Sitzung 4: B. Psychodynamisches Paradigma Flashcards
1
Q
Welche Psychodynamischen Ansätze gibt es?
A
- Sigmund Freuds klassisch psychoanalytischer Ansatz
- Carl Gustav Jungs neo-analytischer Ansatz
- Alfred Adlers humanistischer psychodynamischer Ansatz
2
Q
- Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Freunds Menschenbild
A
- negativ, pessimistisch, mechanistisch & deterministisch
- Triebe: Menschen seien von ihren meist unbewussten Trieben bestimmt und werden durch diese energetisiert
- Psychische Prozesse: laufen nicht zufällig ab, sondern haben stets eine Ursache, die meist unbewusst ist
–> aus seinen Menschenbild folgt seine Theorie- und Modellentwicklung
3
Q
- Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Das dynamische Modell: Die menschliche Psyche
A
–> sieht Freund als ein dynamisches Energiesystem
- Komensation vs. Dekompensation: Dynamik zwischen Stärken und Schwächen
- Triebe als Energielieferant: Alle psychischen Prozesse (Gedanken, Gefühle &
Verhaltensimpulse) erfordern & verbrauchen Energie, welche von angeborenen Trieben bereitgestellt wird - biologische & psychische Energie: Umwandlung von biologischer in psychische Energie durch Triebspannung, die nach Entladung verlangt:
a) Entladung: von Triebspannung wird als lustvoll empfunden
b) Aufstauung: der Triebspannung wird als unangenehm empfunden
4
Q
- Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Das dynamische Modell: Elementare Triebe (Energien)
A
- Eros: Sexualtrieb, Selbsterhaltungstrieb
Energie: Libido - Thanatos: Aggressionstribe, Todestrieb
Energie: Destrudo
5
Q
- Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Das Dynamische Modell - Allgemeinpsychologisch & differentiell psychologische Betrachtung
A
- Allgemeinpsychologisch: Alles menschliche Denken, Fühlen und Verhalten werden durch tierische Triebe (grundlegende Natur menschlicher Motivation) energetisiert
- Differntiell psychologisch: angeborene Triebkräfte können zwischen Menschen variieren und Triebbefriedigung kann sich in unterschiedlichen Verhaltensweisen mit unterschiedlicher Intensität und Häufigkeit äußern, d.h. genetische bedingte interindividuelle Unterschiede führen zu interindividuellen Unterschieden in psychischen Prozessen welche sich in interindividuellen Besonderheiten im Verhalten äußern
6
Q
- Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Das Strukturmodell - 3 psychische Instanzen zur Steuerung der Triebbefriedigung
A
- Es = der von Geburt an angelegte Sitz der Triebe, der nach unmittelbarer Triebbefriedugung verlangt (Lustprinzip) –> Im ersten Lebensjahr ist der Mensch noch nicht zum Befriedigungsaufschub in der Lage, muss erst erlernt werden
- Ich = entwicklet sich nach dem Es und haldet in Auseinandersetzung mit der Umwelt und den gemachten Erfahrungen, um “vernünftig” Befriedigung zu errechen (z.B.: Durch Befriedigungsaufschub oder -verlagerung), ohne in konflikt mit sozialen Normen & Werte (Über-ich) zu gelangen (Realitätsprinzip)
- Über-Ich = der zuletzt entwickelte Sitze der internaisierten Gebote (Ideal-Ich) und Verbote (Gewissen), welche von bezugspersonen und der Kultur vermittelt werden, Triebe bewerten und “nichtmorlaisches” Denken, Fühlen und Verhalten mit Schuldgefühlen bestraft (Moralitätsprinzip)
s. F. 11
7
Q
- Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Das Strukturmodell - Konflikte, Ängst & Abwehrmechanismen
A
Ist das Ich nicht in der Lage, den Anforderungen von Es, Ich und Über-Ich und Außenwelt gerecht zu werden, enstehen Konflikte, die Angst auslösen:
1. Realangst: ensteht durch bedrohung aus der Außenwelt, z.B.: die Androhung von Strafe für den Fall, gegen eine Vorschrift verstoßen zu haben
- Moralische Angst: ensteht, wenn das Ich gegen Ansprüche des Über-Ich verstößt, In demen Fall droht das Über-Ich mit “Gewissenssbissen”
- neurotische Angst: ensteht, wenn das Ich die triebhaften Ansprüche des Es nicht befriedigen kann und befürchten muss, die Kontrolle über das Es zu verlieren
–> zur Vorbeugung und Bewältigung von Ängsten setzt das Ich Abwehrmechanismen ein
8
Q
- Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Strukturmodell: Abwehrmechanismen Welche gibt es?
