ICD-10 Zwischenprüfung Flashcards

1
Q

Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen

A

F1

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2
Q

akute Intoxikation (akuter Rausch)

A

F1x.0

vorübergehendes Zustandsbild nach Aufnahme von Alkohol oder anderen psychotropen Substanzen mit Störungen des Bewusstseins, kognitiver Funktionen, der Wahrnehmung, des Affektes, des Verhaltens oder anderer psychophysiologischer Funktionen und Reaktionen

(Nur Hauptdiagnose, wenn keine längerdauernden Probleme)

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3
Q

schädlicher Gebrauch

A

F1x.1

Konsummuster!!
-> Gesundheitsschädigung

z.b. Hepatitis oder psychische Störung (Depression)

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4
Q

Abhängigkeitssyndrom

A

F1x.2

Gruppe körperlicher, Verhaltens- und kognitiver Phänomene, bei denen der Konsum einer Substanz oder einer Substanzklasse für die betroffene Person Vorrang hat gegenüber anderen Verhaltensweisen, die vor ihr früher höher bewertet wurden.

oft starker, gelegentlich übermächtiger Wunsch, psychotrope Substanzen oder Medikamente, Alkohol oder Tabak zu konsumieren.

Diagnose:
nur wenn mind. 3 der folgenden Merkmale im Laufe des letzten Jahres gleichzeitig vorlagen:

  1. starker Wunsch oder eine Art Zwang, psychotrope Substanzen zu konsumieren
  2. Verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich des Beginns, der Beendigung und der Menge des Konsums
  3. Ein körperliches Entzugssyndrom (F1x.3 und F1x.4) bei Beendigung oder Reduktion des Konsums, nachgewiesen durch die substanzspezifischen Entzugssymptome oder durch die Aufnahme der gleichen oder einer nahe verwandten Substanz, um Entzugssymptome zu mildern oder zu vermeiden.
  4. Nachweis einer Toleranz. Um die ursprünglich durch niedrigere Dosen erreichten Wirkungen der psychotropen Substanz hervorzurufen, sind zu nehmend höhere Dosen erforderlich (eindeutige Beispiele hierfür sind die Tagesdosen von Alkoholikern und Opiatabhängigen, die bei Konsumenten ohne Toleranzentwicklung zu einer schweren Beeinträchtigung oder sogar zum Zode führen würden).
  5. Fortschreitende Vernachlässigung anderer Vergnügen oder Interessen zugunsten des Substanzkonsums, erhöhter Zeitaufwand, um die Substanz zu beschaffen, zu konsumieren oder sich von den Folgen zu erholen.
  6. Anhaltender Substanzkonsum trotz Nachweises eindeutiger schädlicher Folgen, wie z. B. Leberschädigung durch exzessives Trinken, depressive Verstimmungen infolge starken Substanzkonsums oder drogenbedingte Verschlechterung kognitiver Funktionen. Es sollte dabei festgestellt werden, dass der Konsument sich tatsächlich über Art und Ausmaß der schädlichen Folgen im Klaren war oder zumindest davon auszugehen ist.
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5
Q

Entzugssyndrom

A

F1x.3

Ein Indikator des Abhängigkeitssyndroms (F1x.2). Für eine Diagnose muss man sich entscheiden.

Entzugssyndrom als Hauptdiagnose:
Wenn es der Grund für die gegenwärtige Konsultation ist und das Erscheinungsbild zu schwer ist, dass es eine besondere medizinische Behandlung erfordert

-> körperl. Symp. je nach Subs. unterschiedl.
-> Pat. berichten Häufig Besserung der Symp. durch erneute Zufuhr der Subst.

DIFF:
- viele Symtome des Entzugs können auch durch andere psych. St. hervorgerufen werden (Angst, Depression)
- “Kater” oder Tremor aus anderen Gründen dürfen nicht verwechselt werden

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6
Q

Entzugssyndrom mit Delir

A

F1x.4
Entzugssyndrom wird durch Delir verklompiziert

Delir (F05)
leichte oder schwere Symptome in jedem der folgenden Bereiche:
1. Störung des Bewusstseins und der Aufmerksamkeit
2. Globale Störungen der Kognition, Wahrnehmungsstörungen, wie Verzerrungen der Wahrnehmung, Illusionen und meist opt. Halluzinationen; Beeinträchtigung des abstrakten Denkens und der Auffassung, mit oder ohne flüchtige Wahnideen, aber typischerweise mit einem gewissen Grad an Inkohärenz; Beeinträchtigung des Immediat- und des Kurzzeitgedächtnisses, aber mit realtiv intaktem Langzeitgedächtnis; zeitl. Desorientiertheit, in schweren Fällen auch Desorientierung zu Ort und Person.
3. Psychomotorische Störungen
4. Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus
5. Affektive Störungen wie Depression, Angst oder Furcht, Reizbarkeit, Euphorie, Apathie oder staunende Ratlosigkeit

Ausschluss:
Delir, nicht alkohol- oder substanzbedingt (F05)!

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7
Q

psychotische Störung

A

F1x.5

psychotischer Zustand während oder unmittelbar nach der Einnahme (gewöhnl. innerhalb 48h) einer Substanz, wenn nicht Ausdruck eines Entzugssyndroms mit Delir oder einer verzögert auftretenden psychotischen Störung ist.

-> unterschiedliche Symptommuster
^ Art der verwendeten Substanz
^ Persönlichkeit d. Konsumenten

-> bei Kokain und Amphetaminen auf hohe Dosierung oder längeren Gebrauch zurückzuführen

-> bei Substanzen mit primär halluzinogenen Effekten (LSD, Meskalin, Cannabis) sollte Diagnose akuter Intoxikation (F1x.0) erwogen werden.

-> Achtung bei Diagnose Schizophrenie zuerst psych. St. durch Substanzmissbrauch in Erwägung ziehen!

Ausschluss:
nicht alkoholbed. Korsakow-Psychose oder Korsakow-Syndrom (F04)

DIFF:
- andere psych. St. kann durch Substanzen verschlimmert oder ausgelöst werden (Schizophrenie, affek. St., paranoide oder schizoide Pers.St. usw.)

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8
Q

amnestisches Syndrom

A

F1x.6

soll die allgemeinen Kriterien für ein organisches amnestisches Syndrom (F04) erfüllen.
Wichtigste Kriterien:

  1. Störungen des Kurzzeitgedächtnisses (Aufnahme von neuem Lernstoff), Störungen des Zeitgefühls (Zeitgitterstörungen, Zusammenziehen verschiedener Ereignisse zu einem, usw.)
  2. Fehlende Störung des Immediatgedächtnisses, des Wachbewusstseins und fehlende allgemeine Beeinträchtigung kognitiver Funktionen.
  3. Anamnestische oder objektive Beweise für einen chronischen und besonders hochdosierten Missbrauch von Alkohol oder psychotropen Substanzen.

DIFF:
- organisch bedingte amnestisches Syndrom
- sonst. hirnorganische Syndrome, die zu deutl. Gedächtnisstörungen führen
- depressive Störung

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9
Q

Restzustand und verzögert auftretende psychotische Störung

A

F1x.7

Veränderungen der kognitiven Fähigkeiten, des Affektes, der Persönlichkeit oder des Verhaltens.

Störung muss über Zeitraum, in dem noch Substanzeinwirkung angenommen werden kann, hinausreichen.

-> eine substanzbedingte Demenz ist nicht immer irreversibel
-> sorgfältig von Entzugssyndromen zu unterscheiden

DIFF:
- zuvor überdeckte psych. St.

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10
Q

sonstige psychische und Verhaltensstörungen

A

F1x.8

jede andere Störung, bei der ein Substanzkonsum als Ursache identifiziert werden kann, auf die jedoch die Einschlusskriterien der zuvor aufgeführten Störungen nicht zutreffen.

z.B.:
-> Niedrigdosisabhängigkeit (low dose dependence syndrome)
-> gefährlicher Gebrauch

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11
Q

nicht näher bezeichnete psychische und Verhaltensstörung

A

F1x.9

  • unbekannte Substanz
  • nicht sicher bestimmbare Substanz
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12
Q

Schizophrenie

A

F20
häufigste Form in der der 20er Reihe

grundlegende und charakteristische Störungen von Denken und Wahrnehmung sowie inadäquate und verflachte Affektivität

DIAGNOSE:
mind. 1 eindeutiges (oder mind. 2, wenn weniger eindeutig) der Gruppen 1a-1d
ODER
Symptome aus mind. 2 der Gruppen 2a-2d.
Symptome müssen fast ständig während mind. eines Monats deutlich vorhanden gewesen sein.
Zustandsbilder kürzerer Natur -> akute schizophrenieforme psychotische Störung (F23.2).

Nicht diagnostizieren bei ausgeprägten depressiven oder manischen Symptomen.

