Polsterpfeifen Flashcards

1
Q

Was ist ein Blechblasinstrument?

A

Ein Blechblasinstrument ist ein Aerophon, bei dem die Töne durch Anblasen mit einem Mundstück nach dem Prinzip der Polsterpfeife erzeugt werden. Die schwingenden Lippen des Musikers erzeugen den Ton durch Ankopplung an eine konisch-zylindrische Röhre, deren Luftsäule als Resonator dient. Terminologisch korrekter ist der Begriff „Lippentoninstrument“.

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2
Q

Was sind die Schallbecherformen von Blechblasinstrumenten?

A
  • Zylindrisch
    • Der Durchmesser des Rohrs ist über seine Länge gleich.
    • Erzeugt einen klaren, hellen Klang.
  • Konisch
    • Der Durchmesser des Rohrs nimmt über seine Länge stetig zu.
    • Erzeugt einen weicheren, dunkleren Klang.
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3
Q

Was ist die Mensur eines Blechblasinstruments?

A
  • Verhältnis zwischen dem Durchmesser des Rohrs und seiner Länge.
  • Weite Mensur
    • Relativ großer Durchmesser im Vergleich zur Länge.
    • z. B. Tuba, Euphonium
  • Enge Mensur
    • Relativ kleiner Durchmesser im Vergleich zur Länge.
    • z. B. Trompete, Posaune
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4
Q

Was ist das Mundstück eines Blechblasinstruments?

A
  • Abnehmbarer Teil, an den der Spieler seine Lippen anlegt.
  • Form und Größe beeinflussen den Klang und die Spielbarkeit.
  • Besteht aus drei Teilen:
    • Rand
    • Kessel
    • Hinterbohrung
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5
Q

Was ist die Stürze eines Blechblasinstruments?

A
  • Der ausgestellte Endabschnitt des Rohrs.
  • Beeinflusst den Klang und die Projektion des Instruments.
  • Kann abnehmbar sein, um den Klang zu verändern oder den Transport zu erleichtern.
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6
Q

Aus welchem Material werden Blechblasinstrumente hergestellt?

A
  • Normalerweise aus Messing, einer Legierung aus Kupfer und Zink.
  • Versilberung oder Vergoldung sind möglich.
  • Andere Materialien wie Holz oder Kunststoff können für bestimmte Teile verwendet werden.
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7
Q

Was sind Naturtöne und Obertöne bei Blechblasinstrumenten?

A
  • Naturtöne sind die verschiedenen Töne, die auf einem Blechblasinstrument ohne Verwendung von Ventilen oder Zügen erzeugt werden können.
  • Sie sind durch die Länge und Form des Rohrs bestimmt.
  • Naturtöne bilden eine Obertonreihe.
  • Die Obertonreihe ist eine Reihe von Tönen, deren Frequenzen ganzzahlige Vielfache der Grundfrequenz sind.
    • Die Grundfrequenz ist der tiefste Naturton, der auf dem Instrument erzeugt werden kann.
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8
Q

Wie steuert ein Spieler die Tonhöhe bei einem Blechblasinstrument?

A
  • Lippenspannung (Ansatz):
    • Eine Erhöhung der Lippenspannung erhöht die Tonhöhe.
    • Eine Verringerung der Lippenspannung senkt die Tonhöhe.
  • Luftgeschwindigkeit:
    • Eine Erhöhung der Luftgeschwindigkeit erhöht die Tonhöhe.
    • Eine Verringerung der Luftgeschwindigkeit senkt die Tonhöhe.
  • Ventile/Züge:
    • Durch Betätigen von Ventilen oder Verschieben eines Zuges wird die Länge der Luftsäule verändert, wodurch die Tonhöhe verändert wird.
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9
Q

Was ist ein Grundton bei Blechblasinstrumenten?

