Aufmerksamkeit Flashcards

1
Q

Was zeigt das Cocktailparty-Phänomen?

A
  • große Menge sensorischer Informationen
  • nur ein Bruchteil wird bewusst wahrgenommen
  • Gute Fähigkeit Informationen zu kanalisieren
    • Top-Down-Attention
  • Externe Reize können unsere Aufmerksamkeit ablenken
    • Bottom-Up Attention
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2
Q

Was bedeutet salient?

A

auffällig

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3
Q

Was besagt die Inattentional Blindness?

A

(Top-down) Aufmerksamkeit kann so stark fokussiert sein, dass selbst sehr saliente Reize nicht wahrgenommen werden.

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4
Q

Was besagt die Change Blindness?

A

Wenn Top-Down Aufmerksamkeit nicht auf den Zielreiz ausgerichtet wird, und die Voraussetzungen für Bottom-Up Aufmerksamkeit (z.B. plötzliche, einfache Veränderungen) nicht gegeben sind, dann fallen auch sehr starke Veränderungen nicht auf.

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5
Q

Was besagt der Attentional Blink?

A

(Top-down) Aufmerksamkeit auf einen Reiz kann die Wahrnehmung spätere Reize beeinträchtigen.
→ Aufmerksamkeitsfenster: man ist mal mehr und mal weniger aufmerksam → zweiter Stimulus fällt noch oder fällt nicht in das Fenster des ersten Stimulus

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6
Q

Zwischen welchen Aufmerksamkeitsarten unterscheidet man?

A
  • Vigilanz/Wachheit
  • Alertness/Bereitschaft
  • Selektive Aufmerksamkeit
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7
Q

Beschreibe die Vigilanz/Wachheit

A
  • dauerhafte Erregbarkeit des kognitiven Systems
  • Aufrechterhaltung einer Wachheit über einen längeren Zeitraum hinweg
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8
Q

Beschreibe die Alterness/Bereitschaft

A
  • Vorübergehende aber diffuse/ungeordnete Aufmerksamkeitsaktivierung in Erwartung eines Reizes
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9
Q

Beschreibe die Selektive Wahrnehmung

A

zielgerichtete oder reizgetriebene Ausrichtung des kognitiven Systems

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10
Q

Mit welchem System werden die Vigilanz und Alertness in Verbindung gebracht?

A
  • Vigilanz und Alertness werden mit den noradrenergen Neurotransmitter-System in Verbindung gebracht
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11
Q

Was beobachtete man beim Paradigma des Dichotischen Hörens und der Erweiterung zum Split-Span-Paradigma?

A
  • Versuchspersonen können den nicht beachteten Kanal nicht reproduzieren
    • semantische und sprachliche Informationen sind nicht reproduzierbar
  • Informationen werden in nach Kanalabfolge reproduziert (ein Kanal nach dem anderen)
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12
Q

Wofür steht SOA und was drückt es aus?

A

Stimulus Onset Asynchrony → Wie weit die Stimuli auseinander liegen

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13
Q

Was beobachtete Welfords (1952) beim Paradigma der psychologischen Refraktärperiode (PRP)?

A

Längere Reaktionszeit auf den zweiten Reiz, bei kürzerer SOA → bottleneck

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14
Q

Was besagt die Filtertheorie?

Broadbent, 1958

A
  • Menschen scheinen Informationen nach physikalischen Reizmerkmalen zu trennen
  • Nichtbeachtete Informationen scheinen verloren zu gehen
  • Ein zweiter Reiz muss vor dem Bottleneck “warten”
    – im sensorischen Puffer
  • Early Selection, anhand der perzeptuellen Informationen
  • Nur ein Kanal
  • All-Or-Nothing
  • Serielle Verarbeitung
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15
Q

Welche Probleme tauchen durch die Filtertheorie auf?

