Leitfragen Flashcards
Was ist Gegenstand bzw. Aufgabe der Differentiellen Psychologie?
Die differentielle Psychologie beschäftigt sich mit der Beschreibung der Art und des Ausmaßes individueller Unterscheide in psychologisch relevanten Merkmalen (z.B.: Eigenschaften, Fähigkeiten, Motiven,..) der Messung solcher Merkmalsunterschiede, ihrer wechselseitigen Abhängigkeit, ihrer Stabilität und Veränderbarkeit sowie der Erklärung/ den Ursachen dieser (z.B.: Gene, Kultur, Sozialisation) und der Manifestation im individuellen Erleben, Empfinden und Verhalten
s. S.1
Was ist der Unterschied zwischen Nomothetik und Idiografik?
- Nomothetik: bedeutet Variablenorientierte Forschung, darunter fallen die
a) differentielle/ interindividuelle Variationsforschung
b) differentielle/ interindividuelle Korrelationsforschung - Idiografik:bedeutet Personenorientierte Forschung, darunter fallen die
a) psychografie
b) interindiviiduelle Verlgeiche intraindividueller Profile/ Komparationsforschung
s.S1
Was verstehten wir unter Persönlichkeit?
- Konstrukt: Persönlichkeit ist ein theoretisches (und damit hypothetisch) Konstrukt
- Arbeitsdefinition: Persönlichkeit umfasst die auf menschliche Empfindungen, Erleben, Streben und Verhalten bezogenen, relativ überdauernden, situations- und kontextübergreifenden individuellen Besonderheiten
s.S1
Worin besteht der Unterscheid zwischen Zuständen (states), Gewohnheiten (habits) und Dispositionen (traits)?
- States: sind zeitlich fluktuierernde Verhaltenstendenzen (Aktivation, An- und Entspannung, Stimmungen, Bedürfnisse), die kurzfristig über die Zeit und Kontexte hinweg konsistent sein können
- habits: sind zeitlich relativ stabile Verhaltenstendenzen oder Muster von verhaltensweisen, die unter gleichartigen Kontextbedingungen beobachtbar sind (z.B.: Muttersprache, Routinen beim Autofahren, Essgewohnheiten, Schlafgewohnheiten,…)
- Dispositionen: sind breitere, nicht an eine bestimmte Situation und Kontext gebundene relativ stabile Tendenzen des Erlebens und Verhaltens. Sie sind von allgemeinerer Art als Geohnheiten, sind nicht mehr direkt beobachtbar und müssen aus Verhalten geschlossen werden
s.S1
Wie lassen sich Persönlichkeitstypen von Persönlichkeitsdimensionen und Persönlichkeitsprofilen abgrenzen?
- Persönlichkeitstypen: Klassifikation von Personen in qualitativ ver. (untereinander nicht weiter vergleichbare) Beurteilungskategorien nach dem Vorliegen bestimmter Eigenschaftskombinationen
- Persönlichkeitsdimensionen: Anordnung von Personen auf der Basis quantiativ abgestufter Beschreibungskontinua
- Persönlichkeitsprofile: Klassfikation / Typologisierung von Individuen auf Grund ihrer Ausprägung auf mehreren Beschreibungsdimensionen
s.S1
Welche statistischen Kennwerte erlauben interindividuelle Unterschiede abzubilden?
- Varianz
- Standardabweichung
- Normwerte
- Korrelationen
s.S2
Welche Korrelationsarten können unterschieden werden?
- Korrelation Q: 2 Personen über alle Merkmale an einem Messzeitpunkt (MZ)
- Korrelation S: 2 Personen über alle MZ für ein Merkmal
–> zur Bestimmung der Ähnlichkeit zwischen Personen - Korrelation O: 2 MZ über alle Merkmale für eine Person
- Korrelation T: 2 MZ über alle Personen für ein Merkmal
–> Bestimmung der Stabilität von Merkmalsunterschieden und Profilen
s.S2
Was ist der Unterschied zwischen einer Merkmals-(Rangreihen-) und einer Profilstabilität?
- Rangreihenstabilität:
a) absolute Stabilität: Die Merkmale einer Person beleiben gleich, die Merkmale der anderen Personen auch
b) relative Stabilität: Die Merkmale einer Person bleiben im Verhältnis zu den Merkmale einer anderen Person über die MZ stabil. (z.B.: Person A hat über die Situationen hinweg immer mehr Angst als Person B, aber bei beiden Personen nimmt die Angst zu)
s.S2 F.31 - Profilstabilität:
Persönlichkeitsprofile einer Person werden zu mehreren MZ gemessen und vergleichen
s.S2 F. 33
Welche Arten der Variablenreduktion sind ihnen bekannt?
