Prosoziales Verhalten 1 Flashcards

1
Q

Hilft man, wenn es gebaucht wird?

A

Nicht direkt, das Ausmaß einer Notlage sagt das Ausmaß an Hilfsbereitschaft nicht direkt vorher
–> Manchmal helfen wir anderen Menschen und manchmal nicht, denn anderen Helfen kostet Ressourcen

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2
Q

Prosoziales Verhalten vs. Altruismus

A

–> werden im Alltag oft synomym gebraucht, bezeichnen aber nicht das selbe

  1. Spezifität: Altruismus ist spezifischer als prosoziales Verhalten
  2. Belohnung: Altruismus wird ohne Belohnung ausgeführt
  3. Unterbergriff: Prosoziales Verhalten kann, muss aber nicht, altruistisch sein, da Altrusimus ein Unterbergirff/ eine Motivation von prosozialem Verhalten ist

zur Beispiele s. F. 18

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3
Q

Begriffsbestimmung: Prosoziales Verhalten

A
  1. Sammelbegriff: für ver. Formen zwiscchenmenschlicher Unterstützung, die vorteilhaft für andere sind
  2. Definition: eine intentionale und freiwillige Handlung, die potentiell oder tatsächlich einem Empfänger zu gute kommt
  3. Synonym: Hilfeverhalten oder Helfen

z.B.: Geschenke, Spenden, Ratschläge, Ehrenamt, …

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4
Q

Prosoziales Verhalten: Eigenschaften

A
  1. Alltag: ist einem im Alltag sehr häufige Form des Sozialverhaltens
  2. Empfänger: kann einen einzelnen oder viele Empfänger gleichzeigt zu gute kommen
  3. Motive: prozoziales Verhalten kann unterschiedliche psychologische Motive( wie nicht-finanzielle Belohnung) haben
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5
Q

Altruismus: Begriffsbestimmung

A
  1. Definition: Altruismus ist ein sozialverhalten, das anderen nutzt und intentional und freiwliig ist. Zudem wird ohne Motivation zur eigenenen Belohnung jeglicher Art gehandelt

2.Belohnung: hier darf also nicht nur keine konkrete Belohnung (wie finalnzielle Vorteile) vorhanden sein, sondern auch keine z.B.: soziale oder psychologische Behlohung

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6
Q

Warum handeln Menschen prosozial? Gesellschaftliche Bedeutung

A
  1. Funktionieren: das Funktionieren unserer Gesellschaft hängt stark von prosozialem Verhalten ab
  2. Kontext: das gilt im
    a) privaten und beruflichen Kontext z.B.: zur Unterstützung unter Freundinnen durch Rat, Weitergabe von Informationen an Arbeitskoleginnen, finanzielle Hilfe innerhalb der Familie,…
    b) Gesamtgesellschaftlich: z.B.: tenchnisches Hilfswerk

–> in Deutschland werde 3-6 Milliarden € pro Jahr für gemeinnützige Zwecke gespendet; 79% an humanitäre Hilfe

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7
Q

Warum handeln Menschen prosozial? Studie von Van de Vliert et al. (2004)

A

1.Aufbau: Untersuchten mit dem World Values Survey Motivation für prosoziales Verhalten von Menschen aus 33 Ländern

  1. Ergebisse: Faktoranalyse ergab zwei Cluster von Grundmotivationen:
    a) Altruistische Motive: wie “Mitgefühl”,”Solidarität”
    b) egoistische Motive: wie “persönliche Befridigung”, “Zwecks Geselligkeit, um Menschen zu begegnen”
    –> Beide Grundmotive spielen auch in den Erklärungsmodellen eine zentrale Rolle
  2. Schlussfolgerung: schon bei Motivationen, über die sich Menschen bewusst sind und die sie in einer Umfrage teilen, spielen auch egoistische Motivationen für prosoziales Verhalten eine Rolle
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8
Q

Warum handeln Menschen prosozial? - Erklärungsmodelle

A
  1. Reziprozitätsnorm
  2. Reputationsbedenken
  3. Verwandtenselektion
  4. Empatische Freude
  5. “Reiner” Altruismus
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9
Q

Erklärungsmodelle Prosozialen Verhaltens: 1. Reziprozitätsnorm: Begriffe und Wirkweise

