Prüfungsplanung (Phase 2) (Verstehen der Einheit & Umfeld, R-Identifikation, R-Beurteilung, P-Strategie, P-Programm) Flashcards

1
Q

Was sind die 6 Einflussfaktoren bei der Risikobeurteilung

A
  • Einheit und Umfeld
  • Wesentlichkeit
  • Analyse der JR
  • Internes Kontrollsystem
  • Informatik
  • Dolose Handlungen
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2
Q

Risikobeurteilung - Einflussfaktoren - Einheit und Umfeld

Über was muss der AP ein Verständnis gewinnen?

A

PS 315, Tz. 11

…relevanten branchenbezogenen, rechtlichen und anderen externen Faktoren
…dem massgebenden Regelwerk der Rechnungslegung (Komplexität) sowie allfälligen Änderungen
…Merkmalen der Einheit wie Geschäftstätigkeit, Eigentümer-, Führungs- und Überwachungsstruktur
…derzeitigen und geplanten Investitionen
…Organisation und Finanzierung der Einheit
…Zielen und Strategien und damit verbundenen Geschäftsrisiken
…der Messung und Überwachung des wirtschaftlichen Erfolgs der Einheit

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3
Q

Risikobeurteilung - Einflussfaktoren - Wesentlichkeit

Definition der Wesentlichkeit?

A

Definition Wesentlichkeit*
“Informationen sind wesentlich, wenn ihr Weglassen oder ihre fehlerhafte Darstellung die auf der Basis des Abschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen der Adressaten beeinflussen
könnten. Die Wesentlichkeit ist von der Grösse des Postens oder des Fehlers abhängig, die sich nach den besonderen Umständen des Weglassens oder der fehlerhaften Darstellung ergibt. Somit ist die
Wesentlichkeit eher eine Schwelle oder ein Grenzwert und weniger eine primäre qualitative Anforderung, die eine Information haben muss, um nützlich zu sein.„

–> Die Wesentlichkeit wird in den verschiedenen Rechnungs legungsstandards (bspw. SWISS GAAP FER / IFRS) ähnlich definiert.

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4
Q

Risikobeurteilung - Einflussfaktoren - Wesentlichkeit

Was ist die Toleranzwesentlichkeit?

A

Toleranzwesentlichkeit
= Betrag, der vom Prüfer unterhalb der Gesamtwesentlichkeit festgelegt wird, um die Wahrscheinlichkeit dafür auf ein angemessen niedriges Mass zu reduzieren, dass die Summe aus den nicht
korrigierten (aufgedeckten) und nicht aufgedeckten falschen Darstellungen die Gesamtwesentlichkeit überschreitet.
In der Praxis häufig 75% der Gesamtwesentlichkeit.

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5
Q

Risikobeurteilung - Einflussfaktoren - Analyse der JR

Was sind die Aufgaben?
Was ist die Grundlage?
Was ist zu beachten bei der Durchführung?

A

Aufgaben

  • Informationsbeschaffung für Risikoermittlung
  • Festlegung der Prüfungsschwerpunkte
  • Grundlage für Festlegung der Wesentlichkeitsgrössen

Grundlage
- Jahresrechnung oder Zwischenabschlüsse

Durchführung
- Bereinigte Werte

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6
Q

Risikobeurteilung - Einflussfaktoren - Analyse der JR

Analytische PH in der Planungsphase sind durchzuführen

  • Was umfassen sie?
  • Wann werden sie eingesetzt?
A

Analytische PH in der Planungsphase
PS 315 Tz. A7-A10
- Sind Analysen wesentlicher Kennzahlen und Trends unter Verwendung bereinigter betriebswirtschaftlicher Zahlen

Umfassen…
- die Untersuchung von Veränderungen und Relationen
- die Analyse von finanziellen sowie nicht finanziellen
Informationen.
- Vergleiche mit Vorjahres -, Budget- oder Branchenwerten.

Können im Rahmen der Prüfungsplanung , der Prüfungsdurch führung sowie des Prüfungsabschlusses eingesetzt werden.

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7
Q

Risikobeurteilung - Einflussfaktoren - Analyse der JR

Was ist das Ziel von analytische PH in der Planungsphase?

