Architektur Allgemein Flashcards
Was bedeutet Architektur?
greifbare und begehbare Ergebnisse des Bauens nennt man Architektur (von griech.: archein = anfangen, anführen, unternehmen; tekton = erfinden, bilden, bauen)
Ursprünglicher Sinn von Bauwerke: Schutz vor den Elementen, vor Bedrohungen durch Wilde Tiere und vor feindlichen Menschen.
Andere Funktionen kamen danach hinzu: Totenkulte, religiöse Vorstellungen oder der Wunsch der Bauherren Ihre Position in der Gesellschaft darzustellen.
Die folgende Grafik gibt einen Überblick über die vielfältigen Einflüsse, die die Form eines Bauwerks bestimmen:
Konstruktive und dekorative Elemente
Als konstruktive Elemente eines Bauwerkes werden in der Regel alle Teile bezeichnet, die einen funktionalen Wert haben. Diese werden also für die Stabilität des Bauwerkes benötigt und sind nicht optional.
Dazu gehört beispielsweise:
- Wände
- Dächer/Kuppeln
- Böden
- Gewölbe
- Fassade
Dekorative Elemente hingegen, sind Bestandteile von Bauwerken die nicht zwingend benötigt werden und die lediglich hinzugefügt werden um einen gewissen Effekt oder Eindruck beim Publikum zu erreichen.
Dazu gehört beispielsweise:
- Risalite (an einer Fassade des Hauses angebrachter Vorbau)
- Kassetten (viereckige Vertiefungen an Wänden, Gewölbe, Böden)
- Tympanon (Bogen oder dreieckige Verzierung über dem Türrahmen eines
- Gebäudes)
- Kartusche (Verzierung rund um ein meist schildförmiges Element [z.B.: Wappen, Insignien, Orden, Illustrationen])
- Voluten
- Balustraden
- Kapitellverzierungen (z.B.: Pflanzliche Formen in den Kapitellen bei Kirchen in der Gotik)
Nenne die vier möglichen zeichnerischen Darstellungsarten
Ideenskizze: Veranschaulichung erster Überlegungen mit Umfeld in Außenansicht
Grundriss: Zeichnerische, maßstabsgetreue Darstellung, der waagrechten Aufteilung des Gebäudes
Aufriss: Zeichnerische, maßstabsgetreue Darstellung der senkrechten Vorderansicht des Gebäudes
Schnitt: Zeichnerische, maßstabsgetreue Darstellung der senkrechten Aufteilung des Gebäudes
Materialien: Allgemein
Verschiedene vorherrschende Materialien in unterschiedlichen geografischen Lagen haben die Entstehung der regionalen Baukultur erst ermöglicht und nötig gemacht.
So wurde beispielsweise im römischen Reich, aufgrund ausreichend vorhandener Steinvorkommen, viel mit Stein gebaut. In Malta wurde hingegen mit Sandstein gearbeitet. In vielen skandinavischen Ländern ist hingegen der Bau mit Holz sehr beliebt.
Materialien: Lehm
Lehm ist ein Material was fast in jeder Region der Welt verfügbar ist. Die Vorteile von Lehm sind neben der Verfügbarkeit die leichte Formbarkeit. Mit unterstützenden Materialien (Ästen, Stämme, Büsche,…) kann Lehm auch eine gewisse Stabilität bieten.
Wird Lehm mit Feuer gebrannt, wird dieser feuchtigkeitsabweisend. Außerdem ist Lehm in Form des Ziegelsteines ein sehr ökologisches Baumaterial.
Materialien: Beton
Beton besteht im wesentlichen aus Wasser, Sand, Schotter und Zement. Es wurde bereits in der Antike für Bauwerke verwendet, fand aber im 19. Jahrhundert durch eine Neuerfindung eine große Verbreitung.
In der Mischform “Stahlbeton” zählt Beton, in der Gegenwart, zu den meist verwendeten Baumaterialien überhaupt. Ohne Stahlbeton wären Hochhausprojekte wie sie heutzutage realisiert werden, nicht denkbar.
Materialien: Papier, Membran und andere Stoffe
Neben Lehm und Beton wird in der Architektur auch immer wieder mit verschiedenen anderen Materialien experimentiert.
Die preisgünstige und sehr leichte Membran ist beispielsweise besonders für großflächige Überdachungen geeignet.
Papier ist ebenfalls ein interessantes Baumaterialien, weil es sehr form- und dehnbar ist.
Beispiel: Der japanische Pavillion - Shigeru Ban (Weltausstellung Deutschland, Expo 2000)
Massivbau
Bezeichnet ein Bauwerk dessen Gewicht durch seine, meist sehr dicken, Wände getragen wird. Meist werden dafür Materialien wie Stein, Holz oder Beton verwendet.
