häufige ICD-Diagnosen Inhalt Flashcards

1
Q

Schizophrenie

A

F20
häufigste Form in der der 20er Reihe

DIAGNOSE:
mind. 1 eindeutiges (oder mind. 2, wenn weniger eindeutig) der Gruppen 1a-1d
ODER
Symptome aus mind. 2 der Gruppen 2a-2d.
Symptome müssen fast ständig während mind. eines Monats deutlich vorhanden gewesen sein.
Zustandsbilder kürzerer Natur -> akute schizophrenieforme psychotische Störung (F23.2).

Nicht diagnostizieren bei ausgeprägten depressiven oder manischen Symptomen.

  1. mind. 1 eindeutiges Symptom der Gruppen 1a-1a:

a. Gedankenlautwerden, Gedankeneingebung oder Gedankenentzug, Gedankenausbreitung

b. Kontrollwahn, Beeinflussungswahn, Gefühl des Gemachten, deutlich bezogen auf Körper- oder Gliederbewegungen oder bestimmte Gedanken, Tätigkeiten oder Empfindungen; Wahrnehmungen

c. Kommentiertende oder dialogische Stimmen, die über den Patienten und sein Verhalten sprechen, oder andere Stimmen, die aus einem Teil des Körpers kommen.

d. Anhaltende, kulturell unangemessener oder völlig unrealistischer (bizarrer) Wahn, wie der, eine religiöse oder politische Persönlichkeit zu sein, übermenschliche Kräfte und Fähigkeiten zu besitzen (z.B. das Wetter kontrollieren zu können oder im Kontakt mit Außerirdischen zu sein).

  1. Symptome aus mind. 2 der folgenden Gruppen 2a-2d:

a. Anhaltende Halluzinationen jeder Sinnesmodalität, begleitet entweder von flüchtigen oder undeutlich ausgebildeten Wahngedanken ohne deutliche affektive Beteiligung, oder begleitet von anhaltenden überwertigen Ideen, täglich über Wochen oder Monate auftretend.

b. Gedankenabreißen oder Einschiebungen in den Gedankenfluss, was zu Zerfahrendheit, Danebenreden oder Neologismen führt.

c. Katatone Symptome wie Erregung, Haltungsstereotypien oder wächserne Biegsamkeit (Flexibilitas cerea), Negativismus, Mutismus, Stupor

d. «Negative» Symptome wie auffällige Apathe, Sprachverarmung, verflachte oder inadäquate Affekte, zumeist mit sozialem Rückzug und verminderter sozialer Leistungsfähigkeit. Diese Symptome dürfen nicht durch eine Depression oder eine neuroleptische Medikation verursacht sein.

  1. Symptomgruppe bezogen auf Schizophrenia simplex:
    Eine eindeutige und durchgängige Veränderung bestimmter umfassender Aspekte des Verhaltens der betreffenden Person, die sich in Ziellosigkeit, Trägheit, einer in sich selbst verlorenen Haltung und sozialem Rückzug manifestiert.
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2
Q

F21 schizotype Störung

A

eher selten
muss mind. 2 jahre vorliegen

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3
Q

F23 akute vorübergehende psychotische Störungen

A

Keine Störung dieser Gruppe entsprich den Kriterien für eine manische (F30) oder depressive Episode (F32), obwohl wechselnde Affektivität und einzelne affektive Symptome zeitweilig im Vordergrund stehen können.
Fehlen körperlicher Ursache.
Nicht bei Drogen-/Alkoholintoxikation.

Rangfolge:
1. akuter Beginn innerhalb von zwei Wochen als entscheidendes Kennzeichen der gesamten Gruppe von Störungen.
2. Das Vorhandensein typischer Syndrome.
3. Das Vorliegen einer akuten Belastung.

zu 2: erstens schnell wechselnde und unterschiedliche Erscheinungsbild und zweitens das Vorhandensein typischer schizophrener Symptome

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4
Q

Affektive Störungen

A

Manie
Bipolar
Depression
rezidivierende depressive Störung
Dysthymie

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5
Q

manische Episode

A

F30
Drei Schweregrade
leicht, mittelgradig, schwer
-> gemeinsame Charakteristika:
gehobene Stimmung, sowie Steigerung in Ausmaß und Geschwindigkeit der körperlichen und psychischen Aktivität
NUR bei einzelner manischer Episode zu diagnostizieren!

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6
Q

Hypomanie

A

F30
Zwischen Zyklothymia (F34) und Maie (F30).

Einige der genannten Merkmale gehobener oder veränderter Stimmung bzw. gesteigerter Akivität sollen zumindest einige Tage deutlicher und durchgehender vorhanden sein als bei Zykolthymia.
Beeinträchtigung der Berufstätigkeit/ sozialen Aktivität vereinbar, wenn nicht schwer oder vollständig (dann Manie).

Keine Halluzination und Wahn.
anhaltende leiht gehobene Stimmung
gesteigertet Antrieb und Aktivität
auffallendes Gefühl von Wohlbefinden und körperlicher und seelischer Leistungsfähigkeit
Gesteigerte Geselligkeit, Gesprächigkeit, übermäßige Vertraulichkeit, gesteigerte Libido und vermindertes Schlafbedürfnis sind häufig, aber führen nicht zu Abbruch der Berufstätigkeit oder sozialer Ablehnung.
Anstelle der häufigen euphorischen Geselligkeit können auch Reizbarkeit, eingebildetes Auftreten und flegelhaftes Verhalten auftreten.
Konzentration und Aufmerksamkeit können beeinträchtigt sein.