A
  • Die tiefste Frequenz, die theoretisch die Basis der harmonischen Reihe eines Blechblasinstruments bildet.
    • Oft nicht spielbar oder klanglich nutzbar, da die Bauweise vieler Instrumente (z.B. Trompete, Posaune) eine starke Resonanz dieser Frequenz verhindert.
  • “Working” Grundton:
    • Der tiefste, praktisch nutzbare Ton, der zur harmonischen Reihe des Instruments passt.
    • Der erste gut resonierende Ton oberhalb des theoretischen Grundtons.
    • Wird oft einfach als “Grundton” bezeichnet, wenn der theoretische Grundton nicht relevant ist.
  • Pedaltöne:
    • Töne, die unterhalb des “working” Grundtons gespielt werden.
    • Entsprechen oft dem theoretischen Grundton, liegen aber generell außerhalb der normalen harmonischen Reihe.
    • Erzeugt durch stark reduziertes Lippensummen in sehr tiefer Frequenz.
    • Klang: dunkel, rau, schwer zu kontrollieren.
    • Einsatz: Erweiterung des Klangumfangs, Spezialeffekte; häufiger bei Posaune und Tuba.
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10
Q

Was ist ein Ventil bei Blechblasinstrumenten und welche Arten gibt es?

A
  • Definition: Ein Ventil ist ein mechanischer Mechanismus, der es ermöglicht, die Rohrlänge eines Blechblasinstruments zu verändern. Dadurch können verschiedene Töne erzeugt werden.
  • Funktionsweise: Durch Betätigen des Ventils wird der Luftstrom durch zusätzliche Rohrschleifen geleitet, wodurch die effektive Rohrlänge verlängert und die Tonhöhe gesenkt wird.
  • Hauptarten:
    • Pumpventile (Périnet-Ventile): Ein zylindrischer Kolben bewegt sich in einem Ventilgehäuse auf und ab.
    • Drehventile: Ein Drehkolben lenkt den Luftstrom um.
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11
Q

Was sind die Unterschiede zwischen Pump- und Drehventilen?

A
  • Bauweise:
    • Pumpventil: Ein zylindrischer Kolben (Pumpe) mit Kanälen bewegt sich in einem zylindrischen Gehäuse auf und ab und gibt so den Luftweg durch die Ventilschleife frei oder sperrt ihn.
    • Drehventil: Ein zylindrischer Rotor mit gebogenen Kanälen dreht sich in einem zylindrischen Gehäuse und lenkt den Luftstrom um.
  • Betätigung:
    • Pumpventil: Wird direkt mit dem Finger heruntergedrückt.
    • Drehventil: Wird indirekt über einen Hebelmechanismus betätigt.
  • Ansprache:
    • Pumpventil: Gilt als direkter und schneller in der Ansprache.
    • Drehventil: Gilt als weicher und geschmeidiger in der Ansprache.
  • Wartung:
    • Pumpventil: Einfacher zu zerlegen und zu reinigen.
    • Drehventil: Komplizierterer Mechanismus, der mehr Pflege und Öl benötigt.
  • Verbreitung:
    • Pumpventil: Häufig bei Trompeten, Kornetten, Flügelhörnern und Tuben.
    • Drehventil: Häufig bei Hörnern, manchmal auch bei Trompeten und Tuben (vor allem im deutschsprachigen Raum).
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12
Q

Was sind die Hauptunterschiede zwischen Hörnern und Trompeten?

A
  • Mensur:
    • Hörner haben eine konische Mensur, d.h. der Rohrdurchmesser erweitert sich kontinuierlich vom Mundstück zum Schallstück.
    • Trompeten haben eine zylindrische Mensur, d.h. der Rohrdurchmesser bleibt über weite Strecken gleich und erweitert sich erst im Schalltrichter plötzlich.
  • Mundstück:
    • Hörner haben ein Trichtermundstück mit einer tiefen, V-förmigen Bohrung.
    • Trompeten haben ein Kesselmundstück mit einer flacheren, U-förmigen Bohrung.
  • Ventile:
    • Hörner haben Drehventile, bei denen ein Drehkolben den Luftstrom umlenkt.
    • Trompeten haben meistens Pumpventile (auch Périnet-Ventile genannt), bei denen ein zylindrischer Kolben in einem Ventilgehäuse auf und ab bewegt wird. Es gibt auch Trompeten mit Drehventilen.
  • Klang:
    • Hörner haben einen weicheren, volleren und dunkleren Klang.
    • Trompeten haben einen helleren, schärferen und durchdringenderen Klang.
  • Verwendung:
    • Hörner werden oft für melodische und harmonische Aufgaben eingesetzt.
    • Trompeten werden oft für Signal- und Fanfarenmotive sowie für melodische Soli verwendet.
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13
Q

Welche Arten von Hörnern gibt es und wie unterscheiden sie sich?

