Humanistische Ansätze Flashcards
Humanistische Ansätze
- Rogers und Maslow
-> Ausgang in den 60er und 70er Jahren (gesellschaftliche Protestbewegungen)
-> Menschenbild: aktive Wesen mit Wahlfreiheit
-> Das Gute strebt danach, sich durchzusetzen (Talente sich
entfalten)
Gesellschaftliche Barrieren identifizieren und eliminieren
- > Verhaltensmodifikation durch Umweltmodifikation
- > „Selbstverwirklichung“ (self-actualization)
Non-direktive Gesprächstherapie (GT)
- Rogers
- > Beziehungsangebot
Zentrale Bedingungen (Variablen):
- Unbedingte Wertschätzung (unconditional positive regard)
- Empathie (Einfühlungsvermögen)
- Authentizität (Echtheit)
Praktische Umsetzung - Wertschätzung
- Strafen ohne Ärger/mit Respekt
- vielleicht gar: beim Aushalten der Strafe beistehen
- Bei richtigem Verhalten loben
Praktische Umsetzung - Echtheit/Authentizität
- eigene Hilflosigkeit/eigenen Stolz zeigen
- für Lob nicht „schwindeln“ -> sondern genuin empfundenes positives suchen
Praktische Umsetzung - Empathie (Einfühlungsvermögen)
- Interesse am anderen/Perspektiveübernahme
- > Non-direktive Gesprächsführung: aktives Zuhören (paraphrasieren, spiegeln)
Beziehungs- und Umweltgestaltung
- Meyer
- indirekte Kommunikation:
- > paradoxe Effekte von Lob und Tadel
- > Mitleid/Ärger
- > ungebetene Hilfe
- Machtsprache
Beziehungs- und Umweltgestaltung
- Rosenthal
-> Mechanismen
- Wärme
- Gelegenheit zur Leistungsdemonstration
- Zeit
- Feedback -> Bedeutung von Beziehungsangebot und Kommunikation
Classroom Management - Kounin
4 Konzepte:
- Allgegenwärtigkeit und Überlappung
- Reibungslosigkeit und Schwung (Momentum)
- Gruppenmobilisierung
- Abwechslung und Herausforderung
Zusammenfassung und Fazit
- humanistische Psychologie
- Menschenbild: SuS von Natur aus wissbegierig und anstrengungsbereit; Umwelt verschüttet dies
- Beziehungsangebot kann das „Gute“ wieder zum Vorschein bringen
- Zentral hierfür: Empathie, Wertschätzung, Echtheit
- Modifikation der Umwelt führt zu Verhaltensmodifikation
=> Diese Variablen sollten nicht nur gegenüber KlientInnen, sondern auch SchülerInnen beachtet werden
Maslow - Bedürfnishierarchie
Wachstumsbedürfnisse (nicht befriedigbar):
- Transzendente Bedürfnisse
- Selbstverwirklichung (self-actualization)
- Ästhetische Bedürfnisse
- Kognitive Bedürfnisse
Defizitbedürfnisse (prinzipiell befriedigbar):
- Selbstwert (self-esteem)
- Liebe und Zugehörigkeit
- Sicherheit
- Biologisch/physiologisch
Folgerung - Maslow
-> Defizitbedürfnisse müssen erst befriedigt sein, bevor sich Schüler dem kognitiven (Wachstums-) Bedürfnis zuwenden.
