Mündliche Flashcards
Fallbeispiel 8-jähriges Kind, blaue Flecken an den Armen.
Warum? Was könnte dahinter stecken?
- es könnte misshandelt worden sein
- es könnte ADHS vorliegen
- Selbstverletzung beim Autismus…
- motorisch umschriebene Entwicklungsstörung
- organisch bedingt (Folgen eines Unfalls, Epilepsie)
Fallbeispiel Junge mit blauen Flecken
Rechtsgüter, höherrangige
- mögliche Straftat, Schweigepflicht entfällt
* Polizei, Jugendamt: Einweisung aus Schutz
Neurologie:
Das Nervensystem
• besteht aus:
- zentrales Nervensystem (Hirn und Rückenmark)
- peripheren Nervensystem (Nervenbahnen,etc.)
- autonomen, „unwillkürlichen“ NSystem (weitgehend der willkürlichen Kontrolle entzogen):
- autonome ist unterteilt in Sympathikus, Parasympathikus und enterisches NS
Risikogruppe Suizid
- psychische Krankheiten: Schizophrenie, Abhängigkeitserkrankungen, Depressionen, Dysthymia, Essstörungen
- chronisch unheilbare Krankheiten (auch mit Schmerzen verbunden)
- Einsamkeit
- fehlender Lebenssinn
- schwierige Lebensveränderungen
- Traumata
- höheres Alter
- Suizide in der Vorgeschichte und Umfeld
Fallbeispiel
Jemand ist von Engeln geschickt worden…
- Ich-Störungen, formale und inhaltliche Denkstörungen (Wahn, evtl. Berufungswahn)
- neben den Ich-Störungen (hier: Gedankeneingebung) + inhaltlichen Denkstörungen (Wahn, evtl.Berufungswahn) ist auch an Halluzinationen zu denken. Also befehlende Stimmen (Hinweis auf paranoid halluzinatorische Schizophrenie)
Darf ich psychotische Menschen behandeln?
- ich dürfte, lehne aber mit der Sorgfaltspflicht ab
- psychotische Symptome benötigen Psychopharmaka, d.h. der Facharzt muss tätig werden
Ein Mann kommt in die Praxis + sagt dass sie ihm helfen sollen, weil er Stimmen hört
- nicht zu schnell mit der Diagnose ins Haus fallen
- Differenzial: zuerst SOSP= Suizid, Organisch, Substanzmissbrauch + Psychosen klären
- es ist nicht klar, ob es sich um Hallus handelt, es kann sich auch um eine paranoide PS handeln
- paranoide - halluzinatorische Schizophrenie möglich
- könnte aber auch Substanzmissbrauch sein
- bei psychotischen Symptomen: Facharzt! Ggfs. Kreativ erklären, dass er der richtige ist, da die paranoiden Gedanken Angst machen können
Symptomliste Schizophrenie
- Positive: Hallus, Illusionen, Ich- Störungen, Denkstörungen (inhaltlich/formal), Erregung, bizarres Verhalten
- Minus: Antrieb, kognitive Defizite, sozialer Rückzug
- Affektstörungen: Parathymie, Depressivität, Aggressivität, Psychomotorik
- katatone Symptome: Hypokinesen, Stupor, Flexibilitas cerea, Hyperkinesen, Befehlsautomatie, Raptus
Neuroleptika…
• hochpotent= (Haloperidol/ Haldol), mittelpotent,
• niedrigpotent: CHLORPROMAZIN (Referenz für Potenz)-stark sedierend, wenig antipsychotisch
• Zielsymptome Neuroleptika: Psychomotorische Erregung, affektive Spannung, katatones Verhalten, produktive Symptomatik, Ich-Störung, Residualzustände
• Wirkung: Schwachpotente stark sedierend, anxiolytisch, gering antipsychotisch, erhebliche vegetative Nebenwirkungen
• Hochpotente: stark antipsychotisch, gering sedierend, wirken auf EPMS - motorische Störungen, kaum vegetative Nebenwirkungen, Wirken auf schleichende Verläufe
- atypische: weniger EPMS- Störungen, Libidoverlust, Gewichtszunahme, teilweise Wirkung auf Negativsymptomatik
• Wirken auf Neurotransmitter Dopamin, reduzieren Dopamin im synaptischen Spalt, damit wirken sie antipsychotisch und dämpfend
Was dürfen sie als HPP behandeln?