  1. mind. 1 eindeutiges Symptom der Gruppen 1a-1a:

a. Gedankenlautwerden, Gedankeneingebung oder Gedankenentzug, Gedankenausbreitung

b. Kontrollwahn, Beeinflussungswahn, Gefühl des Gemachten, deutlich bezogen auf Körper- oder Gliederbewegungen oder bestimmte Gedanken, Tätigkeiten oder Empfindungen; Wahrnehmungen

c. Kommentiertende oder dialogische Stimmen, die über den Patienten und sein Verhalten sprechen, oder andere Stimmen, die aus einem Teil des Körpers kommen.

d. Anhaltende, kulturell unangemessener oder völlig unrealistischer (bizarrer) Wahn, wie der, eine religiöse oder politische Persönlichkeit zu sein, übermenschliche Kräfte und Fähigkeiten zu besitzen (z.B. das Wetter kontrollieren zu können oder im Kontakt mit Außerirdischen zu sein).

  1. Symptome aus mind. 2 der folgenden Gruppen 2a-2d:

a. Anhaltende Halluzinationen jeder Sinnesmodalität, begleitet entweder von flüchtigen oder undeutlich ausgebildeten Wahngedanken ohne deutliche affektive Beteiligung, oder begleitet von anhaltenden überwertigen Ideen, täglich über Wochen oder Monate auftretend.

b. Gedankenabreißen oder Einschiebungen in den Gedankenfluss, was zu Zerfahrendheit, Danebenreden oder Neologismen führt.

c. Katatone Symptome wie Erregung, Haltungsstereotypien oder wächserne Biegsamkeit (Flexibilitas cerea), Negativismus, Mutismus, Stupor

d. «Negative» Symptome wie auffällige Apathie, Sprachverarmung, verflachte oder inadäquate Affekte, zumeist mit sozialem Rückzug und verminderter sozialer Leistungsfähigkeit. Diese Symptome dürfen nicht durch eine Depression oder eine neuroleptische Medikation verursacht sein.

  1. Symptomgruppe bezogen auf Schizophrenia simplex:
    Eine eindeutige und durchgängige Veränderung bestimmter umfassender Aspekte des Verhaltens der betreffenden Person, die sich in Ziellosigkeit, Trägheit, einer in sich selbst verlorenen Haltung und sozialem Rückzug manifestiert.
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13
Q

paranoide Schizophrenie

A

F20.0

häufigste Schizophrenieform in den meisten Teilen der Welt

ziemlich dauerhafte, oft paranoide Wahnvorstellungen

  1. Verfolgungswahn, Beziehungswahn, Abstammungswahn, Sendungswahn, Eifersuchtswahn oder coenästhetischer Wahn.
  2. Stimmen, die den Betroffenen bedrohen oder ihm Befehle geben, nichtverbale akustische Halluzinationen (Akoasmen) wie Pfeifen, Brummen oder Lachen.
  3. Geruchs- oder Geschmackshalluzinationen, sexuelle oder andere Körperhalluzinationen. Optische Halluzinationen können ebenfalls auftreten, stehen aber selten im Vordergrund.

Denkstörungen können im akuten Zustand deutlich sein

allg. Kriterien f. Schizophrenie müssen erfüllt sein
ZUSÄTZLICH müssen Halluzinationen und/ oder Wahn im Vordergrund stehen.
Störungen des Affekts, des Antriebs und der Sprache sowie katatone (Willkürmotorik) Symptome bleiben eher im Hintergrund.
Meist Halluzinationen, wie in 2. und 3.
Wahn kann sich in fast jeder Weise zeigen, jedoch sind Kontrollwahn, Beeinflussungswahn oder das Gefühl des Gemachten sowie verschiedenste Verfolgungsgedanken sind am charakteristischsten.

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14
Q

hebephrene Schizophrenie

A

F20.1

=> affektive Veränderungen im Vordergrund

  • Wahnvorstellungen und Halluzinationen sind flüchtig und bruchstückhaft.
  • Das Verhalten ist verantwortungslos und unvorhersehbar und Manierismen (bizarr aussehende, verzerrte, verschnörkelte Bewegungsabläufe, die unsinnig erscheinen) häufig.
  • Stimmung flach und unpassend, oft begleitet von Kichern oder selbstzufriedenem, selbstversunkenen Lächeln oder von einer hochfahrenden Umgangsweise, von Grimassieren, Manierismen, Faxen, hypochondrischen Klagen und immer wiederholten Äußerungen (Reiterationen).
  • Denken ungeordnet
  • Sprache weitschweifig und zerfahren
  • Isolation
  • Verhalten ziellos und ohne Empfindung

-> Beginn zw. 15. und 25. LJ
-> schnelle Entwicklung und schlechte Prognose

Diagnose:
allg. Krit. der Schizophrenie müssen erfüllt sein
Diagnosestellung sollte idR erstmalig nur bei Jugendlichen oder jungen Erwachsenen gestellt werden.
Prämorbide Persönlichkeit (Primärpersönlichk. vor Auftreten einer psych. Erkrankung) meist ziemlich schüchtern und einzelgängerisch.
Diagnosestellung erst nach 2-3-monatiger Beobachtungszeit.

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15
Q

katatone Schizophrenie

A

F20.2

  • psychomotorische Störungen im Vordergrund, die zw. Extremen, wie Erregung und Stupor od. zw. Befehlsautomatismen und Negativismus alternieren.
  • Zwangshaltungen und -stellungen können lange Zeit beibehalten werden.
  • möglich sind episodenhafte schwere Erregungszustände

-> in Industrieländern selten
-> katatone Phänomene können mit traumähnlichen (oneiroiden) Zustand mit lebhaften szenischen Halluzinationen einhergehen

Diagnose:
allg. diagn. Krit. für Schizophrenie müssen erfüllt sein.
- vorübergehende, isolierte katatone Symptome können bei jeder anderen Schizophrenieform auftreten. Für die katatone Schizophrenie müssen ein oder mehrere der folgenden Verhaltensweisen das klinische Bild beherrschen:

  1. Stupor (eindeutige Verminderung der Reaktionen auf die Umgebung sowie Verminderung spontaner Bewegungen und Aktivität) oder Mutismus.
  2. Erregung (anscheinend sinnlose motorische Aktivität, die nicht durch äußere Reize beeinflusst ist).
  3. Haltungsstereotypien (freiwilliges Einnehmen und Beibehalten unsinniger bizarrer Haltungen)
  4. Negativismus (anscheinend unmotivierter Widerstand gegenüber allen Aufforderungen oder Versuchen, bewegt zu werden; oder stattdessen Bewegung in die entgegengesetzte Richtung).
  5. Rigidität (Beibehaltung einer starren Haltung bei Versuchen, bewegt zu werden).
  6. Flexibilitas cerea bzw. wächserne Biegsamkeit (Verharren der Glieder oder des Körpers in Haltungen, die von außen auferlegt sind).
  7. Andere Symptome wie Befehlsautomatismen (automatische Befolgung von Anweisungen) und verbale Perseveration (Haftenbleiben an zuvor gebrauchten Worten oder Angaben, die im aktuellen Zusammenhang nicht mehr sinnvoll sind).
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16
Q

undifferenzierte Schizophrenie

A

F20.3

  1. allg. Krit. für Schizophrenie erfüllt.
  2. nicht ausreichend Symptome f. eine andere Schizophrenieform od so viele Symptome, dass mehr als eine Unterform erfüllt wird.
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17
Q

postschizophrene Depression

A

F20.4

  1. Pat. innerh. der letzten 12 Monate unter einer Schizophrenie gelitten hat
  2. einige schizophrene Symptome noch vorhanden sind
  3. die depressiven Symptome quälend im Vordergrund stehen, die Kriterien für eine depressive Episode (F32) erfüllen und seit mind. 2 Wochen vorliegen.
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18
Q

schizophrenes Residuum

A

F20.5

folgende Bedingungen müssen erfüllt sein:

  1. Auffallendes Vorhandensein von “negativen” schizophrenen Symptomen wie psychomotorischer Verlangsamung, verminderter Aktivität, Affektverflachung, Passivität und Initiativmangel, Verarmung hinsichtl. Menge und Inhalt des Gesprchenen, geringe nonverbale Kommunikation durch Gesichtsausdruck, Blickkontakt, Modulation der Stimme und Körperhaltung; Vernachlässigung der Körperpflege und sozialer Leistungsfähigkeit
  2. Früheres Vorhandensein von wenigstens einer eindeutigen psychotischen Episode, welche die allgemeinen Kriterien für Schizophrenie erfüllt.
  3. Ein Zeitraum von wenigstens einem Jahr, während dessen die Intensität und Häufigkeit von floriden (blühenden) Symptomen wie Wahn und Halluzinationen gering oder wesentl. vermindert waren und das “negative” schizophrene Syndrom vorlag.
  4. Keine Demenz oder andere organische Hirnerkrankung oder -störung, keine chronische Depression oder Hospitalismus (Vernachlässigung in Krankenhäusern und Heimen), welche die “negativen” Symptome erklären könnten.
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19
Q

Schizophrenia simplex

A

F20.6

sehr schwer sicher zu diagnostizieren

  • schleichende Progredienz (Fortschreiten) von merkwürdigem Verhalten, der Unmöglichkeit soziale Anforderungen zu erfüllen und mit Verschlechterung der allg. Leistungsfähigkeit.
  • keine Wahnvorstellungen oder Halluzinationen
  • “negative” Merkmale des schizophrenen Residuums, wie Affektverfalchung, Antriebsminderung usw. entwickeln sich ohne vorhergehende floride psychotische Symptome
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20
Q

Schizoaffektive Störungen

A

F25
episodische Störung, bei denen sowohl affektive als auch schizophrene Symptome in derselben Krankheitsphase auftreten, meistens gleichzeitig, oder höchstens durch ein einige Tage getrennt.