Broadbent, 1958

A
  • erklärt zweiten Teil des Cocktailparty-Phänomen nicht (bottom-up attention) – Moray (1959)
  • semantisch ähnliche Informationen im unbeachteten Kanal führt zu stärkere Interferenz – Peters (1954)
  • Semantische Verarbeitung im unbeachteten Kanal kann doch stattfinden
  • Lerneffekte: Erkennen von Informationen des unbeachteten Kanals kann trainiert werden
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16
Q

Wie erweitert die Attenuationstheorie die Filtertheorie?

Treisman, 1964

A
  • Weierhin Early Selection/Early Attenuation
  • Attenuation statt All-Or-Nothing
  • Annahme von unterschiedlichen Aktivierungsschwellen, welche durch einen Stimuli überschritten werden müssen bis sie bewusst verarbeitet werden
  • Bestimmte Wörter haben hohe Voraktivierung (= wichtiger/interessanter für das Subjekt)
    • höhere Voraktivierung = wird eher bewusst wahrgenommen
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17
Q

Was besagt die Late Selection Theorie?

Deutsch & Deutsch (1964)

A
  • Late Selection: Alle Informationen werden verarbeitet; unbeachtete Informationen werden aber einfach wieder vergessen
  • Beachtung von Informationen je nach Handlungsrelevanz (nicht nach perzeptuellen Eigenschaften)
  • Parallele Verarbeitung (Threshold-Analogie zur Höhenmessung → Aktivierungsschwelle hängt vom Bewusstseinszustand ab; bspw. schlafend/wach)
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18
Q

Early oder Late Selection, was ist richtig?

A

Weder noch, aber mit Tendenz zur Late Selection

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19
Q

Kann der Mensch parallel Informationen verarbeiten?

A

Ja, Möglichkeit der parallelen Prozessierung mehrerer Informationen wird gemeinhin akzeptiert

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20
Q

Wovon hängt es ab, ob die Tendenz eher in Richtung Late oder Early Selection liegt?

A

hängt stark vom Kontext ab: Es scheint auf die mentale Belastung anzukommen → Bei hoher Belastung (z.B. Dual Tasking) ist frühere Selektion mehr nötig als bei geringer Belastung

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21
Q

Was ist laut dem Spatial-Cueing-Paradigma zu beobachten?

Posner, 1980

A

bei validem cue (richtigen Hinweis) sind die Personen schneller, andersherum langsamer

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22
Q

Wie wird die Endogene Aufmerksamkeit (Top-down) beim Spatial-Cueing-Paradigma erzeugt?

A
  • Durch zentrale cues
  • willentlich-kontrollierte Orientierung
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23
Q

Ist die Latenz bei der Endogenen Aufmerksamkeit des Spatial-Cueing-Paradigma lang oder kurz und dauerhaft oder vorübergehend?

A

lang und dauerhaft

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24
Q

Wie wird die Exogene Aufmerksamkeit (Bottom-up) beim Spatial-Cueing-Paradigma erzeugt?

A
  • Durch periphere Cues
  • Reflexive, automatische Orientierung
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25
Q

Ist die Latenz bei der Exogenen Aufmerksamkeit des Spatial-Cueing-Paradigma lang oder kurz und dauerhaft oder vorübergehend?

A

kurz und vorübergehend

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26
Q

Was ist bei der SOA zu erkennen, wenn sie bei der Exogenen Aufmerksamkeit des Spatial-Cueing-Paradigmas, verändert wird und wieso?

A
  • hohe SOA (> 300ms) → invalide werden eher erkannt
  • es passiert nichts und das Aufmerksamkeitssystem lenkt die Aufmerksamkeit wieder ab
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27
Q

Was bezeichnet man als die offene Aufmerksamkeit?

A

Ausrichtung der Aufmerksamkeit durch Blickbewegung begleitet

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28
Q

Was bezeichnet man als die verdeckte Aufmerksamkeit?

A

Ausrichtung der Aufmerksamkeit ohne Blickbewegung

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29
Q

Wie lange davor oder nach der Augenbewegung erfolgt der shift in covert?

A

ca. 50–100ms vor der Sakkade, dh. die Aufmerksamkeit ist ca. 50-100ms früher dort

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30
Q

Was bedeutet Sakkade

A

Augenbewegung, zur fixierung eines Bereichs/Objekts/…

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31
Q

Was beschreibt die Lichtkegelanalogie?

