Schematherapie - Modusmodell Flashcards
Schematherapie - Grundzüge
Schematherapie:
- ist keine neue Therapieform.
- wurde zur Behandlung chronischer psych. Störungen entwickelt.
- integriert praxisnah Emotionen, Kognitionen und Verhalten.
- ist wissenschaftlich fundiert.
- verbindet Klärung und Handlung.
- auf Klärung und Korrektur früher maladaptiver Beziehungserfahrungen ausgelegt.
- Arbeitet mit der therapeutischen Beziehung (à aktive Therapeutenrolle, in Form von limited reparenting, & self-disclosure)
- Klare Fallkonzeption und Tools (à Modus-Modell)
- Zielt auf Wirksamkeit über das Äquivalenzparadoxon hinaus ab.
Schematherapie (Grafik)
Frühe Erlebnisse, die zu einer Entwicklung von Schemata beitragen:
- Schädigende Nichterfüllung von Bedürfnissen (Emotionale Entbehrung/Verlassenheit)
- Traumatisierung / Viktimisierung (Misstrauen, Scham, Anfälligkeit für Krankheit)
- Zuviel des Guten (Abhängigkeit/ Inkompetenz, überhöhte Standards/ Grandiosität)
- Selektive Internalisierung oder Identifizierung mit Bezugspersonen
Im Vordergrund steht die Frustration von Grundbedürfnissen:
- sichere Bindung zu anderen Menschen (Sicherheit, Stabilität, nährende Zuwendung und Akzeptanz)
- Autonomie, Orientierung und Kontrolle
- Selbstwerterhöhung (auch nonverbal)
- Spontaneität und Spiel
- Konsistenzstreben
Still Face
- Orientierungsreaktion des Kindes
- Kind geht in die Unterordnung (Mama-Kind-Spiel) -> will Bindung
- funktioniert nicht, dann folgt Überordnung
- Kind wird trotzig
- aus Angst, Verletzung -> Primäremotion Wut
- Aggression für Anerkennung und Respekt - Hineingehen in die Dissoziation, Gefühlsabspaltung
Schemaaktivierung und Symptombildung (Grafik)
Modus =
- Aktueller beobachtbarer Verhaltens- /Aktivierungszustand
- Erlebbar vor dem Hintergrund eingebrannter Schemata
- Im jeweiligen Zustand absolut gültig
- Beeinflusst Denken und Handeln in der aktuellen Situation
Zusammenwirken der Modes (E. Roediger)
Das Modusmodell
Kindlicher Modus:
Primäre Affekte (nicht sozialisierte Erfahrungen wie Scham und Schuld!). Vorwiegend traurig, einsam, wütend, impulsiv (auch glücklich).
Elternmodus:
Internalisierte Botschaften aus der Kernfamilie (toxische Vergangenheit). Strafend/wertend oder fordernd
Dysfunktionale Bewältigungsmodi:
Wie im Tierreich: Unterwerfung, Flucht (Vermeidung) und Kampf (Überkompensation). Kennzeichnen beobachtbares Verhalten. Bewältigungsmodi sind Ausdruck des Umgangs mit inneren Konflikten.
Gesunder Erwachsenen-Modus:
Umgang mit Emotionen, Probleme lösen, gesunde Beziehung zu anderen Menschen führen, Reflektion von eigenen Bedürfnissen, Möglichkeiten und Grenzen, bewusstes Handeln entsprechend der Werte und Ziele.
Beispiele für Modi:
Anwendung Modusmodell
Welche Muster erwarten Sie bei den folgenden Patienten?
Hans-Peter, 61 Jahre, gibt an, dass es Probleme in der Ehe gäbe. Seine Frau wolle ihn verlassen. Sie sage, dass es ihr in der Ehe an Emotionalität fehle und dass sie auf Hawai einen Hula-Hula-Tänzer kennengelernt habe; sie wolle mehr von dem „heißen Leben“. Der Patient zeigt seither depressive Symptome. Anamnestisch berichtet er, dass sein Vater -Kriegsgeneration- sehr dominant gewesen sei im Elternhaus viel gespart worden sei. Da er noch vier Brüder gehabt habe sei von allem sehr wenig da gewesen.
Welche Muster erwarten Sie bei den folgenden Patienten?
Marion, 57 Jahre, gibt an, dass sie sich während ihrer Kindheit und Jugend viel um die kranke Mutter habe kümmern müssen. Diese sei an einer neurologischen Krankheit verstorben. Ihren Vater hätte sie nie kennengelernt; dieser hätte während der Schwangerschaft der Mutter einen Herzinfarkt erlitten. Sie habe die letzten Jahrzehnte mit Hans- Peter zusammengelebt und seine ruhige Art geschätzt. Seit einem Urlaub auf Hawai wisse sie nun was Leben bedeute. Sie liebe die heißen Nächte. Es gäbe jedoch Probleme auf der Arbeit, da sie auch am Schalter bei der HaSpa Hawairock trage.
vor Hawai
Welche Muster erwarten Sie bei den folgenden Patienten?
Marion, 57 Jahre, gibt an, dass sie sich während ihrer Kindheit und Jugend viel um die kranke Mutter habe kümmern müssen. Diese sei an einer neurologischen Krankheit verstorben. Ihren Vater hätte sie nie kennengelernt; dieser hätte während der Schwangerschaft der Mutter einen Herzinfarkt erlitten. Sie habe die letzten Jahrzehnte mit Hans- Peter zusammengelebt und seine ruhige Art geschätzt. Seit einem Urlaub auf Hawai wisse sie nun was Leben bedeute. Sie liebe die heißen Nächte. Es gäbe jedoch Probleme auf der Arbeit, da sie auch am Schalter bei der HaSpa Hawairock trage.
nach Hawai
Literatur: Domänen bei frustrierten Grundbedürfnissen
- Abgetrenntheit und Ablehnung
- Beeinträchtigung von Autonomie und Leistung
- Beeinträchtigung im Umgang mit Begrenzungen
- übertriebene Außenorientierung und Fremdbezogenheit
- übertriebene Wachsamkeit und Gehemmtheit