Prozesse – Brandtstädter / Baltes / Heckhausen Flashcards

1
Q

Prozesse
Keine Phasen, sondern Prozesse

A

ÒWir haben zudem angenommen, dass sich Menschen selbst Aufgaben geben können, die sie zur Entwicklung antreiben (Bsp.: eine Reise, eine Sprache lernen), also wir selbst Handelnde für unsere Entwicklung sind.

ÒVertreter dieser Prozessperspektive sind Brandtstädter, Baltes und Heckhausen

ÒDie aktionale Perspektive mit uns als Handelnden und zugrundeliegenden
Prozessen setzt voraus, dass wir Entwicklungsspielraum besitzen.

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2
Q

Prozesse und Methoden
Wie untersuchen wir Prozesse?

A

ÒProzesse bedeuten Veränderung
ÒEine Veränderung kann ich zwischen Messung A und Messung B erheben. ÒDafür muss ich Teilnehmende zu unterschiedlichen Zeitpunkten „messen“
(befragen,…)
è Längsschnitt

ÒDurchlaufen alle Menschen bestimmte Prozesse, müssen sich allgemeine Prozesse auch im Querschnitt zeigen.
ÒDas Alter stellt dabei eine quasiexperimentelle Variable dar.
èQuerschnitt und Experiment werden als Erhebungsmethoden ebenfalls möglich.

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3
Q

Karl Popper (1902-1994)
Poppers Grundannahme

A

„Alles Leben ist Problemlösen.“
Entwicklung soll uns Adaptivität ermöglichen. Sie soll uns ermöglichen, uns in die Gesellschaft einzupassen und an unterschiedliche Lebensbedingungen anzupassen, also unterschiedliche Herausforderung zu meistern = unterschiedliche Probleme zu lösen. Kurzgefasst: Eine Funktion von Entwicklung ist, uns zu befähigen, immer neue Probleme zu lösen.

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4
Q

Probleme
Was sind Probleme?

A

ÒProblem = Diskrepanz zwischen aktuellem und gewolltem/gesolltem Wert = Diskrepanz zwischen IST-Wert und SOLL-Wert

Òzwei mögliche Lösungen
‒ IST-Zustand wird angepasst
‒ SOLL-Zustand wird angepasst

Ò Beispiel:
‒ Problem: Ich habe die Theorie des aktiven Problemlösens noch nicht verstanden (IST). Ich möchte eine gute Klausur schreiben (SOLL).
‒ Lösung: Ich lerne (IST-Anpassung). Hauptsache bestehen, die Note ist egal (SOLL-Anpassung).

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5
Q

Aktives Problemlösen
Das Verhältnis von Entwicklung und Problemlösung

A

ÒIch kann Probleme durch Entwicklung lösen.
‒ Ein Kleinkind kann keine Nachkommen zeugen und erziehen. Entwicklung ist
erforderlich, um dieses Problem zu lösen.

ÒProbleme zu lösen ist Voraussetzung für Entwicklung.
‒ Mich von den Eltern zu lösen und eine eigene Identität zu entwickeln, sind
Voraussetzungen für Entwicklung im Erwachsenenalter.

ÒEntwicklung zeichnet sich durch Plastizität aus / zu den Entwicklungsbedingungen zählt auch die handelnde Person.

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6
Q

Aktives Problemlösen
Verändern wir IST- oder SOLL-Zustand?

A

ÒWir starten meist mit dem IST-Wert.

ÒWir verändern den IST-Wert in Richtung des erwünschten SOLL-Wertes
‒ Bsp.: Wir lernen für eine Klausur. Wir joggen, um fitter zu werden. Wir ziehen einen Pullover an, um nicht mehr zu frieren

ÒDieses Vorgehen wird von anderen als aktives Handeln gesehen. Wichtig ist dabei, dass die Aktivität gerichtet ist.

ÒWir können auch neu auftretende Probleme lösen.

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7
Q

Entwicklungsregulation
Wie gestalten wir unsere Entwicklung im Lebenslauf?

A

ÒBaltes: Modell der Selektion, Optimierung und Kompensation ÒBrandtstädter: Zwei-Prozess-Modell der Assimilation und Akkomodation ÒHeckhausen: Motivationstheorie der Lebenslaufentwicklung

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8
Q

Paul B. Baltes (1939-2006) – SOK
Modell der Selektion, Optimierung und Kompensation

A

Ò Annahme
‒ In der Kindheit und Jugend werden Handlungsfähigkeiten und –ressourcen
aufgebaut und ausgebaut.
‒ Im mittleren und höheren Erwachsenenalter sollen dann Handlungsfähigkeit
und -ressourcen aufrecht erhalten und bewusst beeinflusst werden.
‒ Sind Kontrolle und Einfluss nicht möglich, geht es um die Kompensation von
Verlusten (Bsp.: Körperliche Leistungsfähigkeit nimmt ab).

ÒWie können wir den Verlusten aktiv begegnen?

–> SOK-Modell

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9
Q

Baltes - SOK
Modell der Selektion, Optimierung und Kompensation
Was bedeutet Selektion, Optimierung und Kompensation?

