Problemlösen Flashcards

1
Q

Wie definiert sich ein Problem?

A

Ein Problem hat einen Ausgangs- und eiinen Zielzustand, die sich unterscheiden

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2
Q

Wie definiert sich Problemlösen?

A

Problemlösen besteht in der Überführung des Ausgangs- in den Zielzustand durch Überwindung von Hindernissen mithilfe von Strategien

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3
Q

Was zeichnet einfache Probleme aus?

A
  • Der Ausgangszustand und der Zielzustand sind klar definiert
  • Alle Zwischenzustände und alle möglichen Lösungswege sind definierbar und darstellbar (vollständiger Problemraum)
  • Es liegt eine statische Umwelt vor (d.h. es ändert sich nichts abgesehen von den Änderungen, die der/die Problemlöser/in vornimmt)
  • Nicht automatisch leicht lösbar
  • Bei Sackgassen muss man einen/ mehrere Schritt/e
    zurückgehen
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4
Q

Was bedeutet vollständiger Problemraum?

A

Alle Zwischenzustände und alle möglichen Lösungswege sind definierbar und darstellbar

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5
Q

Was erlaube einfache Probleme?

A

die Definition optimaler Lösungswege Problemlösen (Entwicklung von Computer-Programmen)

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6
Q

Was ist backward induction im Bezug auf Problemlösen?

A
  • Vom Zielzustand ausgehend (Zeitpunkt t)
  • Dann die Schritte zurückgehen (optimale Schritte von t –1 bis … (z.B.) t –3)
  • Deskriptiv eignen sich diese – zu komplizierten – Ansätze jedoch (fast) nie, um menschliches
    Problemlöseverhalten zu beschreiben.
    Unter anderem können wir nicht den gesamten Problemraum auf einmal repräsentieren (Arbeitsgedächtnis = begrente Kapazität) ⇒ Stattdessen → Heuristiken
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7
Q

Welche Strategien/Heurisitken beim Problemlösen gibt es?

A
  • Schleifenvermeidungsheuristik
  • Hill Climbing (Methode der Unterschiedsreduktion)
  • Mittel-Ziel-Analyse:
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8
Q

Erkläre die Schleifenvermeidungsheuristik

A
  • Merke dir frühere Zustände und versuche diese Zustände zu vermeiden
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9
Q

Erkläre das Hill Climbing (die Methode der Unterschiedsreduktion)

A
  • Wähle immer den Schritt, der den Abstand zum Zielzsutand am meisten verringert/ der zu einem möglichst ähnlichen Zuständ führt wie der Zielzustand
  • Insbesondere die Hill Climbing Heuristik hat starke Limitationen und kann dazu führen, dass
    man in lokalen Maxima/ Minima (Sackgasen) stecken bleibe → Grenzen von Heuristiken
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10
Q

Was ist das Knapsack-Problem?

A

Aufgabe ist einen Rucksack (Knapsack) mit wertvollen Dingen (V = Value) zu füllen; darf bestimmtes Gewicht (W = Weight) nicht übersteigen

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11
Q

Bei welchem Problem hat das Hill Climbing (die Methode der Unterschiedsreduktion) typischerweise ihre Schwierigkeiten?

A

Knapsack-Problem

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12
Q

Erkläre die Mittel-Ziel-Analyse

A
  • Zerlege das Problem in mehrere Teilziele und versuche diese nach und nach zu erreichen
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13
Q

Was fand Shallice (1982) heraus?

A

Bei Tower of London
* Schlechtere Leistung bei Schädigung des (linken) Präfrontalkortex
– v.a. bei komplexeren Aufgaben

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14
Q

Was entdeckte Wolfgang Köhler?

A

Affe Sultan nutzt Mittel-Ziel-Analyse (nutzte herumliegende Kisten, spapelte diese, um
dann an die Banane oben heranzukommen)

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15
Q

Welches Problem entwickelte Karl Duncker (1935)

A

das Kerzenproblem

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16
Q

Beschreibe das Kerzenproblem

A

bringe Kerze an (Kork-)Wand zum
Brennen

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17
Q

Was ist die Ursache des Kerzenproblems?

A
  • Problem der funktionalen Gebundenheit, welches die Einsicht (ver-)hindert = Problem wird häufiger gelöst, wenn sich die Reißnägel nicht in der Schachtel befinden
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18
Q

Erkläre den Versuchsablauf der Studie von Luchin (1942)

A
  • Man hat bestimmte Krüge (A - C) und soll eine bestimmte Menge herstellen
  • Erstmal Übungsaufgabe, um das Prinzip zu verstehen
  • Man kann Krüge auch wegschmeißen, d.h. die Krüge addieren sich nicht (automatisch) und man kann Krüge auch ignorieren (muss nicht alle füllen)
  • Jeweils beste Herangehendweise finden
19
Q

Was ergab sich aus der Studie von Luchin (1942)?