-> nur stellen, wenn eindeutig schizophrene als auch eindeutig affektive Symptome gleichzeitig vorhanden sind

-> erfüllt weder Kriterien für für eine Schizophrenie noch für eine depressive oder manische Episode.

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21
Q

schizoaffektive Störung, gegenwärtig manisch

A

F25.0

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22
Q

schizoaffektive Störung, gegenwärtig depressiv

A

F25.1

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23
Q

gemischte schizoaffektive Störung

A

F25.2

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24
Q

Affektive Störungen

A

Manie
Bipolar
Depression
rezidivierende depressive Störung
Dysthymie

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25
Q

manische Episode

A

F30
Drei Schweregrade
leicht, mittelgradig, schwer
-> gemeinsame Charakteristika:
gehobene Stimmung, sowie Steigerung in Ausmaß und Geschwindigkeit der körperlichen und psychischen Aktivität
NUR bei einzelner manischer Episode zu diagnostizieren!

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26
Q

Hypomanie

A

F30.0
Zwischen Zyklothymia (F34) und Maine (F30).

Einige der genannten Merkmale gehobener oder veränderter Stimmung bzw. gesteigerter Akivität sollen zumindest einige Tage deutlicher und durchgehender vorhanden sein als bei Zykolthymia.
Beeinträchtigung der Berufstätigkeit/ sozialen Aktivität vereinbar, wenn nicht schwer oder vollständig (dann Manie).

Keine Halluzination und Wahn.
anhaltende leiht gehobene Stimmung
gesteigertet Antrieb und Aktivität
auffallendes Gefühl von Wohlbefinden und körperlicher und seelischer Leistungsfähigkeit
Gesteigerte Geselligkeit, Gesprächigkeit, übermäßige Vertraulichkeit, gesteigerte Libido und vermindertes Schlafbedürfnis sind häufig, aber führen nicht zu Abbruch der Berufstätigkeit oder sozialer Ablehnung.
Anstelle der häufigen euphorischen Geselligkeit können auch Reizbarkeit, eingebildetes Auftreten und flegelhaftes Verhalten auftreten.
Konzentration und Aufmerksamkeit können beeinträchtigt sein.

DIFF:
- gesteigerte Aktivität, Ruhelosigkeit und häufiger Gewichtsverlust von Hypothyreose und Anorexia nervosa unterscheiden
- gegen Ende d. mittleren Lebensabschnitts Anfangsstadien einer “agitierten Depression” Ähnlichkeit zu gereizter Form der Hypomanie
- nächtliche stundenlange häusliche Reinigungsrituale können Zwangshandlungen sein, hier ist die Stimmung aber entgegengesetzt
- kurze hypomanische Phase nur als Einleitung oder Nachwirkung einer Manie, soll sie nicht diagnostiziert werden.

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27
Q

Manie ohne psychotische Symptome

A

F30.1

Episode dauert wenigstens 1 Woche
schwer genug, berufliche und soziale Funktionsfähigkeit mehr oder weniger vollständig zu unterbrechen.
-> vermehrter Antrieb
-> und mehrere der genannten Symptome; besonder:
Rededrang, vermindertes Schlafbedürfnis, Größenideen und übertriebener Optimismus

sorglose Heiterkeit, fast unkontrollierbare Erregung.
vermehrter Antrieb -> Überaktivität, Rededrang, vemindertes Schlafbedürfnis;
soziale Hemmungen verschwinden
Aufmerksamkeitsdefizit;
Selbsteinschätzung aufgeblasen, Größenideen oder maßloser Optimismus;

Wahrnehmungsstörungen möglich->
Farben besonders lebhaft
Beschäftigung mit Einzelheiten von Oberflächenstrukturen/ Geweben
Hyperakusis (Geräuschüberempfindlichkeit);

Beginn überspannter/ undurchführbarer Projekte,
leichtsinnig Geld ausgeben, unpassend aggressiv, verliebt oder scherzhaft sein;
Bei einigen Stimmung statt gehoben -> gerzeit, misstrauisch

  1. Ep meist zw. 15. und 30. LJ, aber jederzeit möglich
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28
Q

Manie mit psychotischen Symptomen

A

F30.2
klinisch entsprechend F30.1.

mögliche Veränderungen:
- Selbstüberschätzung/ Größenideen -> Wahn
- Reizbarkeit/ Misstrauen -> Verfolgungswahn
- Größenideen/ religiöse Wahnvorstellungen, welche die eigene Identität oder Rolle betreffen, können im Vordergrund stehen
- Ideenflucht/ Rededrang -> Betroffene wird nicht mehr verstanden
- erhöhte Aktivität/ Erregung -> Aggression/ Gewalttätigkeit
- Vernachlässigung der Nahrungsaufnahme/ persönlichen Hygiene -> gefährliche Dehydration/ Verwahrlosung

Synthym/Parathym:
Wahngedanken und Halluzinationen können noch als synthym oder parathym (stimmungskongruent oder - inkongruent) klassifiziert werden.

ABGRENZUNG:
Schizophrenie!

DIFF:
- Schizophrenie!!! schwierig v.a. wenn Hypomanie übersehen wurde und Pat. nur auf Höhepunkt der Erkrankung untersucht wird

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29
Q

bipolare affektive Störung

A

F31

wiederholte (mind. 2) Episoden, in denen Stimmung und Aktivitätsniveau deutlich gestört sind

  • Inzidenz zw. Geschlechtern nahezu gleich
  • Episoden erfolgen oft einem belastenden Lebensereignis oder einem anderen psych. Trauma

Ausschluss:
- einzelnde manische Episode (F30)
- einzelne depressive Episode (F32)
- rezidivierende depressive Störung (F33)
- Zyklothymia (F34.0)

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30
Q

bipolare affektive Störung, gegenwärtig hympomanische Episode

A

F31.0
mind. 2 Episoden, in denen Stimmung und Aktivitätsniveau deutlich gestört sind

  1. Die gegenwärtige Episode erfüllt die Kriterien für eine Hypomanie (F30)
  2. In der Anamnese muss sich wenigstens eine weitere affektive Episode (hypomanisch, manisch, depressiv oder gemischt) finden.
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31
Q

depressive Episode

A

F32 “Depression”

Hauptsymptome:

  • gedrückte Stimmung
  • Interessensverlust, Freudlosigkeit
  • Verminderung des Antriebs, erhöhte Ermüdbarkeit

UND

7 Zusatz-Symptome:

  1. verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit
  2. vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
  3. Schuldgefühle und Gefühle von Wertlosigkeit (sogar bei leichten depressiven Episoden)
  4. Negative und pessimistische Zukunftsperspektiven
  5. Suizidgedanken, efolgte Selbstverletzung oder Suizidhandlungen
  6. Schlafstörungen
  7. Verminderter Appetit

Schweregrad:
Leicht F32.0:
mind. 2 der Hauptsymptome
mind. 1 der Zusatzsymptome
insgesamt 4-5
-> kein Symptom besonders ausgeprägt
- > Mindestdauer 2 Wochen
-> Schwierigkeiten sozialer, häuslicher und beruflicher Aktivität, aber keine vollständige Aufgabe

Mittelgradig F32.1:
mind. 2 der Hauptsymptome
mind. 3 der Zusatzsymptome
insgesamt 6-7
-> einige Symotome in Schweregrad besonders ausgeprägt oder
-> durchgehend besonders weites Spektrum von Symptomen
-> Mindestdauer 2 Wochen
-> erhebliche Schwierigkeiten sozialer, häuslicher und beruflicher Aktivität

schwer ohne psychotische Symptome F32.2:
alle 3 Hauptsymptome
mind. 5 der Zusatzsymptome
insgesamt mind. 8 Symptome
-> Mindestdauer 2 Wochen
-> unwahrscheinlich soziale, häusliche und berufliche Aktivität noch ausführen zu können
-> NUR für einzelne Episoden!

schwer mit psychotischen Symptome F32.3:
Diagnose wie F32.2 plus Wahnideen, Halluzinationen oder ein depressiver Stupor.

Wahn kann beinhalten:
Ideen der Versündigung, der Verarmung oder einer bevorstehenden Katastrophe, für die sich der Patient verantwortlich fühlen kann.
Wahngedanken/ Halluzinationen können als Synthym oder paratym bezeichnet werden.
-> Mindestdauer 2 Wochen
-> unwahrscheinlich soziale, häusliche und berufliche Aktivität noch ausführen zu können
-> NUR für einzelne Episoden!

