Risikomanagement, Alpine Gefahren, Schnee- und Lawinenkunde Flashcards

1
Q

Benenne und erläutere objektive alpine Gefahren und Möglichkeiten ihnen entgegenzuwirken

A

Umwelt

  • Neuschnee
  • Wind
  • Kälte
  • Nässe
  • Sicht
  • Sonne
  • Gewitter
  • Bäume, Felsen
  • Schneewechten
  • Steinschlag
  • Höhe
  • Gletscherspalten
  • Eisbrüche/Eisschlag
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Benenne und erläutere subjektive alpine Gefahren und Möglichkeiten ihnen entgegenzuwirken

A

Mensch

  • Erfahrung/Wissen
  • Risikobewusstes Verhalten
  • Technisches Können
  • Körperliche Fitness
  • Vorbereitung/Planung
  • Orientierung
  • Ausrüstung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Beschreibe die Bedeutung der “Pflichtgegenstände” einer Notfallausrüstung für das Freeriden

A

LVS-Gerät

  • Lawinenverschüttetensuchgerät

Lawinenschaufel

  • Ausgraben von Verschütteten

Lawinensonde

Erste-Hilfe-Set

Biwaksack

Lawinenairbag/Avalanch Ball/Avalung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Erkläre zusätzlich zu den “Pflichtgegenständen” die Funktion von weiteren Notfallausrüstungsteilen, die bei einem Lawinenabgang helfen können

A

Biwaksack

  • Schützt vor Unterkühlung

Lawinenairbag

  • Zwei Luftsäcke verhindern eine Komplettverschüttung

Avalanch-Ball

  • Signalfarbener Ball dient zur schnellen Auffindung des Lawinenopfers

Avalung

  • Schnorchel
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Beschreibe zwei grundsätzlich verschiedene Lawinenarten. Gehe auch auf die Form des Anrisses, die Form der Bahn und das Gefährdungspotenzial ein

A

Punkförmiger Anriss

  • bei Lockerschnee zu beobachten
  • meist nur kleinere Ausmaße
  • birnenförmige Sturzbahn
  • Voraussetzung ist eine Hangneigung von >35° + Störung der Schneeoberfläche
  • Meist weniger gefährlich, da sie nicht schnell sind und auch die Mächtigkeit bzw. Masse des Schnees nicht groß ist - Verschüttung kommt selten vor
  • Jedoch in felsdurchsetztem Gelände zusätzliche Gefährdung durch Steine

Großflächiger, kantiger Anriss

  • Schneebrettlawine
  • Voraussetzung ist gebundener Schnee, großflächige kritische Schicht und Hangneigung >30°
  • Ursache der Auslösung ist eine Störung der Schwachschicht durch Zusatzbelastung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Beschreibe die Kräfte, die in einer Schneedecke wirken und erkläre, welche Bedeutung hier eine Zusatzbelastung bspw. durch einen Skifahrer haben kann

A

Zug-, Scher- und Druckkräfte

Durch eine Zusatzbelastung kann eine Störung der noch im Gleichgewicht befindlichen Scherkräfte hervorgerufen werden, In Folge der Hangabtriebskraft durch das Schneegewicht können die “Anker” (Druckkräfte und/oder Zugkräfte sowie Randfestigkeiten) die Schneedecke nicht mehr halten

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Erkläre die abbauende Umwandlung von Schneekristallen und erläutere die Auswirkung auf die Festigkeit der Schneedecke

A

Alterungsprozess

mechanische Abnutzung - Verästelungen brechen ab

physikalsche Umwandlung - Kristall will kugelform (kleinstmögliche Oberfläche) erreichen

Wirkt sich positiv auf die Lawinensituation aus, wenn dabei auch Schwachschichten abbauend umgewandelt werden und sich somit die Stabilität erhöht

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Erkläre die aufbauende Umwandlung von Schneekristallen und erläutere die Auswirkung auf die Festigkeit der Schneedecke

A

Vollzieht sich bei großen Temperaturunterschieden (z.B. Bodentemperatur - Außentemperatur)

Aus dem Ausgangskristall entstehen kantige Formen und daraus Becherkristalle, auch Schwimmschnee genannt.