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7
Q

Manie ohne psychotische Symptome

A

30.1

Episode dauert wenigstens 1 Woche
schwer genug, berufliche und soziale Funktionsfähigkeit mehr oder weniger vollständig zu unterbrechen.
-> vermehrter Antrieb
-> und mehrere der genannten Symptome; besonder:
Rededrang, vermindertes Schlafbedürfnis, Größenideen und übertriebener Optimismus

sorglose Heiterkeit, fast unkontrollierbare Erregung.
vermehrter Antrieb -> Überaktivität, Rededrang, vemindertes Schlafbedürfnis;
soziale Hemmungen verschwinden
Aufmerksamkeitsdefizit;
Selbsteinschätzung aufgeblasen, Größenideen oder maßloser Optimismus;

Wahrnehmungsstörungen möglich->
Farben besonders lebhaft
Beschäftigung mit Einzelheiten von Oberflächenstrukturen/ Geweben
Hyperakusis (Geräuschüberempfindlichkeit);

Beginn überspannter/ undurchführbarer Projekte,
leichtsinnig Geld ausgeben, unpassend aggressiv, verliebt oder scherzhaft sein;
Bei einigen Stimmung statt gehoben -> gerzeit, misstrauisch

  1. Ep meist zw. 15. und 30. LJ, aber jederzeit möglich
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8
Q

Manie mit psychotischen Symptomen

A

F30.2
klinisch entsprechend F30.1.

mögliche Veränderungen:
- Selbstüberschätzung/ Größenideen -> Wahn
- Reizbarkeit/ Misstrauen -> Verfolgungswahn
- Größenideen/ religiöse Wahnvorstellungen, welche die eigene Identität oder Rolle betreffen, können im Vordergrund stehen
- Ideenflucht/ Rededrang -> Betroffene wird nicht mehr verstanden
- erhöhte Aktivität/ Erregung -> Aggression/ Gewalttätigkeit
- Vernachlässigung der Nahrungsaufnahme/ persönlichen Hygiene -> gefährliche Dehydration/ Verwahrlosung

Synthym/Parathym:
Wahngedanken und Halluzinationen können noch als synthym oder parathym (stimmungskongruent oder - inkongruent) klassifiziert werden.

ABGRENZUNG:
Schizophrenie!

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9
Q

bipolare affektive Störung

A

F31.0
mind. 2 Episoden, in denen Stimmung und Aktivitätsniveau deutlich gestört sind

  1. Die gegenwärtige Episode erfüllt die Kriterien für eine Hypomanie (F30)
  2. In der Anamnese muss sich wenigstens eine weitere affektive Episode (hypomanisch, manisch, depressiv oder gemischt) finden.
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10
Q

depressive Episode

A

F32 “Depression”

Hauptsymptome:

  • gedrückte Stimmung
  • Interessensverlust, Freudlosigkeit
  • Verminderung des Antriebs, erhöhte Ermüdbarkeit

UND

7 Zusatz-Symptome:

  1. verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit
  2. vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
  3. Schuldgefühle und Gefühle von Wertlosigkeit (sogar bei leichten depressiven Episoden)
  4. Negative und pessimistische Zukunftsperspektiven
  5. Suizidgedanken, efolgte Selbstverletzung oder Suizidhandlungen
  6. Schlafstörungen
  7. Verminderter Appetit

Schweregrad:
Leicht F32.0:
mind. 2 der Hauptsymptome
mind. 1 der Zusatzsymptome
insgesamt 4-5
-> kein Symptom besonders ausgeprägt
- > Mindestdauer 2 Wochen
-> Schwierigkeiten sozialer, häuslicher und beruflicher Aktivität, aber keine vollständige Aufgabe

Mittelgradig F32.1:
mind. 2 der Hauptsymptome
mind. 3 der Zusatzsymptome
insgesamt 6-7
-> einige Symotome in Schweregrad besonders ausgeprägt oder
-> durchgehend besonders weites Spektrum von Symptomen
-> Mindestdauer 2 Wochen
-> erhebliche Schwierigkeiten sozialer, häuslicher und beruflicher Aktivität

schwer ohne psychotische Symptome F32.2:
alle 3 Hauptsymptome
mind. 5 der Zusatzsymptome
insgesamt mind. 8 Symptome
-> Mindestdauer 2 Wochen
-> unwahrscheinlich soziale, häusliche und berufliche Aktivität noch ausführen zu können
-> NUR für einzelne Episoden!

schwer mit psychotischen Symptome F32.3:
Diagnose wie F32.2 plus Wahnideen, Halluzinationen oder ein depressiver Stupor.

Wahn kann beinhalten:
Ideen der Versündigung, der Verarmung oder einer bevorstehenden Katastrophe, für die sich der Patient verantwortlich fühlen kann.
Wahngedanken/ Halluzinationen können als Synthym oder paratym bezeichnet werden.
-> Mindestdauer 2 Wochen
-> unwahrscheinlich soziale, häusliche und berufliche Aktivität noch ausführen zu können
-> NUR für einzelne Episoden!