Beispiel: Mausoleum des Theoderich in Ravenna um 520
Skelettbau
Bezeichnet ein Bauwerk bei dem die Wände selbst nicht zur Stabilisierung verwendet werden, sondern meist nur aus ästhetischen Gründen (Vorhangfassade, Vorhangwände) in das Skelett eingesetzt werden.
Tragender Körper ist dabei das Skelett (heutzutage meist aus Stahlbeton), das die Kräfte des Bauwerkes über Grate in den Boden ableitet. Wand und tragende Struktur nicht ident. Senkrechte Stützen und waagerechte Träger geben dem Bauwerk Stabilität.
Beispiel: ZERI-Pavillon aus Bambus in Kolumbien (ausgestellt auf der Expo 2000)
ZERi steht dabei für zero emission research initiative
Herrschaftsarchitektur
Bauformen: Festungen, Burgen, Konzentrationslager
Herrschaftsarchitektur diente in erste Linie dem Schutz vor feindlich gesinnten Menschen und der äußeren Welt. Häufig hatten diese Gebäude die Funktion auch abschreckend zu wirken.
Beispiel: Castel del Monte in Apulien im 13. Jahrhundert (1230).
Repräsentationsarchitektur
Bauformen: Schlösser, Villen, Paläste
Repräsentationsarchitektur dient weniger dem Schutz, sondern mehr der Repräsentation von Macht und Reichtum. Im Gegensatz zur Herrschaftsarchitektur wurde die umliegende Natur nicht ausgegrenzt, sondern vielmehr in das architektonische Gesamtkonzept in Form von Parks in das Areal integriert.
Beispiel: Schloss Belvedere in Wien von Johann Lucas Hildebrandt.
Bauten für Glaube und Religion
Menschen die Bauten für Glaube und Religion besuchen, suchen meistens nach einer Begegnung mit Gott oder sind auf der Suche nach einem Ort der Besinnung und des Innehaltens.
Häufig haben religiöse Bauten deshalb einen sehr hohen Stellenwert in der Gesellschaft und gelten als Orte an denen, je nach kulturellen Gegebenheiten, besondere respektvolle oder ehrwürdige Verhaltensweise erwartet wird.
Beispiel: Kaaba in Mekka. Der Pilgerort Mekka, den laut Koran jede Person muslimischen Glaubens einmal in ihrem Leben aufsuchen sollte, ist ein gutes Beispiel für religiöse Architektur. Muslim*innen gehen hier sieben Kreise rundum den schwarzen Kubus, die Kaaba, und küssen anschließend die darin befindliche Muschel. Dies gilt als Zeichen ihrer Demut und Treue zu Allah.
Zentralbauten
Zentralbauten zwingen dem Publikum keine Blick- und Wegrichtung auf, sie betonen die Mitte des Raumes. Die Raumbegrenzung ist rundum gleichwertig.
Beispiele: Pantheon in Rom, ein Rundbau aus Ziegeln und Gussbeton. Gilt als einer der schönsten Beispiele des Zentralbaus und wurde um 120 n. Chr. errichtet.
Das Gebäude selbst ist in drei Bereiche gegliedert:
– den Vorsaal
– drei kleine Schiffe die sich in dem Vorsaal befinden
– das Innere des Tempels
Durchmesser und Höhe des Bauwerkes sind gleich groß, die Form des Pantheon ist also eine Kugel.
Welche Dachformen gibt es?
Stützelemente: Säulen, Pfeiler und Pilaster
- *Basis**: verdickter oder geschmückter Fuß einer Säule, eines Pfeilers oder eines Pilasters
- *Kanneluren**: Senkrechte konkave Vertiefungen am Schaft einer Säule oder eines Pfeilers
- *Kapitell**: oft verziertes Kopfstück einer Säule, eines Pfeilers oder eines Pilasters
- *Pilaster**: an Außen- oder Innenwand gebundener Pfeiler mit Basis und Kapitell
- *Pfeiler**: tragende Stützen eines Gebäudes; meist auf eckigem, aber gelegentlich auch auf rundem Grundriss. Kann Basis und Kapitell/Kämpfer besitzen, nie aber eine Verjüngung des Schafts (Unterschied zur Säule)
- *Plinthe**: Unterlageplatte der Basis eines Pfeilers oder einer Säule
- *Säule**: tragende Stützen eines Gebäudes; immer auf rundem Grundriss. Kann Basis und muss Kapitell besitzen, der Schaft verdickt sich in der Mitte und verjüngt sich zu den Enden
- *Schaft**: Mittelstück einer Säule, eines Pfeilers oder eines Pilasters.
Was ist ein Architrav?
waagrechter, tragender Hauptbalken