Sitzung 4: B. Psychodynamisches Paradigma Flashcards

1
Q

Welche Psychodynamischen Ansätze gibt es?

A
  1. Sigmund Freuds klassisch psychoanalytischer Ansatz
  2. Carl Gustav Jungs neo-analytischer Ansatz
  3. Alfred Adlers humanistischer psychodynamischer Ansatz
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2
Q
  1. Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Freunds Menschenbild
A
  1. negativ, pessimistisch, mechanistisch & deterministisch
  2. Triebe: Menschen seien von ihren meist unbewussten Trieben bestimmt und werden durch diese energetisiert
  3. Psychische Prozesse: laufen nicht zufällig ab, sondern haben stets eine Ursache, die meist unbewusst ist
    –> aus seinen Menschenbild folgt seine Theorie- und Modellentwicklung
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3
Q
  1. Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Das dynamische Modell: Die menschliche Psyche
A

–> sieht Freund als ein dynamisches Energiesystem

  1. Komensation vs. Dekompensation: Dynamik zwischen Stärken und Schwächen
  2. Triebe als Energielieferant: Alle psychischen Prozesse (Gedanken, Gefühle &
    Verhaltensimpulse) erfordern & verbrauchen Energie, welche von angeborenen Trieben bereitgestellt wird
  3. biologische & psychische Energie: Umwandlung von biologischer in psychische Energie durch Triebspannung, die nach Entladung verlangt:
    a) Entladung: von Triebspannung wird als lustvoll empfunden
    b) Aufstauung: der Triebspannung wird als unangenehm empfunden
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4
Q
  1. Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Das dynamische Modell: Elementare Triebe (Energien)
A
  1. Eros: Sexualtrieb, Selbsterhaltungstrieb
    Energie: Libido
  2. Thanatos: Aggressionstribe, Todestrieb
    Energie: Destrudo
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5
Q
  1. Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Das Dynamische Modell - Allgemeinpsychologisch & differentiell psychologische Betrachtung
A
  1. Allgemeinpsychologisch: Alles menschliche Denken, Fühlen und Verhalten werden durch tierische Triebe (grundlegende Natur menschlicher Motivation) energetisiert
  2. Differntiell psychologisch: angeborene Triebkräfte können zwischen Menschen variieren und Triebbefriedigung kann sich in unterschiedlichen Verhaltensweisen mit unterschiedlicher Intensität und Häufigkeit äußern, d.h. genetische bedingte interindividuelle Unterschiede führen zu interindividuellen Unterschieden in psychischen Prozessen welche sich in interindividuellen Besonderheiten im Verhalten äußern
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6
Q
  1. Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Das Strukturmodell - 3 psychische Instanzen zur Steuerung der Triebbefriedigung
A
  1. Es = der von Geburt an angelegte Sitz der Triebe, der nach unmittelbarer Triebbefriedugung verlangt (Lustprinzip) –> Im ersten Lebensjahr ist der Mensch noch nicht zum Befriedigungsaufschub in der Lage, muss erst erlernt werden
  2. Ich = entwicklet sich nach dem Es und haldet in Auseinandersetzung mit der Umwelt und den gemachten Erfahrungen, um “vernünftig” Befriedigung zu errechen (z.B.: Durch Befriedigungsaufschub oder -verlagerung), ohne in konflikt mit sozialen Normen & Werte (Über-ich) zu gelangen (Realitätsprinzip)
  3. Über-Ich = der zuletzt entwickelte Sitze der internaisierten Gebote (Ideal-Ich) und Verbote (Gewissen), welche von bezugspersonen und der Kultur vermittelt werden, Triebe bewerten und “nichtmorlaisches” Denken, Fühlen und Verhalten mit Schuldgefühlen bestraft (Moralitätsprinzip)
    s. F. 11
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7
Q
  1. Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Das Strukturmodell - Konflikte, Ängst & Abwehrmechanismen
A

Ist das Ich nicht in der Lage, den Anforderungen von Es, Ich und Über-Ich und Außenwelt gerecht zu werden, enstehen Konflikte, die Angst auslösen:
1. Realangst: ensteht durch bedrohung aus der Außenwelt, z.B.: die Androhung von Strafe für den Fall, gegen eine Vorschrift verstoßen zu haben

  1. Moralische Angst: ensteht, wenn das Ich gegen Ansprüche des Über-Ich verstößt, In demen Fall droht das Über-Ich mit “Gewissenssbissen”
  2. neurotische Angst: ensteht, wenn das Ich die triebhaften Ansprüche des Es nicht befriedigen kann und befürchten muss, die Kontrolle über das Es zu verlieren

–> zur Vorbeugung und Bewältigung von Ängsten setzt das Ich Abwehrmechanismen ein