Haben aufgrund von Form und Größe keinen guten oder gar keinen Zusammenhalt - Ursache für Schwachschicht

Je größer der absolute Wert des Temperaturgradienten, desto schneller vollzieht sich die aufbauende Umwandlung

Schwimmschnee wirkt wie ein Kugellager und verschärft somit die Lawinensituation

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Erkläre die Schmelzumwandlung von Schneekristallen und erläutere die Auswirkung auf die Festigkeit der Schneedecke

A

Schmelzvorgang mit anschließendem Wiedergefrieren ganzer Kristalle oder Schichten

erzeugt andere Kristallformen als die abbauende Umwandlung - ähneln eher Eiskristallen (größer und dunkler)

können ganze Schichten wie Schmelzharschdeckel und Eislamellen bilden

Diese Schichten sind potenziell gefährlich, da sie mögliche Gleithorizonte für Lawinen darstellen und unter ihnen Schwimmschnee entstehen kann

Beeinflussen daher auch Spurwahl und Tourenplanung

Schmelzumwandlung bewirkt auch Firnbildung, allerdings kann dieser positive Aspekt auch schnell negativ werden, wenn die ganze Schneedecke völlig durchfeuchtet und es somit zu einem Festigkeitsverlust kommst

Spontane große und nasse Lawinen können hier die Folge sein

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Erläutere wesentliche Faktoren, die Lawinengefahr beeinflussen

A

Wetterbedingungen

Niederschlag (Schnee, Regen, Graupel)

Temperatur (Reif, Sonne) - Kälte konserviert Lawinen

Wind - Baumeister der Lawinen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Benenne lawinenhemmende Geländeformen

A

Stufen, Terrassen, Rippen und Rücken

Blockwerk

Bann- und Schutzwald

Gebüsch, solange es nicht eingeschneit ist

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Benenne lawinenfördernde Geländeformen

A

Grashänge und Hänge mit hartgefrorenem Boden

Felsplatten

Übergangsbereiche, wie z.B. zu Mulden und Rinnen

Mit Sträuchern und Krummholz bedeckte Hänge, sobald diese vollkommen eingeschneit sind (federnde Wirkung, Hohlräume, aufbauende Umwandlung)

Gleichmäßige Hänge

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Erkläre die verschiedenen Lawinengefahrenstufen der europäischen Gefahrenskala in Bezug auf Schneedeckenstabilität und Lawinenauslösewahrscheinlichkeit

A

1. Gering

Schneedecke ist allgemein gut verfestigt und stabil

Lawinenauslösung ist allgemein nur bei großer Zusatzbelastung an vereinzelten Stellen im extremen Steilgelände möglich. Spontan sind nur Rutsche und kleine Lawinen möglich

2. Mäßig

SD ist an einigen Steilhängen nur mäßig verfestigt, ansonsten allgemein gut verfestigt

LA ist inbesondere bei großer Zusatzbelastung vor allem an den angegebenen Steilhängen möglich. Große spontane Lawinen sind nicht zu erwarten.

3. Erheblich

SD ist an vielen Steilhängen nur mäßig bis schwach verfestigt

LA ist bereits bei geringer Zusatzbelastung vor allem an den angegebenen Steilhängen möglich. Fallweise sind spontan einige mittlere, vereinzelt aber auch große Lawinen möglich

4. Groß

SD ist an den meisten Steilhängen schwach verfestigt

LA ist bereichts bei geringer Zusatzbelastung an zahlreichen Steilhängen wahrscheinlich. Fallweise sind spontan viele mittlere, mehrfach auch große Lawinen zu erwarten

5. Sehr groß

SD ist allgemein schwach verfestigt und weitgehend instabil

LA ist bereits bei geringer Zusatzbelastung an zahlreichen Steilhängen wahrscheinlich. Fallweise spontan viele mittlere, mehrfach auch große Lawinen zu erwarten

