Klassisches Konditionieren + allgemein Flashcards
Definition Psychologie
… die Wissenschaft vom Verhalten und Erleben des Menschen.
-> nicht den „ganzen“ Menschen immer nur Ausschnitte untersuchbar
Psychiater_in
- > Mediziner_in
- Psychotherapeutische Zusatzausbildung
- (früher) häufig in Psychoanalyse
PsychologischeR Psychotherapeut_in
- > Abschluss in Psychologie
- Therapeutische Zusatzausbildung
- > meist in Verhaltenstherapie oder kognitive Therapie
5 „Denk-Schulen“
- Psychoanalyse
- Behaviorismus
- Kognitive Psychologie
- Humanistische Psychologie
- Evolutionäre Psychologie
Psychoanalyse
Freud:
- > unbewusste Prozesse
- > frühkindliche Erfahrungen
Behaviorismus
Watson:
-> klassisches Konditionieren
Skinner:
-> operantes Konditionieren
Kognitive Psychologie
viele verschiedene VertreterInnen (z.B. Weiner, Ellis)
Zentrales Konzept:
-> Kognitionen = Gedanken, Einstellungen und Bewusstseinsinhalte
Humanistische Psychologie
Maslow:
-> Motivationspsychologie
Rogers:
- > Gesprächsführung
- > Zentrales Konzept: Respekt vor „Subjekt“ und dessen Bedürfnissen
Deci + Ryan:
-> Intrinsische Motivation
Evolutionäre Psychologie
z. B. Buss; Kenrick; Cosmides:
- > psychische Prozesse haben sich ebenso wie physische Systeme evolutionär entwickelt
Therapietheorie - Psychoanalyse
-> „psychodynamische“ Therapie
Therapietheorie - Behaviorismus
-> Verhaltenstherapie
Therapietheorie - kognitive Ansätze
-> Kognitive Therapien (z.B. „Rational-Emotive-Verhaltenstherapie“)
Therapietheorie - humanistische Ansätze
- > „non-direktive Gesprächstherapie“(Rogers)
- > beziehungsorientierte Therapie
Paradigmenwechsel - Therapie
vom Störungswissen hin -> zu Bedingungen für gelingendes Leben
=> Intervention -> Prävention
=> Positive Psychologie
-> pädagogisch-psychologisch relevant!
Lerntheorien - Klassisches Konditionieren
- Terminologie
– Unkonditionierter Stimulus (UCS) -> dieser löst verlässlich eine unbedingte Reaktion aus
– Unkonditionierte Reaktion (UCR) -> unbedingte Reaktion
– Neutraler Stimulus (NS) -> löst keine spezifische Reaktion aus
- Konditionierter Stimulus (CS)
– Konditionierte Reaktion (CR)
Klassisches Konditionieren – vgl. Pavlov‘scher Hund
-> Fleisch
–> Unkonditionierter Stimulus (UCS)
Klassisches Konditionieren – vgl. Pavlov‘scher Hund
- Speichelsekretion
–> Unkonditionierte Reaktion (UCR) / Konditionierte Reaktion (CR)
Klassisches Konditionieren – vgl. Pavlov‘scher Hund
- Assistentin; Glocke
-> Neutraler/Konditionierter Stimulus (NS/CS)
Klassisches Konditionieren
zunächst neutraler Stimulus
-> wird mit einem unkonditionierten Stimulus gemeinsam dargeboten
=> Nach einigen gemeinsamen Darbietungen löst der NS allein eine konditionierte Reaktion (CR) aus
=> NS wurde zum CS
Untersuchungen mit dem „kleinen Albert“
- Watson
UCS: Eisenstange
UCR: Furcht/Weinen
NS/CS: Ratte
CR: Furcht/Weinen
Alltagsbeispiele - klassische Konditionierung
- Mobbing im Büro
- Schulangst
- Sommer-Ferienlager
- Arbeitshaltungen: Signale, Orte
- Schlafstörungen: Rituale
- Songs
=> Orte mit richtiger Atmosphäre / Stimmung koppeln
-> Ort verlassen, wenn Atmosphäre / Stimmung nicht passt
Klassische Konditionierung: Generalisierung
Ausdehnung auf andere (ähnliche) Objekte
Löschung
-> Gegenkonditionierung
Mary Cover Jones: der kleine Peter und das Kaninchen
-> Koppeln von Kaninchen und einem mit Furcht inkompatibler Reaktion auslösendem Reiz (Essen)/Entspannung
Systematische Desensibilisierung
Wolpe:
-> Verbreiteter Einsatz bei Angstpatienten; s. Schulangst!
- Angsthierarchie
- geringste Stufe mit tiefer Entspannung (Entspannungsübungen) koppeln
- > sukzessive Approximation
Flooding
-> Reizüberflutung
Zentrales Konzept: Vermeidungsverhalten
- > Furchtauslösendes Verhalten in Gegenwart von Therapeut durchführen
- > Vermeidungsverhalten verhindern und dadurch Lernerfahrung ermöglichen, dass phantasierte Katastrophe nicht eintritt
Pädagogische Nutzung von Flooding
Wird in Alltagspsychologie häufig eingesetzt
(Referate oder Schullandheimaufenthalt)
Problem bei unbedachtem (alltagspsychologischen) Einsatz: „Befürchtete Katastrophe“ passiert!!
- > alternativ Einsatz von systematischer Desensibilisierung bedenken
- > Kann aber sehr wirkungsvoll sein!
- > Aber mit Metakommunikation! Mit Schutz!
Preparedness
- > Zusammenspiel von Lernen und biologischen Faktoren
- Öhmann
- Geschlechtseffekte bei Phobien
Preparedness – Einsichten für pädagogische Arbeit
Dispositionen, Lernerfahrungen besonders schnell zu machen – es braucht also immer noch auch die Lernerfahrung
- > in bestimmten (günstigen) Kontexten kommt eine Prädisposition für eine Störung nicht zum Tragen/ist der Verlauf günstig
- > in anderen (ungünstigen) Kontexten entwickelt sich bei Kindern ohne diese Prädisposition keine Störung, aber bei denen mit Prädisposition ist Risiko höher!
=> Gerade bei „angeborenen“ Störungen/neurologischen Grundlagen steuern, welche Lernerfahrungen gemacht werden!
Weitere Anwendungsfelder des Klassischen Konditionierens
- Analyse von Drogentoten
- Konditionieren der Wirkung von Medikamenten auf Placebos
- Wirkung auf Immunsuppression
Zusammenfassung Klassisches Konditionieren
(1) Pavlov: “Klassisches Konditionieren”: ein ursprünglich neutraler Reiz wird zu einem konditionierten Reiz, indem er wiederholt mit dem die interessierende Reaktion auslösenden Reiz gepaart wird.
(2) Reizgeneralisierung
(3) Gegenkonditionierung
(4) Systematische Desensibilisierung/Reizüberflutung
(5) Preparedness
(6) Anwendungen im Schulkontext (u.a.):
a. Antrainieren von Arbeitshaltungen an Signale, Orte, Kontexte
b. Koppeln von Stimmungen an Schulhaus, Klassenzimmer, Unterricht
c. Umgang mit Schulangst
d. Umgang mit Lern-/Arbeits- oder Schlaf-Störungen