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8
Q
  1. Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Strukturmodell: Abwehrmechanismen Welche gibt es?
A
  1. Verschiebung
  2. Sublimierung
  3. Reaktionsbildung
  4. Projektion
  5. Regression
  6. Rationalisierung
  7. Verleugung
  8. Verdrängung
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9
Q
  1. Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Strukturmodell: Abwehrmechanismen - Verschiebung: Definition & Beispiel
A
  1. Definition: Die Triebenergie wird von ursprügnlichen Triebobjekt auf ein anderes Objekt verlagert
  2. Beispiel: Die Wut auf den (mächtigen) Vater wird verlagert auf den kleinen Bruder, der sich weniger gut wehren kann
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10
Q
  1. Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Strukturmodell: Abwehrmechanismen - Sublimierung: Definition & Beispiel
A
  1. Definition: Verbotene Formen der Triebbefriedigung werden durch zulässige oder sogar erwünschte Handlungen ersetzt
  2. Beispiel: Aggressionen gegenüber anderen Menschen werden durch Schlagzeugspielen sublimiert
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11
Q
  1. Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Strukturmodell: Abwehrmechanismen - Reaktionsbildung: Definition & Beispiel
A
  1. Definition: Das Verbotene Verhalten wird ins Gegenteil verkehrt
  2. Beispiel: Statt sich einer sexuell begehrten Person zu nähern, wird diese öffentlich herabgewürdigt
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12
Q
  1. Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Strukturmodell: Abwehrmechanismen - Projektion: Definition & Beispiel
A
  1. Definition: Der eigene Triebwunsch wird einer anderen Person unterstellt
  2. Beispiel: Die eigene Aggressionen werden als Notwehr gegen Angriffe des anderen dargestellt, der Vergewaltiger behauptet, verführt worden zu sein
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13
Q
  1. Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Strukturmodell: Abwehrmechanismen: Regression - Definition & Beispiele
A
  1. Definition: Die Person zieht sich auf eine frühere Entwicklungsstufe der Triebbefriedigung zurück
  2. Beispiel_ Statt das Wagnis verbotener sexueller Aktivitäten einzugehen, verschafft sich die Person Ersatzbefriedigung durch Essen, Trinken oder Rauchen
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14
Q
  1. Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Strukturmodell: Abwehrmechanismen - Rationalisierung - Definition & Beispiel
A
  1. Definition: Verbotene Triebbefriedigung wird in akzeptables Verhalten umgedeutet
  2. Beispiel: Der Vater, der sein Kind schläft, rechtfertigt sich mit seinem Erziehungsauftrag
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15
Q
  1. Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Strukturmodell: Abwehrmechanismen - Verleugnung - Definition & Beispiel
A
  1. Definition: Die Bedrohung wir bestritten
  2. Beispiel: Der notorische Brandstifter redet sich ein, dass nur die Dummen erwischt werden, nicht aber er
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16
Q
  1. Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Strukturmodell: Abwehrmechanismen - Verdrängung: Definition & Beispiel
A
  1. Definition: Unerlaubte Handlungen, mit denen die Person ihren sexuellen und aggressiven Triebimpulsen nachgegeben hat, werden ins Unbewusste abgedrängt und sind daher dem Bewusstsein nicht mehr zugänglich, werden also nicht mehr erinnert und können deshalb keine Gewissensangst mehr verursachen
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17
Q
  1. Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Strukturmodell: Die Drei Bewusstseinsebenen
A
  1. Bewusstsein: Enthält alle gegenwärtigen Gedanken, Vorstellungen, Erinnerungen und Bilder, auf die die Person willentlich zugreift
  2. Vorbewusstsein (10-20%): enthält alle bewusstseinsfähige Inhalte (v.a. Erinnerungen), die sich bei Bedar sofort ins Bewussrsein rufen lassen
  3. Unterbewusstsein (80-90%): enthält alle Gefühle, Erinnerungen und Wünsche, die nicht willentlich zugängliche gemacht werden können aber über motivationale Kräfte verhaltenswirksam werden (z.B.: Freudscher Versprecher)
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18
Q
  1. Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Strukturmodell: Aus Allgemeinpsychologischer und differenzieller Perspektive
A
  1. Allgmeinpsychologisch: das Strukturmpdell ist ein System zur Beschreibung psychischer Instanzen bei allen Menschen
  2. Differentiell Psychologisch:
    a) Individuelle Unterschiede in der Ich-Stärke (Entwicklung des Selbstwertgefühls)
    b) Kulturelle Unterschiede:
    I. Variation zwischen Kulturen hinsichtlich der Gebote und Verbote im Über-Ich führt zur
    II. Variation in der Regulation der Triebbefridigung und dies führt zu
    III. Variation hinsichtlich der Intensität von Konflikten/ Ängsten und Abwehrmechanismen
    c) Ausbildung der Vorlieben für bestimmte Abwehrmechanismen –> Typen (z.B.: “Represser”, “Verdränger”)
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19
Q
  1. Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: das Entwicklungsmodell: Was beschreibt es & Phasen
A
  1. Inhalt: Die Art der Tirebbefridigung ändere sich während der Kindheit mehrfach und durchlaufe eine feste Abfolge von Phasen –> Freud formuliert diese Annahmen nur für den Sexualtribe detailliert aus
  2. Phasen: jede Psychosexuelle Entwicklungsphase ist durch eine erogene Zone des Körpers definiert in der libidinöse Triebspannung erzeugt und abgebaut wird:
    a) Orale Phase: 0-1 J.
    b) Anale Phase: 1-3 J.
    c) Phallische oder Öpidale Phase: 3-5 J.
    d) Latenzphase: 5 - Pubertät
    e) Genitale Phase: Pubertät - Erwachsenenalter
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20
Q
  1. Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: das Entwicklungsmodell: Orale Phase - Lebensjahr, Erogene Zone, Bedürfnis, Triebbefridigung & Entwicklungsaufgabe
A
  1. Lebensjahre: 0-1
  2. Erogene Zone: Mund, Lippen und Zunge
  3. Bedürfnis: Aus. und Einnehmen
  4. Triebbefridigung: Sauen (auch ohne Nahrungsaufnahme)

