefunden werden
    –> daher wurden Sekundärfaktorenanalysen durchgeführt
  2. Sekundärfaktorenanalysen:
    Die Ergebnisse solcher Analysen waren nicht völlig konsistent über ver. Studien hinweg, doch ließen sich meist fünf Sekundärfaktoren identifizieren:
    a) Extraversion: mit Ladungen von A Wärme, F Lebhaftigkeit, H soziale Kompetenz und Q2 Selbstgenügsamkeit
    b) Neurotizismus: mit Ladungen von C Emotionale Stabilität, L Wachsamkeit, O besorgtheit und Q4 Anspannung
    c) Unabhängigkeit der Meinungsbildung: mit E Dominanz, M Abgehobenheit, Q1 Offenheit für Veränderung
    d) Gefühlsbetontheit: mit M Abgehobeneheit, I Empfndlichkeit und A Wärme
    e) Gewissenhaftigkeit: mit G Regelbewusstsein und Q3 Perfektionsimus
    s. F. 46 noch mal anchlesen
32
Q

Raymond Cattells Persönlichkeitstheorie und Eigenschaftsmodell: Von der Faktorenanalyse zu Eigenschaftenfaktoren - Replikationsversuche auf der Basis von T-Daten: Kriterien Objektiver T-Daten und Ergebnisse

A
  1. Objektive Tests:
    a) Sind Verfahren, die unmittelbar das Verhalten eines Individuums in einer standardisierten Situation erfassen, ohne dass das Individuum sich in der Regel selbst beurteilen muss
    b) Messintention soll den probantden nicht zugänglich sein, was druch die Aufgabenauswahl oder bestimmte Auswertungsmethoden erreicht werden kann
    c) müssen auch den üblichen Gütekriterien psychologischer Tests genügen
  2. T-Daten -Grundeigenschaften: 21, die sich nur bedingt den 16 Grundeigenschaften basierend auf den Q- und L-Daten zuordnen ließen, allerdings war Reliablität und Validität der T-Daten oftmals fraglich
33
Q

Die Big Five und das Fünf-Faktoren-Modell: Befunde zugunsten der Big Five: die 5 Persönlichkeitsfaktoren nach Norman (1963)

A

Faktor 1: Extraversion/Überschwänglichkeit:
gesprächig, freimütig, unternehmungslustig, gesellig vs. schweigsam, verschlossen, zurückhaltend, zurückgezogen

Faktor 2: Verträglichkeit.
gutmütig, wohlwollend, freundlich, kooperaitv vs. grantig, missgünstig, starrköpfig, feindselig

Faktor 3: Gewissenhaftigekeit:
sorgfältig, zuverlässig, genau, beharrlich vs. nachlässig, unzuverlässig, ungenau, sprunghaft

Faktor 4: Emotionale Stabilität:
ausgeglichen, entspannt, gelassen, körperlich stabil vs. nervös, ängstlich, erregbar, wehleidig

Faktor 5: Kultiviertheit/ Bildung:
kustverständig, intellektuell, kultiviert, fantasievoll vs. kustunverständig, ungebildet, ungeschliffen, fantasielos

34
Q

Die Big Five und das Fünf-Faktoren-Modell: Befunde zugunsten der Big Five- Zusammenfassung

A
  1. bestätigung einer Fünf-Faktoren-Lösung über ver. Sprachen hinweg
  2. Aber: Teilweise große Variation in der Begriffsbestimmung dieser “Big Five” –> John (1990): “Which big Five?”
35
Q

Die Big Five und das Fünf-Faktoren-Modell:Das Fünf-Faktoren-Modell der Persönlichkeit

A
  1. Costa & McCrae (1992, 1997): Konsistente bestätigung einer 5-Faktoren-Lösung auf der Grundlage:
    a) großer Stichproben von VP
    b) ver. Persönlichkeitsmessinstrumente
    c) ver. Sprachen
    d) ver. Kulturen /Nationalitäten
  2. Ostendrof & Angleitner (1994): Entsprechende Befunde auf der Basis von Arbeiten im deutschen Sprachraum
  3. Fünf-Faktoren-Modell: OCEAN:
    a) Openness to Experience (Offenheit für Erfahrungen)
    b) Conscientiousness (Gewissenhaftigkeit)
    c) Extraversion
    d) Agreeableness (Verträglichkeit)
    e) Neuroticism (Neurotizismus)
36
Q

Die Big Five und das Fünf-Faktoren-Modell:Das Fünf-Faktoren-Modell der Persönlichkeit: Neurotizismus vs. Emotionale Stabilität