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Beschreibe, wie man sich möglichst verhalten sollte, wenn man von einem Lawinenabgang betroffen ist

A

Wenn möglich versuchen aus der Lawine herauszufahren

Beim Erfassen sich von der Ausrüstung (Ski, Stöcke) trennen und versuchen an der Oberfläche zu bleiben

Bevor die Lawine zum Stillstand kommt, sollten wir uns möglichst eine Atemhöhle schaffen, indem die Arme vors Gesicht gehalten werden

Ruhe bewahren

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Erkläre, welche Rolle nach einer Lawinenverschüttung die Kameradenhilfe im Vergleich zur organisierten Rettung spielt

A

Die ersten Minuten sind für die Bergung eines Verschütteten sehr häufig entscheidend.

Für die ersten Minuten kommt nur die Kameradenhilfe in Betracht.

Organisierte Rettung trifft im günstigsten Fall nach ca. einer Stunde am Unfallort ein - Chancen auf Lebendbergung sind dann schon deutlich gesunken

Kameradenhilfe regelmäßig üben

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Beschreibe die Organisation und Durchführung einer Verschüttetensuche nach einem Lawinenabgang

A

Alarmierung: Ein Helfer alarmiert die Rettung

Markierung von Erfassungspunkt und Verschwindepunkt des/der Verschütteten

Primärsuchbereich festlegen (in Fließrichtung unterhalb des Verschwindepunkts)

Sofort Suche mit Auge und Ohr nach Teilverschütteten oder Gegenständen am Lawinenfeld

1. Signalsuche

Paralleles Absuchen bei mehreren Helfern, bei Einzelsuche in Mäandern.

Suchstreifenbreite 20m, 10m Abstand zum Rand

Erstempfang beim Koordinator melden, Stelle makieren

2. Grobsuche

Weg vom Erstempfang bis in den unmittelbaren Nahbereich von 3-5m

Hohes Bewegungstempo, bei Annäherung geringers

Man nähert sich auf der Feldlinie

3. Feinsuche

Einkreuzen im Nahbereich

4. Punktordnung mit Sonde

5. Gezieltes Schaufeln

6. Erste Hilfe

17
Q

Beschreibe die 10 FIS-Verhaltensregeln für Skifahrer und Snowboarder

A
  1. Rücksicht auf die anderen Skifahrer und Snowboarder
  2. Beherrschung der Geschwindigkeit und Fahrweise
  3. Wahl der Fahrspur
  4. Überholen
  5. Einfahren, Anfahren und hangaufwärts Fahren
  6. Anhalten
  7. Aufstieg und Abstieg
  8. Beachten der Zeichen
  9. Hilfeleistung
  10. Ausweispflicht
18
Q

Beschreibe die wesentlichen DSV-Tipps für Schleppliftfahrer

A
  1. Anstellen
  2. Einsteigen
  3. Anfahren
  4. Während der Fahrt
  5. Keine Experimente
  6. Verhalten nach einem Sturz
  7. Vor dem Ausstieg
  8. Aussteigen
  9. Ausstiegsbereich verlassen
19
Q

Beschreibe die wesentlichen DSV-Tipps für Sesselliftfahrer

A
  1. Anstellen
  2. Einsteigen
  3. Während der Fahrt
  4. Fahrtunterbrechung
  5. Vor dem Ausstieg
  6. Aussteigen
20
Q

Beschreibe die wesentlichen DSV-Tipps zum Verhalten gegenüber Pistenraupen

A
  1. Eigenverantwortlichkeit des Pistenbenutzers
  2. Abstand halten
  3. Nicht anhängen
  4. Manchmal verdeckt
  5. Vorrang der Pistenraupen
  6. Am Steilhang Abrutschgefahr
  7. Bemerkbar machen
  8. Gefahr nach Pistenschluss oder bei Pistensperre