Schematherapie - Modusmodell Flashcards

1
Q

Schematherapie - Grundzüge

A

Schematherapie:

  1. ist keine neue Therapieform.
  2. wurde zur Behandlung chronischer psych. Störungen entwickelt.
  3. integriert praxisnah Emotionen, Kognitionen und Verhalten.
  4. ist wissenschaftlich fundiert.
  5. verbindet Klärung und Handlung.
  6. auf Klärung und Korrektur früher maladaptiver Beziehungserfahrungen ausgelegt.
  7. Arbeitet mit der therapeutischen Beziehung (à aktive Therapeutenrolle, in Form von limited reparenting, & self-disclosure)
  8. Klare Fallkonzeption und Tools (à Modus-Modell)
  9. Zielt auf Wirksamkeit über das Äquivalenzparadoxon hinaus ab.
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2
Q

Schematherapie (Grafik)

A
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3
Q

Frühe Erlebnisse, die zu einer Entwicklung von Schemata beitragen:

A
  • Schädigende Nichterfüllung von Bedürfnissen (Emotionale Entbehrung/Verlassenheit)
  • Traumatisierung / Viktimisierung (Misstrauen, Scham, Anfälligkeit für Krankheit)
  • Zuviel des Guten (Abhängigkeit/ Inkompetenz, überhöhte Standards/ Grandiosität)
  • Selektive Internalisierung oder Identifizierung mit Bezugspersonen
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4
Q

Im Vordergrund steht die Frustration von Grundbedürfnissen:

A
  • sichere Bindung zu anderen Menschen (Sicherheit, Stabilität, nährende Zuwendung und Akzeptanz)
  • Autonomie, Orientierung und Kontrolle
  • Selbstwerterhöhung (auch nonverbal)
  • Spontaneität und Spiel
  • Konsistenzstreben
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5
Q

Still Face

A
  1. Orientierungsreaktion des Kindes
  2. Kind geht in die Unterordnung (Mama-Kind-Spiel) -> will Bindung
    - funktioniert nicht, dann folgt Überordnung
    - Kind wird trotzig
    - aus Angst, Verletzung -> Primäremotion Wut
    - Aggression für Anerkennung und Respekt
  3. Hineingehen in die Dissoziation, Gefühlsabspaltung
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6
Q

Schemaaktivierung und Symptombildung (Grafik)

A
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7
Q

Modus =

A
  • Aktueller beobachtbarer Verhaltens- /Aktivierungszustand
  • Erlebbar vor dem Hintergrund eingebrannter Schemata
  • Im jeweiligen Zustand absolut gültig
  • Beeinflusst Denken und Handeln in der aktuellen Situation
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8
Q

Zusammenwirken der Modes (E. Roediger)

A
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9
Q

Das Modusmodell

A

Kindlicher Modus:
Primäre Affekte (nicht sozialisierte Erfahrungen wie Scham und Schuld!). Vorwiegend traurig, einsam, wütend, impulsiv (auch glücklich).

Elternmodus:
Internalisierte Botschaften aus der Kernfamilie (toxische Vergangenheit). Strafend/wertend oder fordernd

Dysfunktionale Bewältigungsmodi:
Wie im Tierreich: Unterwerfung, Flucht (Vermeidung) und Kampf (Überkompensation). Kennzeichnen beobachtbares Verhalten. Bewältigungsmodi sind Ausdruck des Umgangs mit inneren Konflikten.

Gesunder Erwachsenen-Modus:
Umgang mit Emotionen, Probleme lösen, gesunde Beziehung zu anderen Menschen führen, Reflektion von eigenen Bedürfnissen, Möglichkeiten und Grenzen, bewusstes Handeln entsprechend der Werte und Ziele.

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10
Q

Beispiele für Modi:

A
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11
Q

Anwendung Modusmodell

A
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12
Q

Welche Muster erwarten Sie bei den folgenden Patienten?

Hans-Peter, 61 Jahre, gibt an, dass es Probleme in der Ehe gäbe. Seine Frau wolle ihn verlassen. Sie sage, dass es ihr in der Ehe an Emotionalität fehle und dass sie auf Hawai einen Hula-Hula-Tänzer kennengelernt habe; sie wolle mehr von dem „heißen Leben“. Der Patient zeigt seither depressive Symptome. Anamnestisch berichtet er, dass sein Vater -Kriegsgeneration- sehr dominant gewesen sei im Elternhaus viel gespart worden sei. Da er noch vier Brüder gehabt habe sei von allem sehr wenig da gewesen.

