Psychologie als Wissenschaft Flashcards
Definition Psychologie?
Psychologie ist die Wissenschaft vom Erleben und Verhalten eines Individuums (im Zentrum stehen gesunde Menschen)
Definition Psychologie: Was wird unter «Erleben» verstanden?
Mentale Prozesse (Vorgänge, welche der Mensch nur an sich wahrnehmen kann)
Definition Psychologie: Was wird unter «Verhalten» verstanden?
Gesamtheit aller von aussen beobachtbaren Äusserungen eines Lebewesens
Definition Alltagspsychologie?
Menschen stellen Fragen
• Einzelergebnisse werden undifferenziert verallgemeinert
• Durch Persönliche Erfahrung/Beobachtung vor-schnelle Theorien erstellen
• Nicht systematisch
• Subjektiv
–> Auch Populärpsychologie, Intuitive Psychologie, Laienpsychologie, Küchenpsychologie, Common-Sense-Psychologie
Alltagspsychologie: Wie wird Erkenntnis gewonnen (Antworten auf Fragen)?
- Überzeugungsstrategie (Überzeugungen)
- Berufung auf Autoritäten
- Eigene gesammelte Erfahrungen
Was ist das Ziel/der Inhalt der Alltagspsychologie?
- Erklärung Erleben/Verhalten/Handeln (eigenes und das von anderen)
- Orientierung und Zurechtfinden im Alltag
Alltagspsychologie: Auf was beruht sie?
- Intuition/Wünsche/Glaube (mein Bauchgefühl sagt mir)
- Beispielmethode (meinem Onkel ist das auch passiert)
- Autoritätsgläubigkeit
Was sind Schwächen der Alltagspsychologie?
- Alltagserkenntnisse sind häufig nicht besonders verlässlich und beständig
- Erfahrung ist lückenhaft, unsystematisch, unterliegt Verzerrungen und Fehlerquellen
Fehler in der Alltagspsychologie: Was ist ein «Rückschaufehler (Hindsight Bias)»?
Tendenz, nach dem Eintreten eines Ereignisses zu glauben, man hätte es vorhersehen können (Verzerrung durch nachträgliche Einsicht)
Fehler in der Alltagspsychologie: Was ist die «übertriebene Selbstsicherheit»?
Tendenz zu glauben, wir wüssten mehr, als wir tatsächlich wissen. Führt im Alltag zur Trübung der Urteilsfähigkeit (z.B. kein Plattenvertrag für Beatles, da Gitarrengruppen nicht gefragt seien)
Fehler in der Alltagspsychologie: Was ist die «Wahrnehmung von Ordnung bei zufälligen Ereignissen»?
Angewohnheit, Muster wahrzunehmen – sogar in zufällig zusammengewürfelten Informationen wird eine Ordnung gefunden (z.B. Gesicht im Mond)
Definition wissenschaftliche Psychologie?
Wissenschaftler stellen Fragen • Methodisches Vorgehen beim Gewinnen von Erkenntnissen • Allgemeingültig • Überprüfbar • Objektiv
Wissenschaftliche Psychologie: Wie wird Erkenntnis gewonnen (Antworten auf Fragen)?
- Psychologische Methoden
- Induktiven oder deduktives Vorgehen
- Qualitatives oder quantitatives Vorgehen
Wissenschaftliche Psychologie: Was bedeutet induktives und deduktives Vorgehen?
Induktiv = eigene Forschung und daraus wird eigene Theorie abgeleitet Deduktiv = mit Untersuchungen bereits vorhandene Theorie testen
Wissenschaftliche Psychologie: Was bedeute qualitatives und quantitatives Vorgehen?
Quantitativ = Befragung einer möglichst grossen Anzahl von Personen mittels standardisierter Methoden (Raster – keine freie Angabe)
Qualitativ = Nicht standardisierte Untersuchungen, meist offene Fragen, Befragte können frei erzählen (z.B. Beobachtung, Interviews, Gruppendiskussionen)
Was ist das Ziel/der Inhalt der wissenschaftlichen Psychologie?
