Seltene viszerale Fehlbildungen Flashcards

1
Q

Analatresie-> Definition, Ätiologie, Geschlecht, Assoziationen (4)

A

= Missbildung des Enddarms mit blind endendem Rektum

  • Ursache ist unbekannt, eine familiäre Häufung wird angenommen
  • Geschlecht: M häufiger als W
  • Assoziationen: Trisomie 21, VACTERL-Syndrom, Edwards- und Pätau-Syndrom
  • weniger als 10% haben weitere Fehlbildungen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Analatresie -> Klinik (2), Diagnose (4), Therapie

A

Klinik:

  • anstelle von einem Anus: Hautgrübchen oder ggf dünne Membran, durch die Mekonium durchschimmert
  • Ileus oder Stuhlentleerung über Fisteln (zB rektourethral, rektovaginal)

Diagnose:

  • Blickdiagnose: Fehlen des Anus
  • Suchen der Fistel: Untersuchung des Genitalbereichs und der Harnröhre
  • Röntgen Abdomen mit angehobenem Becken oder kopfüber udn Markierung des Analgrübchens
  • Untersuchung auf weitere Fehlbildungen

Therapie:
- Analatresien unterscheiden sich sehr stark in ihrer Morphologie -> Therapiespektrum reicht von wiederholter Dilataion nach Membraninzision bis zu komplexen, mehrstündigen Operationen (v.a. bei kombinierten Fehlbildungen)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

VACTERL-Syndrom

A

= Fehlbildungssyndrom weitesgehend unbekannter Ätiologie

V (vertebral) -> Fehlbildungen der Wirbelsäule
A (anal) -> zB Analatresie
C (cor) -> Herzfehler
T (trachea) -> tracheo-ösophageale Fistel
E (esophagus) -> Ösophagusatresie
R (Renal) -> Nierenfehlbildungen
L (limb) -> Fehlbildung der Gliedmaßen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Ompahlozele:

  • Synonyme (3)
  • Definition
  • Pathophysiologie
  • Geschlecht, Assoziationen
A

= Nabelschnurbruch = Exomphalos = Exomphalus

= angeborene Nabelschnurhernie, die bis zu kindskopfsgroß werden kann; bedeckt mit Amnion und Peritoneum (-> mit Bruchsack)

Pathophysiologie: fehlende Rückbildung der Nabelschleife zwischen 5.-10. SSW

  • M häufiger als W
  • gehäuft bei Trisomie 21 und mehr als 30 weiteren Syndromen (oft kombiniert mit weiteren Fehlbildungen)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Omphalozele -> Diagnostik

A
  • Blickdiagnose!!!

- pränatale Sonographie, ggf Ausschluss weiterer Fehlbildungen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Omphalozele -> Komplikationen (2)

A
  • Ruptur des Bruchsacks -> Infektionsrisiko⬆️ -> Peritonitis

- sekundäre Darmwandatresie durch Verletzung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Omphalozele -> Therapie (5)

A
  • vaginal oder via Sectio
  • Lagerung der Baucheingeweide durch feuchte, warme, sterile Tücher, meist umschlossen von einem Plastikbeutel
  • evtl präoperative Antibiotikagabe
  • nasogastrale Sonde, Flüssigkeitszufuhr via Infusion
  • OP innerhalb der ersten 24h (primären Bauchwandverschluss anstreben, alternativ sekundär über Kunststoffbeutel oder Kunststoff-Patches)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Omphalozele -> Prognose

A
  • abhängig von Größe des Defekts und Geburtsgewicht
  • mögliche Komplikation bei Rückverlegung -> intraabdomineller Druck ⬆️ -> Zwerchfellhochstand/Ateminsuffizienz/Durchblutungsstörung von Darm und Leberanteilen und der unteren Körperregion
  • häufiger begleitende Fehlbildungen -> Geamtmortalität höher als bei Gastroschisis
  • keine Begleitmissbildungen -> Überlebensrate über 90%
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Laparoschisis -> Synonym (1), Definition, Pathophysiologie

A

= Gastroschisis
= mediane Bauchspalte, meist rechts lateral der Nabelschnur, mit offenem Vorfall von Darmanteilen (ohne Bruchsack)

Pathophysiologie:
- ursächlich ist fehlende Ausbildung der Zölomhöhle -> durch fehlenden Platz in Peritonealhöhle hat Darm nicht genug Platz zu wachsen -> vordere Bauchwand reißt an schwächster Stelle ein -> Darmanteile treten aus

Folgen der Darmentwicklung im Fruchtwasser:

  • verkürzter Darm
  • ödematöse Datmveränderung
  • Peritonitis perinatal

Späteres Auftreten der Fehlbildung -> seltener Assoziation mit weiteren Fehlbildung als bei Omphalozele

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Gastroschisis -> Diagnostik (2)

A
  • Blickdiagnose!

