OPD-Konflikte Flashcards

1
Q

Welche OPD-Konflikte gibt es?

A
  1. Individuation vs. Abhängigkeit
  2. Unterwerfung vs. Kontrolle
  3. Versorgung vs. Autarkie
  4. Selbstwertkonflikt
  5. Schuldkonflikt
  6. Ödipaler Konflikt
  7. Identitätskonflikt
  8. abgewehrter Konflikt
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Q

Individuation vs. Abhängigkeit

A

K1

Es geht um die Aktivierung von Nähe suchenden oder Nähe meidenden Erfahrungen.
(Nicht um die Ausgestaltung von Beziehungen mit Versorgung/ Nichtversorgung)

Alleine-sein vs. Zusammen-mit-anderen-sein-KÖNNEN

passiver Modus:
forciertes Anklammern; Bestreben zur Herstellung sehr enger und Sicherheit gewährender Beziehungen (fast) um jeden Preis

aktiver Modus:
übersteigerte emotionale und existenzielle Unabhängigkeit von Beziehungen; ständiger Kampf um Eigenständigkeit und Unabhängigkeit in den Lebensbereichen, um die eigenen Bedürfnisse nach Anlehnung, Nähe und Bindung abzuwehren.

Kernaffekt:
existenzielle, subjektiv nicht erträgliche Angst vor Trennung bzw. vor Verschmelzung

Leitaffekte:
Angst (passiver Modus)
Aversion (aktiver Modus)

“Ist überhaupt ein Objekt verfügbar?”

-> Fall (passiv): Die Frau im Gartenhaus

-> Fall(aktiv): Vertreter im Außendienst

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3
Q

Unterwerfung vs. Kontrolle

A

K2

zentrales Motiv: den anderen zu dominieren oder sich dem anderen unterzuordnen.
offene und latent aggressive Affekte spielen eine zentrale Rolle.
Macht vs. Ohnmacht beeinflussen das Selbstwerterleben

passiver Modus:
passiv-aggressive Unterwerfung; Selbstwahrnehmung von Einflusslosigkeit; löst im Gegenüber schnell Verärgerung aus

aktvier Modus:
aggressives Dominanzstreben; Versuch andauernde Kontrolle über andere und Situationen zu erlangen

Kernaffekt:
subjektiv nicht erträgliche Hilflosigkeit

Leitaffekte:
Ärger, Trotz bis zur Wut und Angst vor Unterwerrfung bzw. Hingabe
Machtlust (aktiver Modus)
Unterwerfungslust (passiver Modus)

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4
Q

Versorgung vs. Autarkie

A

K3

Das Bedürfnis etwas zu bekommen , einer Zuwendung sicher zu sein oder zu geben vs. keiner Versorgung bedürfen.

zentrales Motiv:
Bedürfnis nach emotionaler Versorung und Geborgenheit, auch materielle und körperliche Bedürfnisse

passiver Modus:
Versuch inneres Mangelerleben durch übermäßig enge Bindung an eine versorgende und emotionale Geborgenheit gebende Bezugsperson zu kompensieren/ abzuwehren

aktiver Modus:
“Pseudoautarkie”
übermäßige Bescheidenheit, Anspruchslosigkeit und Selbstgenügsamkeit
“Ich brauche nichts für mich”
-> Altruistische Abtretung

Kernaffekt:
subjektiv nicht erträgliches Mangelgefühl, eine Angst, nicht genug emotionale wie materielle Versorgung und Geborgenheit zu bekommen

Leitaffekte: Enttäuschung, Trauer und Depression;
beständig spürbare Gekränktheit; Neid auf besser Versorgte oder Schuldgefühle wegen der als übermäßig emfundenen eigenen Bedürftigkeit;;
Stolz auf immense Belastbarkeit, untergründig Enttäuschung und Neid (aktiver Modus)

“Objekt stellt Versorgung und Geborgenheit zur Verfügung”