A

–> Konzept kommt aus einer biologisch-evolutionären Tradition

  1. Kernbegriff: Reziprozität = Gegenseitigekit
  2. Reziprozitätsnorm: eine sozial Norm, die vorschreibt, dass wir Gefälligkeiten und Entgegenkommen erwidern müssen - das heißtauf Hilfe anderer auch mit eigener Hilfe reagieren müssen
  3. Wirkweise: diese Regel ist besonders stark, wenn uns jemand eine “ungeschuldete” Gefälligkeit erweist, also eine, die nicht vereinbart ist oder ein früheres Entgegenkommen erwidert
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10
Q

Erklärungsmodelle Prosozialen Verhaltens: 1. Reziprozitätsnorm: Enstehung prosozialen Verhaltens

A
  1. evolutonäre Entstehung: Das Modell erklärt die evolutionäre Entstehung von prosozialem Verhalten damit, dass in der menschlichen Entwicklungsgeschichte individuen, die einander nicht gegenseitig untersützen, nur schwer überlebt hätten
    –> Daher wrde eine Reziprozitätsnorm wegen ihres direkten Werts fürs Überleben in menschlichen (und Tier-) Gesellschaften veranktert
  2. Verstärkung: so werden in einer Gruppe prosoziale Handlungen belohnt und verstärkt
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11
Q

Erklärungsmodelle Prosozialen Verhaltens: 1. Reziprozitätsnorm - Erkärlung prosozialen Verhaltens

A
  1. eigener Nutzen: Das Modell erklärt prosoziales Verhalten also damit, dass Menschen einer Norm folgen, die nahelegt, dass auch ihnen selbst in der Zukunft geholfen wird
  2. egoistische Motivation: damit wird prosoziales Verhalten im Endeffejt durch Erwartung einer direkten Belohnung erklärt und damit durch eine egoistische Motivation
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12
Q

Erklärungsmodelle Prosozialen Verhaltens: 1. Reziprozitätsnorm - Empirie

A

Der Reziprozitätsnorm zu folge ist als eine Motivation für prosoziales Verhalten durch empirische Forschung sehr gut belegt und ist weit verbreitet in z.B.: Biologie, Verhaltensökonomie und Psychologie

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13
Q

Erklärungsmodelle Prosozialen Verhaltens: 1. Reziprozitätsnorm - Beispielstudie Ben-Ner et al. 2014: 1. Vorgehen

A
  1. Zwei Personen spielen zusammen: Person X und Person Y spielen zusammen, waren aber in anderen Räumen und blieben anonym
  2. Person Y hat Geld: Person X wurde gesagt, dass “Person Y 10$ bekommen hätte und wüsste, dass die Person X kein Geld bekam. Person Y habe aber die möglichkeit Person X so viel von den 10$ zu geben, wie sie möge. “
  3. Person X bekommt Geld: Person X wurde dann ein Umschlag mit dem von Y geschenkten Geld ausgehändigt. Die ver. Personen Y verteilten ver. Beträge:
    a) 1/3 gar nichts (0$)
    b) 1/3 zwischen 1$ - 4$
    c) 1/3 die Häfte (5$) oder mehr
  4. Person X bekommt überraschenderweise auch Geld (10$) geschenkt: und wurde gefragt, wie viel er/sie davon weitergeben will und zwar an:
    a) unbeteiligte Dritte (Person Z) –> das wurde bei der einen Hälfte von X gefragt
    b) an Person Y –> das wurde bei der anderen Hälfte der Personen gefragt
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14
Q

Erklärungsmodelle Prosozialen Verhaltens: 1. Reziprozitätsnorm - Beispielstudie Ben-Ner et al. 2014: Ergebnisse

A
  1. Betrag der von X weitergeben wude: wie viel die Teilnehmer*innen dann ihrerseits weitergaben, war positiv korreliert mit wieviel sie selbst vorher von Y erhalten hatten –> X die wenig erhalten hatten, gaben auch weniger weiter und x die viel erhalten hatten gaben auch viel weiter
  2. Norm der Reziprizität: das Verhalten von Y hat die Norm für das Ausmaß der Reziprozität gesetzt
  3. Person Z: Die Korrelation war dann stärker, wenn X das Geld mit Y teilen sollte, als mit Z
    –> Die Reziprozität wird also stärker, wenn es sich um spezifische Reziprozität mit der selben Person handelt (als wenn es sich um generalisierte Reziprozität handelt)
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15
Q

Erklärungsmodelle Prosozialen Verhaltens: 2. Reputationsbedenken - Wie erklärt sich das Modell prosoziales Verhalten

