Bewusstsein Flashcards

1
Q

Erkläre das Leib-Seele-Problem

A

Generelle, philosophische Frage zur Beziehung von Denkprozessen und Gehirnfunktionen.

Meist aber in Bezug auf Bewusstseinsprozesse:
Wie können biophysikalische Prozesse so etwas wie bewusste Erlebnisse und Empfindungen hervorrufen? Tun sie das überhaupt? Und wenn nicht, wie stehen die körperlichen und geistigen Prozesse sonst zueinander?

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2
Q

Wer erdachte den Interaktiven Substranzdualismus?

Leib-Seele-Problem

A

René Descartes

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3
Q

Was tat René Descartes im Bezug auf den Bewusstseinsprozess?

A
  • Denkprozess (neutral); nicht moralisch betrachtet
  • Gewissen und Bewusstsein trennen
  • Wichtig = Mensch macht den Zugang zur geistigen Welt aus
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4
Q

Erkläre den Interaktiven Substranzdualismus

A
  • Außenwelt und Geistige Welt sind strikt getrennte Entitäten
  • Außenwelt (inkl. menschl. Körper) durch mechanisch-hydrauliche Prinzipien determiniert
  • Kontaktstelle zur geistigen Welt = Zirbeldrüse
  • Tiere haben keine Seele, keinen Geist, kein Bewusstsein
  • Moderne Vertreter sind Popper und Eccles (1977)
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5
Q

Was erdachte Thomas Huxley?

Leib-Seele-Problem

A

Epiphänomenalismus

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6
Q

Erkläre den Epiphänomenalismus

A

Leib wirkt auf Seele, Seele nicht auf Leib
o Bewusstsein ist nur ein Epiphänomen (keine Kausalität)

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7
Q

Welche Dualismen gibt es?

Leib-Seele-Problem

A
  • Interaktiver Substranzdualismus
  • Epiphänomenalismus
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8
Q

Welche Monisem/Materialismen/Reduktionismen gibt es?

Leib-Seele-Problem

A
  • Psychophysischer Parallelismus
  • Identitätstheorie
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9
Q

Was erdachte Gottfried Wilhelm Leibniz?

Leib-Seele-Problem

A

Psychophysischer Parallelismus

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10
Q

Erkläre den Psychophyischen Parallelismus

A
  • Leib und Seele nur unterschiedliche Perspektiven auf eine Entität
  • Leib und Seele laufen parallel ab
  • Prästabilierte Harmonie (Gottes Uhren machen’s möglich)
  • Von Fechner aufgegriffen
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11
Q

Was erdachten Place und Smart?

Leib-Seele-Problem

A

Identitätstheorie

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12
Q

Erkläre die Identitätstheorie

A
  • Mentale Zustände = Gehirnzustände
  • “Bewusstseinsprozesse und Gehirnfunktionen sind wie Wasser und H2O oder Wärme und kinetische Energie”
  • Hang zum Reduktionismus/eliminativen Materialismus = neuronale Erklärung sind präziser und werden psychologische Erklärungen irgendwann obsolet machen
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13
Q

Was ist der Grundsatz des Monismus?

Leib-Seele-Problem

A

Leib und Seele sind Eins

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14
Q

Welches Problem gibt es bezüglich der Indentitätstheorie?

A

Multiple Realisierung
* Der identische mentale Zustand kann durch unterschiedliche neuronale Mechanismen hergestellt werden
* Hilary Putnam (1967): Menschen empfinden Schmerzen, Lurche aber auch
* Jerry Fodor (1975): Wir können psychologische Zusammenhänge entdecken (z.B. zwischen Schmerzen und Gedächtnis in Menschen und Lurchen), ohne dass man diese auf neuronale Zusammenhänge reduzieren könnte

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15
Q

Neben dem Dualismus und Monismus: Welcher exisitert noch?

Leib-Seele-Problem

A

Funktionalismus

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16
Q

Beschreibe den Funktionalismus

A
  • Mentale Prozesse sind durch die funktionale Beziehung charakterisiert, die sie zwischen Input und Output herstellen
  • Computer-Analogie (Dennett, 1991): „Bewusstsein“ ist die Software, die auf der Hardware „Gehirn“ abläuft
  • Kein Problem mit multipler Realisierung: unterschiedliche Hardware kann die gleichen Software-Prozesse realisieren
  • Aber: im Prinzip wird die Lösung des Leib-Seele Problems beiseite gelegt; keine Erklärung von Qualia
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17
Q

Was ist Qualia?

A

das Erleben mentaler Prozesse

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18
Q

Welche Arten an Bewusstsein existieren?

nach Ned Block 1995

A
  1. Phänomenales Bewusstsein (phenomenal consciousness)
  2. Zugriffsbewusstsein (access consciousness)
  3. Selbst Bewusstsein (self consciousness)
  4. Monitoring-Bewusstsein (monitoring consciousness)
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19
Q

Was ist das Phänomenales Bewusstsein?