5.Entwicklungsaufgabe: Aufbau sozailen Vertrauens

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21
Q
  1. Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: das Entwicklungsmodell: Anale Phase - Lebensjahr, Erogene Zone, Bedürfnis, Triebbefridigung & Entwicklungsaufgabe
A
  1. Lebensjahr: 1-3
  2. Erogene Zone: Anus
  3. Bedürfnis: Ausscheidung
  4. Triebbefridigung: kontrollierter Stuhlgang
  5. entwicklungsaufgabe: Aufbau der Selbstkontrolle –> Entwicklung des Ich und der Ich-Stärke (des Selbstvertrauens und -wertgefühls)
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22
Q
  1. Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: das Entwicklungsmodell: Phallische Phase - Lebensjahr, Erogene Zone, Bedürfnis, Triebbefridigung & Entwicklungsaufgabe
A
  1. Lebensjahr: 3-5
  2. Erogene Zone: Genitalien
  3. Bedürfnis:
    a) Jungen: rivalisieren mit Vater um Mutter –> Angst vor dem Vater
    b) Mädchen rivalisieren mit Mutter um Vater –> Angst vor der Mutter
  4. Triebbefridigung: Bindung an das gegengeschlechtliche Elternteil
  5. Entwicklungsaufgabe:
    a) Identifikation mit dem gelichgeschlechtlichen Elternteil
    b) Übernahme der Geschlechterrolle, Werte und Normen von den Eltern
    c) Entwicklung des Über-Ich
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23
Q
  1. Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: das Entwicklungsmodell: Latenzphase - Lebensjahr, Erogene Zone, Bedürfnis, Triebbefridigung & Entwicklungsaufgabe
A
  1. Lebensjahr: 5 -Pupertät
    –> Sexualtrieb “schlummert” und die gesitge Entwicklung tritt in den Vordergrund, Indentifikation mit Peers wird wichtiger
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24
Q
  1. Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: das Entwicklungsmodell: Genitale Phase - Lebensjahr, Erogene Zone, Bedürfnis, Triebbefridigung & Entwicklungsaufgabe
A
  1. Lebensjahr: Pubertät bis Erwachsenenalter
  2. Erogene Zone: Genitalien
  3. Bedürfnis: Intimität, Sex
  4. Triebbefridigung: Sexualität
  5. Entwicklungsaufgabe: Partnerschaft
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25
Q
  1. Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Charaktertypen - Entstehung
A
  1. Fixierung: Dauerhaft zu viel oder zu wenig Triebbefridigung während einer bestimmten psychosexuellen Entwicklungsstufe führt zur Fixierung, dem Steckenbleiben auf einer Entwicklungsstufe
  2. Chraktereigenschaften: die Fixierung äußert sich in bestimmten Charaktereigenschaften
    s. F. 21
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26
Q
  1. Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Charaktertypen - Welche gibt es?
A
  1. anal retentiver Charakter
  2. anal explosiver Charakter
  3. mänlich phallischer Charakter
  4. weiblich phallischer Charakter
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27
Q
  1. Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Charaktertypen - 1. anal retentiver Charakter: Entstehung & Eigenschaften
A
  1. Entstehung: Störung der Bedürfnisbefridigung während der alalen Phasen z.B.: zu frühe/ strenge Sauberkeitserziehung
  2. Eigenschaften: starkes Bedürfnis nach Kontrolle
    a) ist sehr kontrolliert, stur, diszipliniert und geizig
    b) bevorzugt Ordnung, Regeln und Struktur
    c) zeigt zwanghafte Verhaltensweisen
28
Q
  1. Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Charaktertypen - 2. anal explosiver Charakter: Entstehung & Eigenschaften
A
  1. Entstehung: Störung der Bedürfnisbefridigung während der analen Phase z.B: zu späte und zu laxe Sauberkeitserziehung
  2. Eigenschaften: starkes Bedürfnis nach Selbstbestimmung
    a) zeigt geringe Selbstkontrolle und ist verschwenderisch
    b) ist unordentlich, undiszipliniert und impulsiv
    c) verweht sich Regeln und rebelliert gegen Autoritäten
29
Q
  1. Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Charaktertypen - 3. männlich phallischer Charakter: Entstehung & Eigenschaften
A
  1. Entstehung: Störung der Bedürfnisbefridigung während der phallischen Phase z.B.: gestörte Identifikation der Jugen mit dem Vater