Beispiele: Trinken, Essen, Bewegungsmangel, Anerkennung durch die Lehrkraft, soziale Zugehörigkeit, Sicherheit vor Mobbing
Implikationen für Schule - Maslow
- Als Lehrer nicht nur als Vermittler von Stoff definieren
- Motivieren heißt, die (legitimen) Bedürfnisse der SuS erkennen und angemessen befriedigen
Selbstbestimmungstheorie von Deci & Ryan
- > Moderner humanistischer motivations-psychologischer Ansatz
- Grundbedürfnisse: Autonomie, Zugehörigkeit, Kompetenz
- > Autonomie und Kontrolle
Bowlby - Attachment/Bindung
- „secure“ („sicher“)
- „resistant“ oder „preoccupied attachment“ („ambivalent-unsicher“)
- „avoidant“ oder „dismissing attachment“ („ablehnend-unsicher“
- „disorganized“ oder „disoriented“ („desorientiert-unsicher“)
Mary Ainsworth: Strange Situation
(2-j.) Kind und Mutter in Raum mit Einwegspiegel
-> Beobachtung von immer schwieriger werdenden (Trennungs-) Situationen
Mary Ainsworth: Strange Situation
- Sicher-gebundene Kinder
- explorieren
- lassen sich leicht beruhigen
- nehmen Kontakt zur (wiederkehrenden) Mutter auf
Mary Ainsworth: Strange Situation
- „unsicher-ambivalent“ (preoccupied oder resistant)
- kleben am Rockzipfel
- lassen sich nicht leicht beruhigen
- ambivalente Kontaktaufnahme zur (wiederkehrenden) Mutter
Mary Ainsworth: Strange Situation
- „unsicher-vermeidend“ („ablehnend-unsicher“; avoidant, dismissing)
- Distanz zur Mutter
- > insbesondere in/nach schwierigen Situationen
Zusammenhang frühe und späte Bindungsstile
~
Einerseits: Evidenz für intergenerationale Übertragung oder Zusammenhänge zu Bindungsmuster in Ehe
Andererseits: Mehr ist mehr – eine Bindungsperson kann kompensieren bzw. Bindungsmuster können geändert werden
Konsequenzen: Sicher gebundene Kinder …
- spielen kreativer und komplexer
- zeigen mehr positive und weniger negative Emotionen
- haben deutlich positivere Beziehungen zu Peers
- sind neugieriger und haben Lust auf Lernen; durch ihr disziplinierteres Verhalten im Schulunterricht erbringen sie entsprechend auch bessere Leistungen
- Konsequenzen im Erwachsenenalter wie Ehe-/Scheidungsrate; Kinder …
Verhalten der Sorgeberechtigten
- Sensitivity: angemessen und prompt auf die Signale antworten
- Positive attitude: positive Gefühle und Zuneigung ausdrücken
- Synchrony: Bezugsperson und Kind richten auf gleiches Objekt
- Mutuality: wechselseitiger Austausch
- Support : Aufmerksames Beobachten und (emotional) Unterstützen
- Stimulation: Häufige Handlungen an SuS gerichtet
Bindung - Implikationen für Schulpraxis
- „Mehr ist mehr“: eine sichere Bindungserfahrung bei Ihnen kann in gewissem Umfang andere Erfahrungen kompensieren.
- Deshalb insb. bei SchülerInnen mit Störungen die Bedingungen umsetzen, die sichere Bindung erleichtern, insb. Sensibilität für Bedürfnisse, positive Einstellung und Unterstützung, aber auch Stimulation und Wechselseitigkeit.
- Eltern zu solchen Verhaltensweisen ermutigen/sie bei entsprechenden Versuchen unterstützen.
Hoffman: Disziplinierungsstile
Machtausübung = Härte (z.B. drohen, bestrafen, körperl. Gewalt): Stress und Angst
Liebesentzug = Signale des Entzugs der Zuneigung (z.B. Gekränktsein, Ärger, Abwendung): Angst, Personabh.
„Induktion“ = Einsicht durch Erklärung (induzieren = Einsicht herbeiführen): Internalisieren
Lewin - Erziehungsstile
- Autoritär
- laissez-faire
- demokratisch
Baumrind: Erziehungsstile - allgemein
-> Lenkungs- und Beziehungskomponente
Kreuzung der zwei Dimensionen:
- Kindzentrierung/Wärme/Akzeptanz (-> Bindungsth.; humanist)
- Forderung/Lenkung (-> Lerntheorien)
Baumrind: Erziehungsstile - Tabelle
Kindzentriert/warm
hoch niedrig
hoch „autoritativ“ autoritär „partnerschaftlich“
Forderung
niedrig permissiv vernachlässigend
Konsequenzen der Erziehungsstile von Baumrind
Autoritär: gehorsam, diszipliniert, gute Schulleistungen, aber internalisierende Probleme und soziale Schwierigkeiten
Permissiv: undiszipliniert, schlechtere Schulleistungen, eher externalisierende Probleme, aber weniger soziale Schwierigkeiten
Vernachlässigend: in jeder Hinsicht schlechteste Resultate
Autoritativ: In jeder Hinsicht beste Resultate