A
  1. Ansehen: Das Modell erklärt prosoziales Verhalten damit, dass Personen aus Reputationsbedenken helfen, also um gutes Ansehen zu gewinnen oder schnelchtes zu vermeiden
  2. ergoistische Motivation: damit wird prosoziales Verhalten durch Erwartung einer indkrekten Belohnung erklärt und damit durch eine im Endeffekt egoistische Motivation
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16
Q

Erklärungsmodelle Prosozialen Verhaltens: 2. Reputationsbedenken - Empirie

A

Reputationsbedenken sind als eine Motivation für prosoziales Verhalten durch empirische Forschung sehr gut belegt und weit verbreitet in z.B.: der Biologie, Verhaltensökonomie und Psychologie

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17
Q

Erklärungsmodelle Prosozialen Verhaltens: 2. Reputationsbedenken - beispielstudie Rahiani & Smith (2015): Untersuchungsgegenstand

A

Untersuchten den Zusammenhang von Reputationsbedenken und prosozailem Verhalten an Daten aus “dem wahren Leben”: Spendenverhalten im Rahmen des London Marathon

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18
Q

Erklärungsmodelle Prosozialen Verhaltens: 2. Reputationsbedenken - beispielstudie Rahiani & Smith (2015): Vorgehen

A
  1. Fundraising-Websiten: Auswertung von Fundraising-Websiten auf denen Läuferinnen private Spenden für gemeinnützige Zwecke sammelten
  2. Attraktivität: sie ließen die Profilbilder der Läuferinnen von 1000 unabhängigen Personen hinsichtlich er Attraktivität der Läuferin bewerten
  3. Analyse: hisichtlich der Spende und das Geschlecht der spendenden Person
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19
Q

Erklärungsmodelle Prosozialen Verhaltens: 2. Reputationsbedenken - beispielstudie Rahiani & Smith (2015): Ergebnisse

A
  1. Männliche Spender: versuchten, vorherige Spender im Spendenbetrag zu übertrumpfen - sie spendeten deutlich mehr, wenn ihnen ein anderer Mann viel gespendet hatte –> Es fand (unbewusst) kompetitives Spenden statt
  2. Attraktivität: dieses Verhalten war besonders ausgeprägt, wenn die Läuferin besonders attraktiv war - hier wurden die vorangegeangen Spenden besonders stark übertrumpft –> das eigene Ansehen wurden (unbewusst) gegenüber einer attraktiven Person als besonders wichtig empfunden
  3. weibliche Spenderinnen: zeigten diesen Verhalten nicht
20
Q

Erklärungsmodelle Prosozialen Verhaltens: 2. Reputationsbedenken und Reziprozitätsnorm: Was haben sie gemeinsam? Was sind ihre Vorzüge?

A
  1. Erfolgreich: beide können prosoziales Verhalten erfolgreich erklären
  2. Empirie: sind wissenschaflich gut belegt und anerkannt
  3. biologisch-evolutionäre Tradition: beide kommen aus einer biologisch-evolutionären Tradition
21
Q

Erklärungsmodelle Prosozialen Verhaltens: 2. Reputationsbedenken und Reziprozitätsnorm: Probleme/ Kritik

A

Können wir hier also einfach von der evolutionären Biologie auf die heutige Psychologie schließen? –> Nein s. Erklärungsansatz 3.

22
Q

Erklärungsmodelle Prosozialen Verhaltens: 3. Verwandtenselektion - Ursprung des Erklärungsansätzes

A
  1. biologisch evalutionäre Tradition: Das Konzept kommt aus einer biologisch-evolutionären Tradition. Es wurde in der Sozialpsychologie für einige Jahre “ausprobiert”
  2. Studie von Burnstein et al (1994): Versucht die empirischen Beobachtung von Burnstin et al. (1994) zu erklären, dass Menschen angeben, sie würden nahen und “fitten” Verwandten am ehesten das Leben retten
23
Q

Erklärungsmodelle Prosozialen Verhaltens: 3. Verwandtenselektion - Studie von Burnstein et al. (1994)

A
  1. Aufbau: in der Studien gaben die probant*innen an, sie würden in einer lebensbedrohlichen Situation (z.B.: ein Wohnungsbrand):
    a) eher einen nahen Verwandten retten als einen entfernten Verwandten oder einen Freund
    b) eher einen jungen als einen älteren Verwandten
    c) eher einen gesünderen als einen kranken Verwandten
  2. Nicht lebensbedrohliche Situationen: die wahl fiel bei nicht lebenbedrohlichen Situationen anders aus
  3. Erklärung: die Ergebnisse wurden von den Autor*innen mit Verwandtenselektion erklärt
24
Q

Erklärungsmodelle Prosozialen Verhaltens: 3. Verwandtenselektion - Wie erklärt der Ansatz prosoziales Verhalten?