  2. Eigenschaften:
    a) betont seine Männlichkeit und Potenz übermäßig
    b) ist eitel und achet auf sein Figur
    c) Strebt nach Macht und Anerkennung
30
Q
  1. Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Charaktertypen - 4. weiblich phallischer Charakter: Entstehung & Eigenschaften
A
  1. Entstehung: Störung der Bedürfnisbefridigung während der phallischen Phase, z.B.: gestörte Identifikation der Mädchen mit ihrer Mutter
  2. Eigenschaften:
    a) Betont Weiblichkeit durch kokettes Auftreten/ Kleiden
    b) leugnet sexuelle Absichten
    c) zeigt sich naiv, abhängig und unterwürfig
31
Q
  1. Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Charaktertypen - Regression: Entstehung & Definition
A
  1. Entstehung: unregelmäßige oder erschwerte Triebbefridigung während einer bestimmten psychosexuellen Entwicklungsstufe führt zur Regression, einem Rückfall auf frühere Form der Triebbefridigung
  2. Definition: zeitlich und situativ begrenzte Phänomene, äußern sich durch Verhaltensweisen zum Abbau von Triebspannung, die nicht dem Alter der Person entsprechen entweder durch:
    a) Neurosen: Verdrängung der Wünsche
    b) Perversion: Eingestehen der Wünsche
32
Q
  1. Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Die Psychoanalyse - Traumdeutung: Annahme, Arten von Trauminhalten & Interpretation
A
  1. Annahme: im Schlaf ist Kontrolle des Ichs über das Es ausgeschaltet –> Ausleben der Triebimpulse im Traumgeschehen
  2. Arten von Trauminhalten:
    a) manifeste Trauminhalte: Träume geben Auskunft über verdrängte Wünsche und Konflikte, die symbolisch verschlüsset sein
    b) latente Trauminhalte: Traumtagebücher zum Festhalten manifester Trauminalte, die von ausgebildeteten Psychoanalytiker*innen gedeutet werden müssen
  3. Interpretation: es existiert kein feststehender Symbolkatalog, Trauminhalte müssen von Analytiker*innen patientenspezifisch unter anderem auch durch weitere Methoden (z.B.: freies Assoziieren) interpretiert werden
33
Q
  1. Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Die Psychoanalyse - Frei Assoziation: Definition, Annahmen und wozu kommt es oft?
A
  1. Definition: Patient*in lässt im entspannten Zustand (meist auf der Couch) seinen Gedanken zu bestimmten inhalten (z.B.: manifeste Trauminhalte) unzensiert freien Lauf
  2. Annahmen:
    a) unbewusste Geistesinhalte: frei Gedanken führen zu unbewussten Geistesinhalten
    b) Weisungsfunktion: Wenn kein Widerstand, dann weisen Assoziationen auf bedeutsame Inhalte für die Therapiie
    c) Entspannung: minimiert Widerstand
  3. Interpretation: Bedeutung der Gedankengebilde erst durch Psychoanalytiker*in zu interpretieren
  4. Projektion: oft idenitifiziern Patientinnen die Therapeutinnen mit wichtigen Bezugspersonen und übertragen Gefühle und Triebwünsche gegenüber diesen Personen (z.B.: fehlender Anerkennung druch den Vater) auf Therapeut*innen –> Aufdeckung verdrängter Wünsche und Konflikte
  5. Gegenübertragung: Als Behandlungsmethode reagieren Therapeut*innen mit Gegenübertragung, indem sie sich so verhalten wie die entsprechenden Personen –> Konflikte werden neu durchlebt, in Bewusstsein gerückt und so bewältigt werden
34
Q
  1. Carl Gustav Jungs neo-analytischer Ansatz: Das Dynamische Modell
A
  1. Lebensenergie = Libido, eine unspezifische allgemeine psychische Engergie
  2. Prinzip der Gegensätze: die Libio entsteht aus gegensätzlichen Kräften in der Psyche, die in der Anzahl mgölicher Konflikte unendlich sei (z.B.: ständiger Widerstreit zwischen dem Bewussten und dem Unbewussten)
  3. Prinzip der Gleichwertigkeit: in einem psychischen Teilsystem zu investieren, kann nur auf Kosten eines anderen (gegensätzlichen) geschehen
  4. Prinzip der Entropie: kann sich in alle Richtiungen verteilen zur Energetisierung des Verhaltens, das auf die erreichung von harmonie zwischen den Strukturen der Psyche (–> Selbst) abzielt
35
Q
  1. Carl Gustav Jungs neo-analytischer Ansatz: Das Strukturmodell - Aufbau
A