A
  • Durch die Bearbeitung mehrerer solcher Aufgaben stellt
    sich bei Probanden ein bestimmter Lösungsweg ein (deshalb auch Einstellungseffekte)
    – Führt dazu, dass nicht immer beste/ optimale Lösung gefunden wird
  • Ergebnis = Automatisierung macht Vehalten (und Denken) rigide
20
Q

Nenne den phasenweisen Ablauf des Problemlösen nach der Gestaltpsychologie

A
  1. Vorbereitungsphase: Formulierung des Problems und erste Lösungsversuche
  2. Inkubationsphase: Problem wird „beiseite gelegt“; Erkenntnis, dass „es so nicht geht“
  3. Illuminationsphase: Plötzliche Einsicht in die Lösung („Aha“-Erlebnis bzw. -Moment)
  4. Verifikationsphase: Überprüfung, ob Lösung wirklich korrekt ist
    ☞ Analytisch-schrittweises Vorgehen in Phasen 1 und 4
    ☞ Gestalthaftes / holistisches Vorgehen in Phase 3 (und 2)
21
Q

Welche Studie gab Evidenz für gestaltpsychologische Phasen für Einsichtsproblem

A

Studie von Knoblich et al. (2001) mit Streichholzaufgaben

22
Q

Wieso komplexe Probleme?

A
  • Kritik an der Erforschung einfacher Probleme: mangelnde externe Validität
  • Probleme im „echten Leben“ weisen nur geringe Ähnlichkeit mit solchen Dingen wie dem Turm
    von Hanoi oder dem Neun-Punkte-Problem auf
23
Q

Nenne Eigenschaften komplexer Probleme

A
  • weisen eine hohe Komplexität auf: Es gibt eine Vielzahl beteiligter Variablen
  • weisen eine hohe Vernetztheit der verschiedenen Variablen auf
  • sind dynamisch: Die Problem-Umwelt ändert sich ständig
  • sind intransparent: nicht alle Informationen sind verfügbar; die Auswirkungen einzelner
    Handlungen sind nicht immer klar
  • weisen Polytelie auf: es gibt in der Regel mehrere Ziele, die es zu erreichen gilt
24
Q

Wie lassen sich komplexe Problemlösung an Menschen untersuchen?

A

mittels computersimulierter Szenarios

25
Q

Welches Experiment führte Dietrich Dörner (1970er) durch?

A

Das „Lohhausen“ Experiment

26
Q

Erläutere das Lohhausen Experiment

A
  • Bürgermeister der Kleinstadt „Lohhausen“
  • 10 Jahre simuliert in 16 Stunden (sehr lang, trotzdem immerhin n = 48)
  • Ca. 2000 komplex vernetzte Variablen (keine Instruktion)
  • Zielstellung: „Wohlergehen der Stadt in näherer Zukunft“ erhöhen
    – Zufriedenheit der Bevölkerung
    – Arbeitslosigkeit
    – Produktion und Kapital der Uhrenfabrik
  • Vielfältige Eingriffsmöglichkeiten:
    – Strategie der Fabrik
    – Steuern
    – Wohnungsbau
    – etc.
27
Q

Was sind die Erkenntnisse aus dem Lohhaus Experiment u. Ä.?

A
  • Leistungen häufig eher enttäuschend
  • Schwierigkeiten mit zeitlichen Entwicklungen = Unverständnis exponentieller Verläufe
    – Große Schwierigkeiten mit zeitversetzten Auswirkungen (siehe auch COVID-19)
  • Wenig Verständnis für non-lineare Zusammenhänge
    – Sowohl das eine (x) als auch das andere (y) muss vorhanden sein; Interaktionen
  • Nicht-Berücksichtigung von Nebenwirkungen (A → B; aber auch A → C)
  • Ballistisches Handeln = Handlungen werden veranlasst aber kaum auf Wirkung hin
    kontrolliert und ggf. revidiert
    ⇒ Kann in „Reparaturdienstverhalten“ enden: Es wird immer nur das aktuell dringendste Problem angepackt
28
Q

Was bezeichnet man als das Reparaturdienstverhalten?

A

Wenn immer nur das dringendste Problem angepackt wird

29
Q

Welches Experiment führte (Putz-Osterloh, 1981) durch?

A

Schneiderwerkstatt / Tailorshop Experiment

30
Q

Erläutere das Schneiderwerkstatt / Tailorshop Experiment

A
  • CEO
  • Steigerung von Produktion, Zufriedenheit, Gewinn, etc. o Vermutlich das am intensivsten erforschte Szenario
    (Joachim Funke nannte es, 2010: „Drosophila for problem solving“)
31
Q

Welches Experiment führt (Strohschneider, 1986) durch?