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11
Q

rezidivierende depressive Störung

A

F33
wiederholte depressive Episoden
diese können leicht, mittelgradig oder schwer sein.
-> In der Diagnose wir die gegenwärtige Episode in Schweregrad angegeben:

F33.0 rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig leichte Episode
F33.1 rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig mittelgradige Episode
F33.2 rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig schwere Episode ohne psychotische Symptome
F33.3 rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig schwere Episode mit psychotischen Symptome

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12
Q

anhaltende affektive Störungen

A

F34
F34.0 Zyklothymia
F34.1 Dysthymia

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13
Q

Zyklothymia

A

andauernde Instabilität der Stimmung mit zahlreichen Perioden leichter Depression und leicht gehobener Stimmung

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14
Q

Dysthymia

A

F34.1
chronische depressive Verstimmung
niemals oder nur selten ausgeprägt genug, um eine rezidivierende depressive Störung (F33) zu erfüllen

-> Beginn gewöhnlich früh im Erwachsenenalter
-> dauert mindestens mehrere Jahre, manchmal lebenslang

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15
Q

Phobien

A

F40 phobische Störungen
Agoraphobie
soziale Phobien
spezifische (isolierte) Phobien
sonstige phobische Störungen

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16
Q

Agoraphobie

A

F40.0
Alle folgenden Kriterien müssen erfüllt sein:
1. Die psychischen oder vegetativen Symptome müssen primäre Manifestationen der Angst sein und nicht auf anderen Symptomen wie Wahn- oder Zwangsgedanken beruhen.
2. Die Angst muss beschränkt sein (oder hauptsächlich auftreten) auf mindestens zwei der folgenden umschriebenen Situationen: in Menschenmengen, auf öffentlichen Plätzen, bei Reisen mit weiter Entfernung von Zuhause oder bei Reisen alleine.
3. Vermeidung der phobischen Situation muss ein entscheidendes Symptom sein oder gewesen sein.

  1. Stelle: mit oder ohne Panikstörung

Ein “Schlüsselsymptom”:
Fehlen eines sofort nutzbaren «Fluchtweges»

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17
Q

soziale Phobien

A

F40.1
Alle folgenden Kriterien müssen erfüllt sein:
1. Die psychischen, Verhaltens- oder vegetativen Symptome müssen primäre Manifestationen der Angst sein und nicht auf anderen Symptomen wie Wahn oder Zwangsgedanken beruhen.
2. Die Angst muss auf bestimmte soziale Situationen beschränkt sein oder darin überwiegen.
3. Wann immer möglich, Vermeidung der phobischen Situation.

Differntialdiagnose:
Abgrenzung zu Agoraphobie oft schwierig. Vorzug Agoraphobie

-> Beginn oft in Jugend
-> Männer/ Frauen 50:50
-> klar abgegrenzt (auf Essen, Sprechen, Treffen mit dem anderen Geschlecht) oder unbestimmt in fast allen Situationen
-> idR niedrige Selbstwertgefühl
-> Furcht vor Kritik
-> Beschwerden: Erröten, Händezittern, Übelkeit pder Drang zum Wasserlassen
-> Extremfall: vollständige soziale Isolierung

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18
Q

Spezifische (isolierte) Phobien

A

F40.2
Alle folgenden Kriterien müssen erfüllt sein:
1. Die psychischen oder vegetativen Symptome müssen primäre Manifestationen der Angst sein und nicht auf anderen Symptomen wie Wahn oder Zwangsgedanken beruhen.
2. Die Angst muss auf die Anwesenheit eines bestimmten phobischen Objektes oder eine spezifische Situation begrenzt sein.
3. Die phobische Situation wird - wann immer möglich - vermieden.

Beispiele:
Nähe bestimmter Tiere, Höhen, Donner, Dunkelheit, Fliegen, geschlossene Räume, Urinieren oder Defäzieren auf öffentlichen Toiletten, Verzehr bestimmter Speisen, Zahnarztbesuch, Anblick vno Blut oder Verletzungen oder die Furcht, bestimmten Krankheiten ausgesetzt zu sein.

-> obwohl die auslösende Situation eng begrenzt ist kann sie Panik auslösen
-> Entstehung gewöhnlich in Kindheit oder frühen Erwachsenenalter
-> bestehen unbehandelt jahrzehntelang

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19
Q

andere Angststörungen

A

F41
- Panikstörung
- generalisierte Angststörung
- Angst und depressive Störung, gemischt
- andere gemischte Angststörungen
- sonstige spezifische Angststörungen

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20
Q

Panikstörung (episodisch paroxysmale Angst)

A

paroxysmal = anfallsweise auftretend

F41.0
eindeutige Diagnose bei mehreren schweren vegetativen Angstanfällen, die innerhalb eines Zeitraums von etwa 1 Monat aufgetreten sind:
1. in Situationen, in denen keine objektive Gefahr besteht
2. wenn die Angstanfälle nicht auf bekanne oder vorhersagbare Situationen begrenzt ist
3. zwischen den Attacken müssen weitgehend angstfreie Zeiträume liegen (Erwartungsangst ist jedoch häufig).

wesentliches Kennzeichen:
wiederkehrende schwere Angstattacken, die sich nicht auf spezifische Situation oder besondere Umstände beschränken.
-> typisch:
Herzklopfen, Brustschmerz, Erstickungsgefühle, Schwindel und Entfermdungsgefühle (Depersonalisation oder Derealisation)
-> fast stets sekundär:
Furcht zu sterben, vor Kontrollverlust oder Angst, wahnsinnig zu werden.
-> Anfälle dauern meist nur Minuten

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21
Q

generalisierte Angststörung

A

F41.1

primäre Symptome von Angst an den meisten Tagen, mindestens mehrere Wochen lang, meist mehrere Monate, aufweisen. In der Regel sind folgende Einzelsymptome festzustellen:
1. Befürchtungen (Sorge über zukünftiges Unglück, Nervosität, Konzentrationsschwierigkeiten usw.)
2. motorische Spannung (körperliche Unruhe, Spannungskopfschmerz, Zittern, Unfähigkeit, sich zu entspannen)
3. vegetative Übererregbarkeit (Benommenheit, Schwitzen, Tachykardie oder Tachypnoe (gesteigerte Atemfrequenz), Oberbauchbeschwerden, Schwindelgefühle, Mundtrockenheit etc.)