Ist dies eine freiwillige oder zwingende PH?

A

Ziele

  • Einschätzung finanzielle Lage des Unternehmens
  • Beurteilung Unternehmensrisiken / Hinweise auf Problemfelder
  • Herstellung sachlogischer Plausibilität innerhalb JR
  • Beurteilung Stetigkeit JR
  • Grundlage für Festlegung Wesentlichkeitsgrenzen

–> Analytische Prüfungen der Jahresrechnung sind im Rahmen der Prüfungsplanung zwinge n d durchzuführen.

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8
Q

Risikobeurteilung - Einflussfaktoren - IKS

Definition von IKS?
Was gewährleistet das IKS?

A

Internes Kontrollsystem (IKS) ist die Gesamtheit der von einer Unternehmensleitung vorgegebenen Grundsätze und Verfahren (“interne Kontrollen”), welche dazu dienen, folgendes zu gewährleisten (soweit dies praktikabel ist):

  • Ordnungsmässige und effiziente Geschäftsführung
  • Sicherung der Vermögenswerte
  • Verhinderung bzw. Aufdeckung von dolosen Handlungen oder Fehlern
  • Korrektheit und Vollständigkeit der Aufzeichnungen des Rechnungswesens
  • Rechtzeitige Erstellung verlässlicher Finanzinformationen
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9
Q

Risikobeurteilung - Einflussfaktoren - IKS

Was ist das Ziel der Prüfung der Internen Kontrollen?

A

Ziel der Prüfung der internen Kontrollen
PS 315, Tz. 12-17, Tz. 20-24

  • Ermittlung allfälliger Stark und/oder Schwachstellen in den Prozessabläufen
  • Beurteilung Kontrollrisiko auf Stufe Prüffeld
  • Festlegung weiterer Prüfungshandlungen
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10
Q

Risikobeurteilung - Einflussfaktoren - IKS

Was sind die 5 Komponenten des IKS?

A

Komponenten des IKS (PS 315, A51)

  • Kontrollumfeld
  • Risikobeurteilungsprozess
  • Informationssystem
  • Kontrollaktivitäten
  • Überwachung von Kontrollen
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11
Q

Risikobeurteilung - Einflussfaktoren - Informatik

Was ist das Ziel der ICT Prüfung?

ICT = Informations- und Kommunikationstechnologie

A

Der Abschlussprüfer muss berücksichtigen, wie das Umfeld von Systemen der Informations und Kommunikationstechnologie (ICT) die Prüfung beeinflusst. (PS 315 Tz. 18 -19)

Mit den ICT Prüfungen werden folgende Ziele verfolgt:

  • Beurteilung des IKS (automatische Kontrollen),
  • Beurteilung des RW Systems (automatische Kontrollen)
  • Einschätzung der inhärenten Risiken und Kontrollrisiken im ICT Umfeld.
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12
Q

Risikobeurteilung - Einflussfaktoren - Informatik

AUs Sicht des Prüfers, wann sie IT-Kontrollen wirksam?

A

Kontrollen für IT Systeme sind aus Sicht des Prüfers wirksam, wenn… (PS 315 Tz. 21, A95 - 97)
…sie die „Integrität von Informationen und die Sicherheit der in solchen Systemen verarbeiteten Daten aufrechterhalten“.
…sie wirksame generelle IT Kontrollen (GITC) und Anwendungskontrollen umfassen.

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13
Q

Risikobeurteilung - Einflussfaktoren - Informatik

Was sind generelle IT-Kontrollen (GITC)?

Was sind Anwendungskontrollen?

A

GITC = Regelungen und Massnahmen, die sich auf Vielzahl von Anwendungen beziehen und deren wirksames Funktionieren unterstützen.

Anwendungskontrollen = manuelle oder automatisierte Verfahren, auf der Ebene eines Geschäftsprozesses, die sich auf die Verarbeitung von Geschäftsvorfällen durch einzelne Anwendungen beziehen.

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14
Q

Risikobeurteilung - Einflussfaktoren - Dolose Handlungen

Was sind die 3 Faktoren des “Dreieck der dolosen Handlungen”?

