Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy (CBASP) Flashcards

1
Q

Chronische Depression

A
  • 30% der Depressionen werden als chronisch eingestuft (Dauer > 2 Jahre)
  • 70% der chronischen Depressionen haben einen Erkrankungsbeginn vor dem 21. LJ
  • Spontanremission < 10%
  • Schlechtes Ansprechen auf Psychopharmaka
  • Geringere Erfolgsraten bei Psychotherapie (trivial?)
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2
Q

Unterschiede zwischen Verlaufsformen der chronischen Depression (!)

A
  • Dysthymie: depressive Stimmung an > Hälfte der Tage, mindestens 2 weitere depressive Symptome, > 2 Jahre
  • chronische depressive Episode: depressive Episode, fast durchgehend depressive Stimmung, Freud- Interessenverlust nahezu täglich, mind. 4 weitere Symptome., > 2 Jahre
  • Double Depression: depressive Episode, vorangegangene Dysthymie
  • Depressive Episode mit inkompletter Remission: mind. 3 depressive Episoden, Kriterien einer depr. Episode gegenwärtig nicht erfüllt, aber > 2 Jahre nicht länger als 8 Wochen frei von Symptomen
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3
Q

Diagnostische Fragen

A

• „Wie lange geht es Ihnen schon so wie jetzt?“
• „Gab es in diesen zwei Jahren depressiver Verstimmung eine Zeit von acht Wochen oder länger, in denen Sie frei waren von depressiven Symptomen?“.
• „Wann waren Sie zum ersten Mal depressiv?“
• „Vor dem 21 . Lebensjahr (früher Beginn) oder danach (später
Beginn)?“ à CBASP vor allem bei frühem Beginn effektiv
• „Wie viele depressive Episoden hatten Sie in Ihrem Leben?“

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4
Q

Störungsmodell in der CBASP

A

Annahme bzgl. Entwicklungsbedingungen:
• Chronisch Depressive haben in der Entwicklungsgeschichte häufiger „minor trauma“ (v.a. emotionaler Missbrauch und emot. Vernachlässigung erlebt).
• Entwicklung ist eher auf Überleben als auf Wachstum und Entwicklung interpersoneller Fertigkeiten ausgelegt.
• Einfluss auf Selbstvertrauen, Neugier und Loslösung
-> Interpersoneller Rückzug als adaptive Verhaltenskomponente in
einem Umfeld, in dem es gefühlt (?) keinen Handlungsspielraum gibt.

Zentrale Psychopathologie: Wahrnehmungsentkoppelung

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4
Q

Störungsmodell in der CBASP

A

Annahme bzgl. Entwicklungsbedingungen:
• Chronisch Depressive haben in der Entwicklungsgeschichte häufiger „minor trauma“ (v.a. emotionaler Missbrauch und emot. Vernachlässigung erlebt).
• Entwicklung ist eher auf Überleben als auf Wachstum und Entwicklung interpersoneller Fertigkeiten ausgelegt.
• Einfluss auf Selbstvertrauen, Neugier und Loslösung
-> Interpersoneller Rückzug als adaptive Verhaltenskomponente in
einem Umfeld, in dem es gefühlt (?) keinen Handlungsspielraum gibt.

Zentrale Psychopathologie: Wahrnehmungsentkoppelung

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5
Q

Stufenmodell nach Piaget

A

Analogie im Denken zwischen chronisch depressiven Patienten und Kindern:

  • > ERREICHEN NICHT DIE PHASE DER KONKRETEN OPERATIONEN, bleiben auf der präoperationalen Phase hängen
  • zeigen globales und prälogisches Denken
  • zeigen Denkprozesse, die kaum durch die Denkweise und Logik ihrer Gesprächspartner beeinflusst werden,
  • sind pervasiv ich-zentriert in ihren Sichtweisen von sich selbst und anderen,
  • zeigen überwiegend monologisierende verbale Kommunikation
  • zeigen Unfähigkeit zu authentischer interpersoneller Empathie
  • haben unter Stress wenig affektive Kontrolle
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5
Q

Stufenmodell nach Piaget

A

Analogie im Denken zwischen chronisch depressiven Patienten und Kindern:

  • > ERREICHEN NICHT DIE PHASE DER KONKRETEN OPERATIONEN, bleiben auf der präoperationalen Phase hängen
  • zeigen globales und prälogisches Denken
  • zeigen Denkprozesse, die kaum durch die Denkweise und Logik ihrer Gesprächspartner beeinflusst werden,
  • sind pervasiv ich-zentriert in ihren Sichtweisen von sich selbst und anderen,
  • zeigen überwiegend monologisierende verbale Kommunikation
  • zeigen Unfähigkeit zu authentischer interpersoneller Empathie
  • haben unter Stress wenig affektive Kontrolle
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6
Q

Teufelskreis chronischer Depression

A
  • Frage der Therapie: Wie lässt sich das Muster stören?
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6
Q

Teufelskreis chronischer Depression

A
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7
Q

Störungsmodell in der CBASP

Beobachtungen:

A
  • geringere Emotionsregulationsfähigkeit bei chronisch Depressiven
  • weniger interaktionelle Probleme in solchen Situationen, in denen Sie nicht selbst involviert sind (kein grundsätzliches Empathiedefizit)
  • Entwicklung einer charakteristischen Form der Beziehungsgestaltung, vor allem als submissiv und feindselig
  • Exzessive Suche nach Rückversicherung, heißt, dass depressive Patienten für ihr eigenes Selbstwertgefühl stark abhängig sind von der Bewertung anderer und sich auch kritische Interaktionspartner suchen, häufig Zurückweisung, keine positiven und korrigierenden Beziehungserfahrungen
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8
Q

Interpersonelle Reaktionstendenzen im Kiesler Kreis

aus Klein & Belz, Psychotherapie chronischer Depression

A

Der charakteristische interpersonelle Stil eines Menschen wird als Stimuluscharakter bezeichnet, Reaktionstendenzen entstehen aus der natürlichen Neigung, auf eine bestimmte Art und Weise auf den Stimuluscharakter anderer Menschen zu reagieren .