-> häufiger bei Frauen
-> oft in Zusammenhang mit lang anhaltender Belastung durch äußere Umstände

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22
Q

Zwangsstörung

A

F42
Zwangsgedanken
Zwangshandlungen
gemischt

wenigstens 2 Wochen lang an den meisten Tagen Zwangsgedanken oder -handlungen oder beides nachweisbar sein. Sie müssen quälend sein oder die normalen Aktivitäten stören. Sie müssen folgende Merkmale aufweisen:
1. Sie müssen als eigene Gedanken oder Impulse für den Patienten erkennbar sein
2. Wenigstens einem Gedanken oder einer Handlung muss noch, wenn auch erfolglos, Widerstand geleistet werden, selbst wenn sich der Patient gegen andere nicht länger wehrt.
3. Der Gedanke oder die Handlungsausführung dürfen nicht an sich angenehm sein (einfache Erleichterung von Spannung und Angst wird nicht als angenehm in diesem Sinn betrachtet).
4. Die Gedanken, Vorstellungen oder Impulse müssen sich in unangenehmer Weise wiederholen.

-> AUSSCHLUSS zwanghafte Persönlichkeitsstörung

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23
Q

vorwiegend Zwangsgedanken oder Grübelzwang

A

F42.0

Zwangsgedanken:
-> zwanghafte Ideen, bildhafte Vorstellungen oder Zwangsimpulse
-> inhaltlich sehr unterschiedlich
-> fast immer quälend
-> Grübelzwang Nähe zu Depression -> Diagnose nur wenn Grübelzwang nicht in Zusammenhang mit der Depression steht

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24
Q

vorwiegend Zwangshandlungen (Zwangsrituale)

A

F42.1

Meiste Zwangshandlungen: Reinlichkeit (Hände waschen), übertriebene Ordnung und Sauberkeit oder wiederholte Kontrollen, die einer möglicherweise gefährliche Situation verhindern sollen.
-> Ritual ist wirkungsloser oder symbolischer Versuch, diese Gefahr abzuwenden.
-> Handlungen können täglich stundenlang ausgeführt werden
-> oft verbunden mit besonderer Entschlusslosigkeit und Langsamkeit
-> Frau/Mann 50:50
-> weniger eng mit Depression verbunden, wie Zwangsgedanken

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25
Q

Zwangsgedanken und -handlungen, gemischt

A

Die meisten Zwangskranken weisen Symptome von Zwangshandlungen und Zwangsdenken auf. Diese Unterkategorie, wenn beide gleichwertig sind. Sonst ider vorherrschenden Symptom Vorrang zu geben, da sie auf unterschiedliche Behandlungen absprechen können.

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26
Q

Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen

A

F43
- akute Belastungsreaktion
- posttraumatische Belastungsstörung
- Anpassungsstörung

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27
Q

akute Belastungsreaktion

A

F43.0
vorübergehende Störung von beträchlichem Schweregrad

Es muss ein unmittelbarer und klarer zeitlicher Zusammenhand zwischen einer ungewöhnlichen Belastung und dem Beginn der Symotome vorliegen. Die Reaktion beginnt innerhalb weniger Minutern, wenn nicht sofort.
1. Es tritt gemischtes, gewöhnlich wechselndes Bild auf ; nach anfänglichen Zustand von «Betäubung» werden Depression, Angst, Ärger, Verzweiflung, Überaktivität und Rückzug beobachtet. Kein Symptom ist längere Zeit vorherrschend
2. Symptome rasch rückläufig (innerhalb weniger Stunden), wenn Entfernung aus belastender Umgebung möglich.
Bei Fortbestehen der Belastung abklingen der Symptome nach 24-48 Stunden, nach 3 Tagen nur noch minimal vorhanden.

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28
Q

postraumatischer Belastungsstörung

A

F43.1
nur dann diagnostizieren, wenn sie innerhalb von 6 Monatern nach einem traumatisierenden Ereignis von außergewöhnlicher Schwere aufgetreten ist.
Kann auch bei über 6 Monaten Abstand gestellt werden, wenn die klinischen Merkmale typisch sind und keine andere Diagnose gestellt werden kann.

Zusätzlich erforderlich: wiederholte unausweichliche Erinnerung oder Wiederinszenierung des Ereignisses in Gedächtnis, Tagträumen oder Träumen.

häufig (nicht wesentl. f. Diagnose):
emotionaler Rückzug
Gefühlsabstumpfungen
Vermeidung von Reizen, die eine Wiedererinnerung hervorrufen könnten
ggf. zusätzlich:
vegetative Störungen, Beeinträchtigung der Stimmung und abnormes Verhalten

-> späte, chronifizierte Folgen extremer Belastung, die noch Jahrzehnte später bestehen: F62.0 (andauernde Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung)

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29
Q

Anpassungsstörung

A

F43.2
sorgfältige Bewertung der Beziehung zwischen:
1. Art, Inhalt und Schwere der Symptome
2. Anamnese und Persönlichkeit
3. belastendem Ereignise, Situation und Lebenskrise

Vorhandensein des 3. Kriteriums soll eindeutig nachgewiesen sein.
Und überzeugende, wenn auch nur vermutete, Gründe, dass die Störung ohne Belastung nicht aufgetreten wäre.