A
  • Das subjektive Erleben und Empfinden von bewussten mentalen Repräsentationen

Ned Block: „What it is like to… “ () „…hear a sound as coming from the left“ () „…see something
as red“ → Qualia

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20
Q

Wie wird das Zustandekommen des P-Bewusstseins in der Psychologie betrachtet?

A

als hard problem

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21
Q

Was ist das Zugriffsbewusstsein?

A
  • Der funktionale Aspekt bewusster mentaler Repräsentationen
  • Zugriffsbewusste Repräsentationen sind die Grundlage kontrollierten Handelns → Logisches
    Denken, Entscheiden und Urteilen, Sprache (i.d.R. verbalisierbar)
  • Gilt als soft problem, da aus der Dritte-Person-Perspektive beschreibbar
    – z.B. subliminales vs. supraliminales Priming

“Wie wirken sich zugriffsbewusste/ unbewusste Vorinformationen aus?“

22
Q

Beschreibe das Gedankenexperiment Inverted Qualia von John Locke

A
  • Farbwahrnehmung einer Person ändert sich plötzlich
  • Umdrehung des phänomenalen Bewusstseins; funktionale Bedeutung bleibt gleich
  • Erleben auf phänomenaler Ebene ist veränderbar
23
Q

Beschreibe das Selbstbewusstsein

A
  • Fähigkeit, sich seiner selbst, seiner eigenen Existenz bewusst zu sein (Mirror Test)
  • Theory of Mind (Ich habe mein Wissen; Andere Personen haben ggf. anderes (Vor-)Wissen) Baron-Cohen et al. (1985)
24
Q

Beschreibe das Monitioring Bewusstsein

A
  • Fähigkeit, die eigenen Gedanken zu überwachen und einzuschätzen
  • In der Psychologie v.a. unter dem Begriff Metakognition geläufig
  • Konfidenz-Urteile zur Erfassung metakognitiver Fähigkeiten Wie sicher sind Sie sich, dass Sie
    die richtige Entscheidung getroffen haben?
25
Q

Inwiefern ist das Monitoring Bewusstsein/Metakognition mit der SDT vereinbar?

A
  • Metakognitive Sensitivität = Wie gut eine Person in der Lage ist, die richtigen und die falschen Entscheidungen, die sie getroffen hat, voneinander zu trennen (eigene Einschätzung über eigene Entscheidungsfindung)
    – Keine metakognitive Sensitivität, wenn sie immer keine Aussage darüber treffen kann, ob bzw. wann Entscheidungen richtig / falsch waren
  • Metakognitiver Bias = Neigung zur Unter- und Überschätzung der eigenen Fähigkeiten
    – Metakognitive Voreingenommenheit ist das Gesamtniveau des ausgedrückten Vertrauens, unabhängig davon, ob der Versuch richtig oder falsch ist
26
Q

Was ist Priming?

A

Erleichterung einer Reaktion auf einen Zielreiz (target) mit Hilfe eines Bahnungsreizes (prime)

27
Q

Was ist Supraliminales Priming?

A

Prime wird bewusst wahrgenommen

28
Q

Was ist Subliminales Priming?

A

Prime wird unbewusst wahrgenommen

29
Q

Welche Effekte sind stärker? Supraliminale oder Subliminale

A

Supraliminale i.d.R. stärker, aber subliminales semantisches Priming funktioniert auch

30
Q

Wie erreicht man subliminales Priming?

A
  1. Maskierung
  2. Sehr schnelle Präsentation von Stimuli
31
Q

Wie nutzt man Masken?

Priming

A
  • Präsentation kurz vor oder nach dem Prime
  • Ermöglicht deutlich längere subliminale Präsentation
    – Masken beeinträchtigen (bewusste) Wahrnehmung der Primes
    – Die unbewusste Wahrnehmung wird dadurch weniger
    beeinträchtigt
    – Dies zusammen ermöglicht es, den Prime relativ lange zu präsentieren
32
Q

Wieso nutzt man Masken? Welche Arten gibt es?

Priming

A

erhöhen Effizienz von Primes
* Forward masking
* Backwards masking

33
Q

Was ist das Response Priming?

A

Das Priming von Handlungen; Kopplung des Primings damit, dass beide Reize sehr schnell aufeinander folgen und mit motorischen Antwortalternativen verknüpft sind

34
Q

Erkläre den Ablauf der Studie von Vorberg et al. (2003)

A

– Zielreiz ist hier auch gleichzeitig Metakonstrastmaske (Zielreiz maskiert zugleich Prime)
1. Auf Fixationskreuz gucken
2. Prime wird sehr kurz (14 ms) präsentiert
– In einigen Bedingungen wird gefragt, ob er nach links oder rechts gezeigt hat
3. Fixationskreuz erneut ⇢ SOA variabel (0 - 70 ms)
4. Zielreiz wird präsentiert
– Ziel ist es zu sagen, in welche Richtung
Zielreiz zeigt
— Kongruent vs. inkongruent

35
Q

Was sind die Ergebnisse der Studie von Vorberg et al. (2003)?

