Sakralbau Flashcards
Basilika
Die Basilika war die erste Form des Kirchenbaus nach Anerkennung des Christentums durch Kaiser Konstantin I: in Rom im Jahr 313.
Längsrechteckige Raum (Langhaus) ist in ein Mittelschiff und mind. zwei niedrigere Seitenschiffe unterteilt, die durch Stützen (Säulen oder Pfeiler) voneinander geschieden sind. An das Mittelschiff ist ein meist halbrunder Raum (Apsis) angefügt. Dieses Grundschema kann etliche Erweiterungen besitzen. Zwischen LAnghaus und Apsis kann ein dazu quer verlaufender Raum (Querschiff) eingefügt werden.
Im Frühchristentum und im frühen Mittelalter besaßen die Kirchen flache Holzdecken. Bereits in der Romanik entwickelte sich parallel dazu der mit einer Tonne überwölbte Raum. Er wurde erst vom Kreuzgratgewölbe abgelöst. In der Renaissance und im Barock fand die Flachdecke (meistens Kassettendecke genannt) wieder große Verbreitung.
Kreuzkuppelkirche
Fast gleichzeitig entwickelte sich die Kreuzkuppelkirche (eine Form des Zentralbaus). Auf dem Grundriss eines griechischen Kreuzes (vier gleichlange Kreuzarme) steht eine Konstruktion mit fünf Kuppeln. Dieser Kirchentyp findet sich vor allem in den Ländern mit griechisch orthodoxem Glauben.
Hallenkirche
Die Hallenkirche unterscheidet sich von der Basilika vor allem dadurch, dass die Seitenschiffe genauso hoch sein können wie das Mittelschiff. Da die Seitenschiffe meist ähnlich hoch sind wie das Mittelschiff, können die Fenster eine beachtliche Höhe erreichen.
- In einigen Fällen besitzen Hallenkirchen nur zwei Schiffe, kein Mittelschiff.
- Die tonnengewölbten Hallenkirchen der Romanik waren vor allem im Südwesten Frankreichs und in Katalonien verbreitet,
- Hallenkirchen mit Holzdecken in Italien.
- In der Gotik verbreitete sich die Hallenkirche auch in Deutschland aus, ab dem 15. Jahrhundert trat sie im deutschsprachigen Raum vermehrt auf
Saalkirche
Die Saalkirche besteht wie der Name schon sagt nur aus einem Raum und ist damit der einfachste Kirchenbau.
– häufig für kleine Kirchen in ländlichen Gebieten
Große Saalkirchen blieben die Ausnahme, bis im 20. Jahrhundert neue Materialien Glas, Stahl und Beton große Räume ohne Stützen möglich machten.
Beispiel für eine moderne Kirche ist die Herz-Jesu-Kirche in München (Fertigstellung 2000)
Wandpfeilerkirche
Bei einer Wandpfeilkirche werden die äußeren Strebepfeiler nach innen verlagert, wodurch die (äußeren) Seitenschiffe zu Kapellen werden. Alle Kirchentypen können also gleichzeitig Wandpfeilkirchen sein.
Beispiel: Studienkirche Dillingen
Notre-Dame-du-Haut von Le Corbusier
- *Auftraggeber**: Erzbistum Besancon und Erzbischof Dubois
- *Bauzeit**: 1950-1955
Die Wallfahrtskirche “Notre-Dame-du-Haut” befindet sich auf einem der letzten südlichen Ausläufer der Vogesen. Für die Bewohner war dieser Landstrich schon immer bedeutungsvoll, frühe wurde ihm der Name “Der Hohe Ort” gegeben. Kelten und Römer hinterließen ihre Spuren, 1271 wird zum ersten Mal eine Wallfahrtskapelle erwähnt; wir wisssen deshalb auch, dass der Hohe Ort der Jungfrau Maria geweiht war.
Im Erzbischoftum Besancon unter Erzbischof Dubois stand eine Gruppe von Dominikanermönchen neuen Ideen in Gestaltungsfragen äußerst aufgeschlossen gegenüber. Sie baten Le Corbusier, den Auftrag zum Bau einer neuen Wallfahrtskirche anzunehmen. Im Juni 1950 besteigt Le Corbusier zum ersten Mal den Hohen Ort, um errste Skizzen anzufertigen.
Merkmale:
– auffällige Dachkonstruktion
– gedämpfte Lichtwirkung durch die unregelmäßig verteilten Fensteröffnungen
– Le Corbusier wollte mit diesem Raum eine ganz eigene religiöse Symbolik gestalten und für die Menschen einen Andachtsraum schaffen
Le Corbusier - Allgemein
Bekannteste Werke
– Beton u aus Villa Savoye Poissy bei Paris (1929-1931)
– Unité d`Habitation, Marseille (1947-1952)
– Wallfahrtskirche Ronchamp (1950-1955)
Le Corbusier verband Bauweise und Gestaltung mit fortschrittlichen industriellen Methoden und kombinierte die abstrakte Geometrie der kubistischen Theorie mit einfachen schmucklosen Formen und Glasflächen.
Seine Architektur lässt sich in mehrere Bereiche einordnen:
– Massenproduktion von Wohnhäusern
– der Städtebau und ein neuer Stil des Wohnbaus - weiße kubische Elemente setzte er zu Häusern zusammen
Er wandte sich um 1947 einem stark plastischen Stil zu und entwickelte den Modulator, ein kompliziertes Proportionssystem. Le Corbusier verglich das Haus mit einer Wohnmaschine. Er gilt als einer der hervorragendsten und wegweisenden Architekten des 20. Jahrhunderts, insbeondere durch die Verwendung von Beton und die Bauweise mit Stützen.
Beispiele für Raum und Licht
Licht spielt von jeher in der bildenden Kunst eine herausragende Rolle. In der Malerei lag auf der Darstellung von Licht schon immer ein besonderes Augenmerk und bei der Betrachtung von Skulpturen spielen Licht und Schatten eine entscheidende Rolle für die plastische Wirkung.
Beispiel: Stonehenge
Das Megalith-Monument in Stonehenge besteht aus konzentrischen Ringen, die als eine Art Kalender zur Bestimmung von Sommer- und Wintersonnenwende dienten. Über diesen praktischen Nutzen hinaus hat die Anlage wohl auch einen, ungeklärten, kultischen Zweck erfüllt.
Beispiel: Pantheon in Rom
Röm. Sakralbau, allen Göttern geweiht
Auftraggeber: Kaiser Ahdrian, Architekt: Apollodrous
Bauzeit: 118-125 n. Chr.; Stil/Epoche: Römische Antike
Das Pantheon setzt sich aus drei verschiedenen Bauteilen zusammen: Vorhalle (acht korinthische Granitsäulen), drei kurze Schiffe in der Vorhalle (zwei Säulenreihen mit je vier Säulen) und das Innere des Tempels. Das Innere wirkt durch Marmorintarsien und Steinverkleidungen sehr kostbar. Auch mächtige Pfeiler tragen die Hauptlast der Kuppel. Die beeindruckende Wirkung des Innenraums beruht auf der gleichen Größe von Durchmesser und Höhe, das ergibt die thematische Figur einer Kugel.