- pränatale Sono, ggf Ausschluss weiterer Fehlbildungen (selten)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Gastroschisis -> Therapie

A
  • bei bekannter Gastroschisis primäre Sectio -> Verletzung durch Kompression im Geburtskanal verhindern
  • Lagerung der Baucheingeweide feuchten, sterilen Tücher im Plastikbeutel
  • präoperative Antibiotikagabe (hohe Infektionsgefahr!)
  • nasogastrale Sonde und Flüssigkeitssubstitution über Infusion
  • OP (bei stabilisierter Urinausscheidung, Ausgleich einer eventuellen metabolischen Azidose): primären Bauchwandverschluss anstreben (Erfolgsrate 80%), alternativ sekundärer Verschluss (Goretex-/Vicryl-Patch oder Slio-Bag)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Gastroschisis -> Prognose

A
  • häufig Kurzdarmsyndrom
  • 20% entwickeln Nekrotisierende Enterokolitis
  • Überlebenschance über 90%
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Extrahepatische Gallengangsatresie -> Ätiologie udn Assoziation (2)

A
  • Ätiologie unklar (embryonale Fehlbildungen, aber auch toxische oder infektiöse Ursachen werden diskutiert)
  • 20% weitere anatomische Fehlbildungen: Situs inversus, Polysplenie (im diesen Fällen wird gestörte Differenzierung der Duktalplatte angenommen)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Extrahepatische Gallengangsatresie -> Klinik (3)

A
  • Cholestase mit Ikterus (Icterus prolongatus)
  • acholischer Stuhl, dunkler Urin
  • Hepatomegalie
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Extrahepatische Gallengangsatresie -> Diagnostik (5)

A
  • Labor: gemischte Bilirubinämie
  • Sono: echoreiches Band der Pfortadergabel (triangular cord sign), rudimentäre Gallenblase
  • Leberbiopsie: duktuläre Proliferation
  • hepatobiliäre Sequenzszintigraphie (HBSS): fehlendes Ausscheiden des Tracers in den Darm
  • beweisend: Cholangiographie (im Rahmen der OP)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Extrahepatische Gallengangsatresie -> Therapie (2)

A
  • Hepato-Porto-Jejunostomie nach Kasai (Y-Roux-Schlinge wird Seit-zu-End an Stumpf der Gallenwege angenäht)
  • Lebertransplantation bei Leberzirrhose
17
Q

Extrahepatische Gallengangsatresie -> Komplikationen (wenn unentdeckt bzw Post-OP)

A
  • wenn unentdeckt: frühzeitig biliäre Leberzirrhose (ab ca 9. Woche), Kinde können in den ersten 2 Jahren versterben
  • Post-OP: Heilung möglich, aber chronischer Verlauf über Jahre, der zur Leberzirrhose führen kann (Hauptgrund für Lebertransplantation bei Kindern) -> je nach Zentrum unterschiedliche Überlebenswahrscheinlichkeiten
18
Q

Alagille-Syndrom

  • Definition
  • Ätiologie
  • Symptom
  • weitere Merkmale
A

= intrahepatische Gallengangshypoplasien

Ätiologie: autosomal-dominant vererbt

Symptome: Cholestase mit Ikterus

Weitere sehr variable Merkmale:

  • Augenfehlbildungen (zB Embrytoxon posterior)
  • Gesichtsdysmorphie
  • Herzvitien (zB periphere Pulmonalstenose)
  • Skelettanomalien (zB Schmetterlingswirbelkörper)

Memo: GAHS (Gesicht, Augen, Herz, Skelett)

19
Q

Wann entstehen viszerale Fehlbildungen?

A
  • während der Organogenese in den ersten 8 Wochen nach Konzeption (Embryonalperiode)