Operantes Konditionieren Flashcards
Operantes Konditionieren - Thorndike (1913)
Gesetz der Auswirkung (Law of effect):
-> Reaktionen, die kurz vor einem befriedigenden Zustand gezeigt werden,
-> werden mit höherer Wahrscheinlichkeit wiederholt …
Reaktionen, die kurz vor einem unbefriedigenden Zustand auftreten,
-> werden mit größerer Wahrscheinlichkeit nicht wiederholt.
Operantes Konditionieren - B. F. Skinner (1972)
-> Jenseits von Freiheit und Würde
- > Verstärker steuern Verhalten
- > „Versteckte Verstärkeranalyse“ !!
Arten von Verstärkung
- Positive Belohnung: Geben von angenehmem
- Positive Bestrafung: Geben von unangenehmem
- > häufiger betrachtet
- Negative Belohnung: Entfernen von unangenehmen
- Negative Bestrafung: Entfernen von angenehmem
Wert eines Verstärkers
Subjektiv => individuell festgelegt
- > Was die Lehrkraft für Bestrafung hält, mag für Schüler Belohnung sein und umgekehrt!
- > Premack-Prinzip
Premack-Prinzip
Verhalten, dass spontan häufig auftritt als Belohnung für Verhalten, das selten spontan auftritt
Belohnen oder bestrafen?
Lieber Angemessenes Verhalten (-> aufzeigen) belohnen als unangemessenes bestrafen
-> Zauberwort: Bitte; Danke; Lächeln)
Intervention
Prinzip der geringsten Intervention
-> langsamer, näher, leiser
=> sofort „belohnen“ -> Danke
Blickkontakt nicht so gering
Action - Zone
Dreieck im Klassenzimmer, dass am besten wahrgenommen wird
-> bessere Mitarbeit
=> durch laufen / umsetzen verändern
Bestrafen
Verhalten nicht Person bestrafen
- kleine, realistische Strafen
Individuelle Strafen / Belohnungen
- > keine Kollektivstrafen
- > am Anfang Unterschied erklären
Kind will sich verändern, schafft es aber nicht
- Große Belohnung -> Kind merkt, dass es kann wenn es will
2. Gutschein für Fehlverhalten, wenn 4 von 5 Tagen geschafft
Pädagogische Verhaltensmodifikation - Prinzipien
(I) Versteckte Verstärkeranalyse unter Beachtung des individuellen Wertes eines Verstärkers
(II) Angemessenes Verhalten belohnen > unangemessenes bestrafen
(III) Prinzip der geringsten Intervention
(IV) Verhalten, nicht Person bestrafen!!!
(V) Unterminierung intrinsischer Motivation beachten
-> am Anfang sofort und kontinuierlich, dann intermittierend
Verstärkerpläne
- Kontinuierlich: schneller Auf-/Abbau von Verhalten, wenig löschungsresistent
- Intermittierend: langsamer Auf-/Abbau, in höherem Maße löschungsresistent
Ideal: 1. -> 2. + Metakommunikation
Anwendung im Schulkontext
Verhaltensanalyse: Entdecken von unbeabsichtigten Verstärkungen: „Versteckte Verstärkeranalyse“ -> auch „sekundärer Krankheitsgewinn“
„token econonomy“
„token econonomy“
Sternchen eintauschen
+ individuelle Belohnung
- nicht intermittierend
„sekundärer Krankheitsgewinn“
-> mehr Aufmerksamkeit durch bizarres Verhalten
=> Beibehalten des Verhaltens
Operantes Konditionieren
-> welche Auswirkungen die auf zufällig gezeigte Verhaltensweisen folgenden Konsequenzen auf dieses Verhalten haben.
Unterscheidung:
- Konsequenzen, die die Auftretenswahrscheinlichkeit des Verhaltens erhöhen
- Konsequenzen, die die Auftretenswahrscheinlichkeit reduzieren.
- kontinuierliche Verstärkerpläne
- intermittierende Verstärkerpläne
Zusammenfassung Operantes Konditionieren
- Verhaltensauf-/ab-bau durch Belohnungen und Bestrafungen
- Positive vs. negative Belohnungen und Bestrafungen: Geben vs. Entfernen von pos. bzw. neg. Konsequenzen
- Kontinuierliche vs. intermittierende Verstärkerpläne: Aufbau vs. Resistenz
- Individueller Wert des Verstärkers -> Analyse unbeabsichtigter Verstärker
- > „sekundärer Krankheitsgewinn“
- Token economy
Der Einsatz von Verstärkern – in Verhaltenstherapie oder im Classroom Management: Wichtige Ausdifferenzierungen
Unterminierung intrinsischer Motivation durch extrinsische Anreize
Unterminieren
Verdrängen, reduzieren
Empirischer Beleg Lepper, Greene und Nisbet
- Unterminierung intrinsischer Motivation
Kinder – Raum mit Malmaterial
Gruppe A: Belohnung für den Fall angekündigt, dass sie damit malen (expected rew)
Gruppe B: Nach spontanem Malen unangekündigt, unerwartet Belohnung fürs Malen (unexpected rew)
Gruppe C: keine Belohnung (no rew)
- > bei angekündigter, erwarteter Belohnung Motivation am geringsten
- > bei unerwarteter am höchsten
Erklärungen - Deci und Ryan (2012)
-Unterminierung intrinsischer Motivation durch angekündigte Belohnung
- Aus Ziel wird Mittel zum Zweck
- Aus subjektiv innerer Verursachung wird subjektiv äußere Verursachung (von internaler zu externaler Attribution)
- Wichtig: Kontrollierend statt informierend!
Bedingungen für Effekt
- Unterminierung intrinsischer Motivation durch angekündigte Belohnung
- Belohnung ist erwartet
- Belohnung besteht in materiellem Anreiz
- Belohnung ist inkontingent für eigene Leistung
Praktische Konsequenz
- Unterminierung intrinsischer Motivation durch angekündigte Belohnung
- Belohnungen nicht ankündigen
- > Vertrauen in intrinsische Motivation haben und spontan gewünschtes verstärken.
- Token economies nur bei keinerlei intrinsischer Motivation.
- > Diese dann durch zunächst kontinuierliche, dann intermittierende Belohnung aufbauen!
! Vorsicht also vor Übergeneralisierungen -> weder „Konsequenz ist alles“ noch „ja keine Belohnungen einsetzen“
Reaktanztheorie von Jack Brehm
Je kleiner das Repertoire an Verhaltensweisen, desto größer die Einschränkung
Sprache:
- > kein muss
- > begründen
Erweiterte Ziele:
- > Alternative Reaktionsweisen
- > Prävention
- > Entspannungsverfahren