Produkt- und Sortimentspolitik Flashcards
Was sind die drei Produktbegriffe?
1) Substanzieller Produktbegriff
2) Erweiterter Produktbegriff
3) Generischer Produktbegriff
Substanzieller Produktionsbegriff
- bezieht sich auf das so genannte Kernprodukt als ein Bündel von physisch-technischen Eigenschaften.
- Im Mittelpunkt: Befriedigung funktionaler Kundenbedürfnisse durch physische Produktmerkmale.
Demnach stellt bspw. das Produkt „Sportwagen“ eine Kombination verschiedener Eigenschaften wie
„Fähigkeit zum Transport von Personen“, „hohe
Beschleunigungskraft“, „stabiles Kurvenverhalten“ oder „hohe Endgeschwindigkeit“ dar.
Erweiterter Produktbegriff
- Leistungspaket, das aus physischen Produkten und / oder immateriellen Leistungen (Dienstleistungen = DL) besteht, durch die die umfassende Befriedigung funktionaler Kundenbedürfnisse angestrebt wird.
- Eine Gemeinsamkeit mit dem substanziellen Produktbegriff liegt darin, dass gemäß diesem Verständnis ein Produkt auch teilweise oder ausschließlich immateriell sein kann.
Dementsprechend umfasst bspw. das
Produkt „Sportwagen“ das Kernprodukt sowie z.B.
Qualitätsgarantien, Gratiswartungen o. sonstige ergänzende DL.
Generischer Produktbegriff
- sämtliche materiellen und immateriellen
Produktfacetten, aus denen Kundennutzen resultieren kann. - Neben dem funktionalen Nutzen werden auch andere
Nutzenkategorien wie z.B. der emotionale oder soziale Nutzen berücksichtigt werden.
So umfasst das Produkt „Sportwagen“ neben den im Rahmen des erweiterten Produktbegriffs aufgezeigten Charakteristika weitere Eigenschaften, die für die Kunden einen Zusatznutzen darstellen (z.B. eine renommierte Marke mit dem Zusatznutzen des sozialen
Prestiges)
Merkmale zur Typologisierung eines Produktes
1) Materialität der Leistung: Sachgut oder DL
2) Träger des Bedarfs: Industriegut vs. Konsumgut
3) Komplexität bzw. Grad der Individualisierung des
Leistungsangebotes (speziell im B-to-B-Bereich): Güter des Produkt-, Anlagen-, System- oder Zuliefergeschäfts
4) Nutzungsdauer: Verbrauchs- vs. Gebrauchsgüter
5) Nutzungshäufigkeit: Waren des täglichen Bedarfs vs. Waren des aperiodischen Bedarfs
6) Markenbildung: Markenprodukte vs. unmarkierte Produkte
7) Kaufgewohnheit: Convenience Goods (Kauf nur mit relativ geringem zeitlichen und gedanklichen Aufwand verbunden, z.B. Lebensmittel), Shopping Goods (relativ selten und nach sorgfältigem Vergleich von Qualität und Preisen gekauft, z.B. Möbel), Specialty Goods (selten und mit hohem Involvement des Kunden gekaufte Produkte, z.B. Immobilien)
8) Kaufmotivation: Sought Goods (im Wesentlichen freiwillig gekauft) vs. Unsought Goods (teilweise
fremdbestimmter Kauf, z.B. gesetzlich vorgeschriebene Pflichtversicherungen)
9) Wertschöpfungsstufe im
Produktionsprozess: Rohstoffe, Zwischen- oder Fertigprodukte
Typologisierung eines Produktes
Sachgüter (Konsum- und Industriegüter), Dienstleistungen (Konsumtive und Investive DL)
Definition Produktinnovationen
„Unter einer Produktinnovation verstehen wir jedes Produkt (bzw. jede Produktidee), das (die) von den Kunden als neu wahrgenommen wird.“
Die Markteinführung von Produktentwicklungen (Produktinnovationen) ist mit großen unternehmerischen Chancen, aber auch mit besonderen Risiken verbunden. Innovationen werden auf vielfältige Weise klassifiziert.
Innovationen werden auf vielfältige Weise klassifiziert.Wie?
1.) Nach dem Neuigkeitsgehalt (Innovationsintensität):
• Echte Innovationen sind echte Weltneuheiten (Basisinnovationen, Break-through-Innovationen),
• Quasi-Innovationen sind stark an bestehende
Produkte angelehnt (z.B. der Schritt vom Pentium 4
zum Dual-Core-Chip),
• Scheininnovationen „gaukeln“ dem Verbraucher eine
radikale Neuartigkeit vor. Im Grunde sind bisherige
Produkte kaum verändert worden.