  • > submissiver interpersoneller Stil („Was soll ich bloß zum Abendbrot machen?“) erzeugt dominante Reaktion („Am besten du kochst Nudeln, das geht schnell“) hervor
  • > Dominanter interpersoneller Stil („Ich mache heute Nudeln“) erzeugt submissive Reaktion („okay, dann mach das“)
  • > feindseliges Verhalten („Das ist eine dumme Idee“) ruft feindseliges Verhalten („Dann mach es doch alleine“) hervor
  • > freundliches Verhalten („Danke für den Tipp“) ruft freundliches („Gern geschehen“) hervor (McCullough, 2007b,S . 135ff .) . Insgesamt ergeben sich auf diese Weise acht Oktanten im Kiesler Kreis: domi-nant, freundlich- dominant, freundlich, freund-lich-unterwürfig,usw.(vgl.Abbildung 4) .
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8
Q

Interpersonelle Reaktionstendenzen im Kiesler Kreis

aus Klein & Belz, Psychotherapie chronischer Depression

A

Der charakteristische interpersonelle Stil eines Menschen wird als Stimuluscharakter bezeichnet, Reaktionstendenzen entstehen aus der natürlichen Neigung, auf eine bestimmte Art und Weise auf den Stimuluscharakter anderer Menschen zu reagieren .

  • > submissiver interpersoneller Stil („Was soll ich bloß zum Abendbrot machen?“) erzeugt dominante Reaktion („Am besten du kochst Nudeln, das geht schnell“) hervor
  • > Dominanter interpersoneller Stil („Ich mache heute Nudeln“) erzeugt submissive Reaktion („okay, dann mach das“)
  • > feindseliges Verhalten („Das ist eine dumme Idee“) ruft feindseliges Verhalten („Dann mach es doch alleine“) hervor
  • > freundliches Verhalten („Danke für den Tipp“) ruft freundliches („Gern geschehen“) hervor (McCullough, 2007b,S . 135ff .) . Insgesamt ergeben sich auf diese Weise acht Oktanten im Kiesler Kreis: domi-nant, freundlich- dominant, freundlich, freund-lich-unterwürfig,usw.(vgl.Abbildung 4) .
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9
Q

Therapieziel

A
  • Überwindung präoperationalen Denkens! Wechsel von der Beobachter- in die Teilnehmerrolle -> Nachreifung
  • Überwindung der Wahrnehmungsentkopplung
  • persönliche Gestaltung der therapeutischen Beziehung
  • Vermeidungsverhalten aufgeben
  • Konsequenzen eigenen Verhaltens lernen

Der Überwindung der Wahrnehmungsentkopplung dienen die beiden zentralen Therapieelemente des CBASP. Die persönliche Gestaltung des therapeutischen Beziehung schafft die Voraussetzung dafür, dass der Patient seinen Therapeuten als Sicherheitssignal erkennt und sein Vermeidungsverhalten aufgibt. Mit Hilfe der Situationsanalyse lernt er, welche Konsequenzen sein Verhalten gegenüber anderen Menschen hat und wie er sein Verhalten zielgerichtet einsetzen kann.

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9
Q

Therapieziel

A
  • Überwindung präoperationalen Denkens! Wechsel von der Beobachter- in die Teilnehmerrolle -> Nachreifung
  • Überwindung der Wahrnehmungsentkopplung
  • persönliche Gestaltung der therapeutischen Beziehung
  • Vermeidungsverhalten aufgeben
  • Konsequenzen eigenen Verhaltens lernen
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10
Q

Die Übertragungshypothese in der CBASP

A

Übertragung = Erleben von Gefühlen gegenüber einem anderen Menschen,
welche sich tatsächlich auf eine Person in der Vergangenheit beziehen.
Im CBASP wird davon ausgegangen, dass es sich bei Übertragungsphänomenen um erlernte Angst handelt. Diese Angst wurde vor dem Hintergrund spezifischer interpersoneller Erfahrungen (mit den prägenden Bezugspersonen) erworben.
Ziel der Übertragungshypothese im CBASP ist es hingegen zu beschreiben, welche Beziehungserwartung der Patient angesichts problematischer Erfahrungen in der Vergangenheit in die Beziehung mit dem Therapeuten ein-bringt.

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11
Q

Behandlungsprinzipien CBASP

A

Die Therapie fokussiert in erster Linie auf interpersonelles Lernen (Überwinden eines Egozentrismus) und Nachreifungsprozesse in Therapie.

  • interpersonelles Lernen (Überwinden eines Egozentrismus)
  • Nachreifungsprozesse
    (- “den Anderen wieder ins System lassen”)