Wie eine Pyramide aufgebaut:
Unten:
Archetypen
kollektives Unbewusstes

Mitte: Persönliches Unbewusstes

Oben:
Bewusstes
Ich (Selbst)
s. F. 33

36
Q
  1. Carl Gustav Jungs neo-analytischer Ansatz: Das Strukturmodell -die 3 psychischen Instanzen
A
  1. das ich (bzw. Selbst): vereinigende Kraft im Zentrum des Bewusstseins, das die bewussten Gedanken und Gefühle in Bezug auf Verhalten, Erinnerungen und Erfahrungen enthält und die Libido entsprechend ausrichtet oder lenkt
  2. Das individuelle Unbewusste: Speicher aller persönlichen Erfahrungen (als individuelle Komplexe gespeichert), die aus dem Bewusstsein gedrängt wurden oder nie bewusst waren (subliminale Erfahrungen)
  3. Das kollektive Unbewusste: Alle angeborenen Erfahrungen (als Archetypen gespeichert), die die Menschheit im Laufe ihrer Evolution gesammelt hat, von allen Menschen geteilt wird und das stereotype Erleben, Denken und Verhalten des Menschen beeinflusst
37
Q
  1. Carl Gustav Jungs neo-analytischer Ansatz: Das Strukturmodell - individuelle Komplexe: Definition, Wie äußern sie sich, Beispiel & Aufdeckung
A
  1. Definition: Gefühle, Gedanken, Wahrnehmungen um einen erlebten Sachverhalt oder Ideen
  2. Äußerung: verdrängte oder vergessene Komplexe können als “Affekt” ins Bewusstsein treten und häufig unbewusst Gedanken, Motive und Handlungen beeinflussen
  3. Beispiel: “Adonis-Komplex”
    Störung des Selbstbildes hinsichtlich der unzureichenden Ausprägung des eigenen Äußeren und der eigenen Muskulatur gemessen an der eigenen Idealvorstellung (kann durch die soziale Gemeinschaft geprägt sein)
    –> exzessiver Muskelaufbau, Essstörungen und schönheitsoperationen
  4. Aufdeckung: komplexr seinen mit Hilfe des Wortassoziationstests aufzudecken
38
Q
  1. Carl Gustav Jungs neo-analytischer Ansatz: Das Strukturmodell: Achetypen: Definition & Eigenschaften
A
  1. Definition: sind universelle Urbilder oder Symbole im kollektiven Unbewussten
  2. Eigenschaften:
    a) kulturübergreifend: treten in allen Kulturen und überall auf der Welt in Erscheinung
    b) Grundassoziationen: lösen kulturübergreifend Grundassoziationen und geistige Ideen aus
    –> z.B.: “Held”, “Ungeheuer”, “Gott”, “Kreis”,… s. F. 38
39
Q
  1. Carl Gustav Jungs neo-analytischer Ansatz: Das Strukturmodell - Archetypen: Welche gibt es (Beispiele)?
A
  1. Persona
  2. Schatten
  3. Anima
  4. Anums
  5. Selbst
40
Q
  1. Carl Gustav Jungs neo-analytischer Ansatz: Das Strukturmodell - Archetypen: 1. Persona
A

Maske oder Rolle, die wir uns zulegen, um besser mit der Außenwelt zurecht zu kommen, Sie hilft uns, unsere inneren Gefühle zu verbergen und in sozial angemessener Weise mit anderen Menschen zu interagieren, Wir haben ver. Persona für ver. soziale Rollen

41
Q
  1. Carl Gustav Jungs neo-analytischer Ansatz: Das Strukturmodell - Archetypen: 2. Schatten
A

Die dunkle Seite unseres Wesens, bestehend aus verdrängten Inhalten in unserem persönlichen Unbewussten und universellen Urbildern des Bösen in unserem kollektiven Unbewussten. Wir kennen den Schatten in uns kaum vollständig, da es zu beängstigend wäre, unser potenzial für Böses zu erkunden. Er drücke sich in unerklärbaren Stimmungen, unkontrollierter Wut, psychosomatischen Schmerzen etc. aus

42
Q
  1. Carl Gustav Jungs neo-analytischer Ansatz: Das Strukturmodell - Archetypen: 3. Anima
A

Das weibliche Element in der männlichen Psyche, bestehend aus angeborenen Vorstellungen dessen, was Frauen ausmacht, die wiederrum ans dem männlichen Erleben von Frauen in der Elolution entstanden sind
–> Soll helfen das andere Geschlecht besser zu verstehen

43
Q
  1. Carl Gustav Jungs neo-analytischer Ansatz: Das Strukturmodell - Archetypen: 4. Animus
A

Das männliche Element in der weiblichen Psyche, bestehend aus angeborenen Vorstellungen dessen, was Männer ausmache
–> sollen helfen das andere Geschlecht besser zu verstehen

44
Q
  1. Carl Gustav Jungs neo-analytischer Ansatz: Das Strukturmodell - Archetypen: 5. Selbst
A
  1. Potenzial: Das allen Menschen eigene Potenzial, die uns innerwohnende Eizigartigkeit zu erreichen.
  2. Individuation: Das Selbst werde durch den Prozess der Individuation erreicht, im zuge dessen ein Ausgleich der Kräfte innerhalb der Psyche herbeigeführt wird und man lerne, sich so zu akzeptieren, wie man wirklich ist
45
Q
  1. Carl Gustav Jungs neo-analytischer Ansatz: Das Strukturmodell - persönlichkeispsychologische Bedeutung - allgemeinpsychologische & differentielle Sicht
A

1.Allgemeinpsychologisch: Alles menschliche Denken, Fühlen und Verhalten werden durch psychische Instanzen beeinflust und gesteuert und durch die Libido energetisiert