A
  • man kann sich entweder auf kleines Feld besonders gut oder auf ein großes Feld weniger gut konzentrieren
  • Durchmesser und Qualität des Lichtkegels sind variabel und antiproportional
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32
Q

Was ist beim Eriksen Flanke Task zu tun?

A

Die Versuchsperson soll erkennen, ob das Objekt in der Mitte entsprechend wie vorgegeben angezeigt ist, dabei ist dieses Objekt durch inkompatible Objekte mit Noise umgeben.

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33
Q

Was besagt der Inkompatibilitätseffekt nach der Eriksen Flanke Task?

A

Versuchspersonen reagieren schneller bei kompatiblen Bild

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34
Q

Was geschieht im Zusammenhang des Eriksen Flanke Tasks bei zunehmender SOA?

A

mit zunehmendem SOA reduziert sich der Inkompatibilitätseffekt
- Weil durch SOA der Aufmerksamkeitskegel ins Zentrum gelagert wird
- Je mehr Zeit vergeht = desto fokussierter auf zentralen Cue

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35
Q

Ist die einfache Merkmalssuche abhängig von der Displaygröße?

A

Nein

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36
Q

Ist die Merkmalskonjunktionssuche abhängig von der Displaygröße?

A

Ja

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37
Q

Was unterscheidet die einfache Merkmalssuche von der Merkmalskonjunktionssuche?

A

Bei der Merkmalskonjunktionssuche gibt es Distraktoren und ist generell langsamer

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38
Q

Was liefert das Erkennen Der Einfachen Merkmalssuche und der Merkmalskonjunktionssuche durch das Paradigma der Visuellen Suche?

A
  • Evidenz für parallele/serielle Suche bei einfachen Merkmalen/Konjunkion
    1. Interaktion von Aufgaben und Displaygröße: Pop-Out-Effekt bei einfachen Merkmalen
    2. Interaktion von Aufgabe, Displaygröße und Zielreizbedingung: exhaustive vs. terminating search
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39
Q

Was besagt die Feature Integration Theory?

A

Dass das zu suchende Objekt durch die Integration von Merkmalskarten geschieht, welche selber nach einzelnen Kategorien/Merkmalen Filtern

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40
Q

Welche Probleme tauchen bei der Feature Integration Theory auf?

A
  • Graduelle Effekte/Ähnlichkeitseffekte bei Merkmalskonjunktursuche nicht beachtet
  • Auch bei der Merkmalskonjunktionssuche wird das Target mit höchster Wahrscheinlichkeit als erstes angeschaut
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41
Q

Was führte Cherrys (1953) ein?

A

Paradigma des Dichotischen Hörens

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42
Q

Was führte Broadbents (1954) ein?

A

Erweiterung zum Split-Span-Paradigma

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43
Q

Was führte Welfords (1952) ein?

A

Paradigma der psychologischen Refraktärperiode (PRP)

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44
Q

Was war die Aufgabe, Fragestellung und Ergebnis bei Cherrys (1953)

A
  • Aufgabe: Beachtung eines Kanals
  • Fragestellung: Was kann aus dem unbeachteten Kanal reproduziert werden?
  • Ergebnis: nur einfache physikalisch-akustische Informationen; keine sprachlichen oder semantischen Informationen
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45
Q

Was war Aufgabe, Fragestellung und Ergebnis bei Broadbrent (1954)

A
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46
Q

Welche Theorie entwickelte Broadbrent (1958)?

A

Filtertheorie (Frühe Selektion)

47
Q

Welche Theorie entwickelte Treisman (1964)?

A

Die Attenuationstheorie

48
Q

Welche Theorie entwickelten Deutsch & Deutsch (1963)?

A

Späte Selektion

49
Q

Welches Paradigma führte Posner (1980) ein? Welche Frage stellte dieser?

A

Spatial-Cueing-Paradigma
Beeinflusst das wissen über den Ort, an dem ein visuelles Signal erscheinen wird, die
Effizienz unserer Informationsverarbeitung?