A
  1. Grundannahme: Kernmotivation des Menschen sei es, ihre/seine Gene weiterzugeben. Dies kann nicht nur durch die eigenen kinder erreicht werden, sondern auch dadurch, dass eng genetisch Verwandte überleben und die gemeinsamen Gene weitertragen
  2. egoistische Motivation: Prosoziales Verhalten und seine Variation wird mit dem Verwandtschaftsgrad erklärt, da Personen unbewusst und indirekt ihre Gene fortleben lassen wollen –> damit wird prosoziales Verhalten im Endeffekt durch eine egoistische Motivation erklärt
25
Q

Erklärungsmodelle Prosozialen Verhaltens: 3. Verwandtenselektion - Probleme/ Kritik

A
  1. Nachteile für heutiges prosoziales Verhalten im Alltag:
    a) Forschungsergebnisse von Burnstein können auch durch andere Faktoren außer genetische Verwanstschaft erklärt werden:
    I. größere emotionale nähe zu Verwandten
    II. kulturelle Normen
    III. höhre Relevanz von Preziprozitätsnormen und Reputationsbedenken bei Nahestehenden
  2. prosoziales Verhalten gegenüber nicht-verwandten: Verwandtensekeltion kann prosoziales Verhalten gegenüber nicht-verwandten nicht erklären
    –> die direkte Übertragung der evolutionären grundannahme, dass Individuen bestrebt sind, ihre Gene weiterzugeben, auf die Erklärung von prosozialem Verhalten beim Menschen gelingt also nicht gut
  3. Empirie: ist empirisch nicht gut belegt und daher umstritten
26
Q

Erklärungsmodelle Prosozialen Verhaltens: 4. Empathische Freude - Ursprung und Grundgedanke

A
  1. Ursprung: kommt aus einer psychologischen Tradition und basiert auf Emotionen
  2. Grundgedanke: Personen genießen positive Reaktionen anderer Menschen, wenn sie diesen geholfen haben (z.B.: Lächeln, Freunde-bekundungen, …) sie freunde sich sozusagen mit und empfinden damit empathische Freude (auch: “Warm Glow”) –> Personen helfen also, um selbst positive Emotionen zu empfinden
27
Q

Erklärungsmodelle Prosozialen Verhaltens: 4. Empathische Freude - Wie funktioniert die empathische Freude (Warm Glow)?

A
  1. real oder nur vorgestellt: diese positive Reaktionen können real oder nur vorgestellt sein (z.B.: wenn man diese nicht beobachten kann wie bei eienr Spende)
  2. Guter Mensch: man kann sich aber ach abstrakt darüber freuen, sich prosozial verhalten zu haben und damit “ein guter Menschen” zu sein
  3. Stimmung: hierbei kann negative Stimmung aufegelöst oder bereits bestehende positive Stimmung verstärkt werden
28
Q

Erklärungsmodelle Prosozialen Verhaltens: 4. Empathische Freude - Wie wird prosoziales Verhalten erklärt?

A
  1. egoistische Motivation: in dem Modell wird prosoziales Verhalten durch Erwartung einer Belohnung durch positive Emotionen erklärt und damit durch eine im Endeffekt egoistische Motivation
29
Q

Erklärungsmodelle Prosozialen Verhaltens: 4. Empathische Freude - Empirie

A

Dass personen empathische Freunde/ “warm glow” empfinden, wenn sie sich prosozial verhalten, ist durch empirische Forschung gut belegt und die Erkenntnis anerkannt in der Psychologie und Verhaltensökonomie

30
Q

Erklärungsmodelle Prosozialen Verhaltens: 4. Empathische Freude - Beispielstudie Aknin et al (2013)