A
  • Signalhörner:
    • Einfachere Bauweise, oft ohne Ventile.
    • Verwendung für Signale, Fanfaren und Jagdmusik.
    • Beispiele: Flügelhorn, Oliphant, Bügelhorn, Parforcehorn, Hifthorn, Jagdhorn, Naturhorn.
  • Waldhörner:
    • Komplexere Bauweise mit Ventilen.
    • Verwendung im Orchester und in der Kammermusik.
    • Beispiele: Einfachhorn (in F oder in B), Doppelhorn (in F/B), Tripelhorn (in F/B/hoch F).
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14
Q

Welche Unterteilungen von Signalhörnern gibt es und was sind ihre Merkmale?

A
  • Signalhörner ohne Ventile (Naturhörner):
    • Können nur Naturtöne erzeugen.
    • Tonhöhe wird durch Lippenspannung und Anblasdruck gesteuert.
    • Beispiele: Hifthorn, Jagdhorn.
  • Signalhörner mit Grifflöchern:
    • Haben Grifflöcher, die mit Klappen abgedeckt werden.
    • Ermöglichen das Spielen von chromatischen Tönen.
    • Beispiel: Zin, Serpent, Ophikleide
  • Signalhörner mit Ventilen:
    • Haben Ventile, die zusätzliche Rohrschleifen zuschalten.
    • Ermöglichen das Spielen von chromatischen Tönen.
    • Beispiele: Flügelhorn, Kornett, Es-Horn.
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15
Q

Welche Entwicklungsstufen haben Blechblasinstrumente von der Antike bis heute durchlaufen?

A
  • Antike:
    • Einfache Naturtrompeten und -hörner aus Tierhörnern, Muscheln, Knochen oder Holz (z.B. Carnyx, Lure).
    • Verwendung für Signale, militärische Zwecke und kultische Zeremonien.
  • Mittelalter:
    • Weiterentwicklung von Naturtrompeten: gestreckte Bauformen aus Metall (z.B. Busine).
    • Zugtrompeten ermöglichen erstmals das Spielen unterschiedlicher Töne (Posaune).
    • Einsatz in der höfischen Musik und bei zeremoniellen Anlässen.
  • Renaissance:
    • Entwicklung des Zinken: Kombination aus Grifflöchern und Kesselmundstück ermöglicht chromatisches Spiel.
    • Verfeinerung der Posaunentechnik.
    • Verwendung in der geistlichen und weltlichen Musik.
  • Barock:
    • Naturtrompete erlebt Blütezeit als Soloinstrument (z.B. Clarinblasen bei Bach und Händel).
    • Entwicklung von Horn und Trompete mit Aufsteckbögen für verschiedene Stimmungen.
  • 19. Jahrhundert (entscheidende Veränderung!):
    • Erfindung der Ventile (ca. 1815) durch Heinrich Stölzel und Friedrich Blühmel: Revolutionierung der Blechblasinstrumente!
    • Ventiltrompete und Ventilhorn ermöglichen chromatisches Spiel über den gesamten Tonumfang.
    • Entwicklung der Tuba als tiefes Bassinstrument.
  • 20. und 21. Jahrhundert:
    • Weiterentwicklung und Verfeinerung der Ventiltechnik.
    • Einsatz von Blechblasinstrumenten in allen Musikgenres, vom Sinfonieorchester über Blasmusik und Kammermusik bis hin zu Jazz, Pop und Filmmusik.
    • Experimente mit neuen Materialien und Bauformen.
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