  1. Differentialpsychologisch: Interindividuelle Unterschiede in Auseinandersetzung mit den eigenen verborgenen Kräften (z.B.: Archetypen) und innerpsychischen Komplexen –> interindividuelle Unterschiede auf dem Weg zum “Selbst”
46
Q
  1. Carl Gustav Jungs neo-analytischer Ansatz: Das Entwicklungsmodell: Definition Entwicklung & Entwicklungsabschnitte
A
  1. Entwicklung - Definition: Entwicklung sei ein kontinuierlicher Prozess über die gesamte Lebensspanne zur Integration der gegensätzlichen psychischen Kräfte
  2. Entwicklungsabschnitte:
    a) Kindes- und Jugendalter: Entwicklung des “Ichs” und der eigenen identität –> Fokus auf die obejtkive Welt (Lernen, Karriere & Familiengründung)
    b) Mittleres Erwachsenenalter: nach Erfüllung von Lebensaufgaben –> Gefühl der “Leere” –> Fokus auf die internale subjektive Welt (“Selbst”)
47
Q
  1. Carl Gustav Jungs neo-analytischer Ansatz: Das Entwicklungsmodell - Individuation: Definition, Wann wird sie erreicht und wie wird ihr nachgegeangen?
A
  1. Definition: Die Integration aller bewussten und unbewussten Facetten unserer Persönlichkeit = Selbstverwirklichung
  2. Erreichung: erst im mittleren bis hohen Alter, da ein hohes Maß an Lebenserfahrung erforderlich sei
  3. Weg: alle Menschen gehen die Selbstverwirklichung auf unterschiedlichem Weg an, was sich in ver. dominiernden Ich-Orientierungen und psychischen Grundfunktionen zeige
48
Q
  1. Carl Gustav Jungs neo-analytischer Ansatz: Persönlichkeitstypen - Ich-Orientierungen
A
  1. Extraversion:
    a) Definition: Ich-Orientierung der Aufmerksamkeit (bzw. der psychischen Energie) nach außen zur objektiven Welt und Erfahrung
    b) Eigenschaften: Etravertierte sind aktiv, abenteuerlustig, kontaktfreudig, offenherzig und gesellig, passen sich schnell an neue Begebenheiten an und knüfen rasch neue Bindungen
  2. Introversion:
    a) Definition: Ich-Orientierung der Aufmerksmakeit (bzw. der psychischen Energie) nach innen zur subjektiven Welt und Erfahrung
    b) Eigenschaften: Introvertierte sind zögerlicher, vorsichtiger, nachdenklich und schüchtern, am liebsten allein und eher reserviert im Knüofen neuer Bindungen
49
Q
  1. Carl Gustav Jungs neo-analytischer Ansatz: Persönlichkeitstypen - Psychische Grundfunktionen
A
  1. Rationale Funktionen:
    a) Denken: Bewertung von Sinneseindrücken und Verstehen der Realität nach Vernunft und Logik (z.B.: wahr vs. falsch)
    b) Fühlen: Bewertung von Sinneseindrücken nach der Valenz und Eerfassen der Realität über Emotionen (z.B.: angenehm vs. unangenehm)
  2. Irrationale Funktionen:
    a) Empfinden: bewusste Wahrnehmung und Erfassen der Realität über Erfahrung (z.B.: das Gras ist grün)
    b) Intuition: unbewussten und unterschellige Wahrnehmung der Realität (z.B.: über Bilder, Symbole und Ahnungen)
50
Q
  1. Carl Gustav Jungs neo-analytischer Ansatz: Persönlichkeitstypen - Kombination von Ich-Orientierung & psychischen Grundfunktionen
A

Jede Ich-Orientierung und jede Funktion sei in jedem Menschen vorhanden, wobei aber nur jeweils eine Orientierung und eine der rationalen oder der irrationalen Funktionen dominierte

51
Q
  1. Carl Gustav Jungs neo-analytischer Ansatz: Persönlichkeitstypen: Welche gibt es?
A

Kombination aus den Ich-Orientierungen und psychischen Grundfunktionen ergibt 8 Typen:
1. extravertierte Typen:
a) Empfindender Typ: realitätsbezogen, wenig nachdenklich. Handeln statt denken, auf der Suche nach Vergnügen, eher Männer
b) Intuitiver Typ: kreativ, folgen eher Ahnungen, Politiker, Spekulanten & Gauner
c) Denkender Typ: versucht objektiv zu bleiben, unterdrückt emotionale Reaktion
d) fühlender Typ: konventionell, Erwartungen anderer haben großen Einfluss, respektieren Autoritäten, Jung denkt eher Frauen

  1. introvertiere Typen:
    a) Empfindender Typ: empfindlich, überzogene Reaktionen, Kommentare anderer werden als bedrohlich interpretiert, ruhig & passiv
    b) intuitiver Typ: Träumer, ungewöhliche Ideen, schelchte Kommunikation
    c) Denkender Typ: sehr privat, oft intellektuell, Schwierigkeiten Ideen und Gefühle auszudrücken, auf ihre Innenwelt bezogen
    d) Fühlender Typ: ruhig & nachdenklich, wirkt geheimnissvoll, Jung dachte eher Frauen
    s. F. 48
52
Q
  1. Carl Gustav Jungs neo-analytischer Ansatz: Jungs analytische Diagnostik: Traumanalyse: Zweck und Methode
A
  1. Zweck: zur Aufdeckung individueller und kollektiver Komplexe
  2. Methoden:
    a) Traumserienmethode:
    I. Traumtagebücher: Bezug auf eine Serie von Träumen, um bestimmte sich wiederholende Traumthemen oder -bilder ausfindig zu machen
    II. Archetypen: vergleiche des Traumelements mit Symbolen aus Mythen, Geschichten, Vülkerkunde und Religionswissenschaften

b) Amplifizierung: freie Assoziation zu einem Traumelement durch Testperson & Therapeut*in lässt bestimmte Archetypen einfließen

c) Aktive Imagination:
Konzentration auf ein Traumbild durch die Testperson und Beobachtung, was mit dem Bild passiert, dabei Rückmeldung