A

Anreiz/Druck

Gelegenheit

Haltung/Innere Rechtfertigung

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15
Q

Risikobeurteilung - Einflussfaktoren - Dolose Handlungen

Was sind die 3 Faktoren des “Dreieck der dolosen Handlungen” und deren begünstigenden Faktoren dazu?

A

Anreiz/Druck

  • variable, erfolgsabhängige Vergütungssysteme
  • unsichere Arbeitsplatzsituation
  • interne Konkurrenzsituationen

Gelegenheit

  • nicht wirkungsvolle Kontrollen
  • keine Kontrollen
  • die Fähigkeit des Managements, sich über Kontrollen hinwegzusetzen

Haltung/Innere Rechtfertigung
Das Management oder andere Mitarbeiter können es mit ihrer inneren Einstellung, mit ihrem Charakter und mit ihren ethischen Wertvorstellungen vereinbaren, dolose Handlungen zu begehen, zu tolerieren, oder zu vertuschen.

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16
Q

Risikobeurteilung - Einflussfaktoren - Dolose Handlungen

Was sind Indikatoren für dolose Handlungen (Risikofaktoren Fraud)?

A

Risikofaktoren Fraud
Beispiele
- die Unternehmensleitung überwacht wichtige interne Kontrollen nicht angemessen;
– Die Unternehmensleitung beschäftigt wissentlich im Rechnungswesen ungeeignetes Personal;
- die Unternehmensleitung verpflichtet sich gegenüber Analysten oder Gläubigern, offenkundig unrealistische Prognoseziele zu erreichen;
- hohe Geldbestände und bewegungen;
- keine angemessene Funktionstrennung;
- unvernünftige Forderungen an den Abschlussprüfer;
- aggressive Anreizprogramme, die an die Erreichung von Umsatz oder Profitabilitätsziele gekoppelt sind.

Weitere HWP OR, S. 169-172

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17
Q

Risikobeurteilung - Einflussfaktoren
Abgesehen von den 6 EInflussfaktoren kommt der Datenanalyse immer eine grössere Bedeutung zu.

Wie können Datenanalyse-Tools im Rahmen der Risikoidentifikation eingesetzt werden?

Was sind die Voraussetzungen?

A

Einsatz für
- Besseres Verständnis Geschäftsbereiche / IKS
- Berechnung und Analyse von Kennzahlen
- Identifikation von ausserordentlichen Sachverhalten / Ausreissern
- Untersuchung und Visualisierung von Prozessen
- Identifikation Prüfungsfeld / Fehlerrisiken
Voraussetzungen
- gut strukturierte Daten aus finanzrelevanten Systemen
- Gewisse Unternehmensgrösse

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18
Q

Was sind die Ziele der Risikobeurteilung / klassifizierung?

A
  • Aufzeigen der Risiken des Unternehmens und der sich ergebenden Risiken für den Prüfer
  • Zuordnung / Verknüpfung der bedeutsamen Risiken mit Positionen der JR
  • Ermittlung der bedeutsamen Risiken
  • Identifikation der Schlüsselprüffelder / Prüfungsschwerpunkte
  • Darstellung der Auswirkungen der Risikobeurteilung auf Prüfungsvorgehen und Berichterstattung
  • Auswahl der Prüfungsmethoden
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19
Q

Was sind die 6 Indikatoren, welche auf ein bedeutsames Risiko hindeuten?

A
  • Risiko von dolose Handlungen
  • Risiko erfordert besondere Aufmerksamkeit aufgrund jüngster Entwicklungen?
  • Geschäftsvorfälle mit hoher Komplexität
  • Bedeutsame Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Personen
  • hoher Grad an Subjektivität (Ermessenspielraum)?
  • bedeutsame Geschäftsvorfälle ausserhalb der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit?

–> Falls JA, dann –> Bedeutsames Risiko
PS 315, Tz. 28, Tz. A119-A126

20
Q

Definition von “bedeutsames Risiko”

A

Bedeutsames Risiko = ein identifiziertes und beurteiltes Risiko wesentlich falscher Darstellungen, das nach der Beurteilung des Abschlussprüfers eine besondere Berücksichtigung bei der Abschlussprüfung erfordert.