Anzeichen unterschiedlich:
depressive Stimmung, Angst, Besorgnis, ein Gefühl, unmöglich zurechtzukommen, vorausplanen oder in der gegenwärtigen Situation fortfahren zu können, Einschränkung bei der Bewältigung der alltäglichen Routine

-> Beginn idR innerhalb 1 Monat nach belastendem Ereignis/ Lebensveränderung

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30
Q

dissoziative Störungen (Konversionsstörungen)

A

F44
1. Klinische Charakteristika, wie sie für die einzelnden Störungen in F44 ausgeführt sind;
2. keine körperliche Erkrankung, welche die Symptome erklären könnte
3. Beleg für eine psychische Verursachung, das heißt zeitlicher Zusammenhang mit Belastungen, Problemen oder gestörten Beziehungen (auch, wenn diese vom Patienten geleugnet werden).

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31
Q

die einzelnen dissoziativen Störungen

A
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32
Q

somatoforme Störungen

A

Somatisierungsstörung
Hypochondrie
somatoforme autonome Funktionsstörung
anhaltende somatoforme Schmerzstörung

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33
Q

Somatisierungsstörung

A

F45.0
1. Mind. 2 Jahre anhaltende multiple und unterschiedliche körperliche Symptome, für die keine ausreichende Erklärung gefunden wurde;
2. hartnäckige Weigerung, den Rat oder die Versicherungen mehrerer Ärzte anzunehmen, dass für die Symptome keine körperliche Erklärung zu finden ist;
3. ein gewisser Grad an Beeinträchtigung sozialer und familiärer Funktionen durch die Art der Symptome und das sich daraus ergebende Verhalten.

Differentiaödiagnose:
1. körperl. Störungen
2. affektive und ängstl. Störungen
3. Hypochondrische S.
4. Wahnhafte S.

-> häufiger bei Frauen
-> beginnt meist im frühen Erwachsenenalter

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34
Q

undifferenzierte Somatisierungsstörung

A

F45.1
unvollständiges klinisches Bild der Somatisierungsstörung

35
Q

hypochondrische Störung

A

F45.2
1. anhaltende Überzeugung vom Vorhandensein wenigstens einer ernsthaften körperlichen Krankheit, als Ursache für das vorhandene Symptom/ die Symptome, auch wenn wiederholte Untersuchungen keine Erklärung gebracht haben;
oder eine hartnäckige Beschäftigung mit einer vermuteten Entstellung
2. Ständige Weigerung, den Rat und die Versicherung mehrerer Ärtze zu akzeptieren, dass den Symptomen keine körperliche Krankheit zugrunde liegt.

-> Männer und Frauen 50:50

36
Q

somatoforme autonome Funktionsstörung

A

F45.3
kurz: Symptome bezogen auf bestimmtes Organ oder System

ggf. weiter ausführen.

37
Q

anhaltende Schmerzstörung

A

F45.4
andauernder, schwerer und quälender Schmerz.
Tritt in Verbindung mit smotionalen Konflikten oder psychosozialen Problemen auf

38
Q

sonstige somatoforme Störungen

A

F45.8

39
Q

Essstörungen

A

F50
Anorexia nervosa
atypische Anorexia nervosa
Bulimia nervosa
atypische Bulimia nervosa
Essattacken bei anderen psychischen Störungen
Erbrechen bei anderen psychischen Störungen

40
Q

Anorexia nervosa

A

F50.0
alle Bedingungen müssen zutreffen:
1. Tatsächliches Körpergewicht mind. 15% unter dem erwarteten (durch Gewichtsverlust oder nie erreichtes Gewicht) oder Quetlet-Index von 17,5 oder weniger
In Vorpubertät kann erwartete Gewichtszunahme während Wachstumsperiode ausbleiben
2. Der Gewichtsverlust ist selbst herbeigeführt durch:
a. Vermeidung von hochkalorischen Speisen; sowie eine oder mehrere der folgenden Verhaltensweisen:
b. selbt induziertes Erbrechen
c. selbst induziertes Abführen
d. übertriebene körperliche Aktivitäten
e. Gebrauch von Appetitzüglern und/oder Diuretika
3. Körperschema-Störung:
die Angst, zu dick zu werden besteht als eine tiefverwurtzelte überwertige Idee; die Betroffenen legen eine sehr niedrige Gewichtsschwelle für sich selbst fest
4. Eine endokrine Störung auf der Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse. Sie manifestiert sich bei Frauen als Amenorrhoe (Ausbleiben der Menstruation) und bei Männern als Libido- und Potenzverlust. (Ausnahme: Persistieren vaginaler Blutungen bei anorektischen Frauen mit einer Hormonsubstitutionsbehandlung zur Kontrazeption).
Erhöhte Wachstumshormon- und Kortisolspiegel, Änderungen des peripheren Matabolismus von Schildrüsenhormonen und Störungen der Insulinsekretion können vorliegen.
5. Bei Beginn vor der Pubertät ist die Abfolge der pubertären Entwicklungsschritte verzögert oder gehemmt (Wachstumsstopp, fehlende Brustentwicklung und primäre Amenorrhoe bei Mädchen, bei Jungen bleiben die Genitalien kindlich)
Nach Remission wird die Pubertätsentwicklung häufig normal abgeschlossen.

41
Q

atypische Anorexia nervosa

A

F50.1
ein oder mehrere Kernmerkmale der Anorexia nervosa fehlen
Oder alle Kernsymptome liegen nur leicht vor.

