Serviceorientierte Architektur (SOA) Flashcards

1
Q

Bedeutung “Service” im SOA-Kontext

A

Service im SOA-Kontext: Dienst, der von einer Software-Komponente zur Verfügung gestellt wird. SOA ist vor allem ein IT-Architektur-Thema, für die erfolgreiche Einführung müssen jedoch auch organisatorische und strategische Aspekte berücksichtigt werden.

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2
Q

Definition SOA

A

Service-Oriented Architecrute is an architectural style that supports service orientation. Service orientation is a way of thinking in terms of services and service-based development and the outcomes of services.

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3
Q

Verständnisse von SOA

A

Variante A:
-Konkrete Technologie (zB. WebServices)
-Software Engineering Konzepte, die Technologien zugrunde liegen
Variante B: Paradigma (im weiteren Verlaufe als SOA-Begriff verwendet)
-um zunächst Geschäft eines Unternehmens zu strukturieren
-von geschäftlicher Unternehmensarchitektur die Architektur der IT-Anwendungssystemlandschaft (AL) abzuleiten

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4
Q

Geschäftsservice

A
  • Funktionalität mit unmittelbarer geschäftlicher Bedeutung
  • eindeutig definierte Nutzungsweise
  • eindeutig definierte Reaktion und Wirkung
  • im Kontext vertraglicher Pflichten/Nutzen
  • idR an Organisationsgrenzen angeboten
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5
Q

Anwendungsservices

A

-unterstützen Geschäftsservices wo sinnvoll nach Vertrag über ein-/ausgehende Informationen und Verhalten
-entkoppeln Geschäftsservices logisch von Anwendungen
-angeboten von Komponenten der AL
orientiert an Idealvorstellung der Geschäftsservices

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6
Q

Servicearten

A

Elementar/Basis: Elementare Operationen stellen einfache Basisfunktionalitäten bereit
Zusammengesetzt: Zusammengesetzte Operationen werden durch Aufrufe elementarer oder anderer zusammengesetzter Operationen implementiert
Orchestrierbar: Unter Orchestrierung verstehen wir die einfache Implementierung von Geschäftsprozessen auf der Basis von Operationen

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7
Q

Grundidee

A

Strukturierung einer AL nach Diensten (Services) in logischen Sichten basierend auf der fachlichen (Geschäfts-)Sicht
-Dienste-Anbieter stellen Funktionalität über definierte Schnittstellen und standardisierte Technologien bereit
-Dienste-Nutzer nutzen diese Dienste (inkl. Beschreibung) in einem Repository
Vorteile:
-Bessere Struktur der Gesamt-AL
-Gesteigerte Wiederverwendung von Diensten/Funktionalitäten

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8
Q

SOA-Umsetzung: Kombination bekannter Techniken

A
Strukturierte Programmierung: 
-Zerlegung monolithischer Architekturen
Objekt-Orientierung: 
-Seperation of Concern
-Information Hiding
CORBA:
-Ortsunabhängige und Technologieübergreifende Kommunikation von Objekten
EAI:
-Lose Kopplung
-Legacy-Einbindung
-Technologieunabhängige Kommunikation
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9
Q

SOA: WebServices als mögliche Technische Basis

A

Durch Entwicklung von WebServices und damit verbundenen Standards (SOAP, WSDL, UDDI, BPEL,..) existiert geschickte technische Implementierungsbasis für SOA (vor allem in B2B-Integration). SOA-Konzept ist jedoch unabhängig von konkret eingesetzter Technologie, kann also auch ohne WebServices implementiert werden (zB mit RMI).