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5
Q

Selbstwertkonflikt

A

K4

Sie sind generell und ein Konflikt ist vorhanden, wenn sie übermäßig stark und erfolglos oder anamnestisch und/oder aktuell unzureichend oder gescheitert erscheinen

Zentrales Motiv: Wunsch nach Anerkennung und Wertschätzung

passiver Modus:
Minderwertigkeitserleben <- vor sich hertragen; Überzeugung des eigenen Unvermögens, Unattraktivität etc.
-> Scham -> Aufgabe des Versuchs, den eigenen Idealvorstellungen zu entsprechen und damit jegliche -Aussicht auf Entwicklung
“unwichtiges Mängelexemplar”

aktiver Modus:
forcierte Selbstsicherheit, sowie Abwertungen anderer; hintergründig Unsicherheit; leichte Kränkbarkeit

Kernaffekt:
subjektiv nicht erträgliche Minderwertigkeit, eine intensive Scham/ Beschämung

Leitaffekte:
Angst vor Beschämung, Grandiosität und narzisstische Wut, wenn der Selbstwert infrage gestellt/ bedroht wird oder Minderwertigkeitsgefühle/ Scham beim Vergleich mit anderen

“Darstellung der eigenen Bedeutsamkeit im Dienste der Selbstwertstabilisierung”

Fall (passiver Modus):
die Schwindende (Essstörungen)
Fall (aktiver Modus):
der Finanzberater (Pleite)

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6
Q

Schuldkonflikt

A

K5

Schuldgefühl tritt auf, wenn man den anderen tatsächlich oder vermeintlich verletzt hat oder dessen Bedürfnisse oder Rechte beeinträchtigt hat.
idR Konflikt zwischen egoistischen und prosozialen Tendenzen.
Es müssen nicht reale/fantasierte Verstöße sein es können auch Verletzungen von verinnerlichten Werten und Normsystemen sein.

Voraussetzungen: Fähigkeit Schuld zu empfinden;
gewisses Strukturniveau

passiver Modus:
in der Übertragung wird prosoziale, selbstbeschuldigende Beziehung deutlich; in der Gegenübertragung kommen Mitleid, Übervorsicht und Bemühen zum Ausdruck, teilweise vermischt mit aggressiven Impulsen

aktiver Modus:
Die Verantwortung (Schuld) wird schnell auf die anderen übertragen; aggressiv-zynische Abwehr und Rechtfertigung überwiegen; in der Gegenübertragung Impuls, solche Menschen schnell zu verurteilen und zu konfrontieren, Böses zu wünschen (Strafe)

Kernaffekt:
subjektiv nicht zu ertragende und daher abgewehrte Schuld im aktiven Modus bzw. die egoistische Aggression oder aggressive (moralische) Anklage im passiven Modus

Leitaffekt:
(Selbst-) Beschuldigung, Strafängste und Traurigkeit (passiver Modus)
Schuldprojektionen, Ärger (bei Beschuldigung) und egoistische Gier (aktiver Modus)

“egoistische/ prosoziale Motive mit Schuldgefühlen”

Fall (passiv): die Theologin

Fall (aktiv): The Wolf of Wall Street

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7
Q

Ödipaler Konflikt

A

K6

Das Bedürfnis, Aufmerksamkeit und Anerkennung als Frau oder Mann zu gewinnen, ist zusammen mit dem körperlich-sinnlichen Genuss und sexueller Erregung eine grundlegende Motivation.
Sowohl das genital-sexuelle Erleben, als auch die Gesamtheit der Strebungen und Gefühle, sich anderen Menschen zeigen zu wollen, bei anderen etwas gelten zu wollen sowie den Kontakt zu anderen erotisch-zärtlich gestalten und genießen zu wollen.