A
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13
Q

Welche Muster erwarten Sie bei den folgenden Patienten?

Marion, 57 Jahre, gibt an, dass sie sich während ihrer Kindheit und Jugend viel um die kranke Mutter habe kümmern müssen. Diese sei an einer neurologischen Krankheit verstorben. Ihren Vater hätte sie nie kennengelernt; dieser hätte während der Schwangerschaft der Mutter einen Herzinfarkt erlitten. Sie habe die letzten Jahrzehnte mit Hans- Peter zusammengelebt und seine ruhige Art geschätzt. Seit einem Urlaub auf Hawai wisse sie nun was Leben bedeute. Sie liebe die heißen Nächte. Es gäbe jedoch Probleme auf der Arbeit, da sie auch am Schalter bei der HaSpa Hawairock trage.

A

vor Hawai

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14
Q

Welche Muster erwarten Sie bei den folgenden Patienten?

Marion, 57 Jahre, gibt an, dass sie sich während ihrer Kindheit und Jugend viel um die kranke Mutter habe kümmern müssen. Diese sei an einer neurologischen Krankheit verstorben. Ihren Vater hätte sie nie kennengelernt; dieser hätte während der Schwangerschaft der Mutter einen Herzinfarkt erlitten. Sie habe die letzten Jahrzehnte mit Hans- Peter zusammengelebt und seine ruhige Art geschätzt. Seit einem Urlaub auf Hawai wisse sie nun was Leben bedeute. Sie liebe die heißen Nächte. Es gäbe jedoch Probleme auf der Arbeit, da sie auch am Schalter bei der HaSpa Hawairock trage.

A

nach Hawai

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15
Q

Literatur: Domänen bei frustrierten Grundbedürfnissen

A
  1. Abgetrenntheit und Ablehnung
  2. Beeinträchtigung von Autonomie und Leistung
  3. Beeinträchtigung im Umgang mit Begrenzungen
  4. übertriebene Außenorientierung und Fremdbezogenheit
  5. übertriebene Wachsamkeit und Gehemmtheit
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16
Q

Literatur: Synergetik

A

Aus der Perspektive der Synergetik betrachtet ist das Gehirn auf der Ebene der emotionalen Prozesse zunächst selbststabilisierend und muss aktiv in neue Ordnungszustände gebracht werden.

17
Q

Literatur: Schemaktivierung

A

Das zentrale Konstrukt ist: In der Schemaaktivierung fühlen wir im Hier und Jetzt alte Gefühle. Wir sind mit unserem Erleben nicht in der Gegenwart, sondern der oder die Gefangene unserer früheren, jetzt wieder aktivierten alten Muster.

18
Q

Literatur: sieben fundamentalen neurobiologischen Motivationssysteme

A
  1. Neugier-System (»SEEKING«)
  2. Selbstbehauptungssystem (»RAGE«)
  3. sicherheitsorientiertes System (»FEAR«)
  4. Lust-System (»LUST«)
  5. Versorgungssystem (»CARE«)
  6. Verlassenheitssystem (»PANIK«)
  7. Spielsystem (»PLAY«)
19
Q

Literatur: physiologischer Hintergrund

A

kämpferische Selbstbehauptung: Aktivierung des sympathischen Nervensystems

bindungsorientiertes Hemm- bzw. Beruhigungssystem:
Aktivierung von myelinisierten Anteilen des parasympathischen, dorsalen Vagus-Nerven (Vagus-Bremse)

20
Q

Literatur: Kind Modi

A
  • Verletzbares Kind: Einsamkeit, Traurigkeit, Hilflosigkeit, Ohnmacht, Ängstlichkeit, Schwäche und Kraftlosigkeit
  • Ärgerliches (bzw. wütendes) Kind: Gefühle von intensiver Wut, Frustration bis hin zu ungerichteter Destruktivität
  • Impulsiv-undiszipliniertes Kind: Als Folge mangelnder Grenzsetzungen und fehlender Forderungen der Eltern kann impulsives und egozentrisches Verhalten in einer sehr intensiven und schwer korrigierbaren Weise auftreten.
  • Glückliches Kind: Dieser integrierte Modus ist der Niederschlag zufriedener Kindheitszustände, in denen sich die Betroffenen geliebt, angenommen, verstanden, beschützt, befriedigt und sicher gefühlt haben
21
Q