21
Q

Definition Prüffeld

A

Prüffeld = Zusammenfassung buchungstechnisch verknüpfter Position der Bilanz und ER

22
Q

Definition Prüfungsschwerpunkte

A

Prüfungsschwerpunkte = Prüffelder, die bezüglich inhärentem Risiko, Kontrollrisikos und Prüfungsrisikos wesentlich sind.

23
Q

Entscheidung über Art der Prüfungshandlungen

Welche Möglichkeiten gibt es?

A

Art der PH

  • Funktionsprüfungen
  • Aussagebezogene Prüfungen
  • Mix
  • Keine Prüfung

–> zu entscheiden, pro Prüffeld

24
Q

Welche 2 Arten von Funktionsprüfungen gibt es?

A
  • Verständnis IKS (Walkthrough

- Wirksamkeitsprüfung

25
Q

Welche 2 Arten von aussagebezogenen Prüfungen gibt es?

A
  • analytische PH

- Einzelfallprüfungen

26
Q

Ist die Datananalyse eine eigene Prüfungsart oder Prüfungsmethodik?

A

Nein, die Datenanalyse ist keine EIGENE Prüfungsart oder Prüfungsmethodik sondern ein Werkzeug für die bekannten Prüfungshandlungsarten

27
Q

Wo kann die Datenanalyse bei den bekannten Prüfungshandlungsarten eingesetzt werden?

A

Wirksamkeitsprüfung

  • automatisierte Prüfung von Kontrollen inkl. Quantifizierung von Fehlern
  • Auswahl statistisch relevanter Stichproben

analytische Prüfungen

  • Analyse von Datenmengen / Trends etc.
  • Vergleich von Kennzahlen / Erwartungswerten

Einzelfallprüfungen

  • Überprüfung von Berechnungen durch Nachvollzug
  • Prüfung Grundgesamtheit durch Identifikation und Überprüfung von «Ausreissern»
28
Q

Definition Prüfungsstrategie

A

Prüfungsstrategie = Grobplanung

Entscheid über Art der Prüfungshandlung pro Prüffeld

29
Q

Definition Prüfungsprogramm

A

Prüfungsprogramm = Detailplanung

Aus der Prüfungsstrategie wird das Prüfungsprogramm, bestehend aus konkreten Prüfungshandlungen abgeleitet.

30
Q

Was sind Aussagen im Abschluss?

Welche 3 Kategorien von Aussagen gibt es?

A

„Aussagen im Abschluss“
(PS 315, Tz. A110.)
Durch die Erklärung, dass der Abschluss dem massgebenden Regelwerk der Rechnungslegung entspricht , trifft das Management implizit oder explizit
Aussagen zu Ansatz, Bewertung und Darstellung der verschiedenen Bestandteile des Abschlusses sowie der dazugehörigen Angaben.

sie können in 3 Kategorien unterteilt werden:

  1. Aussagen zu Geschäftsvorfällen und Ereignissen
  2. Aussagen zu Kontensalden am Abschlussstichtag
  3. Aussagen zur Darstellung im Abschluss und zu Abschlussangaben
31
Q

Welche zwei Elemente koppeln die Aussagen?

A

Prüfungsrisiken PH

Im Umkehrschluss handelt es sich bei den Aussagen um Prüfungsziele des Abschlussprüfers
somit haben Aussagen eine Kopplungsfunktion zwischen Prüfungshandlungen und Prüfungsrisiken!

32
Q

Aussagen zu Geschäftsvorfällen und Ereignissen?

5 Arten

A
  • Eintritt / Occurrance
  • Vollständigkeit / Completness
  • Genauigkeit / Accuracy
  • Periodenabgrenzung / cut-off
  • Kontozuordnung / Classification
33
Q

Aussagen zu Kontensalden am Abschlussstichtag?

4 Arten

A
  • Vorhandensein / Existence
  • Rechte und Verpflichtungen / Rights & Obligations
  • Vollständigkeit / Completness
  • Bewertung und Zuordnung / Valuation & Allocation
34
Q

Aussagen zur Darstellung im Abschluss und zu Abschlussangaben

A
  • Eintritt sowie Recht und Verpflichtungen / Occurrance and Rights & Obligations
  • Vollständigkeit / Completness
  • Ausweis und Verständlichkeit / Classification & Understandability
  • Genauigkeit und Bewertung / Accuracy & Valuation
35
Q

Festlegung Prüfungsprogramm

Was versteht man zwischen der Personellen Planung und der Zeitlichen Planung?