A

Entwicklungshilfe beim Stamm der „Moro“

32
Q

Erläutere das Entwicklungshilfe beim Stamm der „Moro“ Experiment

A
  • Verbesserung der Lebensbedingungen
  • Sehr dynamisch (Krankheiten, Hungersnöte)
  • U.a. Vergleich von „normalen“ Versuchspersonen und Entwicklungshelfer/innen
    (keine Unterschiede)
33
Q

Welche Probleme gibt es bei der Erforschung von komplexen Problemen?

A
  1. Reliabilität des Messverfahren unklar. Aufgaben sind zu komplex und zu langwierig.
  2. Dadurch auch unsichere Validität (trotz der augenscheinlichen Alltagsnähe, die aber auch hinterfragt werden kann)
  3. Inhärente Probleme komplexer Probleme: Analysemöglichkeiten eingeschränkt da Problemraum unbekannt oder zu groß, Zielzustand unklar, Optimum nicht definierbar
  4. Kretzschmar et al. (2016): Im Gegensatz zu frühen Befunden von Dörner sind Problemlösefähigkeiten vermutlich auf verschiedene Komponenten der Intelligenz reduzierbar (v.a. Reasoning).
34
Q

Was tat Adriaan de Groot (1946, 1965)?

A
  • Vergleich von Großmeistern und Meistern im Schach:
    – Gedankenprotokolle
    – Auswahl des Zuges
    – Erinnerung an sinnvolle und zufällige Konfigurationen
35
Q

Welche Befunde hatte Adriaan de Groot (1946, 1965)

A
  • Großmeister wählen bessere Züge aus, und schneller
  • Sie erinnern sich besser an sinnvolle Konfigurationen
  • Sie wägen nicht mehr Züge ab; Sie denken nicht mehr Züge in die Zukunft voraus o In der Bedingung der zufälligen Konfigurationen = KEINE Unterschiede
  • In der Bedingung der sinnvollen Konfigurationen = Unterschiede VORHANDEN
36
Q

Was untersuchten
Chass und Herbert A. Simon (1973)?

A

Vergleichten einen Meister (M), einen Class A Spieler (A) und einen Beginner (B) untereinander
Aufgabe: Rekonstruktion von sinnvollen und zufälligen Anordnungen, die…
– … zuvor für 5 Sekunden präsentiert wurden
– … die gleichzeitig sichtbar waren
– Bei Fehlern wurde das Brett leer gefegt und alles begann von vorne; bis sie es schafften die
Konstruktion zu rekonstruieren

37
Q

Welche Ergebnisse hatten Chass und Herbert A. Simon (1973)?

A
  • Meister waren am besten darin, sinnvolle Konfigurationen aus dem Gedächtnis zu reproduzieren
  • Bei weniger sinnvollen Konfigurationen gab es keine Unterschiede
    – Meister hatten sogar eher Probleme mit der Reproduktion unsinnvoller Konfigurationen
38
Q

Welche Theorie entwickelte Herbert A. Simon?

A

Das Chunking

39
Q

Was ist das Chunking?

A

Chunk = Informationseinheit, die aus mehreren Teilen besteht

40
Q

Beziehe das Chunking auf die Forschung von Chase & Simon

A

Schach-Expert/innen erlernen über die Jahre hinweg eine Unzahl an sinnvollen Spielkonfigurationen, welche aus einer begrenzten Anzahl an Chunks bestehen. Sie lernen auch, welche Züge für die jeweiligen Konfigurationen geeignet sind

41
Q

Wie wird man ein Experte?

Ericsson et al. (1993)

A

Übung, Übung, Übung…
- Nicht Talent, sondern Gedächtnis (= Übung)
- „10.000 (Praxis-)Stunden-Regel“
- Um Professional/ Best zu werden muss auch die Lernintensität gesteigert werden

42
Q

Wieso lohnt sich früh anfangen um Experte zu werden?

A
  • In bestimmten Entwicklungsstadien (vor der Pubertät) ist das Gehirn besonders flexibel und dadurch lernfähig
  • Je besser die Leistungen am Schluss (von Experten etc.), desto jünger waren diese Leute im Durchschnitt, als sie anfingen zu üben
43
Q

Wieso muss man das Training intensiveren, um Experte zu werden?

A
  • Am Anfang ist die Lernkurve steil
  • Um noch besser zu werden, muss man Training/ Übung intensivieren bzw. steigern
  • Nur dann weitere Lernsteigerungen
44
Q

Wo wird das komplexe Problemlösen weiterhin erforscht?

A

in der HR Abteilungen (Assessment Center)