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10
Q

SOA-Basis: Integrationsplattformen

A
Integration Bedienoberfläche:
-Integrierte Bedienoberfläche
-Kommunikation an der Bedienoberfläche
-B2B-Kommunikatione
Übergreifende Vorgangssteuerung:
-Nutzung von Services der Anwendungskomponenten
-Modellgesteuerte Prozesssteuerung(BPM)
Transport:
-Serviceaufruf
-Routing
Transformation:
-Fachliche Formatierung
-Datenanreicherung
Adapter:
-Technische Anbindung
-Minimalinvasive Anbindung
-Wiederverwendung
-Fertigadapter
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11
Q

SOA: Einsatz eines Enterprise Service Bus (ESB)

A

Weitere Entkopplung der Dienste durch Einsatz einer Standard-basierten Integrationsplattform “Enterprise Service Bus”

  • Funktionalitäten für die (graphische) Orchestierung von Services
  • Synchrone & Asynchrone Kommunikation (EDA/CEP)
  • Adapter an Fremdsysteme (z.B. SAP, eMail,FTP)
  • Transformations- und Mapping Funktionalitäten
  • Sicherheitsinfrastruktur
  • Evtl. Integration von “Rule Engines”
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12
Q

SOA und Orchestrierung

A
  • Geschäftsprozesse in einer SOA sind explizit als Anwendungsprozesse ausmodelliert, nicht in Anwendungssystemen verborgen
  • Anwendungsprozess soll möglichst 1:1 den Geschäftsprozess widerspiegeln (ggf. über manuell anzupassende abweichende Prozesskette)
  • Anwendungsprozess stellt den Prozessablauf dar, der von einem Prozessservice ausgeführt wird
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13
Q

Orchestrierung

A

Orchestrierte Anwendungsprozesse können selbst wieder als Service genutzt werden.
Enterprise Service Bus als universelle Middleware.
Komponenten als Lieferanten für orchestrierbare Services.

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14
Q

SOA-Einführung: Anforderungen an Anwendungsservices

A

Wiederverwendbarkeit: Anforderungen mehrerer Consumer erfüllen
Sinnvolle Granularität: klar definierte Funktionalität (fachlich/technisch)
Eindeutige Schnittstellen: Leistungen über wohldefinierte Schnittstellen anbieten (technische Beschreibung z.B. WSDL, nicht-funktionale Beschreibung: SLAs)
Klare Beziehungen: steht mit anderen Services über definierte (Kommunikations-) Beziehungen in Verbindung
Enscheidend –> ein guter Service Schnitt

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15
Q

Top-Down-Vorgehen: Vom Geschäftsprozess zum Service

A

1.Systematische Prozessanalyse
2.Modularisierung & Iterative Verfeinerung: Identifikation identischer ähnlicher Prozessmodule
3.Entwicklung von Geschäftsservices
(meist existiert jedoch keine grüne Wiese)

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16
Q

Bottom-Up-Vorgehen (Harvesting):

A
  1. Bestehende Systeme
  2. Identifikation von Kandidaten für Basis- und höherwertige Anwendungsservices (Bereitstellung durch Wrapping)
  3. Aggregation zu höherwertigen Services (Geschäftsservices)
17
Q

Muss sich die IT an Business anpassen oder umgekehrt?

A

Beides ist gleichzeitig richtig und falsch: SOA bietet einen optimalen Ansatz zur Entkopplung beider Aspekte!

18
Q

SOA-Einführung: Etablierung eines SOA Competence Centers

A

Genaue Strukturierung kann je nach Anwendungsfall unterschiedlich aussehen:
-Wichtig ist, dass die SOA-relevanten Aufgaben durchgeführt werden
Schrittweise Aufbau möglich und sinnvoll

19
Q

SOA-Einführung: Organisatorische und strategische Aspekte

A

Vorgehen bei der Einführung:
-Finden von Sponsoren im Management bzw. in Fachabteilungen
-Balance Mittel- und langfristige Effekte vs. Quick Wins
Entwicklung wiederverwendbarer Dienste
-Architekturmanagement: SOA-Rahmenarchitektur und -vorgaben
-Verrechnungsmodell für gemeinsam genutzte Dienste
-Koordination der Weiterentwicklung (Versionsmanagement, Test/QS, Freigabe)
-Management der Beziehungen zwischen Diensten (Nutzer und Anbieter)
-Integration von Partnern und Zulieferern
Betrieb:
-Gewährleistung einer definierten Qualität über SLAs
-Monitoring der SLAs auf Service-Ebene (inkl. Leistungsanpassung)