Ausschluss:
- Anpassungsstörung (F43.2)
- depressive Episode in Verbindung mit Störungen des Sozialverhaltens (F91, F92.0)
- rezidivierende depressive Störung (F33)

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32
Q

rezidivierende depressive Störung

A

F33
wiederholte depressive Episoden
diese können leicht, mittelgradig oder schwer sein.
-> In der Diagnose wir die gegenwärtige Episode in Schweregrad angegeben:

F33.0 rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig leichte Episode
F33.1 rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig mittelgradige Episode
F33.2 rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig schwere Episode ohne psychotische Symptome
F33.3 rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig schwere Episode mit psychotischen Symptome

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33
Q

anhaltende affektive Störungen

A

F34
F34.0 Zyklothymia
F34.1 Dysthymia

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34
Q

Zyklothymia

A

F34.0

andauernde Instabilität der Stimmung mit zahlreichen Perioden leichter Depression und leicht gehobener Stimmung

DIFF:
- wandelt sich oft in bipolare Störung (F31)
oder auch rezidivierende depressive Störung (F33)

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35
Q

Dysthymia

A

F34.1

chronische depressive Verstimmung
niemals oder nur selten ausgeprägt genug, um eine rezidivierende depressive Störung (F33) zu erfüllen

-> Beginn gewöhnlich früh im Erwachsenenalter
-> dauert mindestens mehrere Jahre, manchmal lebenslang

Ausschluss:
- ängstliche Depression, leicht oder nicht anhaltend (F41.2)
- schizophrenes Residuum (F20.5)
- Trauerreaktion unter 2 Jahren (F43.21, längere depressive Reaktion)

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36
Q

Phobien

A

F40 phobische Störungen
Agoraphobie
soziale Phobien
spezifische (isolierte) Phobien
sonstige phobische Störungen

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37
Q

Agoraphobie

A

F40.0
Alle folgenden Kriterien müssen erfüllt sein:
1. Die psychischen oder vegetativen Symptome müssen primäre Manifestationen der Angst sein und nicht auf anderen Symptomen wie Wahn- oder Zwangsgedanken beruhen.
2. Die Angst muss beschränkt sein (oder hauptsächlich auftreten) auf mindestens zwei der folgenden umschriebenen Situationen: in Menschenmengen, auf öffentlichen Plätzen, bei Reisen mit weiter Entfernung von Zuhause oder bei Reisen alleine.
3. Vermeidung der phobischen Situation muss ein entscheidendes Symptom sein oder gewesen sein.

  1. Stelle: mit oder ohne Panikstörung

Ein “Schlüsselsymptom”:
Fehlen eines sofort nutzbaren «Fluchtweges»

DIFF:
- manche erleben wenig Angst, weil sie es oft schaffen phobische Situationen zu vermeiden, die Diagnose kann dann trotzdem gestellt werden, auch wenn andere Symptome, wie Depression, Depersonalisation, Zwangssymptome und soziale Phobien, wenn diese das klinische Bild nicht beherrschen.

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38
Q

soziale Phobien

A

F40.1
Alle folgenden Kriterien müssen erfüllt sein:
1. Die psychischen, Verhaltens- oder vegetativen Symptome müssen primäre Manifestationen der Angst sein und nicht auf anderen Symptomen wie Wahn oder Zwangsgedanken beruhen.
2. Die Angst muss auf bestimmte soziale Situationen beschränkt sein oder darin überwiegen.
3. Wann immer möglich, Vermeidung der phobischen Situation.

Differntialdiagnose:
Abgrenzung zu Agoraphobie oft schwierig. Vorzug Agoraphobie

-> Beginn oft in Jugend
-> Männer/ Frauen 50:50
-> klar abgegrenzt (auf Essen, Sprechen, Treffen mit dem anderen Geschlecht) oder unbestimmt in fast allen Situationen
-> idR niedrige Selbstwertgefühl
-> Furcht vor Kritik
-> Beschwerden: Erröten, Händezittern, Übelkeit pder Drang zum Wasserlassen
-> Extremfall: vollständige soziale Isolierung

DIFF:
- Agoraphobie und depressive Störungen oft gemeinsam
-> ist Unterscheidung zu schwierig, soll sich für Agoraphobie entschieden werden
-> Depression nur bei voll ausgebildetem depressivem Syndrom

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39
Q

Spezifische (isolierte) Phobien

A

F40.2
Alle folgenden Kriterien müssen erfüllt sein:
1. Die psychischen oder vegetativen Symptome müssen primäre Manifestationen der Angst sein und nicht auf anderen Symptomen wie Wahn oder Zwangsgedanken beruhen.
2. Die Angst muss auf die Anwesenheit eines bestimmten phobischen Objektes oder eine spezifische Situation begrenzt sein.
3. Die phobische Situation wird - wann immer möglich - vermieden.

Beispiele:
Nähe bestimmter Tiere, Höhen, Donner, Dunkelheit, Fliegen, geschlossene Räume, Urinieren oder Defäzieren auf öffentlichen Toiletten, Verzehr bestimmter Speisen, Zahnarztbesuch, Anblick vno Blut oder Verletzungen oder die Furcht, bestimmten Krankheiten ausgesetzt zu sein.

-> obwohl die auslösende Situation eng begrenzt ist kann sie Panik auslösen
-> Entstehung gewöhnlich in Kindheit oder frühen Erwachsenenalter
-> bestehen unbehandelt jahrzehntelang

Ausschluss:
- Dysmorphophie (Abweichung von der normalen Körpergestalt) (nicht wahnhaft; F45.2)
- Nosophobie

DIFF:
- im Unterschied zu Agordaphobie und sozialen Phobien fehlen meist andere psychiatrische Symptome (z.b. Depression und Zwangsstörungen).
- Furcht vor spezifischen Krankheiten (Krebs, Herz, Geschlecht) soll unter hypochondrische Störung (F45.2), es sei denn, sie bezieht sich auf eine spezielle Situation, in der eine Krankheit erworben werden könnte
- Erreicht Überzeugung, krank zu sein, wahnhafte Intensität, handelt es sich um eine wahnhafte Störung (F22.0)
- Überzeugung von Abnormität oder Entstellung bestimmter Körperteile, v.a. Gesicht sind unter hypochondrischer (F45.2) oder wahnhafter Störung (F22.0) zu klassifizieren.

40
Q

andere Angststörungen

A

F41
- Panikstörung
- generalisierte Angststörung
- Angst und depressive Störung, gemischt
- andere gemischte Angststörungen
- sonstige spezifische Angststörungen

41
Q

Panikstörung (episodisch paroxysmale Angst)

A

paroxysmal = anfallsweise auftretend

F41.0
eindeutige Diagnose bei mehreren schweren vegetativen Angstanfällen, die innerhalb eines Zeitraums von etwa 1 Monat aufgetreten sind:
1. in Situationen, in denen keine objektive Gefahr besteht
2. wenn die Angstanfälle nicht auf bekanne oder vorhersagbare Situationen begrenzt ist
3. zwischen den Attacken müssen weitgehend angstfreie Zeiträume liegen (Erwartungsangst ist jedoch häufig).

wesentliches Kennzeichen:
wiederkehrende schwere Angstattacken, die sich nicht auf spezifische Situation oder besondere Umstände beschränken.
-> typisch:
Herzklopfen, Brustschmerz, Erstickungsgefühle, Schwindel und Entfermdungsgefühle (Depersonalisation oder Derealisation)
-> fast stets sekundär:
Furcht zu sterben, vor Kontrollverlust oder Angst, wahnsinnig zu werden.
-> Anfälle dauern meist nur Minuten

Ausschluss:
- Panikstörung mit Agoraphobie (F40.01)

DIFF:
Nicht als Hauptdiagnose, wenn in Begleitung einer bekannten Phobie oder depressiven Störung.

42
Q

generalisierte Angststörung

A

F41.1

primäre Symptome von Angst an den meisten Tagen, mindestens mehrere Wochen lang, meist mehrere Monate, aufweisen. In der Regel sind folgende Einzelsymptome festzustellen:
1. Befürchtungen (Sorge über zukünftiges Unglück, Nervosität, Konzentrationsschwierigkeiten usw.)
2. motorische Spannung (körperliche Unruhe, Spannungskopfschmerz, Zittern, Unfähigkeit, sich zu entspannen)
3. vegetative Übererregbarkeit (Benommenheit, Schwitzen, Tachykardie oder Tachypnoe (gesteigerte Atemfrequenz), Oberbauchbeschwerden, Schwindelgefühle, Mundtrockenheit etc.)

-> häufiger bei Frauen
-> oft in Zusammenhang mit lang anhaltender Belastung durch äußere Umstände

Ausschluss:
-Neurasthenie (F48.0)

43
Q

Angst und depressive Störung, gemischt

A

F41.2
wenn Angst und Depression gleichzeitig bestehen.

Nicht, wenn eine Störung ein Ausmaß erreicht, dass eine einzelne Störung rechtfertigt.