A

Personelle Planung:

  • Notwendiges Know how ermitteln / sicherstellen, allenfalls Beizug von Sachverständigen (Experten)
  • Grösse und Zusammensetzung Prüfungsteam bestimmen
  • Einsatz von Datenanalysen kann bestimmte Fähigkeiten erfordern
  • Kontinuität Prüfungsteam sicherstellen
  • -> Personelle Planung sollte frühzeitig vorgenommen werden um personelle Engpässe frühzeitig zu erkennen

Zeitliche Planung:

  • Termine / Reporting Deadlines mit dem zu prüfenden Unternehmen absprechen sowie personelle Planung darauf ausrichten
  • Projektplan erstellen, inkl. Zeitreserven für Unvorhergesehenes
36
Q

Der Abschlussprüfer muss seine Prüfung so gestalten, dass er Verstösse gegen Gesetze und andere
Vorschriften mit angemessener Sicherheit aufdeckt.

RICHTIG oder FALSCH
& Begründung?

A

FALSCH
Gemäss PS 250, Ziff. 4 kann vom Abschlussprüfer nicht erwartet werden, dass er die Verstösse gegen sämtliche Gesetze und Rechtsvorschriften aufdeckt. Der AP ist dafür verantwortlich, dass der Abschluss als Ganzes frei von wesentlich falschen Darstellungen ist.

37
Q

Besteuerung und betriebliche Altersvorsorge sind Gesetze und Rechtsvorschriften, die vom AP nicht
geprüft werden müssen.

RICHTIG oder FALSCH
& Begründung?

A

FALSCH
Es handelt sich hierbei um Gesetze und Rechtsvorschriften mit unmittelbarer Auswirkung auf die Festlegung wesentlicher Beträge und Angaben im Abschluss –> der AP muss ausreichend geeignete Prüfungsnachweise über die Einhaltung dieser Gesetze und Rechtsvorschriften erlangen (PS 250, Ziff. 6 (a) in Verbindung mit Ziff. 13).

38
Q

Der Abschlussprüfer muss stets auf die Möglichkeit achten, dass ihm durch andere durchgeführte PH Fälle tatsächlicher oder vermuteter Verstösse gegen Gesetze oder andere Rechtsvorschriften zur Kenntnis gelangen können.

RICHTIG oder FALSCH
& Begründung?

A

RICHTIG
Gem. PS 250, Ziff. A11 kann der AP durch bspw. folgende Prüfungshandlungen auf Fälle tatsächlicher oder vermuteter Verstösse aufmerksam werden:
- Lesen von Protokollen
- Befragung des Managementss der Einheit sowie der
hausinternen Rechtsberater oder der externen
Rechtsberater
- Durchführung von aussagebezogenen
Einzelfallprüfungen zu Geschäftsvorfällen /
Transaktionen

39
Q

Aus den Berichten des Internal Audit geht hervor, dass in einer Tochtergesellschaft mehrmals Exporte ohne angemessene Exportbewilligungen erfolgt sind.
Dies ist für den Abschlussprüfer irrelevant, da es sich bei Exportgesetzen nicht um Gesetze mit unmittelbarer Auswirkung auf den Jahresabschluss handelt und zudem die externe Prüfung unabhängig von der internen Prüfung erfolgt.

RICHTIG oder FALSCH
& Begründung?

A

FALSCH
Der AP darf Hinweise auf Gesetzesverstösse nicht einfach ignorieren sondern muss sich überlegen, inwiefern solche Verstösse direkte oder indirekte Auswirkungen auf die Jahresrechnung haben könnten. Im Falle von Exporten ohne angemessene Exportbwilligung können strafrechtliche Konsequenzen drohen. Dies kann die Erfassung einer Rückstellung bzw. einer Eventualverbindlichkeit mit wesentlichem Einfluss auf die Jahresrechnung zur Folge haben.
Der AP muss also in seiner Prüfungsstrategie allfällige
Konsequenzen aus möglichen Gesetzesverstössen
berücksichtigen und gezielte Prüfungshandlungen vornehmen um angemessene Sicherheit zu erlangen, dass der Jahresabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist.

