Neurobiologische Grundlagen 3 Flashcards

1
Q

Was passiert im Chiasma opticum?

A
  • Teilweise Kreuzung der Sehbahnen
  • Informationen aus dem linken Gesichtsfeld → rechter visueller Kortex
  • Informationen aus dem rechten Gesichtsfeld → linker visueller Kortex
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2
Q

Experiment: Split- Brain Patient 1

A
  • Roger Sperry: Nobelpreis 1981
  • Corpus callosum: wichtigste Verbindung beider Hirnhälften
  • Bei Epilepsie: chirurgisch durchtrennt
  • Folge: äußerlich normal, aber Hirnhälften arbeiten isoliert – zeigt sich in speziellen Tests
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3
Q

Experiment: Split- Brain Patient 2

A
  • Ablauf: Gesichtsfeld kurz (~250 ms) freigegeben, Augen stillhalten
  • Beobachtung:
    1. Linkes Gesichtsfeld → rechte Hemisphäre
    2. Patient greift korrekt mit linker Hand,
    3. kann aber nicht sprachlich benennen, was er gesehen hat
  • Erklärung: Rechte Hemisphäre steuert linke Hand, hat aber keinen Zugriff auf Sprachzentrum (links)
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4
Q

Split-Brain-Patienten 3

A
  • Ablauf: Präsentation geteilter Begriffe in beiden Gesichtsfeldern
  • Beobachtung:
    1. Patient interpretiert nur Teil des Wortes, je nach Hemisphärenzugriff
    2. Keine ganzheitliche Verarbeitung des Begriffs
    3. Beispiel: Auf „band“ antwortet Patient mit „rock band“, nicht z. B. „rubber band“
  • Erklärung: Fehlende Integration zwischen Hemisphären → reduzierte Bedeutungsverknüpfung
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5
Q

Split-Brain-Patienten 4

A
  • Chimäre-Bilder: Zwei Gesichter, je eine Hälfte pro Gesichtsfeld
  • Beobachtung:
    1. Sprache → rechte Bildhälfte beschrieben
    2. Zeigen → linke Bildhälfte erkannt
    3. Keine bewusste Wahrnehmung der Mischung
  • Fazit: Hemisphären verarbeiten Bildhälften getrennt
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6
Q

Welche zwei grundlegenden Bewusstseinsbegriffe gibt es?

A
  1. Informationsbezogenes Bewusstsein
    - Empfang & Verarbeitung von Reizen
    - Planung von Handlungen
    - Eng verknüpft mit Sprache
  2. Kognitive Präsenz
    - Nicht zwingend sprachlich
    - Auch bildhafte, intuitive oder gefühlsbezogene
    - Repräsentationen
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7
Q

Lern - Experiment mit Split - Brain - Tieren (wahrscheinlich Prüfungsrelevant)

A
  • Myers testete Sperrys Hypothesen an Katzen
  • Aufgabe: Formen unterscheiden, Belohnung bei richtiger Wahl – ein Auge abgedeckt
  • Beobachtung:
    1. Normale Katzen übertrugen Gelerntes auf beide Augen
    2. Split-Brain-Katzen zeigten kein Lernenstransfer – jede Hemisphäre lernte isoliert
  • Fazit: Corpus callosum notwendig für interhemisphärischen Wissenstransfer
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8
Q

WDH: Lernen und Neurone Netze

A
  • Neuronales Netz: Verknüpfung von Knoten (Neuronen) über Kanten (Axone)
  • Lernen durch Training mit Reizen und passenden Antworten
    1. Verstärkung stark genutzter,
    2. Abschwächung wenig genutzter Verbindungen
    → Prinzipien: Backpropagation, Hebb’sche Regel
    -Zwischenschichten („Hidden Layers“):
    1. Spezialisieren sich auf bestimmte Merkmale
    2. Erkennen Muster und ermöglichen Klassifikation
  • Ergebnis: Nach Training kann das Netz eigenständig klassifizieren
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9
Q

Welche Funktionen sind typisch für die linke Hemisphäre?

A
  • Sprache
  • Begriffsbildung und -organisation
  • Arithmetik
  • Analyse und abstraktes Denken
  • Inhibition & kognitive Kontrolle
  • Verbindung zum sprachlichen Bewusstsein
  • Wahrheitsgetreue Reproduktion
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10
Q

Welche Leistungen übernimmt die rechte Hemisphäre?

A
  • Musikalität, basale Sprachverarbeitung*
  • Bild- & Mustererkennung, visuelle Suche
  • Geometrisches & räumliches Denken
  • Einheitliches, konkretes Denken
  • Emotionserkennung & Tonalität**
  • Interpretation und Fabulieren*
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11
Q

Wie unterscheiden sich die Denkstile beider Hemisphären?

A
  • Links: logisch, analytisch, sprachlich
  • Rechts: ganzheitlich, bildhaft, emotional
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12
Q

Welche Schwierigkeiten bestehen bei der Erforschung hemisphärenspezifischer Leistungen?

A
  • Split-Brain-Patienten haben oft komplexe Krankheitsverläufe
  • Nicht-sprachliche Inhalte sind schwer erforschbar
  • Übertragbarkeit auf Gesunde eingeschränkt
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13
Q

Wie arbeiten die beiden Hemisphären bei gesunden Personen zusammen?

A
  • Starker interhemisphärischer Austausch
  • Komplementäre Funktionen
  • Ergänzen sich wechselseitig für ein einheitliches Bewusstsein
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14
Q

Was bedeutet „Ein Bewusstsein bei zwei Hemisphären“?

A
  • trotz spezialisierter Leistungen entsteht bei Gesunden ein einheitliches Erleben
  • Bewusstsein beruht auf der Integration beider Hemisphären
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15
Q

Was ermöglicht den Informationsaustausch zwischen den Hirnhemisphären?

A
  • Kommissuren = verbindende Bahnen zwischen beiden Hemisphären
  • Wichtigste: Corpus callosum
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16
Q

Welche Hirnbereiche verbindet das Corpus callosum?

A

Frontal-,
Parietal- und
Okzipitallappen

der linken und rechten Hemisphäre

17
Q

Wie verlaufen die Faserverbindungen im Gehirn?

A
  • Homotroph: zu gleichen Arealen der Gegenseite
  • Heterotroph: zu unterschiedlichen Arealen der Gegenseite
  • Ipsilateral: innerhalb einer Hemisphäre
18
Q

Welche Funktionen erfüllt das Corpus callosum neben dem Informationsaustausch?

A
  • Synchronisierung der Hemispähren