Beschreibung, Erklärung, Vorhersage und Veränderung des Erlebens, Verhaltens und Handels von Personen/Gruppen
Wissenschaftliche Psychologie: Auf was beruht sie?
- Fortwährendes Bemühen, Wahrheit/Falschheit von Aussagen zu überprüfen
- Überprüfung anhand wissenschaftlicher Methoden
Wissenschaftliche Psychologie: Was sind die Anforderungen?
- Systematik
- Methodisches Vorgehen
- Operationale Definition
- Werte-/Vorurteilsfreiheit
- Möglichkeiten der Kritik
- Intersubjektivität (Replizierbarkeit)
Wissenschaftliche Psychologie: Definition Theorie?
Theorie –> Hypothese —> Operationalisierung –> Replikation
- Erklärungsmodell
- Auf Prinzipien gestützt
- Stellt Beobachtungen in einen Zusammenhang
- Erlaubt Vorhersagen
–> Bsp: Fleiss ist ein wichtiger Aspekt für den Lernerfolg Erwachsener
Wissenschaftliche Psychologie: Definition Hypothese?
Theorie –> Hypothese —> Operationalisierung –> Replikation
- Aus einer Theorie abgeleitete, überprüfbare Vor-hersage
- Durch Hypothesen wird eine Theorie getestet
–> Bsp: Fleissige Lernende schliessen Ausbildung erfolgreicher ab, als nicht fleissige
Wissenschaftliche Psychologie: Definition Operationalisierung?
Theorie –> Hypothese —> Operationalisierung –> Replikation
- Merkmal beobachtbar/messbar machen
- Festlegung Vorgehensweise bei Definition der Untersuchungsvariablen
- Dadurch wird erneute Untersuchung (z.B. mit anderen TN, in anderen Settings) möglich
–> Bsp: Messen Fleiss von Lernenden (Anzahl gearbeitete Std. zur Vor-/Nachbearbeitung Unterricht pro Woche; Anzahl in Schule/Betrieb verbrachten Std. pro Woche
Wissenschaftliche Psychologie: Definition Replikation?
Theorie –> Hypothese —> Operationalisierung –> Replikation
• Wiederholung wesentlicher Parameter eines Experiments (i.d.R. mit anderen TN, in anderen Situationen)
• Dadurch kann festgestellt werden, ob sich Grundannahmen des Experiments auf andere Versuchsteilnehmer/Situationen übertragen lassen
–> Bsp: Andere Forscher können nun Untersuchung anhand gemachter Theorie/Hypothesen/Operationalisierung wiederholen und Situation in anderen Betrieben untersuchen
Was ist der «biopsychosoziale Ansatz»?
- Integrierte Sichtweise
- Umfasst verschiedene Analyseebenen
- Bietet ein vollständigeres Bild für Verhalten und mentale Prozesse
Was sind die drei Einflüsse des biopsychosozialen Modells?
- Biologische Einflüsse
- Psychologische Einflüsse
- Soziokulturelle Einflüsse
Biopsychosoziales Modell: Was sind die «biologischen Einflüsse»?
- Natürliche Selektion adaptiver Merkmale (evolutionäre Anpassung)
- Genetiksche
- Gehirnmechanismen
- Hormonelle Einflüsse
Biopsychosoziales Modell: Was sind die «psychologischen Einflüsse»?
- Erlernte Ängste/Erwartungen
- Emotionale Reaktionen
- Kognitive Verarbeitung und Wahrnehmungsinterpretationen
Biopsychosoziales Modell: Was sind die «soziokulturellen Einflüsse»?
- Anwesenheit anderer
- Erwartungen Kultur, Gesellschaft, Familie
- Einflüsse vonseiten Gleichaltriger oder anderer Gruppe
- Rollenmodelle