A
  1. Definition: Neurotizismus spiegelt individuelle Unterschiede in der Emotionalität von Personen wider.
    Niedrige Neurotizismuswerte gehen dabei mit emotioanler Stabilität einher. Der Kern der Dimension liegt in der Art und Weise, wie Emotionen, vor allem negative, erlebt werden
  2. Personen mit hohen Werten (emotional labile):
    a) Umstoßbar: sich leicht aus dem seelischen Gleichgewicht zu bringen
    b) Überwältigung: Berichten häufiger, negative Gefühlszustände zu erleben oder von diesen geradezu überwältigt zu werden
    c) Sorgen: berichten über viele Sorgen und geben häufig an, erschüttert, betroffen, beschämt, unsicher, verlegen, nervös, ängstlich oder traurig zu reagieren
    d) mehr Empathie: wird mehr Empathie zugeschrieben
  3. Personen mit niedrigen Werten (emotional Stabile):
    a) Gefestigt: sind emotional gefestigt und lassen sich kaum aus der Ruhe bringen
    b) Selbstbeschreibung: beschreiben sich selbst als ruhig, ausgeglichen, sorgenfrei und geraten auch in Stresssituationen nicht zu leicht aus der Fassung
37
Q

Die Big Five und das Fünf-Faktoren-Modell:Das Fünf-Faktoren-Modell der Persönlichkeit: Extraversion vs. Introversion

A
  1. Definition: Extraversion beschreibt im Kern Aktivität und zwischenmenschliches Verhalten
  2. Personen mit hohen Werten (Extravertierte):
    a) Selbstbeschreibung: beschreiben sich selbst als gesellig, selbstsicher, gesprächig, heiter, freundlich und optimistisch
    b) Aktivität: sind aktiv, energisch, durchsetzungfähig und tatkräftig
    c) Gesellig: mögen die Gesellschaft von Menschen, sie fühlen sich in Gruppen und auf gesellschaftlichen Versammlungen besonders wohl
    d) Aufregungen: sie lieben Aufregungen
  3. Personen mit niedrigen Werten (Introvertierte):
    a) Zurückhaltung: sind zurückhaltend, konzentriert, gerne allein und gesellschaftlich unabhängig
    b) Energie: Bekommen Energie von innen heraus mit gleichbleibendem Arbeitsstil
    c) Nachdenklich: denken ausgiebig über Dinge nach bevor sie handeln und sind reich an Ideen
    d) Kleine Gruppen: bevorzugen Arbeit in kleinen Gruppen gegenüber Arbeit in großen Gruppen
38
Q

Die Big Five und das Fünf-Faktoren-Modell:Das Fünf-Faktoren-Modell der Persönlichkeit: Offenheit für Erfahrungen

A
  1. Definition: das Interesse, der Wert und das Ausmaß der Beschäftigung mit neuen Erfahrungen, Erlebnissen und Eindrücken zum Ausdruck gebracht
  2. Personen mit hohen Offenheitswerten:
    a) Interesse: sind an viele persönlichen und öffentlichen Vorgängen interessiert
    b) Selbstbeschreibung: beschreiben sich als fantasievoll, intellektuell, neugirig, experimentierfreudig und künstlerisch interessiert
    c) Kritische Haltung: sind eher bereit, bestehende Normen kritisch zu hinterfragen und auf neuartige sozaile, ethische und politische Wertvorstellungen einzugehen
    d) Phantasieleben: haben ein reges Phantasieleben und erproben neue Hanflungsweisen und bevorzugen Abwechslung
  3. Personen mit niedrigen Offenheitswerten:
    a) Konservativ: neigen demgegenüber eher zu konbentionellem Verhalten und zu konverativen Einstellungen
    b) Bekanntes: ziehen Bekanntes und Bewährtes dem Neuen vor, neigen zu konretem Denken
39
Q

Die Big Five und das Fünf-Faktoren-Modell:Das Fünf-Faktoren-Modell der Persönlichkeit: Verträglichkeit

A
  1. Definition: bezieht sich in erster Linie auf interpersonelles Verhalten
  2. Personen mit hohen Werten:
    a) Altrusimus: sind altrusitisch und bemüht, anderen zu helfen, und überzeugt, dass diese sich ebenso hilfsbereit verhalten werden
    b) Verständnis
    c) Vertrauen
  3. Personen mit niedrigen Werten:
    a) Selbstbeschreibung: beschreiben sich selbst als antagonstisch, egozentrisch und misstrauisch gegenüber den Absichten anderer Menschen
    b) Kompetitiv
    c) Egoistisch
    d) Feindseligkeit
40
Q