20
Q

SOA-Reifegradmodell

A
Ebene 0 (Initial): Gewachsene IT-Landschaft, keine SOA-Ansätzer erkennbar
Ebene 1 (Dienste): IT-Landschaft bzw. einzelne Bereiche sind aus wohldefinierten Diensten zusammengefasst
Ebene 2 (Prozesse): Services werden prozessgesteuert miteinander verknüpft
Ebene 3 (Organisation): Anpassung von Organisationsstruktur und SOA
Ebene 4 (Governance): Weiterentwicklung der SOA erfolgt nach klaren Leitlinien
Ebene 5 (Optimierung): konitnuierliche Optimierung erfolgt
21
Q

SOA: Lösung einiger Strukturprobleme

A

Heterogene “Netzwerke” von Einzelsystemen mit enger Kopplung haben von der Implementierung abhängige Schnittstellen in unterschiedliche Technik -> Definition fachlich wohldefinierter, allgemeiner Schnittstellen in Form von Services (Diensten)

Aus bestimmten Systemen haben sich fachliche “Datendrehscheiben” entwickelt, die fachliche Funktionalität mit Datenkommunikation vermischen -> Aufteilung nach technischen und fachlichen Komponenten; Festlegung der Datenverantwortung

“Hochintegrierte Systeme” bieten Funktionalität über mehrere betriebliche Funktionsbereiche hinweg und verhindern so gezielte, unabhängige Weiterentwicklung -> Aufteilung in durch ihre Services festgelegte, lose gekoppelten Komponenten

22
Q

SOA: Chancen

A

Heterogene Prozesse -> Prozesse: Harmonisierung und Flexibilität
Keine fachliche Struktur der Anwendungen -> Struktur: Komponenten, Zuständigkeiten, Schnittstellen
Komplexe Anwendungslandschaft -> Infrastruktur: Entkopplung von Anwendungen
Vielzahl von Plattformen -> Plattformen: Konsolidierung und Effizienz

23
Q

SOA: Herausforderungen

A

Es gibt kein SOA “out-of-the-box”
-Produkte/Eigenentwicklungen müssen zu individuellen Lösungen kombiniert werden
-Services müssen sinnvoll strukturiert werden
-Produkte sind teilweise relativ neu
-Best-Practices sind eine große Hilfe
Umsetzung einer durchgängigen Kette vom Geschäftsprozess zum Service:
-Top-Down vs. Bottom-Up
-Durchgängige Vision noch selten realisiert
Organisatorische Anpassung
-Entwicklung, Betrieb und Finanzierung von gemeinsamen Services (z.B.zentrales SOA Competence Center)
-Qualitätssicherung und Freigabe-Prozesse für Services
Commitment des Managements/der Fachabteilung
-SOA bringt wenig kurzfristige fachliche Mehrwerte
-Mittel- bis langfristige Amortisation
-Quick Wins müssen explizit geschaffen werden

24
Q

SOA: Fazit

A
  • ohne langfristige Vereinheitlichung der technischen Basis steigert SOA die Betriebskosten
  • Aufgaben der Integration von IT-Systemen sind “eigentlich” wohlverstanden
  • Einsatz von Webservices ist für eine “SOA im Großen” heute unverzichtbar
  • Technologien und Produkte im SOA-Umfeld sind nicht “alle gleich”
  • Einsatz einer SOA-Plattform allein garantiert noch keine gute Architektur
  • -> bei klarer Verfolgung des Paradigmas ist SOA der beste bekannte Ansatz zur Beherrschung heutiger Anwendungslandschaften