Literatur: Maladaptive Bewältigungsmodi

A

Unterordnung (Bereitwilliger Erdulder/angepasster Aufopferer):

  • kein autonomes Verhalten
  • unterwürfiges Verhalten, um eine gewisse Anerkennung der Umgebung zu bewirken
  • Schuldgefühle
  • nehmen schlechte Behandlung / Missbrauch hin
  • Tendenzen, immer wieder Beziehungen zu Menschen einzugehen, die das selbst- schädigende Muster bedienen

Gefühlsvermeidende Modi (Beschützer bzw. Selbstschutz-Modi):

  • > Distanzierter Beschützer: nach innen gerichtete, passiv-vermeidende Verhaltensweisen(Rückzug, Depersonalisations, Dissoziation, Selbstverletzungen, Selbstentwertung), Funktionsmodus, Pseudomentalisierung in der Therapie
  • > Distanzierter Selbstberuhiger:Tätigkeiten zur Selbstberuhigung / Spannungsreduktion / Selbstbetäubung, bis hin zur Suchtentwicklung: Tagträumen, Grübeln, exzessives Arbeiten, Sex…
  • > aggressiver Beschützer:Übergang zur Überkompensation, passiv-aggressiven oder offen feindseligen Verhalten

Überkompensierende Modi (Übertreiber):

  • Menschen, die Nähe »erzwingen« wollen
  • > Selbsterhöher (bzw. Wichtigtuer): narzisstisch, unempathisch, kompetitiv, entwertend anderen gegenüber, verbunden mit der Vorstellung, etwas Besonderes zu sein und sich nicht an die üblichen Regeln halten zu müssen, fordern Aufmerksamkeit ein
  • > Pöbel- und Angreifer-Modus (»bully and attack mode«): setzt andere gezielt und strategisch herab und schädigt sie, Demütigung und Verletzung anderer, begleitet von einem Gefühl der Verachtung, Mobbing, kriminelles Handeln,
    v. a. bei Forensikern:
  • > Manipulierer, Trickser oder Lügner (»conning mode«): hinterhältig, verlogen, sucht eigene Vorteile, andere werden gezielt ausgenutzt und betrogen, Neid…
  • > Zerstörer- oder Killer-Modus (»predator mode«): quälen, töten von entwerteten Personen
  • > zwanghafter Kontrolleur:paranoid gefärbtes Misstrauen, hält andere abhängig und kontrolliert sie
22
Q

Literatur: Dysfunktionale innere Eltern-Modi

A

Internalisierung der Forderungen und Bewertungen der realen, früheren Bezugspersonen

Strafende innere Eltern-Modi:

  • > nach innen wirkend:Selbstbestrafungstendenzen, negative Selbstbewertungen, SV, Suizid
  • > nach außen wirkend: andere werden durch aggressives Entwertungs- und Bestrafungsverhalten unnachsichtig geahndet, strenge Regeln an sich und andere

Fordernde innere Eltern-Modi:

  • > nach innen wirkend: drängt auf bedingungslose Erfüllung überhöhter Standards, kann zur Vernachlässigung von Bedürfnissen des Inneren Kindes nach Freude, Entspannung und Genuss führen. Schema »Unerbittliche Ansprüche«
  • > nach außen wirkend:überzogenen Leistungsanforderungen an andere
23
Q

Literatur: Modus des gesunden Erwachsenen

A
  • funktionalen Aspekte der Elternintrojekte unter die Kontrolle des gesunden Erwachsenen gestellt
  • dysfunktionaler, »toxischer« Kern der inneren Eltern-Modi vom gesunden Erwachsenen-Modus durchschaut, entmachtet und ausgegrenzt.
  • breites Spektrum an Lösungsstrategien, Ich-Funktion

Der gesunde Erwachsenen-Modus als:

  • regulierende mentale Funktion (dissoziierter Zustand; »Regisseur«)
  • funktionales Bewältigungsverhalten (assoziierter Zustand)
  1. nicht wertende, selbstreflexive Funktion
  2. Situation kognitiv neu bewerten und mit einer finalen Orientierung auf langfristige Ziele zwischen verschiedenen Handlungsoptionen abwägen und neue Entscheidungen treffen
  3. durch Selbstinstruktionen neue Handlungen initiieren, in deren Folge neue Lösungsschemata in der neuronalen Matrix angelegt werden können