„Posner Cueing Task“

50
Q

Beschreibe den Versuchsaufbau der Posner Cueing Task

A
  • Im Experiment sollten VP auf ein Fixationskreuz schauen, das ihnen auf einem Bildschirm präsentiert wird
  • Daraufhin folgten ortsbezogene Hinweisreize (spatial cues) endogener oder exogener Natur; ihr Informationsgehalt bestand darin, Angaben über den wahrscheinlichen Ort des bevorstehenden Zielreizes zu machen
51
Q

Was waren zentrale cues?

Posner Cueing Task

A

Symbolischer Stimulus am Fixationsort (man schaut in die Mitte, wo Pfeil nach links/rechts erscheint)

52
Q

Was waren periphere Cues?

Posner Cueing Task

A

Kurzzeitige Luminanzändern (aufleuchten) direkt am indizierten Ort

53
Q

Welche Arten an Durchgängen gab es?

Posner Cueing Task

A
  • Invalider
  • Valider
  • Neutraler
    Durchgang
54
Q

Beschreibe einen validen Durchgang

Posner Cueing Task

A

Peripherer Hinweisreiz + nachfolgender Zielreiz am indizierten Ort

55
Q

Beschreibe einen invaliden Durchgang

Posner Cueing Task

A

Zentraler (Pfeil-)Hinweisreiz + nachfolgender Zielreiz an nichtindizierter Position

56
Q

Beschreibe einen neutralen Durchgang

Posner Cueing Task

A

Cue fungiert nur als zeitliches Warnsignal (z.B. in Form eines zentralen Kreuzes), nicht aber als ortsbezogener Hinweisreiz

57
Q

Was ist endogene Aufmerksamkeit?

A

Top-Down

58
Q

Was ist exogene Aufmerksamkeit?

A

Bottom-up

59
Q

Wie nennt man offene Aufmerksamkeit noch?

A

Overt Attention

60
Q

Wie nennt man verdeckte Aufmerksamkeit noch?

A

Covert Attention

61
Q

Wie muss die SOA sein, damit der Cue bei der endogenen Aufmerksamkeit Auswirkungen hat?

Posner Cueing Task

A

lang

62
Q

Was ist schwächer, overt oder covert attention

Posner Cueing Task

A

covert attention

63
Q

Was heißt shift in covert?

A

Wann die Aufmerksamkeit vor der Blickbewegung auf etwas ist

64
Q

Was nennt man Sakkade?

A

Eine Sakkade ist eine schnelle, gleichzeitige Bewegung beider Augen zwischen zwei oder mehr Fixationsphasen in die gleiche Richtung.

65
Q

Was besagt die Inhibition of Return?

Posner Cueing Task

A

Wenn der zeitliche Abstand zwischen dem
peripheren Cue und dem Zielreiz mehr als
300 ms beträgt → dann geht die Aufmerksamkeit weg von dem Ort, wo sie vorher hingerichtet wurde ⇉ macht es schwieriger darauf zu reagieren, wenn der Reiz dann doch an der vorhergesagten Stelle erscheint
- Aufmerksamkeit wird wieder abgezogen und der Ort wird gehemmt
- umkehrung des Validitäts-Effekts

66
Q

Was fanden Rafal et al. im Bezug auf den IOR heraus?

A

IOR mit endogener Aufmerksamkeit nur bei Antizipation einer Sakkade

67
Q

Erkläre den Versuchsaufbau des Eriksen Flanker Test

Eriksen & Eriksen, 1974

A

Man bekommt fünf Reize und soll etwas über den mittleren Reiz aussagen

68
Q

Wieso dauert die Merkmalskonjunktionssuche länger bei größerem Display/mehr Distraktoren?

A

wegen der seriellen Suche
– Besonders stark ausgeprägt, wenn der Zielreiz abwesend ist

69
Q

Welche Theorie entwickelten Treisman & Gelade?