A
  • Reaktionszeit in Abhängigkeit davon, ob kongruente vs. inkongruente Bedinung und in
    Abhängigkeit vom SOA
  • SOA = 0ms → man nimmt alles als nur ein Pfeil wahr
    – Der Prime wird nicht für sich allein verarbeitet
    – Je größer SOA, desto eher haben Menschen tatsächlich den Prime wahrgenommen (Detection yes)
  • Je länger SOA → desto stärker wirkt sich Prime auf Verarbeitung aus
    – Inkongruente Bedingung = Reaktionszeit ⇧ (langsamer)
    – Kongruente Bedingung = Reaktionszeit ⇩ (beschleunigt)
    – Personen haben konnten nicht bewusst die Richtung des Primes angeben, dies muss
    unbewusst stattgefunden haben (Recognition no)
36
Q

Was bezeichnet man als Detection?

Priming

A

Vorhandensein des Primes wird bemerkt

37
Q

Was bezeichnet man als Recognition?

Priming (Studie von Vorberg 2003)

A

Prime Richtung wird korrekt angegeben

38
Q

Was ist “Sein” von Priming?

A

Kurzlebige Effekte von semantic und response priming lassen sich nachweisen

39
Q

Was ist “Schein” von Priming?

A
  • Präferentielles Priming/subliminal priming
40
Q

Was ist problematisch an der Eat-Popcorn-Drink-Coca-Cola Studie von James Vicary (1957)?

A

Es hat sie nie gegeben

41
Q

Was war die Replikationskrise?

A

Bestimmte Befunde konnten nicht repliziert werden

42
Q

Wieso schrieb Daniel Kahnemann 2012 einen Brandbrief in Nature?

A

Aufgrund der Replikationskrise (in der Primingforschung)

43
Q

Was bezeichnet man als Feedback-Schleifen?

A

Das Gehirn arbeitet nicht nur vorwärts sondern auch rückwärts.
* Feedforward Verarbeitung (V1 -> V2/V3/V4 -> IT)
* Feedback-Schleifen (IT -> V4/V3/V2 -> V1)

44
Q

Welche drei neurowissenschaftliche Erklärungsversuche zum Bewusstsein wurden in der Vorlesung erklärt?

A
  1. Feedback-Schleifen
  2. Neuronale Synchronisation
  3. Global Neural Workspace
45
Q

Welche Bedeutung haben Feedback-Schleifen im Bezug auf die Erzeugung von Bewusstsein?

nach Lamme und Roselfsema (2000), Enns und Di Lollo (2000):

A
  • Unbewusste Wahrnehmung allein durch Feedforward
    möglich
  • Bewusste Wahrnehmung erfordert aber Rückkopplung
    – Bewusste Wahrnehmung findet statt, wenn Eingangsschicht und Rückkopplung übereinstimmen (!)
    — Widerspruch = keine bewusste Wahrnehmung
  • Maskierung stört Rückkopplung, da neuer Input nicht mit Feedback übereinstimmt = keine bewusste Wahrnehmung
46
Q

Wie erklären Wolf Singer, Pascal Fries, Andreas Engel & Peter König die Erzeugung von Bewusstsein?

A

Durch Neuronale Synchronisation

47
Q

Welche Bedeutung hat die neuronale Synchronisation im Bezug auf die Erzeugung von Bewusstsein?

nach Wolf Singer, Pascal Fries, Andreas Engel & Peter König

A
  • Neuronen die Informationen enes ganzheitlichen Objektes wahrnehmen werden im gleichen Rythmus aktiviert
    – bewusste Wahrnehmung von Objekten
  • auch mögliche Lösung des Bindingproblems und für gewisse visuelle Illusionen

Wie werden Objekte bewusst wahrgenommen?

48
Q

Was entwickelten Baars (1988) & Daheane et al. (1998) im Bezug auf das Bewusstsein?

A

Die Idee des Global Neural Workspace

49
Q

Wie versucht die Idee des Global Neural Workspaces Bewusstsein zu erklären?

nach Baars (1988) & Daheane et al. (1998)

A
  • Bewusste Wahrnehmung durch den GNW, auf dem wie auf einem Schwarzen Brett viele Teilprozesse „veröffentlicht“ werden und somit wechselseitig verfügbar sind
  • Dieser wechselseitige Austausch ist nötig für höchste Flexibilität beim Lösen sehr komplexer Aufgaben (z.B. Intelligenztests)
  • Korrelation in der Aktivierung; bewusste Wahrnehmung erhöht Korrelation
50
Q

Zur Untersuchung von was wessen Wirkung unbewusster Verarbeitung eignet sich Priming?

A

Zur Untersuchung von der Wirkung unbewusster Verarbeitung von Sprache, Handlungen und Angst-Signalen