53
Q
  1. Carl Gustav Jungs neo-analytischer Ansatz: Jungs analytische Diagnostik: welche gibt es?
A
  1. Traumanalyse
  2. Wortassoziationstests
    3.Myers-Briggs-Typenindikation
54
Q
  1. Carl Gustav Jungs neo-analytischer Ansatz: Jungs analytische Diagnostik: 2. Wortassoziationstests
A
  1. Zweck: Zur Aufdeckung individueller Komplexe
  2. Techniken:
    a) Art der Reaktion: verlängerte Reaktionszeiten (>2 sec), kein Einfall, verstärkte Atmung, erhöhte Hautleitfähigkeit, Stottern, Reaktionen mit mehreren Wörtern, …
    b) Art des Inhalts: Wiederholungen, Erinnerungsfehler
    –> Interpretation des Inhalts durch Therapeut*in
    Beispiel s. F. 50
55
Q
  1. Carl Gustav Jungs neo-analytischer Ansatz: Jungs analytische Diagnostik: Meyers-Briggs-Typenindikator
A
  1. Zweck: Um Personen nach Jungs Persönlichkeitstypen einordnen zu können
  2. aus Jungs Ich-Orientierungen und psychischen Basisfunktionen resultieren 3 Skalten + zusätzliche Skala (Rationalität) –> 16 Persönlichkeitstypen
    s. F. 51
56
Q
  1. Alfred Adlers humanistischer psychodynamischer Ansatz: Das dynamische Modell: Die Rolle des Minderwertigkeitskomplex
A
  1. Ausgangspunkt: Körperliche Behinderung (“Minderwertigkeit”) oder “Eigebildete” Minderwertigkeit aufgrund sozialer Konventionen
  2. Wunsch nach Kompensation: z.B.: druch Spezialisierung einer anderen Funktion
  3. von Geburt an: Minderwertigkeitsgefühle durch bewusste Hilflosigkeit und Unvollkommenheit von Geburt an (sämltiche Bezugspersonen, Eltern und ältere Geschwister sind größer und fähiger)
  4. Entwicklung:
    a) gesunde Entwicklung: Wenn Person eigene individuelle Minderwertigkeiten anerkennen und individuelle kompensieren können
    b) Minderwertigkeitskomplex: Wenn sie das nicht können
57
Q
  1. Alfred Adlers humanistischer psychodynamischer Ansatz:Vertikales Streben (“Getting Ahead”)
A
  1. Minderwertigkeitsgefühle: führen zu Streben, diese Minderwertigkeiten zu beseitigen (= vertikales Streben)
  2. Vertikales Streben: soziale Anerkennung erreichen, Geltung, Überlegenheit über anderen gewinnen/ Macht auf andere ausüben –> Motor menschlichen Verhaltens
  3. Überlegenheitskomplex: Adler hält diese Art der Kompensation des Minderwertigkeitsgefühls für sich allein als eine verfehlte Antwort auf die objektive gegebene oder subjektive Minderwertigkeit
  4. Pathologische Kompensation: vertikales > horizontales Streben
58
Q
  1. Alfred Adlers humanistischer psychodynamischer Ansatz: Horizontales Streben (“Getting Along”)
A
  1. horzontales Streben: jeder Menschen besitze ein angeborenes Bedürfnis, ein Teil der Gemenschaft zu sein und mit anderen zu kooperieren = Gemeinschaftsgefühl
  2. Entwicklung: Ist dieses Gemeinschaftsgefühl genügend entwickelt durch soziales Vertrauen, dann führt das zu der Erkenntnis, dass Minderwertigkeitsgefühle nur auf eine menschenwürdige Weise ausgeglichen werden kann –> Kooperation mit anderen
  3. Minderwertigkeitensgefühle können also auch durch Entwicklung und Sozialisation des Gemenschaftgefühls kompensiert werden
  4. Gesunde Kompensation: vertikales Streben = horizontales Streben –> Ausgewogendes Maß zwischen Kooperation, Selbstbehauptung und Leistungsstreben
59
Q
  1. Alfred Adlers humanistischer psychodynamischer Ansatz:Persönlichkeitspsychologische Bedeutung: Allgemeinpsychologische und differentielle Perspektive
A
  1. allgemeinpsychologisch: denken, Fühlen und Verhalten werden durch Minderwertigkeitsgefühle, vertikales und horizontales Streben energetisiert
  2. differentiell psychologisch: ver. Minderwertigkeiten zwischen Menschen (biologisch oder durch Kultur vermittelt), interindividuelle Unterschiede in der Art und Weise der Kompensation
60
Q
  1. Alfred Adlers humanistischer psychodynamischer Ansatz: Persönlichkeitsentwicklung: Minderwertigkeitsgefühl, kreative Macht & Selbstverwirklichung
A
  1. Minderwertigkeitsgefühle: Menschsein heißt, ein Minderwertigkeitsgefühl zu besitzen, das ständig nach seiner Überwindung drängt
  2. Die kreative Macht des Selbst: Menschen haben die Möglichkeit ihr Schicksal selbst zu gestalten
  3. Selbstverwirklichung: jeder Mensch ist in der Lage, das eigene kreative Potenzial zu nutzen, um eine indiviuell angepassten Lebenstil zu entwickeln, in dem Minderwertigkeiten kompensiert und das Selbst verwirklicht werden kann
61
Q
  1. Alfred Adlers humanistischer psychodynamischer Ansatz: Persönlichkeitsentwicklung: die Rolle der Eltern
A
  1. soziales Vertrauen: ist entscheidend zur Bewältigung von drei Grundlegenden Anforderungen im Leben: Berufsleben, Freundschaften & sexuelle Partnerschaften
  2. Rollenmodelle: Eltern vermitteln Vertrauen und setzen erstes Rollenmodell zur Bewältigung dieser Anforderungen des Lebens
  3. Irritation des Kindes: ist dieses Rollenmodell unangepasst (z.B.: Vater & Mutter sind mit ihren Rollen unzufrieden) führt das zur Irritation des Kindes

