Prosoziales Verhalten 2 Flashcards
Die Entdeckung des Bystander-Effekts
- Kitty Genovese: Darley und Latané vermuteten, dass gerade die hohe Anzahl der Personen, die andwesend waren (Bystander) , die Ursache für die ausbleibdene Hilfeleistung gegeüber Kitty waren
- Anzahl der Personen: sie postulierten, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Hilfeleistung abnimmt, je mehr Personen der Notfallsituation beiwohnen –> sie wollten verstehen, ob das und ist und wenn ja warum
- Nachbildung: sie bildeten die Situation, in der die Beobachter*innen von Kittys Mord waren, im Labor nach
Die Entdeckung des Bystander-Effekts - Klassische Studie nach Darley & Latané (1968): 1. Vorgehen
- Cover Story: 72 Studierende wurden eingelden, um zu diskutieren, welchen Stressoren und Problemen Studirende ausgesetzt sind
- Setting: jede VP saß alleine in einem Kleinen Raum bei geschlossender Tür. die anderen Vp waren über eine gegensprechanlage zugeschaltet –> die Vp sahen einander nicht, waren aber darüber informiert, wie viele andere Vp ihnen zugeschaltet waren
- Gegensprechanlage: das Mikrophon der Vp wurde jeweils für 2 Min. freigeschaltet, ind er Zeit konnte die andere Vp nur zuhören. Die Vp redenetn ander nicht sind einer echten Person, sodnern es wurde Tonaufnahmen abgespielt
- Epileptischer Anfall: die Tonaufnahme spielte eine Studenten der angeblich Epilepsie hatte und nach einer gissen Zeit hatte diese Person dann einen “Anfall” –> es wurde beobachtet, ob die echten Vp ihren Raumv erließen um dem Notfall-Opfer zu helfen und wenn ja wie lange sie dafür bracuhten
- Variation: es wurde variiert, was die Vp dachten, wie viele andere Teilnehmenden anwelsen waren:
a) keiner
b) einer
c) vier
Die Entdeckung des Bystander-Effekts - Klassische Studie nach Darley & Latané (1968): Ergebnisse
- Wenn es keine Weiteren Bystander gab: halfen 100% der Vp und die meisten (85%) innerhalb von 60 sek. nach dem Beginn des Anfalls
- Wenn es einen weiteren Bystaner gab: halfen 83% der Vp und nur etwas mehr als die Hälfte (62%) innerhlab von 60 sek. nach Beginn des Anfalls
- Wenn es vier weiter Bystander gab: halfen nur 62% der Vp und nur ca. ein Drittel (31%) innerhalb von 60 sek. nach dem Beginn des Anfalls
- Fazit: je mehr andere Personen (angeblich) anwesend waren
a) desto weniger wahrscheinlich war es, dass jemand hilft
b) desto länger dauerte die Entscheidung zu helfen
Definition Bystander-Effekt
Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass eine Person in einer Notsituation hilft, nimmt ab, wenn die Anzahl der anwesenden zunimmt
Gründe für den Bystander-Effekt (Darley & Latané)
- Verantwortungsdiffusion
- Pluralistische Ignoranz
- Hemmung durch ein Publikum
Gründe für den Bystander-Effekt (Darley & Latané): 1. Verantwortungsdiffusion: Definition
Tendenz, die Verantwortung auf allen Anwesenden aufzuteilen. Erhört sich deren Anzahl, verringert sich die subjektiv wahrgenommene Verantwortung der/der Einzenlnen
–> gibt es auch außerhalb des Bystander-Effekts, z.B.: bei der Erlegidung einer Aufgabe
Gründe für den Bystander-Effekt (Darley & Latané): 1. Verantwortungsdiffusion: Was bedeutet das in Bystander-Situationen
- je mehr Personen in einer Notsituation anwesend sind, desto weniger fühlt sich die einzelne Person dafür verantowrtlich selber zu helfen
- damit sinkt die Wahrscheinlichkeit zur Hilfeleistungen, auf je mehr Schulter sich die Verantwortlichkeit verteilt