A
  1. Aufbau: Befragung von ca. 200.000 Personen in 136 ländern:
    a) ob sie im letzten Monat Geld für gemeinnützige Zwecke gespendet hatten
    b) und wie ihre Lebenszufriedenheit ist
  2. Ergebnis: prosoziales Verhalten und Zufriedenheit waren positive korreliert und dies sowohl in ärmeren als auch reicheren Ländern
  3. Korrelationszusammenhang: dafür wurde zwei weitere Experiment durchgeführt, um einen Korrelationszusammenahng zu zeigen:
    a) Experiment 1: zeigte, dass sich an eigenes prosoziales Verhalten zu erinnern zu Empfinden von Freude führt
    b) Experiment 2: zeigte, dass Personen mehr Freude empfanden, wenn sie Geld für adnere ausgaben, als wenn sie das Geld für sich selbst verwendeten
    –> Beide Experimente zeigten diese Ergebnisse in ärmeren als auch reicheren Ländern, sind also recht universell gültig

–> damit zeigt die Studie, dass prosoziales Verhalten zu empathischer Freude führt und unterstützt die Annahme, dass empatische Freude eine Erklärung für prosoziales Verhalten ist

31
Q

Erklärungsmodelle Prosozialen Verhalten: 5. “reiner” Altruismus: Ursprung und Grundgedanke

A
  1. Usprung: kommt aus einer psychoogische Tradition und basiert auf Emotionen
  2. Grundgedanke: der reine Altruismus, d.h. prosoziales Verhalten ohne jegliche eigennützige Motivation, existiert und wird von der Empathie-Altruismus-Theorie von batson (1991) propagiert –> die Emotion der Empathie ist zentral
  3. Empathie = das nachempfinden oder Teilen des emotionales Zustandes einer anderen Person
32
Q

Erklärungsmodelle Prosozialen Verhaltens: 5. “reiner” Altruismus - wie wird prosoziales Verhalten erklärt?

A

–> Batson: argumentiert, dass Empathie wie ein Schalter wirkt der bestimmt, welche Weg ein Mensch einschlägt:
1. keine Empathie: wenn keine Empathie empfunden wird, handeln Menschen nur dann prosozial, wenn der Nutzen des Helfens die kosten überzeigt (egoistische Motivation) –> Damit gibt Batson zu, dass ver. egoistische Mitve zu prosoziales Verhalten führen können

  1. Wenn Empathie empfunden wird, handeln Menschen prosozial, ohne die eigenen Kosten zu berücksitigen (altruistische Motivation) –> Batson agumentiert jedoch, dass Empathie bewirkt, dass Menschen automatisch und ohne jedes Eigeninteress helfen
  2. Möglichkeit des reinen Altruismus: in dem Modell wird die Möglichkeit des reinen Altruismus postuliert: Prosoziales Verhalten kann ohne die Erwartung von Belohnung durch rein Empathie-induzierte altrusistische Motivation zustande kommen
    Beispiel s. F. 55
33
Q

Erklärungsmodelle Prosozialen Verhaltens: 5. “reiner” Altruismus - Beispielforschung Batson et al. (2011)

A

In einer Reihe von durchdaten Experimenten konnten batson und Kolleg*innen zeigen, dass Menschen sich geenüber einer anderen unbekannten Person auch dann prosozial verhalten, wenn:
1. kein prosoziales Verhalten zu zeigen keine sozialen kosten hätte, wie z.B.: der hilfesuchenden Person jemals wieder zu begegnen oder bei dem Verhalten beobachtet zu werden –> Reziprozität und Reputationsbedenken sind hier ausgeschlossen
2. aber nur, wenn bei den menschen eine hohe Empathie induziert wurde

–> diese Ergebnis wurde vielfach repliziert

34
Q

Erklärungsmodelle Prosozialen Verhaltens: 5. “reiner” Altruismus - Studie von Veccio et al. 2023

A

konnten zeigen, dass schon Kleinkinder dann helfen, wenn sie Empathie für das Leiden anderer empfinden

35
Q

Erklärungsmodelle Prosozialen Verhaltens: 5. “reiner” Altruismus: gibt es “reinen” Altruismus?

A

–> Dass Personen in bestimmten Situationen aus Empathie helfen, ist durch empirische Forschung sehr gut belegt –> der Streit ob es “reinen” Altruismus überhaupt gibt, ist im Wesentlichen mit Ja zu beantworten

Dank der Forschung von Batson et al. und Kolleg*innen ist klar, dass Menschen anderen mitunter dann auch helfen, wenn sie keinen faktischen Nutzen (wie Reziprozität) oder sozialen Nutzen (wie Reputationssteigerung) daraus ziehen, menschen können also aus rein emotionalen Gründen prosozial sein

36
Q

Gibt es immer nur einen Grund warum Menschen prosozial handeln?