Beispiel s. F. 59

62
Q
  1. Alfred Adlers humanistischer psychodynamischer Ansatz: Persönlichkeitsentwicklung: Rolle der Gewischterreihe
A

Die innerfamiliären Beziehungen ändern sich mit jedem neu hinzukommenden Kind und jedes Kind werde in Abhängigkeit von seiner Position in der Geschwisterreihe anders behandelt

  1. älteres Kind:
    a) entthronter Monarch: zuerst im Zentrum der Aufmerksamkeit, dann kommt zweites Kind
    b) im Erwachsenenalter: konservativ und obrigkeitsgläubig, wollen sich durch intellektuelle Aktivitäten hervortun
  2. zweites Kind:
    a) beeinflusst von älteren Kind: Entwicklung sehr davon beeinflusst, wie ältes Kind sie behandelt, sie älteres Kind als Konkurrenz
    b) Erwachsenenalter: hohe Selbstansprüche, manchmal unrealistische Ziele, um eigenes Versagen sicher zu stellen - damit sie nicht den Zorn des älteren auf sich ziehen
  3. jüngstes Kind:
    a) immer Baby: meiste Aufmerksamkeit, verhätschelt & verwöhnt
    b) Erwachsenenalter: wollen sich hervortun, ausgeprägtes Bedürfnis nach Abhängigkeit und Lob
  4. Einzelkind:
    a) ohne Rivalen und Vorbilder (Geschwister), verätschelt
    b) Erwachsenenalter: Bedürfnis nach Anerkennung, Schwirigkeiten mit Kritik und Abneigung, intellektuell begabt & erfolgreich
63
Q
  1. Alfred Adlers humanistischer psychodynamischer Ansatz: Persönlichkeitsentwicklung: Störung der Entwicklung
A
  1. Interfamiliäre Erfahrungen: & Erlebnisse, sowie deren individuelle Interpreation nehmen einen hohen Stellenwert bei der Entwicklung ein
  2. Schädigende Faktoren:
    a) Wahrnehmen und Empfiden von Minderwertigkeit
    b) Mangelhafte Kompensation der erlebten Minderwertigekeit
    c) Vernachlässigung und Zurückweisung durch Bezugspersonen
    d) Verhätschelung durch Bezugspersonen
    –> Begünstigung der Entwicklung eines neurotischen Charakters
64
Q
  1. Alfred Adlers humanistischer psychodynamischer Ansatz:Perslönlichkeitsentwicklung: Neurotischer Charakter - Eigenschaften
A
  1. inadäquate Kompensation: vermäg seine bewusste Minderwertigkeit nur inadäquat zu kompensieren
  2. Über- oder Unterbewertung: neigt zu Über- oder Unterbewertung der eigenen Person
  3. Unsicher: oft angespannt und unsicher in Bezug auf die Anforderungen des Lebens
  4. Vermeidung: von Situationen, in denen Versagen möglich ist

–> Es gibt nicht den neutrotischen Charakter, sonden individuelle Auffälligkeiten, die ganz individuell zu diagnsotizieren und zu behandeln sind. Dennoch: Entwicklung eines Systems von Persönlichkeitstypen zur groben Unterscheidung von gesunden und ungesunden Lebensstilen/Charakteren

65
Q
  1. Alfred Adlers humanistischer psychodynamischer Ansatz: Persönlichkeitstypen & der neutrotische Charakter
A
  1. herrschender Typ: mangel an Gemeinschaftsgefühl: strebt aggressiv nach persönlicher Macht, nutzt andere aus, emotional manipulativ
  2. Vermeidender Typ: versucht so zu tun, als ob eigenes Problem nicht exsistiert oder geben andere dafür die Schuld
  3. selbstsüchtiger Typ: raltiv passiv und unternehmen nur geringe Anstrennung um ihre Probleme zu lösen. Manipulieren andere
  4. sozial nützliche Typ: ist die gesunde Oposition, tritt Leben mit Selbstvertrauen entgegen und ist bereit mit anderen zu kooperieren
66
Q
  1. Alfred Adlers humanistischer psychodynamischer Ansatz: Adlers individualpsychologische Diagnostik
A
  1. Informationsquellen: die auch den SChwerpunkt seiner Behandungssitzungen darstellten:
    a) frühste Kindheitserinnerungen
    b) Stellung in der Geschwisterreihe
    c) Die Beschaffenheit des exogenen (externen) Faktors, der die Probleme hervorruft
    d) Träume und Tagträume
    e) Psychische Störugnen und körperliche Probleme in der Kindheit

–> Aufdeckung des fehlerhaften Lebenstils und von unangepassten Überzeugungen zur Grundlage der Entwicklung eines sozial nützlichen und daher gesunden Lebenstils