40
Q

Überhöhte Verkaufsprovisionen und Vertreterhonorare können ein Hinweis auf einen Gesetzesverstoss sein. Deshalb muss der AP grundsätzlich angemessene Sicherheit darüber erlangen, dass Verkaufsprovisionen bzw. Vertreterhonorare dem Drittvergleich standhalten.

RICHTIG oder FALSCH
& Begründung?

A

FALSCH
Es ist korrekt, dass überhöhte oder unbegründete Verkaufsprovisionen und Vertreterhonorare ein Hinweis auf Gesetzesverstoss sein können (Schmiergelder/ Bestechung/ Korruption). Allerdings muss der AP nur dann entsprechende Prüfungshandlungen planen, wenn er Kenntnis von entsprechenden Verdachtsfällen erlangt, bzw. wenn er das Risiko identifiziert, dass aufgrund solch überhöhter Verkaufsprovisionen und daraus resultierender strafrechtlicher Konsequenzen der Jahresabschluss wesentlich falsch sein könnte.

41
Q

Der Einsatz von Datenanalyseinstrumenten führt zu
einem grundsätzlich neuen Ansatz bei der Prüfungsstrategie. Der Prüfer muss sich also bereits
im Rahmen der Entwicklung der Prüfstrategie für oder gegen den Einsatz von Datenanalysen entscheiden, da seine Prüfungsstrategie hiervon abhängig ist.

RICHTIG oder FALSCH
& Begründung?

A

FALSCH
Datenanalyseinstrumente können sowohl bei
Wirksamkeitsprüfungen von Kontrollen als auch bei
aussagebezogenen Prüfungen sowie für die Auswahl bzw. Selektion von Stichproben eingesetzt werden. Sie ändern aber nichts grundsätzlich an der Prüfungsstrategie, die auf Kontroll sowie aussagebezogenen Prüfungen basiert. Allerdings kann die Möglichkeit zum Einsatz von Datenanalyseinstrumenten einen Einfluss auf die Prüfungsstrategie haben, die der Prüfer wählt. Bspw. kann es sinnvoll sein, den Umsatz mittels aussagebezogenen Prüfungshandlungen auf Basis von Datenanalysen zu prüfen, anstelle die entsprechenden Kontrollen auf ihre Wirksamkeit hin zu überprüfen.

42
Q

Datenanalysen könne sowohl in der Phase der Risikoidentifikation als auch bei der Prüfungsdurchführung sinnvoll eingesetzt werden.

RICHTIG oder FALSCH
& Begründung?

A

RICHTIG
Gerade bei grossen Transaktionsvolumina und sehr grossen Unternehmen können Datenanalysen bereits im Rahmen der Risikoidentifikation sinnvoll eingesetzt werden. So können bspw. Prüffelder aufgrund von besonders vielen Nicht Standardtransaktionen oder identifizierten Einzelfällen als Schlüsselprüffelder gewählt werden. Bei der Prüfungsdurchführung können sie dann bei der Auswahl statistisch relevanter Stichproben hilfreich sein, zum Testen der Wirksamkeit automatischer Kontrollen dienen oder auch Berechnungen durch Nachvollzug überprüfen.

43
Q

Nennen und erläutern sie jeweils ein Beispiel für den Einsatz von Datenanalysen bei der
Wirksamkeitsprüfung einer Kontrolle