A

Feature Integration Theory

70
Q

Erkläre die Modularen Merkmalskarten

Feature Integration Theory

A
  • Es gibt verschiedene Merkmalskarten, die sich jeweils auf ein Merkmal (Farben, Orientierung etc.) beziehen
  • Werden parallel, präattentiv prozessiert
    – Mann muss keine Aufmerksamkeit irgendwo hinrichten
    – Das visuelle System kann alles auf einmal prozessieren
    hinsichtlich dieses einen Merkmals
  • Einfache Merkmalssuche hier möglich (finde sofort den POP-
    OUT Stimulus)
71
Q

Erkläre die Master Map of Locations

Feature Integation Theory

A
  • Integration bzw. Kombination mehrerer Merkmalskarten
  • Ort des Aufmerksamkeitsfokus
  • Suche in der Master Map erfordert (serielle)
  • Aufmerksamkeitsverlangsamung (Bottleneck)
  • Realisiert die Merkmalskonjunktionssuche
72
Q

Nenne Probleme der Feature Integration Theory

A
  1. Graduelle Effekte/ Ähnlichkeitseffekte bei der Merkmalskonjunktinossuche
    – Innerhalb der Konjunktionssuche gibt es Unterschiede
    – Langsamere Verarbeitung wenn sich die Distraktoren und Zielreiz (sehr) ähnlich sind
  2. Auch bei der Merkmalskonjunktionssuche wird das Target mit höchster Wahrscheinlichkeit
    als erstes angeschaut
73
Q

Welche Theorie entwickelte Wolfe?

A

Guided Search Theory

74
Q

Erkläre die Dimensionale Aktivierungskarten / Salienz-Karten („saliency“ maps).

Guided Search Theory

A
  • Beziehen sich auf jeweils ein Merkmal
  • Die Suche findet nie nur auf einer dieser
    Dimensionskarten statt, sondern es wird immer auch auf
    der Gesamtkarte (s.u.) abgesucht
  • Top-Down-Gewichtungen verstärken richtige
    Zielreizmerkmale (z.B. Rot)
75
Q

Erkläre die Gesamtkarte der Aktivierungen (overall map of activations):

Guided Search Theory

A
  • Integration der Merkmalskarten
  • Guided Search → Ort der höchsten Aktivierung enthält mit höchster Wahrscheinlichkeit
    Aufmerksamkeit
  • Extremeres Profil bei einfacher Merkmalssuche (weniger Hügel)
  • Graduelle Effekte erklärbar = ähnlichere Items haben vergleichsweise hohe Aktivierung
76
Q

Was unterschuchten Anderson et al. 2011?

A

Value-based attentional capture/Wertbasierte Aufmerksamkeitsablenkung

77
Q

Welche Idee hatten Anderson et al. 2011? Und was macht sie besonders, neu?

A

Wenn Objekte mit Wert(en) gekoppelt sind, dann lenken sie unsere Aufmerksamkeit ab
- Dritter Aspekt (jenseits/ separat von Top-Down oder Bottom-Up)

78
Q

Erkläre die Versuchsanordnung

Anderson et al. 2011

A

Anordnung verschiedener Objekte; man soll nach dem Objekt suchen, wo entweder ein vertikaler oder horizontaler Strich zu sehen ist; um die Striche herum sind farbliche Kreise (kann entweder rot oder grün sein)
* Task 1: Kopplung eines Stimulus (Target) mit hoher oder niedriger Belohnung
– z.B. 5 Cent vs. 1 Cent bei rotem vs. grünem Target
* Task 2: Target aus Task 1 wird zu einem Distraktor, die einen ablenken können
– Farbe (rot/ grün) irrelevant
– Aufgabe besteht darin die Route zu finden und zu sagen, ob der Stimulus in dieser Route horizontal oder vertikal angeordnet ist

79
Q

Erkläre das Ergebnis

Anderson et al. 2011

A

Distraktoren, die zuvor mit höherer Belohnung gekoppelt
waren, reduzieren die Reaktionszeit stärker als solche, die mit niedriger Belohnung gekoppelt waren
- Am schnellsten, wenn gar kein Distraktor vorhanden war

80
Q

Erkäre den Itti-Koch-Algorithmus

A
  • Algorithmus zur Berechnung von Salienz basierend auf psychologischen und neurowissenschaftlichen Erkenntnissen über die Wahrnehmung und Aufmerksamkeit verschiedener Merkmale (aber eher nur bottom-up)
  • In einem Computer werden die Algorithmen bzgl. Saliency Maps eingespeist, wodurch der Computer dann die salientesten Punkte auf einem Bild markieren kann
  • Winner-Takes-All-Algorithmus = je nachdem wo zuerst hingeschaut wird
81
Q

Was ist das Problem des Itti-Koch-Algorithmuses?