Gründe für den Bystander-Effekt (Darley & Latané): 1. Verantwortungsdiffusion: Im Epilepsie-Experiment
- Die Teilnehmenden die annahmen, es wären noch vier weitere Studierende Zeugen da, dachten es würde bestimmt jemand anderes helfen
- die Teilnehmenden, die mit den Notfall-opfer alleine waren, wussten, dass nur sie alleine helfen konnten
Gründe für den Bystander-Effekt (Darley & Latané): 2. Pluralistische Ignoranz: Ausgangspunkt
- Unklarheit: während beim Epliepsie-Experiment klar war, dass die Person Hilfe braucht, sind im Alltag viele Hilfe-Situationen nicht so eindeutig
- Unsicherheit: die Beobachtenden sich daher unsicher, was zu tun ist
- Orientierung: wenn sie unsicher sind, wie sie sicher verhalten sollen, orientieren sich Menschen stark an andere
Gründe für den Bystander-Effekt (Darley & Latané): 2. Pluralistische Ignoranz: Definition
Pluralistische Ignoranz entsteht, wenn sich eine gruppe von menschen in einer uneindeutigen Situation befinden und jeder unsicher ist, was zu tun ist. Die Anwesenden versuchen, durch die Beobachtung der jeweils anderen hinweise auf sinnvolles Handeln zu gewinnen. Da aber keiner weiß, was zu tun ist, ist pluralistische Ignoranz das Ergebnis
–> kann auch in anderen Kontexten auftretten: Jeder glaubt, dass alle X glauben, obwohl niemand X glaubt
Gründe für den Bystander-Effekt (Darley & Latané): 2. Pluralistische Ignoranz: Was beudeutet das in Bystander Situationen?
- Reaktion der anderen: in einem uneindeutigen Notfall achten anwesende Personen darauf, wie andere Anwesende auf dieses plötzliche und unerwartete Ereignis reagieren
- Keine Reaktion: da niemand sofort reagiert, beobachtet jeder, dass auch die anderen zuschauer*innen nicht reagieren und interpretieren ihre Untätigkeit als hinweis darauf, dass das Ereignis nicht schwerwiegend ist und daher keine Hilfe notwendig ist
- Eindeutige Situationen: in Situationen, die eindeutig ein Notfall sind, tritt der Bystander-Effekt entsprechend weniger auf
Gründe für den Bystander-Effekt (Darley & Latané): 3. Hemmung durch ein Publikum: Definition
Ist eine Form von Bewertungsangst. Personen vermuten, sich durch Handeln vor den Augen anderer zu blamieren und werden daher gehemmt, überhaupt zu handeln
Gründe für den Bystander-Effekt (Darley & Latané): 3. Hemmung durch ein Publikum: Was bedeutet das für Bystander-Situationen?
- Die Anwesenden in einer Notsituation sind ich bewusst, dass sie von anderen personen beobachtet werden können
- Sie sind sicher unsicher, ob ihre potentielle Reaktion auf die Notlage angemessen oder stattdessen peinlich ist. Sie wollen nicht im Mittelpunkt stehen
- Dies reduziert die Wahrscheinlichkeit, dass sie eingreifen
Gründe für den Bystander-Effekt (Darley & Latané): 3. Hemmung durch ein Publikum: Was spielt hier eine zentrale Rolle
–> Selbstwirksamkeit: also die Frage, ob man sich kompetent fühlt, in der betreffenden Situation angemessen zu handeln
Gründe für den Bystander-Effekt (Darley & Latané): 3. Hemmung durch ein Publikum: Wann wird die Hemmung zum Handeln reduziert?
- hohe Sembstwirksamkeit: Wenn die Person eine hohe Selbstwirksamkeit hat, wird die Hemmung zum Handeln reduziert
—> Z.B.: Krankenpfleger*innen helfen in einem Notfall trotz Bystandern, weil sie wissen was zu tun ist - Wahrscheinlichkeit des Handelns: wenn die Person eine sehr hohe Selbstwirksamkeit hat, kann ein Publikum das Eingreifen sogar wahrscheinlicher machen