A
- Verschiebung
- Sublimierung
- Reaktionsbildung
- Projektion
- Regression
- Rationalisierung
- Verleugung
- Verdrängung
9
Q
- Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Strukturmodell: Abwehrmechanismen - Verschiebung: Definition & Beispiel
A
- Definition: Die Triebenergie wird von ursprügnlichen Triebobjekt auf ein anderes Objekt verlagert
- Beispiel: Die Wut auf den (mächtigen) Vater wird verlagert auf den kleinen Bruder, der sich weniger gut wehren kann
10
Q
- Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Strukturmodell: Abwehrmechanismen - Sublimierung: Definition & Beispiel
A
- Definition: Verbotene Formen der Triebbefriedigung werden durch zulässige oder sogar erwünschte Handlungen ersetzt
- Beispiel: Aggressionen gegenüber anderen Menschen werden durch Schlagzeugspielen sublimiert
11
Q
- Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Strukturmodell: Abwehrmechanismen - Reaktionsbildung: Definition & Beispiel
A
- Definition: Das Verbotene Verhalten wird ins Gegenteil verkehrt
- Beispiel: Statt sich einer sexuell begehrten Person zu nähern, wird diese öffentlich herabgewürdigt
12
Q
- Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Strukturmodell: Abwehrmechanismen - Projektion: Definition & Beispiel
A
- Definition: Der eigene Triebwunsch wird einer anderen Person unterstellt
- Beispiel: Die eigene Aggressionen werden als Notwehr gegen Angriffe des anderen dargestellt, der Vergewaltiger behauptet, verführt worden zu sein
13
Q
- Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Strukturmodell: Abwehrmechanismen: Regression - Definition & Beispiele
A
- Definition: Die Person zieht sich auf eine frühere Entwicklungsstufe der Triebbefriedigung zurück
- Beispiel_ Statt das Wagnis verbotener sexueller Aktivitäten einzugehen, verschafft sich die Person Ersatzbefriedigung durch Essen, Trinken oder Rauchen
14
Q
- Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Strukturmodell: Abwehrmechanismen - Rationalisierung - Definition & Beispiel
A
- Definition: Verbotene Triebbefriedigung wird in akzeptables Verhalten umgedeutet
- Beispiel: Der Vater, der sein Kind schläft, rechtfertigt sich mit seinem Erziehungsauftrag
15
Q
- Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Strukturmodell: Abwehrmechanismen - Verleugnung - Definition & Beispiel
A
- Definition: Die Bedrohung wir bestritten
- Beispiel: Der notorische Brandstifter redet sich ein, dass nur die Dummen erwischt werden, nicht aber er
16
Q
- Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Strukturmodell: Abwehrmechanismen - Verdrängung: Definition & Beispiel
A
- Definition: Unerlaubte Handlungen, mit denen die Person ihren sexuellen und aggressiven Triebimpulsen nachgegeben hat, werden ins Unbewusste abgedrängt und sind daher dem Bewusstsein nicht mehr zugänglich, werden also nicht mehr erinnert und können deshalb keine Gewissensangst mehr verursachen
17
Q
- Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Strukturmodell: Die Drei Bewusstseinsebenen
A
- Bewusstsein: Enthält alle gegenwärtigen Gedanken, Vorstellungen, Erinnerungen und Bilder, auf die die Person willentlich zugreift
- Vorbewusstsein (10-20%): enthält alle bewusstseinsfähige Inhalte (v.a. Erinnerungen), die sich bei Bedar sofort ins Bewussrsein rufen lassen
- Unterbewusstsein (80-90%): enthält alle Gefühle, Erinnerungen und Wünsche, die nicht willentlich zugängliche gemacht werden können aber über motivationale Kräfte verhaltenswirksam werden (z.B.: Freudscher Versprecher)
18
Q
- Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Strukturmodell: Aus Allgemeinpsychologischer und differenzieller Perspektive
A
- Allgmeinpsychologisch: das Strukturmpdell ist ein System zur Beschreibung psychischer Instanzen bei allen Menschen
- Differentiell Psychologisch:
a) Individuelle Unterschiede in der Ich-Stärke (Entwicklung des Selbstwertgefühls)
b) Kulturelle Unterschiede:
I. Variation zwischen Kulturen hinsichtlich der Gebote und Verbote im Über-Ich führt zur
II. Variation in der Regulation der Triebbefridigung und dies führt zu
III. Variation hinsichtlich der Intensität von Konflikten/ Ängsten und Abwehrmechanismen
c) Ausbildung der Vorlieben für bestimmte Abwehrmechanismen –> Typen (z.B.: “Represser”, “Verdränger”)
19
Q
- Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: das Entwicklungsmodell: Was beschreibt es & Phasen
A
- Inhalt: Die Art der Tirebbefridigung ändere sich während der Kindheit mehrfach und durchlaufe eine feste Abfolge von Phasen –> Freud formuliert diese Annahmen nur für den Sexualtribe detailliert aus
- Phasen: jede Psychosexuelle Entwicklungsphase ist durch eine erogene Zone des Körpers definiert in der libidinöse Triebspannung erzeugt und abgebaut wird:
a) Orale Phase: 0-1 J.