42
Q

Bulimia nervosa

A

F50.2
1. andauernde Beschäftigung mit Essen, eine unwiderstehliche Gier nach Nahrungsmitteln; der Patient erliegt Essattacken (Esstaumel), bei denen große Mengen Nachrung in sehr kurzer Zeit konsumiert werden.
2. Der Patient versucht, dem dickmachenden Effekt der Nachrung durch verschiedene Verhaltensweisen entgegenzusteuern: selbstinduziertes Erbrechen,
Missbrauch von Abführmitteln,
zeitweilige Hungerperioden,
Gebrauch von Appetitzüglern,
Schildrüsenpräparaten oder Diuretika
Tritt die Bulemie bei Diabetikern auf, kann es zu einer Vernachlässigung der Insulinbehalndung kommen.
3. wesentliche psychopathologische Auffälligkeit:
krankhafte Furcht davor, dick zu werden;
Patient setzt scharf definierte Gewichtsgrenze unter dem prämorbiden, vom Arzt als optimal oder gesund bezeichneten.
Häufig in Vorgeschichte mit einem Intervall von einigen Monaten bis zu mehreren Jahren eine Episode einer Anorexia nervosa.

43
Q

atypische Bulimia nervosa

A

F50.3
ein oder mehrere Kernmerkmale der Bulimia nervosa fehlen.

-> Diagnosestellung nicht empfohlen

44
Q

Schlafstörungen

A
45
Q

Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen

A

F60-F69

46
Q

spezifische Persönlichkeitsstörungen

A

F60
Zustandsbilder sind nicht auf beträchtliere Hirnschädigungen oder -krankheiten od. psychiatr. Störung zurückzuführen.

Erfüllen folgende Kriterien (in meisten Untergruppen mind. 3):

  1. Deutliche Unausgegelichenheit in Einstellungen und Verhalten in mehreren Funktionsbereichen (Affektivität, Antrieb, Impulskontrolle, Wahrnehmen und Denken sowie in Beziehungen)
  2. auffälliges Verhaltensmuster ist andauerndund gleichförmig und nicht auf Episoden psych. Krankheiten begrenzt.
  3. auffällige Verhaltensmuster ist tiefgreifend un in vielen persönlichen und sozialen Situationen eindeutig unpassend.
  4. Störungen beginnen immer in Kindheit oder Jugend und manifestieren sich auf Dauer im Erwachsenenalter.
  5. Störung führt zu deutlichen subjektiven Leiden, manchmal jedoch erst im späteren Verlauf.
  6. Störung ist meistens mit deutlichen Einschränkungen der beruflichen und sozialen Leistungsfähigkeit verbunden.
47
Q

paranoide Persönlichkeitsstörung

A

F60.0
1. Übertriebene Empfindlichkeit bei Rückschlägen und Zurücksetzung
2. Neigung zu ständigem Groll, z. B. wegen der Weigerung der Betreffenden, Beleidigungen, Verletzungen oder Missachtungen durch andere zu verzeihen.
3. Misstrauen und eine starke Neigung, Erlebtes zu verdrehen, indem neutrale oder freundlichen Handlungen anderer als feindlich oder verächtlich missgedeutet werden.
4. Streitsüchtiges und beharrliches, situationsunangemessenes Bestehen auf eigenen Rechten.
5. Häufiges ungerechtfertigtes Misstrauen gegenüber der sexuellen Treue des Ehe- oder Sexualpartners.
6. Tendenz zu stark überhöhtem Selbstwertgefühl, das sich in ständiger Selbstbezogenheit zeigt.
7. Inanspruchnahme durch ungerechtfertigte Gedanken an Verschwörungen als Erklärungen für Ereignisse in der näheren Umgebung und in aller Welt.

48
Q

schizoide Persönlichkeitsstörung

A

F60.1

  1. Wenige oder überhaupt keine Tätigkeiten vereiten Vergnügen
  2. Emotionale Kühle, Distanziertheit oder flache Affektivität
  3. Geringe Fähigkeit, warme, zärtliche Gefühle oder auch Ärger anderen gegenüber zu zeigen.
  4. Anscheinende Gleichgültigkeit gegegnüber Lob oder Kritik.
  5. Wenig Interesse an sexuellen Erfahrungen mit einer anderen Person (unter Berücksichtigung des Alters).
  6. Übermäßige Vorliebe für einzelgängerische Beschäftigungen
  7. Übermäßige Inanspruchnahme durch Fantasie und Introspektion.
  8. Mangel an engen Freunden oder vertrauensvollen Beziehungen (oder höchstens zu einer Person) und fehlender Wunsch nach solchen Beziehungen.
  9. Deutlich mangelnde Sensibilität im Erkennen und Befolgen gesellschaftlicher Regeln.
49
Q

dissoziale Persönlichkeitsstörung

A

F60.2
Auffällig:
Große Diskrepanz zw. Verhalten und geltenden sozialen Normen.

  1. Kaltes Unbeteiligtsein und Rücksichtslosigkeit gegenüber den Gefühlen anderer.
  2. Grobe und andauernde Verantwortungslosigkeit und Missachtung sozialer Normen, Regeln und Verpflichtungen.
  3. Unvermögen zur Beibehaltung längerfristiger Beziehungen, aber keine Schwierigkeiten, Beziehungen einzugehen.
  4. Sehr geringe Frustrationstoleranz und niedrige Schwelle für aggressives, auch gewalttätiges Verhalten.
  5. Unfähigkeit zum Erleben von Schuldbewusstsein oder zum Lernen aus Erfahrung besonders aus Bestrafung.
  6. Ausgeprägte Neigung, andere zu beschuldigen oder einleuchtende Rationalisierungen für das eigene Verhalten anzubieten, durch welches die Person in einen Konflikt mit der Gesellschaft geraten ist.

weiteres mögliches Merkmal:
Reizbarkeit.

Störung des Sozialverhaltens in Kindheit/ Jugend stützt die Diagnose.