44
Q

andere gemischt Angststörungen

A

F41.3

generalisierte Angststörung (F41.1) und gleichzeitig deutliche Merkmale anderer Angststörungen

45
Q

Zwangsstörung

A

F42
Zwangsgedanken
Zwangshandlungen
gemischt

wenigstens 2 Wochen lang an den meisten Tagen Zwangsgedanken oder -handlungen oder beides nachweisbar sein. Sie müssen quälend sein oder die normalen Aktivitäten stören. Sie müssen folgende Merkmale aufweisen:
1. Sie müssen als eigene Gedanken oder Impulse für den Patienten erkennbar sein
2. Wenigstens einem Gedanken oder einer Handlung muss noch, wenn auch erfolglos, Widerstand geleistet werden, selbst wenn sich der Patient gegen andere nicht länger wehrt.
3. Der Gedanke oder die Handlungsausführung dürfen nicht an sich angenehm sein (einfache Erleichterung von Spannung und Angst wird nicht als angenehm in diesem Sinn betrachtet).
4. Die Gedanken, Vorstellungen oder Impulse müssen sich in unangenehmer Weise wiederholen.

-> AUSSCHLUSS zwanghafte Persönlichkeitsstörung (F60.5)

DIFF:
- Abgrenzunh zur depressiven Störung schwierig, weil beide häufig gleichzeitig auftreten
-> es soll die Diagnose Vorrang haben, deren Symptome zuerst auftraten
-> ist beides gleich erhält die Depressino Vorrang
-Panikattacken oder leichte phobische Symptome sind keine Kontraindikation
- bei Schizophrenie, Gilles-de-la-Tourette-Syndrom oder organischen psychischen Störungen sollen sie als Teil dieser betrachtet werden
- Oft ist es sinnvoll die Diagnose auf Zwangshandlungen oder -gedanken zu spezifizieren, auch wenn beides vorkommt, da eins meistens vorherrscht.

46
Q

vorwiegend Zwangsgedanken oder Grübelzwang

A

F42.0

Zwangsgedanken:
-> zwanghafte Ideen, bildhafte Vorstellungen oder Zwangsimpulse
-> inhaltlich sehr unterschiedlich
-> fast immer quälend
-> Grübelzwang Nähe zu Depression -> Diagnose nur wenn Grübelzwang nicht in Zusammenhang mit der Depression steht

47
Q

vorwiegend Zwangshandlungen (Zwangsrituale)

A

F42.1

Meiste Zwangshandlungen: Reinlichkeit (Hände waschen), übertriebene Ordnung und Sauberkeit oder wiederholte Kontrollen, die einer möglicherweise gefährliche Situation verhindern sollen.
-> Ritual ist wirkungsloser oder symbolischer Versuch, diese Gefahr abzuwenden.
-> Handlungen können täglich stundenlang ausgeführt werden
-> oft verbunden mit besonderer Entschlusslosigkeit und Langsamkeit
-> Frau/Mann 50:50
-> weniger eng mit Depression verbunden, wie Zwangsgedanken

48
Q

Zwangsgedanken und -handlungen, gemischt

A

F42.2

Die meisten Zwangskranken weisen Symptome von Zwangshandlungen und Zwangsdenken auf. Diese Unterkategorie, wenn beide gleichwertig sind. Sonst ider vorherrschenden Symptom Vorrang zu geben, da sie auf unterschiedliche Behandlungen absprechen können.

49
Q

Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen

A

F43
- akute Belastungsreaktion
- posttraumatische Belastungsstörung
- Anpassungsstörung

50
Q

akute Belastungsreaktion

A

F43.0
vorübergehende Störung von beträchlichem Schweregrad

Es muss ein unmittelbarer und klarer zeitlicher Zusammenhand zwischen einer ungewöhnlichen Belastung und dem Beginn der Symotome vorliegen. Die Reaktion beginnt innerhalb weniger Minutern, wenn nicht sofort.
1. Es tritt gemischtes, gewöhnlich wechselndes Bild auf ; nach anfänglichen Zustand von «Betäubung» werden Depression, Angst, Ärger, Verzweiflung, Überaktivität und Rückzug beobachtet. Kein Symptom ist längere Zeit vorherrschend
2. Symptome rasch rückläufig (innerhalb weniger Stunden), wenn Entfernung aus belastender Umgebung möglich.
Bei Fortbestehen der Belastung abklingen der Symptome nach 24-48 Stunden, nach 3 Tagen nur noch minimal vorhanden.

51
Q

postraumatischer Belastungsstörung

A

F43.1
nur dann diagnostizieren, wenn sie innerhalb von 6 Monatern nach einem traumatisierenden Ereignis von außergewöhnlicher Schwere aufgetreten ist.
Kann auch bei über 6 Monaten Abstand gestellt werden, wenn die klinischen Merkmale typisch sind und keine andere Diagnose gestellt werden kann.

Zusätzlich erforderlich: wiederholte unausweichliche Erinnerung oder Wiederinszenierung des Ereignisses in Gedächtnis, Tagträumen oder Träumen.

häufig (nicht wesentl. f. Diagnose):
emotionaler Rückzug
Gefühlsabstumpfungen
Vermeidung von Reizen, die eine Wiedererinnerung hervorrufen könnten
ggf. zusätzlich:
vegetative Störungen, Beeinträchtigung der Stimmung und abnormes Verhalten

-> späte, chronifizierte Folgen extremer Belastung, die noch Jahrzehnte später bestehen: F62.0 (andauernde Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung)

52
Q

Anpassungsstörung

A

F43.2
sorgfältige Bewertung der Beziehung zwischen:
1. Art, Inhalt und Schwere der Symptome
2. Anamnese und Persönlichkeit
3. belastendem Ereignise, Situation und Lebenskrise

Vorhandensein des 3. Kriteriums soll eindeutig nachgewiesen sein.
Und überzeugende, wenn auch nur vermutete, Gründe, dass die Störung ohne Belastung nicht aufgetreten wäre.

Anzeichen unterschiedlich:
depressive Stimmung, Angst, Besorgnis, ein Gefühl, unmöglich zurechtzukommen, vorausplanen oder in der gegenwärtigen Situation fortfahren zu können, Einschränkung bei der Bewältigung der alltäglichen Routine

-> Beginn idR innerhalb 1 Monat nach belastendem Ereignis/ Lebensveränderung

Ausschluss:
Trennungsangst in der Kindheit (F93.0)

53
Q

dissoziative Störungen (Konversionsstörungen)

A

F44

Früher Hysterie, heute zu vermeiden.
“psychogene” Störungen
nahe zeitl. Verbindung zu traumatisierenden Ereignissen, unlösbaren oder unerträglichen Konflikten oder gestörten Beziehungen.

  1. Klinische Charakteristika, wie sie für die einzelnden Störungen in F44 ausgeführt sind;
  2. keine körperliche Erkrankung, welche die Symptome erklären könnte
  3. Beleg für eine psychische Verursachung, das heißt zeitlicher Zusammenhang mit Belastungen, Problemen oder gestörten Beziehungen (auch, wenn diese vom Patienten geleugnet werden).

Ausschluss:
Simultion (bewusste Simulation) (Z76.5)

54
Q

die einzelnen dissoziativen Störungen

A
  • F44.0 dissoziative Amnesie
  • F44.1 dissoziative Fugue
  • F44.2 dissoziativer Stupor
  • F44.3 Trance- und Besessenheitszustände
  • F44.4-F44.7 dissoziative Störungen der Bewegung und der Sinnenempfindung
    -F44.4 dissoziative Bewegungsstörungen
  • F44.5 dissoziative Krampfanfälle
  • F44.6 dissoziative Sensibilitäts- und Empfundungsstörungen
  • F44.7 dissoziative Störungen (Konversionsstörungen), gemischt
  • F44.8 sonstige dissoziative Störungen (Konversionsstörungen)
  • F44.9 dissoziative Störung (Konversionsstörung), nicht näher bezeichnet
55
Q

dissoziative Amnesie

A

F44.0

  1. Partielle oder vollständige Amnesie für kürzliche traumatisierende oder belastende Ereignisse (diese Aspekte werden unter Umständen nur durch fremdanamnestische Angaben bekannt)
  2. Fehlen von hirnorganischen Störungen, Intoxikation oder extremer Erschöpfung.

Ausschluss:
- amnestisches Syndrom, durch Alkohol oder andere psychotrope Substanzen bedingt (F10.6-F19.6)
- amnestisches Syndrom, organisches nicht alkoholbedingtes (F04)
- anterograde Amnesie (R41.1)
- retrograde Amnesie (R41.2)
- postiktale Amnesie bei Epilepsie (G40)
- nicht näher bezeichnete Amnesie (R41.3)

DIFF:
- Verlust des KZG typischer für organische Ursachen
- “Black-Outs” zeitl. nah an Drogenkonsum

  • Am schwierigsten:
    bewusste Simulation auszuschließen!
56
Q

Dissoziative Fugue

A

F44.1

“Fugue”=Flucht

  1. Kennzeichen der dissoziativen Amneseie (F44.0)
  2. zielgerichtete Ortsveränderung über den üblichen täglichen Aktionsbereich hinaus (die Unterscheidung zwischen einer zielgerichteten Ortsveränderung und ziellosem Umherwandern muss von Personen mit Ortskenntnissen getroffen werden);
  3. Aufrechterhalten der einfachen Selbstversorgung (Essen, Waschen) und einfacher sozialer Interaktionen mit Fremden (wie Kauf von Fahrkarten oder Benzin, Erkundigen nach Richtungen, Bestellen von Mahlzeiten usw.)