- Rationale Variablenreduktion
- Act-Frequency-Approach (Prototypenansatz)
- Analytische/Statistische Variablenreduktion (Faktorenanalyse)
s.S2
Welche Datenquellen zur Messung von Persönlichkeitsunterschieden lassen sich unterscheiden?
- Bahavior: tatsächliche Verhalten
2.Indirect measures: “verdecke” Messung kaum zu verzerrender Erlebens- und Verhaltensweisen - Obervation: beobachtetes Verhalten
4.Physiological measures: biophysiologische Variablen
5.Strangers´Impressions: Einschätzungen durch Fremde - Informants´konsledge: Einschätzungen durch Nahestehende
- Experience sampling: Einblicke in tatägliches Leben
- Self-Report: Selbstbeschreibungen
s. S2
Anhand welcher Kritieren kann die Wissenschaftlichkeit von theoretischen Ansätzen beurteilt werden?
- Beschreibung: Ordnung in die Komplexität des beobachteten und gemessenen Erlebens, Empfindens und Verhaltens bringen
- Erklärung: Ursachen für interindividuelle Unterschiede in der Persönlichkeit überzeugend darlegen
- Vollständigkeit und Sparsamkeit: in der Beschreibung und Erklärung interindividueller Persönlichkeitsunterschiede
4.Prüfbarkeit und empirische Evidenz: Operationalisierung (Messbarkeit) der in der Theorie enthaltenen Konzepte und Ableitung von Hypothesen, welche empirische geprüft und validiet werden können
- Produktivität: Anregung neuer/ alternativer Hypothesen
- Praxiswert: Praktische Anwendbarkeit
s.S3
Welche 4 Aspekte kennzeichnen implizite Persönlichkeitstheorien?
Implizite Persönlichkeitstheorien sind an interpersonelle Wahrnehmungen in sozialen Kontexten gekoppelt und betreffen vier Aspekte:
1. Klassifikation
2. Inferenz: wir schleißen von Merkmalen auf weiter Merkmale
3. Struktur: wir formen ganze Struktursysteme an Merkmalen
4. Prädiktion: wir wollen das Verhalten anderer durch stabile Merkmale erklären und vorhersagen
s.S3
Was ist der Unterschied zwischen Theorie und Paradigma?
- Theorie: ist ein System von beschreibenden (deskriptiven) und erklärenden (kausalen) Aussagen, die genutzt werden, um einen Gegenstandsbereich zu verstehen und dabie eine Bündelung folgender Faktoren zu erzielen:
a) Beriffe, Konzepte, Anschauungen
b) Hypothesen, Vorhersagen
c) Methoden zur Untersuchung
d) Interpretation und Nutzung von Daten
s.S3 - Paradigma: Ist ein Bündel an Strömungen, das sich durch relativ homogene Inhalte, Ziele/ Funktionen und Wissenschaftsgeschehen auszeichnet, über eine gewissen historische Periode hinweg stabil gleibt und in Abgrenzung von adneren Paradigmen eine eigenständige Tradition bildet
s.S3
Welche 4 klassischen Temperamentstypen lassen sich unterscheiden?
- Sanguiniker
- Phlegmatiker
3.Choleriker - Melancholiker
s.S3
Welche Paradigmen der Persönlichkeitspsychologie lassen sich unterscheiden?
- Psychodynamisch
- Lerntheoretisch
- Humanistiscch
- Kognitiv
- Dispositional
- Biologisch
- Transaktional
s.S3
Welche differnetiell psychologische Relevanz haben Freuds dynamisches Modell und sein Strukturmodel der menschlichen Psyche?
a) Strukturmodell:
(1) Unterscheide in der Ich-Stärke
(2) Kulturelle Unterschiede führen zur unterschiedlichen Geboten und Verboten des Über-Ichs, was wiederum zu interindividuellen Unterschieden in Triebregulation führen und wo zu interindividuellen Unterschieden in der Intensität von Konflikten/ Ängsten und Abwehrmechanismen
(3) Interindividuelle unterschiedliche Präferenzen in der Wahl der Abwehrmechanismen
b) Dynamisches Modell:
(1) Interndividuelle Unterschiede in der Triebstärke
(2) Triebbefridigung mit unterschiedlicher Intensität und Häufigkeit
(3) Dies führt zu interindividuelle unterschiede un psychischen Prozesse und interindividuellen besonderheiten im Verhalten
s.S4
Welche Bedeutung hat nach Ansicht Freuds die psychosexuelle Entwicklung für charakterliche Unterschiede zwischen Menschen?