50
Q

emotional instabile Persönlichkeitsstörung

A

F60.3

deutliche Tendenz impulsiv zu handeln ohne Berücksichtigung von Konsequenzen.
wechselnde instabile Stimmung-
Fähigkeit vorauszuplanen ist gering.
Ausbrüche intensiven Ärgers können zu oft gewalttätigem und explosivem Verhalten führen.
Dieses Verhalten wird leicht ausgelöst, wenn von anderen die impulsiven Handlungen kritisiert oder behindert werden.

Es gibt zwei Typen. Beide haben Impulsivität und mangelnde Selbstkontrolle.

impulsiver Typ
Borderline-Typ

51
Q

impulsiver Typ

A

F60.30
wechselnde Charakterzüge sind emotionale Instabilität und mangelnde Impulskontrolle.
Ausbrüche von gewalttätigem und bedrohlichem Verhalten sind häufig, vor allem bei Kritik durch andere.

52
Q

Borderline-Typ

A

F60.31
Einige Kennzeichen emotionaler Instabilität vorhanden.
Zusätzlich oft eigenes Selbstbild, Ziele und «innere Präferenzen» (einschl.sexueller) unklar und gestört.
Meist chronisches Gefühl innerer Leere.
Neigung zu intensiven, aber unbeständigen Beziehungen -> wiederholte Krisen, mit übermäßigen Anstrengungen, nicht verlassen zu werden, und mit Suiziddrohungen oder selbstschädigenden Handlungen (diese können auch ohne deutl. Auslöser vorkommen).

53
Q

histrionische Persönlichkeitsstörung

A

F60.4

  1. Dramatisierung bezügl. der eignen Person theatralisches Verhalten, übertriebener Ausdruck von Gefühlen.
  2. Suggestibilität, leicht Beeinflussbarkeit durch andere Personen oder Umstände.
  3. Oberflächliche und labile Affektivität.
  4. Andauerndes Verlangen nach Aufregung, Anerkennung durch andere und Aktivitäten, bei denen die betreffende Person im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht.
  5. Unangemessen verführerisch in Erscheinung und Verhalten.
  6. Übermäßiges Interesse an körperlicher Attraktivität.

mögliche zusätzliche Merkmale:
Egozentrik, selbstbezogene Nachgiebigkeit, anhaltendes Verlangen nach Anerkennung, erhöhte Kränkbarkeit und andauernd manipulatives Verhalten zur Befriedigung eigener Bedürfnisse

54
Q

anankastische (zwanghafte) Persönlichkeitsstörung

A

F60.5
1. Übermäßiger Zweifel und Vorsicht.
2. Ständige Beschäftigung mit Details, Regeln, Listen, Ordnung, Organisation oder Plänen.
3. Perfektionismus, der die Fertigstellung von Aufgaben behindert.
4. Übermäßige Gewissenhaftigkeit, Skrupelhaftigkeit und unverhältnismäßige Leistungsbezogenheit unter Vernachlässigung von Vergnügen und zwischenmenschlichen Beziehungen.
5. Übermäßige Pedanterie und Befolgung von Konventionen.
6. Rigidität und Eigensinn.
7. Unbegründetes Bestehen auf der Unterordnung anderer unter eigene Gewohnheiten oder unbegründetes Zögern, Aufgaben zu delegieren.
8. Andrängen beharrlicher und unerwünschter Gedanken oder Impulse.

=> Ausschluss Zwangsstörung (F42)!

55
Q

ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung

A

F60.6
1. Andauernde und umfassende Gefühle von Anspannung und Besorgtheit.
2. Überzeugung, selbst sozial unbeholfen, unattraktiv und minderwertig im Vergleich mit anderen zu sein.
3. Ausgeprägte Sorge, in sozialen Situationen kritisiert oder abgelehnt zu werden.
4. Abneigung, sich auf persönliche Kontakte einzulassen, außer man ist sicher, gemocht zu werden.
5. Eingeschränkter Lebensstil wegen des Bedürfnisses nach körperlicher Sicherheit.
6. Vermeidung sozialer und beruflicher Aktivitäten, die zwischenmenschliche Kontakte voraussetzen, aus Furcht vor Kritik, Missbilligung oder Ablehnung.

mögliche zusätzliche Merkmale:
Überempfindlichkeit gegenüber Ablehung und Kritik

56
Q

abhängige (asthenische) Persönlichkeitsstörung

A

F60.7
1. Bei den meisten Lebensentscheidungen wird an die Hilfe anderer appelliert oder die Entscheidung wird anderen überlassen.
2. Unterordnung eigener Bedürfnisse unter die adnerer Personen, zu denen eine Abhängigkeit besteht, und unverhältnismäßige Nachgiebigkeit gegenüber Wünschen anderer.
3. Mangelnde Bereitschaft zur Äußerung angemessener Ansprüche gegenüber Personen, zu denen eine Abhängigkeit besteht.
4. Unbehagliches Gefühl beim Alleinsein aus übertriebener Angst, nicht für sich allein sorgen zu können.
5. Häufige Angst von einer Person verlassen zu werden, zu der eine egne Beziehung besteht, und auf sich selbst angewiesen zu sein.
6. Eingeschränkte Fähigkeit, Alltagsentscheidungen zu treffen ohne ein hohes Maß an Ratschlägen und Bestätigung von anderen.

Zusätzl. können sich Betreffende selbst hilflos, inkompetent und nicht leistungsfähig fühlen.

57
Q

andere spezifische Persönlichkeitsstörungen

A

F60.8
Persönlichkeitsstörungen, für die keine der spezifischen Kategorien (F60.0-F60.7) zutreffen.

warum ist das nur Zusatzkategorie?
Damit man 9 Items einhält oder warum??

