Ich-Psychologie Flashcards
Was ist die Ich-Psychologie?
Die Beschäftigung mit der Frage der Anpassung des Menschen an soziale Anforderungen, insbesondere mit der Entwicklung des Ichs, Funktionen des Ichs und der Abwehr.
Wie sehen Therapieziel und Behandlungsplan in der Ich-Psychologie aus?
Therapieziel ist die Bewusstmachung und Bearbeitung der hinter den Trieb- und Konfliktinhalten liegenden unbewussten Ängste, die die Abwehr mobilisieren und aus denen die Symptome stammen.
Die Ich-Funktionen sollten verstanden, analysiert und gestärkt werden.
“Wo Es war, soll Ich werden”
Ebenso sollen die Mechanismen verstanden werden, mit denen das Erleben verarbeitet wird und die Verdrängungen aufrechterhalten werden.
Bei Hartmann geht es um die Förderung und Stabilisierung des Ichs, das in der Entwicklung gehemmt ist, mit der Absicht der Autonomie-Entwicklung des Patienten.
Es geht dann nicht mehr um Konflikte an sich, sondern nur um seine Bedeutung für die Ich-Funktionen (Wie stört der Konflikt diese?) und ob das Verständnis von
Behandlungsplan - Dreierschritt:
- Mit dem Patienten erarbeiten, dass er abwehrt
- Konfrontieren, womit er abwehrt
- Deuten, was er abwehrt (Z.Bsp. Scham, Schuld, Aggression, Sexualität)
Wie geht die Ich-Psychologie mit Übertragung und Gegenübertragung um?
Die Erzählungen werden nicht mehr so sehr aus Übertragungssicht verstanden, sondern als Abbild der familiären Situation mit all ihren Gefühlen, Verboten und Konflikten. An diese musste sich der Pat. durch Abwehrmechanismen, Ersatz- und Kompromisshandlungen anpassen.
In der neueren Ich-Psychologie gewinnt der Einfluss der Persönlichkeit des Therapeuten immer mehr Bedeutung.
-> Nur wenn er genügend unterschieden von den Übertragungsobjekten, kann er eine korrigierende emotionale Neuerfahrung vermitteln
Empathie
Das Einfühlen in die frühere familiäre Situation und in die Affekte und Konflikte ist in der Ich-Psychologie besonders wichtig, um die dysfunktionalen Kompromissleistungen nachzuvollziehen.
Widerstand
Das Über-Ich stellt sich der Aufdeckung aller Inhalte entgegen, die mit diesem nicht vereinbar sind.
Aus Ich-psychologischer Sicht kann man auch zum Charakter gewordene Abwehrmechanismen als Widerstandsphänomene zählen (wenn der Pat. auf besonders verfestigte Weise rationalisiert, intellektualisiert oder Reaktionsbildung betreibt)
Fixierungen
Den Fixierungsbegriff gibt es auch in der Ich-Psychologie zum Beispiel im Modell der Ich-Entwicklung, welches auch in Stadien verläuft.
Ödipus
In der Ich-Psychologie stellt sich der Ödipus-Komplex weniger als Konflitk, sondern als erweiterete kognitive Fähigkeit eines Vorschulkindes dar, soziale Rollen verstehen zu können.
Je höher die Ich-Fähigkeiten, desto eher kann der Junge erkennen, dass die Mutter beides ist, Gegenüber in einer engen Zweierbeziehung und die Frau an der Seite seines Vaters.
-> moderatere und weniger “tragisch”-konflikthafte Sichtweise auf den Ödipus-Komplex
Wie ist Symptomverständnis in der Ich-Psychologie?
die frühere Ich-Psychologie, die noch in Konflikten denkt, stellen Symptome und Persönlichkeitszüge Kompromissbildungen dar.
Ob Symptome ausgebildet werden, hängt von der “Ich-Stärke” (dem Entwicklungsstand des Ichs, also von seiner Stärke und seinen Funktionen), bzw. von seinem Integrationsniveau ab. Ebenso von der Phase , in welcher wichtige Wünsche erstmals verdrängt werden mussten.
In der späten Ich-Psychologie (ohne Konflikte) werden Symptome als Ich-Defizite verstanden und als ätiologisches Ergebnis früherer Entwicklungsmängel (beruhen also auf Mangel nicht auf Konflikt).