A
  • Bei Objekten mit Gesichtern (Menschen, Comicfiguren) etc. schauen wir zuerst ins Gesicht, weil man hier die wichtigsten Informationen erwartet → hier greift ein Top-Down-Mechanismus („Aha, es ist eine Person“ ⇢ Gesicht ⇢ weitere Merkmale)
  • der Algorithmus betrachtet dieses Phänomenm (top-down) nicht genau
82
Q

Was bezeichnet man als rezeptives Feld?

A

Bereich im Gesichtsfeld, auf den ein Neuron anspringt

83
Q

Was untersuchten Wormelsdorf et al 2006?

A

Wie ändert sich die Sensitivität des rezeptiven Feldes, je nachdem, wo die Aufmerksamkeit hingerichtet wird?

84
Q

Wieso führten Wormelsdorf et al. 2006 mit Affen und nicht mit Menschen durch?

A
  • Einzelzellableitung (nicht bei Menschen erlaubt; daher Affen) im Areal MT
85
Q

Erkläre den Aufbau der Studie

Wormelsdorf et al. 2006

A
  • Studie mit Affen, die auf eine bestimmte Aufgabe trainiert wurden mittels Belohnung
  • Einzelzellableitung im Areal MT (Bewegungswahrnehmung)
  • Affen sollten den schwarzen Punkt betrachten
    – Weggucken = keine Belohnung
  • Random-Dot-Motion-Video/ -Task
  • Random-Dot-Motion-Video/ -Task im obersten Rechteck sag dem Affen an, wo er später seine Aufmerksamkeit hin richten soll
  • Später werden dem Affen drei Random-Dot-Motion-Videos bzw. -Tasks präsentiert (unterstes
    Rechteck; drei Stimuli (S1, S2, S3))
86
Q

Was war die Aufgabe der Affen?

Wormelsdorg et al. 2006

A
  • Sagen, wann sich die Richtung der Punkte (innerhalb von S1) geändert hat
    – Während der Affe die Entscheidung trifft, werden ihm (zur Ablenkung) zwei weitere Stimuli (S2 und S3) präsentiert
87
Q

Wie sind die Distraktoren aufgebaut?

Wormelsdorf et al. 2006

A
  • RF-Outline einer einzelnen Nervenzelle im Areal MT; bewusst präsentiert man zwei Stimuli (S1 und S2) innerhalb des RF und ein Stimuli (S3) außerhalb
  • Zusätzliches Kino/ Video um die Random-Dot-Motions (siehe Punkte drumherum im untersten Rechteck) mit sich bewegenden Punkten
88
Q

Was wurde gemessen?

Wormelsdorf et al. 2006?

A

Sensitivität der Aktivität der Nervenzelle auf die Punkte (drumherum), die man abgetastet hat
- Wie sensitiv spricht die Nervenzelle auf die Stimulierung der Punkte drumherum an, je nachdem wo man diese präsentiert und je nachdem welche Aufgabe er hatte (Fokus auf S1, S2, S3 oder S2-S1)?

89
Q

Was bezeichnet man als Shift?

A

Verschiebung des rezeptiven Feldes hin zum attendierten Reiz

90
Q

Was bezeichent man als shrinkage?

A
  • Verkleinerung/ Fokussierung des rezeptiven Feldes
    – Liegt der Fokus innerhalb des RF (S1/ S2) = Verkleinerung (SHRINKAGE)
    – Liegt der Fokus nicht innerhalb des RF (S3) = keine Verkleinerung
91
Q

Was ergab sich aus der Studie?