Die Big Five und das Fünf-Faktoren-Modell:Das Fünf-Faktoren-Modell der Persönlichkeit: Gewissenhaftigkeit

A
  1. Definition: das Ausmaß an oranisierten Verhalten und sorfältigen Handelns,sowie das bedürfnis nach Strukturiertheit und Ordnung des Alltags und Lebens
  2. Personen mit hohen Werten:
    a) Effektiv:
    b) Organisiert: sind organisiert, diszipliniert, sorgfältig & erfolgsorientiert
    c) Kontrollbedürfnis:
    d) Entschlossenheit: in der Erreichung ihrer Ziele aus
  3. Personen mit niedirgen Werten:
    a) unachsam:
    b) Ungenau:
    c) Unzuverlässigkeit:
    d) geringes Verantwortlungsgefühl
41
Q

Die Big Five und das Fünf-Faktoren-Modell:Das Fünf-Faktoren-Modell: Messinstrumente zur Erfassung der Big Five/ des FFM

A
  1. Costa & McCrae (1992): Entwicklung eines Fragebogens zur Erfassung des Fünf-Faktoren-Modells auf der Ebene der fünf Domänen sowie 30 hierarchisch untergeordnete Facetten:
    a) Neurotizismus-Extraversion-Offenheit Persönlichkeitsinventar revidierte Fassung (NEO-PI-R) mit 240 Items
    b)Kurzversion: Neurotizismus_Extraversion-Offenheit Fünf-Faktoren Inventar (NEO-FFI) mit 60 Items
  2. Borkenau & Ostendorf (1993): Deutsche Version des Neo-FFI
  3. Ostendorf & Angeleitner (2004):Deutsche Version des Neo-PI-R
  4. Nichtkommerzielle Alternativen:
    a) Trait-Descriptive Adjectives
    b) Big Five Inventory (BFI): 44 items für die Lang- unf 21, 16 und 10 items für die Kurzversionen
    c) BFI-2: 60 Items
    s. F. 63
42
Q

Kritik am FFM

A
  1. Costa & Eysenck (1991): Symposium zur Adäquartheit des FFM an der Unsversität Oxford:
    a) Robustheit und Universalität über ver. Messinstrumente, beurteilerperspektiven, Sprachen und Kulturen hinweg
    b) Aber Mangelnde theoretische Fundierung (biologische Basis) der hierarischen Struktur des FFM
43
Q

Die Big Five und das Fünf-Faktoren-Modell:Das Fünf-Faktoren-Modell: Persönlichkeitssystem nach der FFM

A
  1. In der Five-Factor Theory sind:
    a) Grundlegenden Neigungen (wie big five)
    b) charakteristische Adaptationen und
    c) Selbstkonzepte
    Kernkomponenten eines Persönlichkeitssystems. Zwischenkomponenten sind biologische und Umweltliche Faktoren
  2. Sie interagieren
    a) untereinander sowie mit
    b) umweltlichen Faktoren (objektive Biographie + äußere Einflüsse)
    durch dynamische Prozesse.
    c) Äußere Einflüsse haben wiederum Einfluss auf die biologischen Grundlagen, welche die Grundlegenden Neigungen beeinflussen
  3. Nach der Five-Factor Theory sind
    Basistendenzen wie die Big Five in ihrer
    Ausprägung und Entwicklung stark
    biologisch determiniert und können nur
    unter gewissen Umständen indirekt durch
    Umwelteinflüsse mitgeformt werden. Diese
    Annahme ist zu vereinfacht.
44
Q

Arbeitsdefinition: Eigenschaften

A

bezeichnet relativ stabile physische und psychische Merkmale, anhand derer Individuen beschrieben und unterschieden werden können (z.B.: Intelligent, faul, geizig, groß, …)

45
Q

Arbeitsdefinition: Persönlichkeitseigenschaften

A

bezeichnen alle auf menschliches Erleben, Verhalten und Empfinden bezogenen, relativ überdauernden und situationsübergreifenden individuellen Merkmalsausprägungen

46
Q

Probleme von L- und Q-Daten

A

L-Daten und vor allem Q-Daten unterliegen ver. (persönlichkeitsirrelevanten aber auch persönlichkeitsrelevanten) Fehlerquellen:
a) Soziale Erwünschtheit
b) Aquieszenz (inhaltsunabhängige Zustimmungstendenz)
c) Beurteilerverzerrungen