Eine dauerhafte zu starke oder zu schwache Triebbefridigung während einer bestimmten psychosexuellen Entwicklungsstufe führt zu einer Fixierung (Stecken bleiben) auf dieser Entwicklugnsstufe. Die Fixierung äußert sich in bestimmten Charaktereigenschaften
s.S4
Worin unterscheidet sich Jungs dynamisches Modell von Freuds dynamischen Modell?
- Jungs betont auch Triebe und das Unbewusste, sah aber den Menschen nicht wie Freud als determiniert an
- Das Verhalten bei Jung wird auch durch psychische Energie gespeißt (Libidio), die jedoch nicht sexuell ist
s.S4
Was versteht Jung unter den sogenannten Archetypen?
Archetypen sind universelle Urbilder oder Symbole im kollektiven Unbewussten, sie treten in allen Kulturen und überall auf der Welt in Erscheinung und lösen kulturübergreifend Grundassoziationen und geistige Ideen aus
–> Jung unterschied viele Archetypen, persönlichkeitspsychologisch besonders bedeutsam sind Selbst,Persona und Schatten, da sie unterscheidliche Aspekte der Persönlichkeit repräsentieren
s.S4
Nach welchen Bausteinen lassen sich Jungs 8 Persönlichkeitstypen unterscheiden?
Aus der Kombination aus den 2 ich-Orientierungen und den 4 psychischen Grundfunktionen ergeben sich 8 Typen
- Ich-Orientierung: Extravertiert vs. Introverviert
- psychische Grundfunktionen:
a) rationale Funktionen: Denken vs. Fühlen
b) irrationale Funktionen: Empfinden vs. Intuition
s.S4
Worin unterscheidet sich Adlers Ansatz von den meisten anderen psychodynamischen Ansätzen?
- Positiveres Menschenbild: als Jung und Freud. Der Mensch ist ein soziales und aktives Wesen
- Triebe und Vererbung sind nicht die wichtigsten Gründe für menschliches Verhalten –> Der Grundmotor für Menschliches Verhalten ist die Vermeidung von Minderwertigkeit
- Einheitlichkeit: nicht Konflikte zwischen abgrenzbaren “Persönlichkeitsinstanzen” sind wichtig, sondern die einheitlich funktionierende Persönlichkeit
In welcher Weise entwicklete Murray Freuds Strukturmodell weiter?
- Es: wird von dem Sitz der Triebe (Freud) zu dem Sitz der Bedürfnisse,die sozialisierbar und veränderbar sind (Murray)
- Ich: Wird von der Exikutiven, die zwischen Es und Über-Ich und der Umwelt vermittelt (Freud) zur Instanz für Planung und Steuerung des Verhaltens, weniger abhängig vom Es und Über-Ich (Murray)
- Über-Ich: Wird vom Sitz der internalisierten Gebote (Ideal-Ich) und Verbote (Gewissen), welcher von Bezugspersonen und der Kultur vermittelt werden zur Sitz gesellschaftlicher Werte und Normen, welche von der Kultur und vor allem möglichen wichtigen Personen vermittelt werden (Familie, Peers, Idole)
Wie lässt sich der prozessuale Unterschied zwischen Defizit- und Wachstumsbedürfnissen beschreiben?
- Definzitbedürfnisse: werden durch den Prozess der Homöostase gesteuert - unangenehme Gefühle werden als Ausdruck eines Mangelzustandes, der eine Ist-Soll-Diskrepanz anzeigt verstanden. Daraus erwächst eine Handlungsmotivation um einen angenehmen Zustand, das Ist-Soll-Gleichgewicht wiederherzustellen
- Wachstumsbedürfnisse: werden durch den Prozess der Heterostase gesteuert - hier vollen wir nicht immer den gleichen Sollzustand erreichen, sondern es wird immer ein neuer gesetzt
s.S5
Welche Elemente beinhalten nach Rogers das Selbstkonzept?
Das Selbstkonzept enthält alle Erfahrungen und Bewertungen, die sich auf die eigene Person beziehn und beinhalten Vorstellungen über die eigene Person:
1. die Einschätzung des eigenen Könnens und Funktionierens
2. das subjektive Wissen der Beziehungen der Person zu anderen Personen und zur Außenwelt
3. die individuelle Bewertung dieser Aspekte
4. sowie begleitende Gefühle
s.S5