Ordonomik Flashcards

<3

1
Q
Rekonstruieren Sie (vereinfacht) die Situation des 30-jährigen Krieges / eines Religionskrieges
anhand des ordonomischen Schemas:
A

a) Akteure: Zwischen welchen Parteien ergibt sich die Hauptkonfliktlinie?
b) Ebenen: Worin bestehen das „Basis-Spiel“, das „Meta-Spiel“ und das „Meta-Meta-Spiel“?
c) Strategien: Worin bestehen auf den jeweiligen Ebenen die grundlegenden Handlungsalternativen
(kooperativ und defektiv) bzw. wie lässt sich das Diskursversagen beschreiben? Welche PayoffStrukturen
folgen aus den Strategiekombinationen?
d) Lösung: Worin besteht die orthogonale Positionierung? Ist diese erreichbar? (Wenn ja, wie? Wenn
nein, warum nicht? Diskutieren Sie!)

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2
Q

„Ordonomik“

A

ist der wirtschaftsethischen Schule der „ökonomischen Ethik“ zuzuordnen, welche
ökonomische Begriffe, Theorien und Instrumente nutzt, um moralische/soziale Probleme zu
analysieren und sie ggf. aufzulösen (K. Homann, A. Suchanek, I. Pies).

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3
Q

 Methodologischer Individualismus

A

Rationale Akteure, die unter externen Anreizen interagieren

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4
Q

Dilemma

A

leichzeitigkeit harmonierender und divergierender Interessen – i.d.R. harmonierende
Regelinteressen aber divergierende Handlungsinteressen

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5
Q

Ebenentrennung

A

: Der Diskurs (Semantik) beeinflusst die Institutionalisierung (Regelsetzung), die
wiederum Handlungsanreize schafft (3-Ebenen-Modell)

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6
Q

Grundfragea) Akteure: Zwischen welchen Parteien ergibt sich die Hauptkonfliktlinie?

A

1618 – 1648): Herrscher und Fürsten, die um die Herrschaft im Heiligen Römischen Reich
Deutscher Nationen kämpften sowie um die Durchsetzung der jeweiligen christlichen Konfession
(u.a. Katholische Liga gegen Protestantische Union)

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7
Q

b) Ebenen: Worin bestehen das „Basis-Spiel“, das „Meta-Spiel“ und das „Meta-Meta-Spiel“?

A

 Basis-Spiel: Angriff gegnerischer Fürstentümer (ja/nein)
 Meta-Spiel: Friedensverhandlungen/Religionsfreiheit (ja/nein)
 Meta-Meta-Spiel: Diskurs (Trade-off/orthogonale Positionierung)

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8
Q

 Meta-Meta-Spiel: Diskurs: Welche Semantik bestimmt die Sozialstruktur?

A

Alternative Rekonstruktion des Basis-Spiels:
• Die „Trade-off-Logik“ der Durchsetzung des eigenen
Weltbildes muss systematisch scheitern, weil die Gegenseite
dasselbe Motiv hat und ähnlich stark ist. Die Folge wird
immer nur der Verlust von Menschenleben sein, ohne dass
sich eine Seite in nennenswerter Weise durchsetzt. (ca. 6 Mio
Tote durch Krieg und Nebenfolgen wie Seuchen und Hunger)
Anreize für das Meta-Spiel:
• Mit der Gegenseite wird verhandelt, um eine für beide Seiten
bessere Situation zu schaffen. Da Frieden und die Dominanz
des eigenen Weltbildes nicht gleichzeitig zu haben sind, stellt
die second-best-Option (Frieden und Religionsfreiheit) eine
(Pareto-)Verbesserung dar.

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9
Q

a) Inwiefern könnte es sich der Struktur nach um ein public goods game handeln

A

o Strategien: Kooperation = Lücke nicht nutzen; Defektion = Lücke ausnutzen (2P)
o Defektion strikt dominant: Wenn Konkurrenzunternehmen die Lücke nicht nutzt - Eroberung
von Marktanteilen, wenn Konkurrenzunternehmen die Lücke nutzt - Schutz gegen Verlust von
Marktanteilen (4P)
o Allseitige Defektion ist ineffizient, weil (laut Aufgabenstellung) nur der Vorteil des größeren
Marktanteils die potentiellen Kosten aufwiegt, im Nash-Gleichgewicht aber keiner Marktanteile
gewinnt. Im Fall beidseitiger Kooperation gewinnt zwar niemand Marktanteile im Vgl. mit dem
Status Quo, aber die Risikokosten fallen weg. (4P)

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10
Q

Worin besteht der Unterschied zwischen Nullsummenspielen, Koordinationsspielen und
Kooperationsspielen (auch als „mixed-motives games“ bezeichnet)?

A

o Nullsummenspiellogik: Ein Akteur kann nur auf Kosten des jeweils anderen gewinnen
o Koordinationsspiellogik: Es gibt eine für alle vorteilhafte Strategiekombination, keine
Interessenkonflikte
o Kooperationsspiel: Enthält beide Komponenten, Nash-GG ist pareto-inferior

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11
Q

Welche Bedeutung haben diese Unterscheidungen ganz allgemein im ordonomischen Ansatz für
die Lösung sozialer Dilemmata?

A

o Der ordonomische Lösungsansatz besteht generell in der Transformation der Nullsummenlogik in
die Koordinationslogik über den Diskurs zwischen den Akteuren (Wahrnehmung und prägendes
Narrativ über das zu spielende Spiel).

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12
Q

Worin könnte die orthogonale Positionierung im vorliegenden Fall bestehen? Erläutern Sie!

A

o Zunächst müssen die Akteure erkennen, dass sie kollektiv handeln müssen, um das ineffiziente
Nash-GG zu überwinden. Auf dieser Grundlage können Sie z.B. anreizsichernde/
sanktionsbewährte Verträge schließen oder auf die Gesetzgebung einwirken (dem Gesetzgeber ist
die Lücke ja laut Aufgabenstellung nicht bekannt), um die Nutzung der Gesetzlücke zu verhindern.
Kein Akteur verliert Marktanteile und kein Akteur muss dafür Risiken eingehen.

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13
Q

) Die Empfehlung der CSR-Abteilung entspricht in etwa dem Konzept der Übernahme „erweiterter
Handlungsverantwortung“ im Schema von Goldschmidt und Homann (2011). Wie lauten die
anderen beiden Verantwortungskonzepte in dem Schema und inwiefern könnte eine orthogonale
Positionierung diesen jeweils gerecht werden?

A
o Ordnungsverantwortung (1P) + Beispiel (1P)
o Diskursverantwortung (1P) + Beispiel (1P)
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