DIFF:
- postiktale Fugue, v.a. Temporallappenepilepsie (G40.x)
- Simulation!

57
Q

Dissoziativer Stupor

A

F44.2

erfüllt Kriterien für Stupor:
beträchtliche Verringerung oder Fehlen willkürlicher Bewegungen und normaler Reaktionen auf äußere Reize wie Licht, Geräusche oder Berührung.
Pat. sitzt oder liegt lange Zeit bewegungslos.
Sprache und spontane oder gezielte Bewegung fehlen oder kaum wahrnehmbar.

  1. Stupor
  2. Fehlen körperl. oder spezifischer psychiatrischer Störungen, die den Stupor erklären könnten;
  3. kurz vorhergegangenes belastendes Ereignis oder gegenwärtige Probleme

Ausschluss:
- depressiver Stupor (F31-F33)
- katatoner Stupor (F20.2)
- manischer Stupor (F30.2)
- nicht näher bezeichneter Stupor (R40.1)
- organische katatone Störung (F06.1)

DIFF:
- katatoner, depressiver oder manischer Stupor
-

58
Q

Trance- und Besessenheitszustände

A

F44.3

zeitweiliger Verlust der persönlichen Identität und der vollständigen Wahrnehmung der Umgebung
in einigen Fällen verhält sich Pat, als ob er von einer anderen Pers., einem Geist, einer Gottheit oder einer “Kraft” beherrscht wird.
-> außerhalb religiöser Situationen
-> nicht während schizophrener oder akuter Psychosen mit Halluzination oder Wahn oder im Rahmen einer multiplen Persönlichkeit
-> nicht bei körperl. Krankheit oder Intoxikation psychotroper Substanzen

Ausschluss:
Zustandsbilder bei:
- Intoxikation mit psychotropen Substanzen (F10.0-F19.0)
- oragnischen Psychosyndrom nach Schädel-Hirn-Trauma (F07.2)
- organischer Persönlichkeitsstörung (F07.0)
- Schizophrenie (F20.x)
- vorübergehenden akuten psychotischen Störungen (F23.x)

59
Q

dissoziative Störungen der Bewegung und der Sinnesempfindung

A

F44.4-F44.7

  1. Eine körperl. Krankheit als Verursachung muss ausgeschlossen werden.
  2. Es muss ausreichend viel über den psychologischen und sozialen Hintergrund und die Beziehungen des Patienten bekannt sein, so dass eine überzeugende Erklärung für das Auftreten der Erkrankung gegeben werden kann.

DIFF:
- MS und systemischer Lupus erythematodes
- multiple und schlecht definierte körperl. Beschwerden sind unter somatoformen Störungen (F45) oder Neurasthenie (F48.0) zu klassifizieren
- Simulation!

60
Q

dissoziative Bewegungsstörungen

A

F44.4

am häufigsten: vollständiger oder teilweise Verlust der Bewegungsfähigkeit eines oder mehrerer Körperglieder (Lähmung).

61
Q

Dissoziative Krampfanfälle

A

F44.5

Dissoziative Krampfanfälle (Pseudoanfälle) können epileptische Anfälle in ihren Bewegungen sehr stark nachahmen.
Bei diss.K. Zungenbiss, schwere Verletzungen beim Sturz oder Urininkonstinenz selten und statt Bewusstseinsverlusts stupor- oder tranceähnlicher Zustand

62
Q

dissoziative Sensibilitäts- und Empfindungsstörungen

A

F44.6

anästhetisch = den Schmerz ausschaltend; mit Unempfindlichkeit gegen bestimmte Reize, besonders gegen Schmerzen, verbunden

Grenzen anästhetischer Hautareale entsprechen oft eher den Vorstellungen d. Pat. über Körperfunktionen als med. Wissen.

Auch möglisch sind Angabe unterschiedlicher Verluste der verschiedenen sensorischen Modalitäten

63
Q

dissoziative Störungen (Konversionsstörungen), gemischt

A

F44.7

Kombinationen F44.0-F44.6

64
Q

sonstige dissoziative Störungen (Konversionsstörungen)

A

F44.8

F44.80 Ganser-Syndrom

komplexe Störung
“Vorbeiantworten”
begleitet von mehreren anderen dissoziativen Symptomen

F44.81 multiple Persönlichkeit(sstörung)
selten
Vorhandensein von zwei oder mehr verschiedenen Persönlichkeiten; jeweils nur eine sichtbar; jede ist vollständig
eng mit traumatischen Erlebnissen verbunden

F44.82 transitorische dissoziative Störungen in Kindheit und Jugend

65
Q

somatoforme Störungen

A

Somatisierungsstörung
Hypochondrie
somatoforme autonome Funktionsstörung
anhaltende somatoforme Schmerzstörung

66
Q

Somatisierungsstörung

A

F45.0
1. Mind. 2 Jahre anhaltende multiple und unterschiedliche körperliche Symptome, für die keine ausreichende Erklärung gefunden wurde;
2. hartnäckige Weigerung, den Rat oder die Versicherungen mehrerer Ärzte anzunehmen, dass für die Symptome keine körperliche Erklärung zu finden ist;
3. ein gewisser Grad an Beeinträchtigung sozialer und familiärer Funktionen durch die Art der Symptome und das sich daraus ergebende Verhalten.

Ausschluss:
Simulation! (Z76.5)

Differentialdiagnose:
1. körperl. Störungen
2. affektive und ängstl. Störungen
3. Hypochondrische S.
4. Wahnhafte S.

-> häufiger bei Frauen
-> beginnt meist im frühen Erwachsenenalter

67
Q

undifferenzierte Somatisierungsstörung

A

F45.1
unvollständiges klinisches Bild der Somatisierungsstörung

68
Q

hypochondrische Störung

A

F45.2
1. anhaltende Überzeugung vom Vorhandensein wenigstens einer ernsthaften körperlichen Krankheit, als Ursache für das vorhandene Symptom/ die Symptome, auch wenn wiederholte Untersuchungen keine Erklärung gebracht haben;
oder eine hartnäckige Beschäftigung mit einer vermuteten Entstellung
2. Ständige Weigerung, den Rat und die Versicherung mehrerer Ärtze zu akzeptieren, dass den Symptomen keine körperliche Krankheit zugrunde liegt.

-> Männer und Frauen 50:50

Aussschluss:
- auf die körperlichen Funktionen oder Körperform fixierte Wahnphänomene (F22.0)
- wahnhafte Dysmorphophobie (F22.8)

DIFF:
- Somatisierungsstörung, bei Hypochondrie Fokus eher auf Krankheit und Folgen und nicht so sehr auf den einzelnen Symptomen
- Depressive Störung, stehen depressive Symptome im Vordergrund und gehen der Entwicklung hypochondrischer Ideen voraus ist depressive Störung primär
- Wahnhafte Störungen; ist Pat. in wahnhafter Weise überzeugt krank oder entstellt zu sein ist wahnhafte Störung (F22) zu klassifizieren
- Angst- und Panikstörung; körperl. Sympt. der Angst werden manchmal als ernsthafte körperl. Krankheiten interpretiert. Pat. lassen sich aber idR durch psysiolog. Erklärungen beruhigen.

69
Q

somatoforme autonome Funktionsstörung

A

F45.3
kurz: Symptome bezogen auf bestimmtes Organ oder System

ggf. weiter ausführen.

70
Q

anhaltende Schmerzstörung

A

F45.4
andauernder, schwerer und quälender Schmerz.
Tritt in Verbindung mit smotionalen Konflikten oder psychosozialen Problemen auf

71
Q

sonstige somatoforme Störungen

A

F45.8

72
Q

Neurasthenie

A

F48.0

bträchtli. kulturelle Unterschiede

2 Hauptformen:

  • Klage über vermehrte Müdigkeit nach geistigen Anstrengungen
  • Gefühle körperl. Schwäche und Erschöpfung nach nur geringer Anstrengung, begleitet von musulären und anderen Schmerzen und der Unfähigkeit sich zu entspannen.
  1. Anhaltende und quälende Klagen entweder über gesteigerte Ermüdbarkeit nach geistiger Anstrengung oder über körperliche Schwäche und Erschöpfung nach geringsten Anstrengungen.
  2. Mind. 2 der folgenden Empfundungen:
    Muskelschmerzen und -beschwerden, Schwindelgefühle, Spannungskopfschmerzen, Schlafstörungen, Unfähigkeit zu entspannen, Reizbarkeit, Dyspepsie
  3. Die vorliegenden autonomen oder depressiven Symptome sind nicht anhaltend und schwer genug, um die Kriterien für eine der spezifischeren Störungen in dieser Klassifikation zu erfüllen.
73
Q