A

Wirksamkeitsprüfung einer Kontrolle
–> Prüfung 3-way-match im Einkaufsprozess

Ein Unternehmen will sicherstellen, dass es nur korrekt bestellte und gelieferte Ware bezahlt. Dafür setzt es auf den automatisierten Three Way Match als Element des
IKS, um die korrekte Freigabe der Rechnungszahlungen zu sicherzustellen. Die Zahlung wird automatisiert freigegeben, wenn die drei Datensätze (Bestellung Lieferung Rechnung) innerhalb vorgegebener Toleranzen übereinstimmen. Bei fehlender Übereinstimmung wird die Zahlung blockiert. Bei der Kontrollprüfung ohne Datenanalyse untersucht der (IT-) Prüfer die Systemkonfiguration und sieht, dass diese Kontrolle korrekt konfiguriert ist. Mit Hilfe der Datenanalyse kann er die Transaktionen im ERP System, welche für Einkäufengewendet werden in ihrer Gesamtheit analysieren. Diese Analyse kann bspw.
zeigen, dass wesentliche Teile der Einkäufe gar nicht mit den vorgesehenen Transaktionen abgewickelt werden, welche den Three Way Match enthalten. D. h.
wesentliche Bereiche der Einkäufe werden nicht durch die an sich wirksame Kontrolle abgesichert, sondern werden als Spezialfälle abgehandelt. So identifiziert der Prüfer u.U. zahlreiche Einkäufe über sogenannte «Einmal Lieferanten», deren Stammdaten wie Zahlungsadressen etc. nicht kontrolliert im System gepflegt werden. Die Wirksamkeit der Kontrolle wäre somit umgangen worden.

Weitere Beispiele

  • Einhaltung automatische Funktionstrennung (bspw. im Bestellprozess, bei Zahlunge, Stammdatenmutationen etc.)
  • Instrument zur Auswahl von Stichproben für manuelle Wirksamkeitsprüfungen
44
Q

Nennen und erläutern sie jeweils ein Beispiel für den Einsatz von Datenanalysen bei der aussagebezogenen Prüfungshandlungen

A

Aussagebezogene Prüfungshandlungen
–> Prüfung von Abschreibungen im Bereich Anlagevermögen

Mit Hilfe eines Datenanalyseinstrumentes kann die Anlagebuchhaltung «nachgestellt» werden. D.h. es können die korrekten Abschreibungen eines Geschäftsjahres in ihrer Gesamtheit aufgrund der vorhandenen Daten betreffend Anlagevermögen, Zu und Abgängen nachgerechnet werden.
Der Prüfer müsste dann (bspw. mit der Prüfung von Stichproben oder Kontrollen) sicherstellen, dass die Inputdaten von Zu und Abgängen, also bspw. Das Datum des Ereignisses, der Betrag und die Anlagenklasse korrekt im System erfasst wurde.

Weitere Beispiele:

  • Berechnung von systematischen Wertberichtigungen auf Vorräten oder Forderungen
  • Einhaltung Niederstwertprinzip bei Vorräten
  • Nachvollzug Lagerwert anhand sämtlicher Lagerzu und abgänge und der auf den Bewegungen erfassten Preise
  • Prüfung der Richtigkeit von Saldenlisten oder Altersgliederungen
  • Instrument zur Auswahl von Stichproben für Belegprüfungen, bspw. beim Umsatz
  • Analytische Prüfungen bei digitalen Massentransaktionen bspw. bei Banken oder Versicherungen
45
Q

Nennung wesentlicher Unterschiede bei der Planung zwischen eingeschränkter und ordentlicher Revision?

A

Grundsätzlich unterscheidet
sich der Planungsprozess einer eingeschränkten Revision nicht signifikant von dem einer ordentlichen Revision.
Folgende Unterschiede aufgrund der Natur der Revision:
1. Der Revisor darf sich bei einer eingeschränkten Revision bei der Planung und Durchführung seiner Arbeiten auf plausible Ergebnisse abstützen . Er kann mangels gegenteiliger Hinweise von der Richtigkeit erhaltener Auskünfte und Unterlagen ausgehen
Grundsatz von Treu und Glauben ). Bei einer ordentlichen Revision werden bei der Abstützung auf externe Unterlagen prüferische Sicherheiten verlangt.

  1. Neben der Wesentlichkeit der einzelnen Positionen ist bei der eingeschränkten Revision insbesondere auf die inhärenten Risiken abzustellen.
  2. Bei einer ordentlichen Revision wird man in einem hohen Ausmass auch das Kontrollrisiko evaluieren.
  3. Bei einer eingeschränkten Revision kann direkt zum Prüfungsprogramm geschritten werden (falls einfache Verhältnisse vorliegen). Es kann also auf eine Ausarbeitung der Prüfungsstrategie unter Umständen verzichtet werden.