«Ödipuskomplex»

passiver Modus:
“graue Maus” - Harmlosigkeit, Kindlichkeit und Naivität; Selbsterleben geprägt durch Resignation oder Nichtwissen um die richtige valisierend-anerkennende und sexuelle Thematik; emotional dominierende Schüchternheit, (Scham-)Angst bis hin zur “Kastrationsangst”

aktiver Modus:
Versuch durch körperliche Erscheinung und unangemessen eroitiserendes oder provokatives Verhalten immer im Mittelpunkt zu stehen und die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken; getrieben, sich in Szene zu setzen;
-> Aktiver Modus deckt sich weitgehende mit der histrionischen Persönlichkeitsstörung (DSM-5)

Kernaffekte:
zentriert um subjektiv nicht erträgliche Gefühle des Ausgeschlossenseins, der beschämenden Unreife

Leitaffekte:
fehlen bei beiden Modi

aktiver Modus:
“Platzhirsch/ Diva” - sich in den Vordergrund spielen, glänzen, verführen

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8
Q

Identitätskonflikt

A

K7

auch Selbstkonflikt (Identitätsdissonanz)

“Selbst”= gesamte innere Bild eines Menschen von sich selbst
Selbst-Identitätssystem ist verbunden mit spannungsfreien Zuständen, Wohlbefinden und Sicherheitsgefühl

der Aufbau eines eigenen Identitätsgefühls mit entsprechendem Wohlbefinden ist nicht gelungen

Abgenzung zu strukturellen Ich- und Selbststörungen (Struktur-Achse). Hier handelt es sich um Menschen, die Selbst- und Objektrepräsentanzen mit hinreichend intakten Ich-Funktionen haben, deren Bild von sich selbst jedoch zu Konflikten führt.

Zentrales Motiv:
lebenslanges Streben des Aufbaus eines Identitätssystems mit Kontinuität und Kohärenz sowie Sinnhaftigkeit

passiver Modus:
unklares oder immer wiederkehrendes, chronisches Gefühl der Identitätsunsicherheit oder Identitätswidersprüche
-> Bewältigungsversuch durch Ausweichen der gesamten Identitätsfrage; alles bleibt vage;
Spürbar für Gegenüber Gefühle von (Selbst-) Unsicherheit, Angst bis hin zum Sinnlosigkeitserleben

aktiver Modus:
durchgängige Tendenz, die Unsicherheit der eigenen Identität (oder ihrer Widersprüche) forciert zu überkompensieren;
Das Gegenüber erlebt Zweifel und spürt im dekompensierten Zustand Verunsicherung und Zerissenheit

Kernaffekte:
subjektiv unerträgliche Verunsicherungs- und Entfremdungs- und/ oder Sinnlosigkeitsgefühle

Leitaffekte:
Angst, Selbstabwertung, depressive Affekte (passiver Modus)
Ärger bis hin zu Aggression gegenüber ausgegrenzten Identitäten (aktiver Modus)

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9
Q

abgewehrte Konflikt- Gefühlswahrnehmung

A

Menschen, die Konflikte in sich und in zwischenmenschlichen Beziehungen übersehen und Schwierigkeiten haben, Gefühle und Bedürfnisse bei sich und anderen wahrzunehmen. (Übersteigerte Abwehr)

-> Manifestation der übersteigerten Abwehr!
-> kein spezifischer Konflikt
-> Hinter der Abwehr kann sich das gesamte Konfliktspektrum (K1-K7) verbergen

Kein aktiver oder passiver Modus

Kernaffekt:
der jeweilgs zugrunde liegende Konflikt

Leitaffekte:
wenig erfahrbar, aufgrund der Abwehr;
am häufigsten ansatzweise Angst oder diffuse Spannungszustände

Die Abwehr zielt vorwiegend auf die Vermeidung von anhedonischen (freudlosen) Affekten, die aber das Gegenüber evtl. wahrnimmt.
Hedonische (auf das subj. Wohlbefinden abzielend) Affekte in geringerem Ausmaß in Abwehr einbezogen

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