58
Q

Narzisstische Persönlichkeitsstörung

A

F60.80

mind. 5 der folgenden 9 Merkmale:
- Größengefühl
- Phantasien über unbegrenzten Erfolg, Macht, Schönheit oder ideale Liebe
- Gefühl der Einmaligkeit
- Bedürfnis nach übermäßiger Bewunderung
- unbegründete Anapruchshaltung
- Ausnützung von zwischenmenschlichen Beziehungen
- Mangel an Empathie
- Neidgefühle oder Überzeugung, beneidet zu werden
- arrogantes, hochmütiges Verhalten

59
Q

Passiv-aggressive (negativistische) Persönlichkeitsstörung

A

F60.81
mind. 5 der folgenden 7 Merkmale:
-Verschleppung von Routineaufgaben (auf die andere warten)
- ungerechtfertigter Protest gegen gerechtertigte Forderungen
- Trotz
- Reizbarkeit oder Streitlust bei unwillkommenen Bitten
- Kritik oder Verachtung von Autoritätspersonen
- langsame oder schlechte Arbeit an unliebsamen Aufgaben
- Nichtleisten eigener Anteile an gemeinsamen Aufgaben
- Verpflichtungen werden «vergessen»

60
Q

sonstige andere spezifische Persönlichkeitsstörungen

A

F60.88
exzentrische Persönlichkeit(sstörung)
haltlose Persönlichkeit(sstörung)
(psycho)neurotische Persönlichkeit(sstörung)
unreife Persönlichkeitsstörung

61
Q

Persönlichkeitsstörung, nicht näher bezeichnet

A

F60.9
nicht näher bezeichnete Charakterneurose
nicht näher bezeichnete pathologische Persönlichkeit

62
Q

kombinierte Persönlichkeitsstörung

A

F61.0
Merkmale mehrer verschiedener Störungen des Abschnittes F60, jedoch kein vorherrschendes Symptombild, das eine spezifischere Diagnose erlauben würde.

63
Q

störende Persönlichkeitsänderungen

A

F61.1
Zusatzdiagnose Affektive oder Angststörung!

Persönlichkeitsänderungen, die nicht unter F60 oder F62 klassifiziert werden können und als sekundär bei einer gleichzeitig bestehenden affektiven oder Angststörung angesehen werden.

64
Q

andauernde Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung

A

F62.0
fremdanamnestische Bestätigung holen

Merkmale sollten vorliegen:
1. feindl. od. misstrauische Haltung der Welt gegenüber
2. Sozialer Rückzug
3. Gefühle der Leere oder Hoffnungslosigkeit
4. chronisches Gefühl von Nervosität wie bei ständigem Bedrohtsein
5. Entfremdung

Vorraussetzung der extremen Belastung, etwa KZ, Folter, Katastrophen, andauernde lebensbedrohliche Situationen. PTBS kann vorausgehen.
Die Vulnerabilität der Person, darf nicht als Erklärung für die tiefgreifende Auswirkung auf die Persönlichkeitsveränderung ausreichen.

Veränderung nach kurzzeitiger Belastung, wie etwas Autounfall reichen nicht aus. Studien ergaben, dass die Vulnerabilität hier viel stärker wiegt.

65
Q

andauernde Persönlichkeitsveränderung nach psychischer Krankheit

A

F62.1

66
Q

sonstige andauernde Persönlichkeitsänderungen

A

F62.8

67
Q

andauernde Persönlichkeitsänderung, nicht näher bezeichnet

A

F62.9

68
Q

abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle

A
69
Q

pathologisches Spielen

A
70
Q

pathologische Branstiftung (Pyromanie)

A
71
Q

pathologisches Stehlen (Kleptomanie)

A
72
Q

Trichotillomanie

A
73
Q

sonstige abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle

A
74
Q

abnorme Gewohnheit und Störung der Impulskontrolle, nicht näher bezeichnet

A
75
Q

Störungen der Geschlechtsidentität

A
76
Q

Transvestitismus unter Beibehaltung beider Geschlechtsrollen

A

F64.1

77
Q

Störung der Geschlechtsidentität des Kindesalters

A

F64.2

78
Q

sonstige Störungen der Geschlechtsidentität

A

F64.8

79
Q

Störung der Geschlechtsidentität, nicht näher bezeichnet

A

F64.9

80
Q

Störungen der Sexualpräferenz

A

F65
Fetischismus etc.

81
Q

Intelligenzminderung

A

F70-F79

82
Q

Entwicklungsstörungen

A

F8

83
Q

Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend

A

F9
z.B. Störungen des Sozialverhaltens, Ticstörungen etc.

84
Q

Panikstörung (episodisch paroxysmale Angst)

A

paroxysmal = anfallsweise auftretend

F41.0
eindeutige Diagnose bei mehreren schweren vegetativen Angstanfällen, die innerhalb eines Zeitraums von etwa 1 Monat aufgetreten sind:
1. in Situationen, in denen keine objektive Gefahr besteht
2. wenn die Angstanfälle nicht auf bekanne oder vorhersagbare Situationen begrenzt ist
3. zwischen den Attacken müssen weitgehend angstfreie Zeiträume liegen (Erwartungsangst ist jedoch häufig).

wesentliches Kennzeichen:
wiederkehrende schwere Angstattacken, die sich nicht auf spezifische Situation oder besondere Umstände beschränken.
-> typisch:
Herzklopfen, Brustschmerz, Erstickungsgefühle, Schwindel und Entfermdungsgefühle (Depersonalisation oder Derealisation)
-> fast stets sekundär:
Furcht zu sterben, vor Kontrollverlust oder Angst, wahnsinnig zu werden.
-> Anfälle dauern meist nur Minuten