Depersonalisations- und Derealisationssyndrom

A

F48.1

mind. eins der Kriterien 1 oder 2 sowie die Kriterien 3 und 4 erfüllt sein:

  1. Depersonalisationssymptome, d.h. der Betroffene empfindet seine eigenen Gefühle und Erfahrungen als losgelöst, fern, nicht als seine eigenen, verloren usw.
  2. Derealisationssymptome d.h., Objekte, Menschen oder die Umgebung erscheinen unwirklich und fern, künstlich, farblos, leblos usw.
  3. Der Betreffende akzeptiert, dass hier ein subjektiver und spontaner Wechsel eingetreten ist, der nicht von äußeren Kräften oder anderen Personen verursacht ist (d.h. es besteht Krankheitseinsicht)
  4. Klares Bewusstsein und Fehlen eines toxischen Verwirrtheitszustands oder Epilepsie
74
Q

Essstörungen

A

F50
Anorexia nervosa
atypische Anorexia nervosa
Bulimia nervosa
atypische Bulimia nervosa
Essattacken bei anderen psychischen Störungen
Erbrechen bei anderen psychischen Störungen

75
Q

Anorexia nervosa

A

F50.0
alle Bedingungen müssen zutreffen:
1. Tatsächliches Körpergewicht mind. 15% unter dem erwarteten (durch Gewichtsverlust oder nie erreichtes Gewicht) oder Quetlet-Index von 17,5 oder weniger
In Vorpubertät kann erwartete Gewichtszunahme während Wachstumsperiode ausbleiben
2. Der Gewichtsverlust ist selbst herbeigeführt durch:
a. Vermeidung von hochkalorischen Speisen; sowie eine oder mehrere der folgenden Verhaltensweisen:
b. selbt induziertes Erbrechen
c. selbst induziertes Abführen
d. übertriebene körperliche Aktivitäten
e. Gebrauch von Appetitzüglern und/oder Diuretika
3. Körperschema-Störung:
die Angst, zu dick zu werden besteht als eine tiefverwurtzelte überwertige Idee; die Betroffenen legen eine sehr niedrige Gewichtsschwelle für sich selbst fest
4. Eine endokrine Störung auf der Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse. Sie manifestiert sich bei Frauen als Amenorrhoe (Ausbleiben der Menstruation) und bei Männern als Libido- und Potenzverlust. (Ausnahme: Persistieren vaginaler Blutungen bei anorektischen Frauen mit einer Hormonsubstitutionsbehandlung zur Kontrazeption).
Erhöhte Wachstumshormon- und Kortisolspiegel, Änderungen des peripheren Matabolismus von Schildrüsenhormonen und Störungen der Insulinsekretion können vorliegen.
5. Bei Beginn vor der Pubertät ist die Abfolge der pubertären Entwicklungsschritte verzögert oder gehemmt (Wachstumsstopp, fehlende Brustentwicklung und primäre Amenorrhoe bei Mädchen, bei Jungen bleiben die Genitalien kindlich)
Nach Remission wird die Pubertätsentwicklung häufig normal abgeschlossen.

Ausschluss:
- Appetitverlust (R63.0)
- psychogener Appetitverlust (F50.8)

DIFF:
- depressive und Zwangssymptome können vorkommen, ebenso Merkmale einer Persönlichkeitsstörung
-> dann Abgrenzung oder mehrere Kodierungen

76
Q

atypische Anorexia nervosa

A

F50.1
ein oder mehrere Kernmerkmale der Anorexia nervosa fehlen
Oder alle Kernsymptome liegen nur leicht vor.

77
Q

Bulimia nervosa

A

F50.2
1. andauernde Beschäftigung mit Essen, eine unwiderstehliche Gier nach Nahrungsmitteln; der Patient erliegt Essattacken (Esstaumel), bei denen große Mengen Nachrung in sehr kurzer Zeit konsumiert werden.
2. Der Patient versucht, dem dickmachenden Effekt der Nachrung durch verschiedene Verhaltensweisen entgegenzusteuern: selbstinduziertes Erbrechen,
Missbrauch von Abführmitteln,
zeitweilige Hungerperioden,
Gebrauch von Appetitzüglern,
Schildrüsenpräparaten oder Diuretika
Tritt die Bulemie bei Diabetikern auf, kann es zu einer Vernachlässigung der Insulinbehalndung kommen.
3. wesentliche psychopathologische Auffälligkeit:
krankhafte Furcht davor, dick zu werden;
Patient setzt scharf definierte Gewichtsgrenze unter dem prämorbiden, vom Arzt als optimal oder gesund bezeichneten.
Häufig in Vorgeschichte mit einem Intervall von einigen Monaten bis zu mehreren Jahren eine Episode einer Anorexia nervosa.

DIFF:
1. Störungen des oberen Gastrointestinaltraktes mit wiederholtem Erbrechen (charakteristische psychopathologische Auffälligkeiten fehlen)
2. einer eher allg. St. der Persönlichkeit. Die Essstörung kann etwa mit Alkoholabhängigkeit und kleineren Vergehen (z.B. Ladendiebstahl) verbunden sein
3. Depressive Störung (bulimische Patientinnen erleben häufig depressive Symptome)

78
Q

atypische Bulimia nervosa

A

F50.3
ein oder mehrere Kernmerkmale der Bulimia nervosa fehlen.

-> Diagnosestellung nicht empfohlen

79
Q

Essattacken bei anderen psychischen Störungen

A

F50.4

übermäßiges Essen, als Reaktion auf belastende Ereignisse und zu Übergewicht geführt hat.

-> aber Übergewicht als Ursache einer psychischen Störung ist unter “sonstige affektive Störungen” (F38) zu klassifizieren

Ausschluss:
- nicht näher bezeichnete Polyphagie (krankhaft gesteigerten Appetit oder eine krankhaft gesteigerte Nahrungsaufnahme) (R63.2)
- Obesitas (E66)

80
Q

Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen

A

F60-F69

81
Q

spezifische Persönlichkeitsstörungen

A

F60
Zustandsbilder sind nicht auf beträchtliere Hirnschädigungen oder -krankheiten od. psychiatr. Störung zurückzuführen.

Erfüllen folgende Kriterien (in meisten Untergruppen mind. 3):

  1. Deutliche Unausgegelichenheit in Einstellungen und Verhalten in mehreren Funktionsbereichen (Affektivität, Antrieb, Impulskontrolle, Wahrnehmen und Denken sowie in Beziehungen)
  2. auffälliges Verhaltensmuster ist andauerndund gleichförmig und nicht auf Episoden psych. Krankheiten begrenzt.
  3. auffällige Verhaltensmuster ist tiefgreifend un in vielen persönlichen und sozialen Situationen eindeutig unpassend.
  4. Störungen beginnen immer in Kindheit oder Jugend und manifestieren sich auf Dauer im Erwachsenenalter.
  5. Störung führt zu deutlichen subjektiven Leiden, manchmal jedoch erst im späteren Verlauf.
  6. Störung ist meistens mit deutlichen Einschränkungen der beruflichen und sozialen Leistungsfähigkeit verbunden.
82
Q

paranoide Persönlichkeitsstörung

A

F60.0
1. Übertriebene Empfindlichkeit bei Rückschlägen und Zurücksetzung
2. Neigung zu ständigem Groll, z. B. wegen der Weigerung Beleidigungen, Verletzungen oder Missachtungen durch andere zu verzeihen.
3. Misstrauen und eine starke Neigung, Erlebtes zu verdrehen, indem neutrale oder freundlichen Handlungen anderer als feindlich oder verächtlich missgedeutet werden.
4. Streitsüchtiges und beharrliches, situationsunangemessenes Bestehen auf eigenen Rechten.
5. Häufiges ungerechtfertigtes Misstrauen gegenüber der sexuellen Treue des Ehe- oder Sexualpartners.
6. Tendenz zu stark überhöhtem Selbstwertgefühl, das sich in ständiger Selbstbezogenheit zeigt.
7. Inanspruchnahme durch ungerechtfertigte Gedanken an Verschwörungen als Erklärungen für Ereignisse in der näheren Umgebung und in aller Welt.

Ausschluss:
- Paranoia, Schizophrenie, wahnhafte Störung (F22.0)

83
Q

schizoide Persönlichkeitsstörung

A

F60.1

  1. Wenige oder überhaupt keine Tätigkeiten vereiten Vergnügen
  2. Emotionale Kühle, Distanziertheit oder flache Affektivität
  3. Geringe Fähigkeit, warme, zärtliche Gefühle oder auch Ärger anderen gegenüber zu zeigen.
  4. Anscheinende Gleichgültigkeit gegegnüber Lob oder Kritik.
  5. Wenig Interesse an sexuellen Erfahrungen mit einer anderen Person (unter Berücksichtigung des Alters).
  6. Übermäßige Vorliebe für einzelgängerische Beschäftigungen
  7. Übermäßige Inanspruchnahme durch Fantasie und Introspektion.
  8. Mangel an engen Freunden oder vertrauensvollen Beziehungen (oder höchstens zu einer Person) und fehlender Wunsch nach solchen Beziehungen.
  9. Deutlich mangelnde Sensibilität im Erkennen und Befolgen gesellschaftlicher Regeln.