b) Anale Phase: 1-3 J.
c) Phallische oder Öpidale Phase: 3-5 J.
d) Latenzphase: 5 - Pubertät
e) Genitale Phase: Pubertät - Erwachsenenalter
20
Q
- Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: das Entwicklungsmodell: Orale Phase - Lebensjahr, Erogene Zone, Bedürfnis, Triebbefridigung & Entwicklungsaufgabe
A
- Lebensjahre: 0-1
- Erogene Zone: Mund, Lippen und Zunge
- Bedürfnis: Aus. und Einnehmen
- Triebbefridigung: Sauen (auch ohne Nahrungsaufnahme)
5.Entwicklungsaufgabe: Aufbau sozailen Vertrauens
21
Q
- Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: das Entwicklungsmodell: Anale Phase - Lebensjahr, Erogene Zone, Bedürfnis, Triebbefridigung & Entwicklungsaufgabe
A
- Lebensjahr: 1-3
- Erogene Zone: Anus
- Bedürfnis: Ausscheidung
- Triebbefridigung: kontrollierter Stuhlgang
- entwicklungsaufgabe: Aufbau der Selbstkontrolle –> Entwicklung des Ich und der Ich-Stärke (des Selbstvertrauens und -wertgefühls)
22
Q
- Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: das Entwicklungsmodell: Phallische Phase - Lebensjahr, Erogene Zone, Bedürfnis, Triebbefridigung & Entwicklungsaufgabe
A
- Lebensjahr: 3-5
- Erogene Zone: Genitalien
- Bedürfnis:
a) Jungen: rivalisieren mit Vater um Mutter –> Angst vor dem Vater
b) Mädchen rivalisieren mit Mutter um Vater –> Angst vor der Mutter - Triebbefridigung: Bindung an das gegengeschlechtliche Elternteil
- Entwicklungsaufgabe:
a) Identifikation mit dem gelichgeschlechtlichen Elternteil
b) Übernahme der Geschlechterrolle, Werte und Normen von den Eltern
c) Entwicklung des Über-Ich
23
Q
- Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: das Entwicklungsmodell: Latenzphase - Lebensjahr, Erogene Zone, Bedürfnis, Triebbefridigung & Entwicklungsaufgabe
A
- Lebensjahr: 5 -Pupertät
–> Sexualtrieb “schlummert” und die gesitge Entwicklung tritt in den Vordergrund, Indentifikation mit Peers wird wichtiger
24
Q
- Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: das Entwicklungsmodell: Genitale Phase - Lebensjahr, Erogene Zone, Bedürfnis, Triebbefridigung & Entwicklungsaufgabe
A
- Lebensjahr: Pubertät bis Erwachsenenalter
- Erogene Zone: Genitalien
- Bedürfnis: Intimität, Sex
- Triebbefridigung: Sexualität
- Entwicklungsaufgabe: Partnerschaft
25
Q
- Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Charaktertypen - Entstehung
A
- Fixierung: Dauerhaft zu viel oder zu wenig Triebbefridigung während einer bestimmten psychosexuellen Entwicklungsstufe führt zur Fixierung, dem Steckenbleiben auf einer Entwicklungsstufe
- Chraktereigenschaften: die Fixierung äußert sich in bestimmten Charaktereigenschaften
s. F. 21
26
Q
- Freunds klassisch psychoanalytischer Ansatz: Charaktertypen - Welche gibt es?
A
- anal retentiver Charakter
- anal explosiver Charakter
- mänlich phallischer Charakter
- weiblich phallischer Charakter