Wormelsdorf et al. 2006

A

Stärke der Aktivierung (gemessen in Aktionspotenziale pro Sekunde)
* Fokus auf S3 (= Fokus außerhalb des RF) → normale Sensitivität des RF
* Fokus auf S1 → RF verschiebt sich Richtung S1, in dem Bereich besonders sensitiv
* Fokus auf S2 → RF verschiebt sich Richtung S2, in dem Bereich besonders sensitiv

92
Q

Ist die Ursache von Neglect Patienten ein Wahrnehmungsproblem?

A

Nein, ein Aufmerksamketisproblem

93
Q

Wie kommt es zu einem Neglect bei Patienten?

A
  • Unilaterale Läsion (Störung) des Parietallappen (räumliche Wahrnehmung, Aufmerksamkeit)
  • Neglect des kontralateralen Gesichtsfeldes
  • Rechte Läsionen = führen zu eindeutigen Beeinträchtigungen
    – Stärkerer Effekt als linksseitige Läsion
94
Q

Was geschieht bei Negelct Patienten? Ist die unbewusste Wahrnehmung noch intakt?

A
  • Reize dringen nicht zur bewussten Wahrnehmung durch
  • Unbewusste Informationsverarbeitung kann intakt bleiben
95
Q

Erkläre die Objekterkkenungsaufgabe bei Neglect Patienten

A
  • Objekterkennungsaufgabe: Patient soll in die Mitte (auf das Kreuz) schauen und nicht direkt auf
    die beiden Objekte links und rechts davon
    – Zweites Bild wird gezeigt, Apfel kommt wieder vor, aber wird nicht erkannt vom Neglect-Patient (bzw. Wahrscheinlichkeit, dass er erkannt wird ist genauso groß, wie das er das Bett
    angibt)
96
Q

Erkläre die Aufgabe zum testen des semantischen Primings bei Neglect Patienten

A
  • Semantisches Priming: Patient soll in die Mitte (auf das Kreuz) schauen und nicht direkt auf die
    beiden Objekte links und rechts davon
    – Es soll so schnell wie möglich das Wort sagen, was im zweiten Bild steht
    – Patienten können das Wort Tree schneller lesen (durch Assoziation mit vorher gezeigtem Apfel), als wenn diese Assoziation mit dem vorigen Objekt fehlt
97
Q

Ist das semantische Priming und die Objekterkennung bei Neglect Patienten intakt?

A

semantisches priming: intakt
objekterkennung: beeinträchtigz

98
Q

Führen Doppelaufgaben immer zu Leistungseinbußen?

A

Nein, nicht immer

99
Q

Erkläre die Studie von Allport et al. (1972)

A
  • Erste Aufgabe ⇨ Beschatten (shadowing) einer vorgelesenen Geschichte = auditiv
  • Zweite Aufgabe ⇨ Merken von Bildern, visuellen Wörtern, auditiven Wörtern
  • Performance der zweiten Aufgabe ist stark davon abhängig, was die zweite Aufgabe ist
    – Aufgabenähnlichkeit ist entscheidend (wenn z.B. beide Aufgaben auditiv sind = mehr Fehler, als auditiv + visuell)
100
Q

Wie ist das Arbeitsgedächtnismodell von Baddeley und Hitch (1974) aufgebaut?

A

Es gibt zwei Hierachieebenen

101
Q

Beschreibe die unter Hierachieebene

Arbeitsgedächtnismodell von Baddeley und Hitch (1974)

A
  • Unabhängige, sensorische spezialiserte Systeme (visuell- räumlich und phonologische Schleife (auditiv))
  • Jedes Sub-System ist kapazitätslimitiert
  • 2 Aufgaben für 1 System können die Kapazität überschreiten
102
Q

Beschreibe die obere Hierachieebene

Arbeitsgedächtnismodell von Baddeley und Hitch (1974)

A
  • Überwacht und koordiniert Austausch zwischen Systemen
  • Koordiniert das Switchen zwischen Aufgaben
  • Wird mit dem präfrontalen Kortex assoziiert
  • Inhibiert automatische Antworttendenzen (Kontrollorgan des Gehirns; was ist wichtig/ nich wichtig?)
103
Q