2.) Nach den Branchenauswirkungen:
• Ergänzungsinnovationen erweitern das
Warenangebot,
• Substitutionsinnovationen lassen infolge von
Technologieaustausch ganze Branchen sterben (z.B.
werden LCD-Flachbildschirme schon bald die
klassische Bildröhre komplett ablösen).
3.) Nach der Innovationszielsetzung:
• Innovationen, die veraltete Produkte ablösen,
• Innovationen, die zusätzliche Nachfrage schaffen,
• Innovationen, die eine (temporäre) Alleinstellung im
Markt begründen,
• Innovationen, die das Unternehmensimage
verbessern,
• Innovationen, die den Einstieg in ganz neue Marktbereiche ermöglichen (Diversifikationen).
4.) Nach einer Raumdimension:
• Globale Innovationen beanspruchen weltweite
Geltung,
• Regional begrenzte Innovationen beschränken sich
auf Gebiete (z.B. Europa)
Was sind die Kernaufgaben des Marketings?
Produktgestaltung, Verpackung, Servicekonzept
Was ist Produktelimination und welche Kriterien gibt es?
Bei einer Produktelimination wird ein Produkt oder auch eine ganze
Produktlinie ersatzlos aus dem Produktprogramm entfernt.
Quantitative Kriterien: Umsatz, Marktanteil, Rentabilität
Qualitative Kriterien: Produktionsprobleme, Gesetzliche
Vorschriften, Bedürfnisänderung
Die Entscheidung für oder gegen eine Produktelimination ist äußert schwierig. Mit Hilfe der Marktforschung und der
Unternehmenspotenzialanalyse sollte das Unternehmen zur Vorbereitung der Entscheidungsfindung prüfen, dass…
- Keine wesentlichen Wettbewerbsnachteile zu erwarten sind (eher Vorteile);
- Das Produktprogramm keine, vom Kunden als negativ wahrgenommene Lücke erhält (sondern eher attraktiver wird);
- Das Unternehmensimage oder das Image des Produktprogramms bei den Händler und Konsumenten erhalten bleibt (oder sich verbessert);
- Freie, anderweitig wirtschaftlich nutzbare Kapazitäten im Unternehmen entstehen (ein Kapazitätsengpass beseitigt wird);
- Die verbleibenden Produkte infolge der Eliminierung keinen negativen Deckungsbeitrag erbringen.
Was ist eine Produktgestaltung?
Die Produktgestaltung im Rahmen des Marketing umfasst alle Instrumente und Maßnahmen zur Festlegung oder Veränderung von Produkteigenschaften unter kunden-, kosten- und konkurrenzbezogenen Gesichtspunkten.
Was sind die Zielsetzungen für produktgestalterische Maßnahmen?
- Erstgestaltung einer Innovation / einer Produktneuentwicklung
- Auffrischen eines älteren Produktes (Design- / Qualitätsrelaunch) = Produktvariation
- Anpassen eines Produktes an geänderte Käuferwünsche
- Anpassen eines Produktes an neue Produkte oder Konkurrenz
- Kreieren eines zusätzlichen Produktes in enger Anlehnung an ein bestehendes zum Zwecke einer Produktdifferenzierung
- Kreieren einer scheinbaren Produktverbesserung oder eines scheinbar neuen Produktes, z.B. für einen Messeauftritt (Pseudoentwicklung)
Produktäußeres (Produkteigenschaften)
Farbe, Geruch, Geschmack, Klang, Konsistenz, Gewicht, Material, Transport- und Lagervorrichtungen, Design i.e.S., sichtbare Produktbestandteile, Größe
Wichtige Erfolgsbestandteile für Namensgebung
- Keine Konflikte mit bestehenden Schutzrechten
- Gute Aussprechbarkeit
- Kreative Elemente, ein besonderer sprachlicher „Kick“
- Einfachheit, hohe Merkfähigkeit
- Gute Unterscheidbarkeit, hohe Wiedererkennbarkeit
- Nachhaltigkeit, Unabhängigkeit vom Zeitgeist
- Spürbarer und positiver Lebensstil-Bezug
- Keine Kollision mit anderen Unternehmensmarken
- Positiver Bezug zum Image der Gesamtunternehmung
- Akzeptanz auf internationaler Ebene