Ausschluss:
- Asperger-Syndrom (F84.5)
- schizoide Störung in der Kindheit (F84.5)
- Schizophrenie (F20)
- schizotype Störung (F21)
- wahnhafte Störung (F22.0)

84
Q

dissoziale Persönlichkeitsstörung

A

F60.2
Auffällig:
Große Diskrepanz zw. Verhalten und geltenden sozialen Normen.

  1. Kaltes Unbeteiligtsein und Rücksichtslosigkeit gegenüber den Gefühlen anderer.
  2. Grobe und andauernde Verantwortungslosigkeit und Missachtung sozialer Normen, Regeln und Verpflichtungen.
  3. Unvermögen zur Beibehaltung längerfristiger Beziehungen, aber keine Schwierigkeiten, Beziehungen einzugehen.
  4. Sehr geringe Frustrationstoleranz und niedrige Schwelle für aggressives, auch gewalttätiges Verhalten.
  5. Unfähigkeit zum Erleben von Schuldbewusstsein oder zum Lernen aus Erfahrung besonders aus Bestrafung.
  6. Ausgeprägte Neigung, andere zu beschuldigen oder einleuchtende Rationalisierungen für das eigene Verhalten anzubieten, durch welches die Person in einen Konflikt mit der Gesellschaft geraten ist.

weiteres mögliches Merkmal:
Reizbarkeit.

Störung des Sozialverhaltens in Kindheit/ Jugend stützt die Diagnose.

Ausschluss:
- emotional instabile Persönlichkeit(sstörung) (F60.3)
- Störungen des Sozialverhaltens (F91)

85
Q

emotional instabile Persönlichkeitsstörung

A

F60.3

deutliche Tendenz impulsiv zu handeln ohne Berücksichtigung von Konsequenzen.
wechselnde instabile Stimmung-
Fähigkeit vorauszuplanen ist gering.
Ausbrüche intensiven Ärgers können zu oft gewalttätigem und explosivem Verhalten führen.
Dieses Verhalten wird leicht ausgelöst, wenn von anderen die impulsiven Handlungen kritisiert oder behindert werden.

Es gibt zwei Typen. Beide haben Impulsivität und mangelnde Selbstkontrolle.

impulsiver Typ
Borderline-Typ

Ausschluss:
- dissoziale Persönlichkeit(sstörung) (F60.2)

86
Q

impulsiver Typ

A

F60.30
wesentliche Charakterzüge sind emotionale Instabilität und mangelnde Impulskontrolle.
Ausbrüche von gewalttätigem und bedrohlichem Verhalten sind häufig, vor allem bei Kritik durch andere.

87
Q

Borderline-Typ

A

F60.31
Einige Kennzeichen emotionaler Instabilität vorhanden.
Zusätzlich oft eigenes Selbstbild, Ziele und «innere Präferenzen» (einschl.sexueller) unklar und gestört.
Meist chronisches Gefühl innerer Leere.
Neigung zu intensiven, aber unbeständigen Beziehungen -> wiederholte Krisen, mit übermäßigen Anstrengungen, nicht verlassen zu werden, und mit Suiziddrohungen oder selbstschädigenden Handlungen (diese können auch ohne deutl. Auslöser vorkommen).

88
Q

histrionische Persönlichkeitsstörung

A

F60.4

  1. Dramatisierung bezügl. der eignen Person theatralisches Verhalten, übertriebener Ausdruck von Gefühlen.
  2. Suggestibilität, leicht Beeinflussbarkeit durch andere Personen oder Umstände.
  3. Oberflächliche und labile Affektivität.
  4. Andauerndes Verlangen nach Aufregung, Anerkennung durch andere und Aktivitäten, bei denen die betreffende Person im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht.
  5. Unangemessen verführerisch in Erscheinung und Verhalten.
  6. Übermäßiges Interesse an körperlicher Attraktivität.

mögliche zusätzliche Merkmale:
Egozentrik, selbstbezogene Nachgiebigkeit, anhaltendes Verlangen nach Anerkennung, erhöhte Kränkbarkeit und andauernd manipulatives Verhalten zur Befriedigung eigener Bedürfnisse

89
Q

anankastische (zwanghafte) Persönlichkeitsstörung

A

F60.5
1. Übermäßiger Zweifel und Vorsicht.
2. Ständige Beschäftigung mit Details, Regeln, Listen, Ordnung, Organisation oder Plänen.
3. Perfektionismus, der die Fertigstellung von Aufgaben behindert.
4. Übermäßige Gewissenhaftigkeit, Skrupelhaftigkeit und unverhältnismäßige Leistungsbezogenheit unter Vernachlässigung von Vergnügen und zwischenmenschlichen Beziehungen.
5. Übermäßige Pedanterie und Befolgung von Konventionen.
6. Rigidität und Eigensinn.
7. Unbegründetes Bestehen auf der Unterordnung anderer unter eigene Gewohnheiten oder unbegründetes Zögern, Aufgaben zu delegieren.
8. Andrängen beharrlicher und unerwünschter Gedanken oder Impulse.

=> Ausschluss Zwangsstörung (F42)!

90
Q

ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung

A

F60.6
1. Andauernde und umfassende Gefühle von Anspannung und Besorgtheit.
2. Überzeugung, selbst sozial unbeholfen, unattraktiv und minderwertig im Vergleich mit anderen zu sein.
3. Ausgeprägte Sorge, in sozialen Situationen kritisiert oder abgelehnt zu werden.
4. Abneigung, sich auf persönliche Kontakte einzulassen, außer man ist sicher, gemocht zu werden.
5. Eingeschränkter Lebensstil wegen des Bedürfnisses nach körperlicher Sicherheit.
6. Vermeidung sozialer und beruflicher Aktivitäten, die zwischenmenschliche Kontakte voraussetzen, aus Furcht vor Kritik, Missbilligung oder Ablehnung.

mögliche zusätzliche Merkmale:
Überempfindlichkeit gegenüber Ablehung und Kritik

91
Q

abhängige (asthenische) Persönlichkeitsstörung

A

F60.7
1. Bei den meisten Lebensentscheidungen wird an die Hilfe anderer appelliert oder die Entscheidung wird anderen überlassen.
2. Unterordnung eigener Bedürfnisse unter die adnerer Personen, zu denen eine Abhängigkeit besteht, und unverhältnismäßige Nachgiebigkeit gegenüber Wünschen anderer.
3. Mangelnde Bereitschaft zur Äußerung angemessener Ansprüche gegenüber Personen, zu denen eine Abhängigkeit besteht.
4. Unbehagliches Gefühl beim Alleinsein aus übertriebener Angst, nicht für sich allein sorgen zu können.
5. Häufige Angst von einer Person verlassen zu werden, zu der eine egne Beziehung besteht, und auf sich selbst angewiesen zu sein.
6. Eingeschränkte Fähigkeit, Alltagsentscheidungen zu treffen ohne ein hohes Maß an Ratschlägen und Bestätigung von anderen.

Zusätzl. können sich Betreffende selbst hilflos, inkompetent und nicht leistungsfähig fühlen.

92
Q

andere spezifische Persönlichkeitsstörungen

A

F60.8
Persönlichkeitsstörungen, für die keine der spezifischen Kategorien (F60.0-F60.7) zutreffen.

warum ist das nur Zusatzkategorie?
Damit man 9 Items einhält oder warum??

93
Q

Narzisstische Persönlichkeitsstörung

A

F60.80

mind. 5 der folgenden 9 Merkmale:
- Größengefühl
- Phantasien über unbegrenzten Erfolg, Macht, Schönheit oder ideale Liebe
- Gefühl der Einmaligkeit
- Bedürfnis nach übermäßiger Bewunderung
- unbegründete Anapruchshaltung
- Ausnützung von zwischenmenschlichen Beziehungen
- Mangel an Empathie
- Neidgefühle oder Überzeugung, beneidet zu werden
- arrogantes, hochmütiges Verhalten

94
Q

Passiv-aggressive (negativistische) Persönlichkeitsstörung

A

F60.81
mind. 5 der folgenden 7 Merkmale:
-Verschleppung von Routineaufgaben (auf die andere warten)
- ungerechtfertigter Protest gegen gerechtertigte Forderungen
- Trotz
- Reizbarkeit oder Streitlust bei unwillkommenen Bitten
- Kritik oder Verachtung von Autoritätspersonen
- langsame oder schlechte Arbeit an unliebsamen Aufgaben
- Nichtleisten eigener Anteile an gemeinsamen Aufgaben
- Verpflichtungen werden «vergessen»

95
Q

sonstige andere spezifische Persönlichkeitsstörungen

A

F60.88
exzentrische Persönlichkeit(sstörung)
haltlose Persönlichkeit(sstörung)
(psycho)neurotische Persönlichkeit(sstörung)
unreife Persönlichkeitsstörung

96
Q

Persönlichkeitsstörung, nicht näher bezeichnet

A

F60.9
nicht näher bezeichnete Charakterneurose
nicht näher bezeichnete pathologische Persönlichkeit