A
  1. mehre Motive: in der Praxis können wir davon ausgehen, dass in den meisten Situationen wo prosozial gehandelt wird, mehrere Motive eine Rolle spielen, sich aber deren relative Anteil unterscheidet –> z.B.: prominente, die öffentlich viel Geld spenden, können überwiegend von Empathie (“reinem” Altruismus) motiviert sein und gleichzitig von dem Ansehensgewinn profitieren (Reputationsgedanken)
37
Q

Erklärungsansätze: Zusammenfassung - 1. Reziprozitätsnorm: Erklärung: Menschen handeln prosozial…, Denkmuster, Grundmotiv und gut belegt?

A
  1. Erklärung: Menschen handeln prosozial, um einer Norm zu folgen, die nahelegt, dass auch ihnen selbst in der Zukunft geholfen wird
  2. Denkmuster: biologisch-evolutionär
  3. Grundmotiv: egoistisch
  4. gut belegt: ja
38
Q

Erklärungsansätze: Zusammenfassung - 2. Reputationsbedenken: Erklärung: Menschen handeln prosozial…, Denkmuster, Grundmotiv und gut belegt?

A
  1. Erklärung: Menschen handeln prosozial, um gutes Ansehen zu gewinnen oder schlechtes Ansehen zu vermeiden
  2. Denkmuster: biologisch- evolutionär
  3. Grundmotiv: egoistisch
  4. gut belegt: ja
39
Q

Erklärungsansätze: Zusammenfassung - 3. Verwandtenselektion: Erklärung: Menschen handeln prosozial…, Denkmuster, Grundmotiv und gut belegt?

A
  1. Erklärung: Menschen halden prosozial, um ihre eigenen Gene fortleben zu lassen
  2. Denkmuster: biologisch.evolutionär
  3. Grundmotiv: egoistisch
  4. gut belegt: nein
40
Q

Erklärungsansätze: Zusammenfassung - 4. Empathische Freude (Warm Glow): Erklärung: Menschen handeln prosozial…, Denkmuster, Grundmotiv und gut belegt?

A
  1. Erklärung: Menschen handeln prosozial, um selbst positive Emotionen zu empfinden
  2. Denkmuster: psychologisch: emotional
  3. Grundmotiv: egoistisch
  4. Gut belegt?: ja
41
Q

Erklärungsansätze: Zusammenfassung - 5. “Reiner” Altruismus: Erklärung: Menschen handeln prosozial…, Denkmuster, Grundmotiv und gut belegt?

A
  1. Erklärung: Menschen handeln prosozial, wenn sie Empathie empfinden aus keinem anderen Grund als dieser Empathie, d.h. selbstlos
  2. Denkmuster: psychologisch: emotional
  3. grundmotiv: altruistisch
  4. gut belegt: ja
42
Q

Was ist der World Value Survey?

A

die umfangreichste und weiträumigste Umfrage über menschliche Werte, die je durchgeführt wurde.Es it ein anhaltendes akademisches Projekt von Sozialforschern, um den Status von Soziokulturellen, moralischen, religiösen und politischen Werten ver. Kulturen der Welt zu ermitteln

43
Q

Zentrale Motive für Prosizales Verhalten: 2. Reputationsbedenken - Forschung zum Zusammenhang von Reputation und prosozialem Verhalten

A
  1. Stärkung: Prosoziales Verhalten stärk Reputation
  2. Positive Eigenschaften: Personen, die prosozial handeln, werden mit positiven Eigenschaften belegt (z.B.: Hilfsbereitschaft, Großzügigkeit, Zuverlässigkeit, …)
  3. Status: Personen, die prosozial handeln gewinnen damit Status in der sozialen Gruppe
44
Q

Welche Motive können prosoziales Verhalten im Alltag gut erklären?

A
  1. Rezirpozitätsnorm
  2. Reputationsbedenken
  3. empathische Freude (“Warm glow”)
  4. “reiner” empathie-basierter Altruismus
    –> den meisten prosozialen Handlungen liegen mehrere Motive zugrunde, deren relativer Anteil sich aber deutlich unterscheidet
45
Q

Zu welchem Schluss ist die Sozialpsychologie im langfährigen Streit zur Existenz von “reinem” Altruismus gekommen?

A

Man ist sich einig, dass Menschen anderen mitunter aus rein emotionalen Gründen helfen, ohne materiellen oder sozialen Nutzen daraus zu ziehen
–> Der Streit ist beigelegt

46
Q

Aus welchen Gründen handeln Menschen prosozial?

A
  1. egoistischen
  2. altruistischen