A

ÒSelektion: Ziele werden restriktiver gewählt

ÒOptimierung: gezielter Ressourceneinsatz

ÒKompensation: Anwendung anderer Ressourcen

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10
Q

Selbstregulation im hohen Alter =

A

kompensatorischer Umgang mit Verlusten

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11
Q

Entwicklungsregulation
Zwei Prozesse der Entwicklungsregulation

A

ÒProbleme / Belastungen = Diskrepanz zwischen IST und SOLL

ÒZwei Reaktionsmöglichkeiten: aktiv das Problem lösen ODER anderer Umgang mit dem Problem / Problem vermeiden

Ò Bewältigungstheorien

ÒBrandtstädter: Zwei-Prozess-Modell der Assimilation und Akkomodation

ÒHeckhausen: Motivationstheorie der Lebenslaufentwicklung

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12
Q

Jochen Brandtstädter (*1943)
Zwei-Prozess-Modell der Entwicklungsregulation
Es gibt zwei Reaktionsmodi der Problembewältigung:

A
  • assimilativer Modus: Entwicklungsziele werden systematisch („hartnäckig“)
    verfolgt, auch mit unterschiedlichen Strategien

‒ akkomodativer Modus: unerreichbare Ziele werden so angepasst, dass die
Diskrepanz zwischen Bewertung und Wahrnehmung verringert wird

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13
Q

Jochen Brandtstädter (*1943)
Zwei-Prozess-Modell der Entwicklungsregulation - Assimilation

A

Òassimilativer Reaktionsmodus: Person versucht, ihre Lebenssituation oder ihr Verhalten an die normativen Vorstellungen / ihr Ziel anzugleichen

ÒDie Person hält an ihren ursprünglichen Standards und Zielen fest.

ÒIntentionale Selbstentwicklung (Bsp.: Sport treiben, um Konditionsabbau entgegenzu wirken).

ÒBewältigung ist absichtlich, bewusst und kontrolliert.

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14
Q

Jochen Brandtstädter (*1943)
Zwei-Prozess-Modell der Entwicklungsregulation - Akkomodation

A

Òakkomodativer Reaktionsmodus: Person passt ihre Standards und Ziele an die gegebenen Handlungsspielräume an.

ÒRevision von Entwicklungs- und Lebensentwürfen

ÒDie Person wertet die ursprünglichen und nun blockierten Ziele ab oder deutet dieSituation um und akzeptiert sie.

ÒFlexible Anpassung von Orientierungen und Zielvorstellungen an Beschränkungen.

ÒBewältigung: Prozesse, die zu einer partiellen oder vollständigen positiven
Neudefinition eines Ziels führen.

ÒWelche positiven Auswirkungen hat Akkomodation, obwohl ich ein Ziel aufgebe?

ÒAufmerksamkeit wird von einer nicht mehr lösbaren Aufgabe auf eine machbare Aufgabe gelenkt.

ÒDamit werden Kontroll- und Selbstwirksamkeitsüberzeugung wieder erlangt.

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15
Q

Zwei - Prozess - Modell

A

VL 9 18 angucken !!!

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16
Q

Heinz Heckhausen (1926-1988) Jutta Heckhausen (*1957)
Umgang mit Problemen, die sich nicht aktiv lösen lassen

A

ÒMotivationstheorie der Lebenslaufentwicklung

ÒJeder Mensch nimmt aktiv Einfluss auf seine Entwicklung. Annahme: Wir möchten Kontrolle und Einfluss erleben.

ÒPrimäre Kontrolle: Möglichkeiten zur Einflussnahme auf unsere Umwelt.

ÒSekundäre Kontrolle: Wir gehen adaptiv mit Verlusten um und passen unsere
Lebensziele an, um unser Selbst zu schützen.

17
Q

Motivationstheorie

A

VL 9 20 ANGUCKEN !!

18
Q

Vergleich
Zwei-Prozess-Modell (Brandtstädter) und Motivationstheorie (Heckhausen)

A

ÒBeide Modelle gehen davon aus, dass das Streben nach sekundärer Kontrolle über die Lebensspanne zunimmt.
‒ primäre Kontrolle ist vergleichbar mit Assimilation
‒ sekundäre Kontrolle ist vergleichbar mit Akkomodation

ÒBeide Modelle nehmen an, dass es individuelle Unterschiede in Zielengagement, Zieldistanzierung und Metaregulation gibt.

19
Q

Vergleich
Zwei-Prozess-Modell (Brandtstädter) und Motivationstheorie (Heckhausen)

A

ÒUnterschiede bestehen darin, was die Theorien als zentrale Funktion von Entwicklungsregulation ansehen.

ÒZwei-Prozess-Modell: Entwicklungsregulation dient dazu, Stabilität und Kontinuität des eigenen Selbst herzustellen
‒ Streben nach primärer Kontrolle (Assimilation) nimmt über das Leben ab.

ÒMotivationstheorie: Entwicklungsregulation dient dazu, unsere
Handlungsmöglichkeiten (also unsere primäre Kontrolle) zu erweitern
‒ Das bedeutet, dass wir immer neue Herausforderungen suchen.
‒ Das führt dazu, dass das primäre Kontrollstreben lebenslang hoch bleibt.

20
Q

Take home

ÒDiskrepanz zwischen …- und …-Wert soll verkleinert werden.

ÒZwei Möglichkeiten: IST-Wert an den SOLL-Wert … oder SOLL-Wert
Richtung IST-Wert …

ÒDrei Modelle
‒ Baltes – …
‒ Brandtstädter – …
‒ Heckhausen – …

ÒAlle drei Ansätze können auf Studien verweisen, die ihre Annahmen untermauern.

A

Take home

ÒDiskrepanz zwischen IST- und SOLL-Wert soll verkleinert werden.

ÒZwei Möglichkeiten: IST-Wert an den SOLL-Wert anpassen oder SOLL-Wert
Richtung IST-Wert angleichen.

ÒDrei Modelle
‒ Baltes – SOK
‒ Brandtstädter – Zwei-Prozess-Modell der Entwicklungsregulation ‒ Heckhausen – Motivationstheorie der Lebenslaufentwicklung

ÒAlle drei Ansätze können auf Studien verweisen, die ihre Annahmen untermauern.