Beschreibe den Stroop-Effekt

Inhibitation automatischer Antworttendenzen

A
  • Benenne die Farbe, in der das Wort geschrieben ist (ignoriere die Bedeutung des Wortes)
  • Kompatible Bedingung = Wort + Farbe stimmen überein
  • Inkompatible Bedingung = Wort + Farbe stimmen nicht überein
  • Unproblematisch in beiden Fällen → Lesen des Wortes (Reiz-Reaktionskompatibilität)
  • Semantische Verarbeitung von Schrift ist die automatische Antworttendenz
104
Q

Wieso ist der Stroop-Effekt kontraintuitiv?

A

evolutionärbedingt würde man denken, es sei die Farbe, die man zuerst erkennt, weil wir damit schon viel länger vertraut sind, als mit Schrift; aber dadurch, dass wir auf Schrift/Lesen trainiert sind (Schule etc.) ist es hier die Schrift

105
Q

Was sind Kerneigenschaften automatischer Prozesse

A
  • Schnelle Verarbeitung (schneller als kontrollierte Prozesse)
  • Keine Belastung der kognitiven Kapazität (laufen einfach nebenher)
  • Unvermeidbar, unintentional (siehe Stroop-Effekt)
  • Nicht zugänglich für Bewusstsein (nicht verbalisierbar)
106
Q

Ist eine einfache Dichotomie in automatische vs kontrollierte Prozesse möglich?

Melnikoff und Bargh (2018)

A

Nein,
* Nicht jeder unbewusste Prozess ist auch unintentional (z.B. Klavierspielen)
* Nicht jeder unvermeidbare Prozess ist kapazitätsfrei (z.B. Wörter lesen)

107
Q

Was ist die Automatisierung? Dessen Vor- und Nachteile?

A
  • Umwandlung kontrollierter in automatische Prozesse durch intensives Training
    – Viele Vorteile = Schneller, leichter, besser
    – Nachteil = weniger flexibel
108
Q

Was fanden Schiffrin und Schneider (1977) heraus?

A

Dass Automatisierung unflexibel macht

109
Q

Erkäre den Versuchsaufbau

Schiffrin und Schneider (1977)

A
  • Detektionsaufgabe
  • Reaktion auf Konsonanten B bis L, aber nicht auf
    Konsonanten Q bis Z
  • 2100 Mal; dann umgekehrt
  • Initial Learning = Probanden beginnen bei ca. 50%
    Hit-Rate, Steigerung bis zur Automatisierung
    (Level von ca. 90%)
  • Reversed Learning = Leistung bricht ein (unterhalb der Zufallsrate)
110
Q

Was ist das Ergebnis des Reserved Learning?

Schiffrin und Schneider (1977)

A
  • Signifikant ist, dass es unheimlich lange dauert, bis die Menschen ihr Ursprungsniveau wieder erreichen (erst nach ca. 1.000 Durchgängen) und dann dauert es weiterhin noch lange, bis sie die 90% (hohe Performance) wieder erreichen
111
Q

Erkläre den Versuchsaufbau von Hirsch et al. (2019)

A
  • Aufgabe 1 → Buchstaben einordnen in Konsonanten vs. Vokale
  • Aufgabe 2 → Zahlen einordnen in gerade vs. ungerade
  • Dual-Task Variante: SOA zwischen Aufgaben von 100 oder 600 ms
  • Task-Switching Variante: Response-Stimulus Intervall (RSI) von 100 oder 600 ms
112
Q

Erklärt Hirsch et al. (2019) einen genderunterschied beim Multitasking?

A

Nein, die Studie widerlegt diesen Stereotyp

113
Q

Was sind die wichtigsten neuronalen Mechanismen der ortsbasierte Aufmerksamkeit?

A

Die wichtigsten neuronalen Mechanismen ortsbasierter Aufmerksamkeit sind die Verschiebung und Verkleinerung der Rezeptiven Felder („Shift & Shrinkage“).