- F0 - F3 nur unterstützend, d.h. überweisen und dann unterstützend behandeln
- auch leichte Depressionen, Aufklärungspflicht wichtig, dass es Medis vom Facharzt gibt, eine Therapie bei einem psychologischen PT meist von der Kasse übernommen wird
Dürfen sie einen Alkoholiker behandeln?
• nicht eigenständig
• unterstützend schon, in der Motivations und Nachsorgephase
• Entzug am besten in der Klinik, weitere Therapie, kann mit ärtzlicher Betreuung, auch von HPP behandelt werden
• wir müssen Aufklärungspflicht nachkommen (Therapie über Kasse kostenlos)
• es besteht Lebensgefahr, außerdem sind körperliche Schäden zu behandeln, was nur durch den Arzt geht. Beim Entzug neben körperlichen Entzugserscheinungen auch Gefahr des Suizids durch die psychische Abhängigkeit
- den Menschen klar machen, dass sie nüchtern kommen müssen, PT unter Alk oder Drogeneinfluss ist keine gute Idee
Sorgfaltspflicht…
- Als HPP dürfen wir nur PT-Methoden anwenden, die wir ausreichend beherrschen. Im Rahmen der Sorgfaltspflicht dürfen nur Verfahren zum Einsatz kommen, die wir kompetent anwenden und verantworten können.
- Durch die Aufklärungspflicht sind wir angehalten, die Patienten nach bestem Wissen über die Dauer und Art der Behandlung aufzuklären
- Verweigert ein Patient notwendige medizinische Untersuchungen, müssen wir die Behandlung ablehnen (kein Schaden für die Volksgesundheit).
- in begründeten Fällen ist eine Begleitbehandlung möglich
- nur gelernte Verfahren anwenden, mit genügend Selbsterfahrung
- keine Schädigung von Patienten
- Behandlungsvertrag
- Sicherungsaufklärung mit Aufklärung über Therapieverfahren und Diagnose mit leitlinienkonformen Vorgehen
- Schweigepflicht, evtl. Entbindung mit anderen Therapeuten/ Ärzten
- Dokumentation: 10 Jahre aufbewahren
- Fortbildungspflicht, Patienten weiterleiten + gut aufklären
Die 10 Elementarfunktionen und ihre Bezeichnung
- Bewusstsein
- Aufmerksamkeit
- Wahrnehmung
- Orientierung
- Gedächtnis
- Affektivität
- Denken
- Ich-Erleben
- Intelligenz
- Antrieb und Psychomotorik
Was tun sie, wenn ihr Patient suizidgefährdet ist?
- Phasen (Pöldiger)
- Ringel: Präsuizidales Syndrom
- Krisenintervention und PsychKG
- Antisuizidvertrag (am besten von Woche zu Woche verlängern, bei latenter Suizidalität mehrere Termine pro Woche vereinbaren)
- Patient und Familie auf Handlungsoptionen bei akuter Suizidalität vorbereiten und Notfallnummern von Psychosozialen Dienst, Krankenhaus, RTW, Polizei
- evtl. Selbsteinweisung oder Zwang wenn Exploration akute Gefahr ergibt
Welche depressiven Störungen kennen Sie, die so nicht in der ICD 10 stehen?
- Wochenbettdepression
- Depression Wechseljahre
- Larvierte Depression
- Saisonale Depression
- Psydodemenz
- depressive Symptome bei Anpassungsstörung + schizophrenem Residuum
Wie kriege ich denn die Krankenkasse dazu, länger als 6 Monate zu zahlen, wenn die Anpassungsstörung eine depressive Ausrichtung hat + bis zu 2 Jahren dauert?
- Depression, affektive Störung diagnostizieren
- es gibt AStörungen mit längerer depressiver Reaktion
- ICD 10= leichter depressiver Zustand als Reaktion auf eine längere anhaltende Belastungssituation, der 2 Jahre nicht überschreitet.
- Krankenkassen bezahlen HPPs normalerweise nicht
Was sind ihre bisherigen Erfahrungen als Therapeut? Mit welchen Krankheitsbildern haben sie bisher gearbeitet?
- ich durfte bislang nur beraterisch tätig sein
- ich wurde ständig supervidiert
- Depressionen, viele Diagnosen aus dem Bereich F7-F9
- soziale Phobie, Borderline…
Was darf ich behandeln?
- neurotisch begründbare Krankheiten aus F4, F6 und Teile von F5 (sexuelle Funktionsstörung)
- ich muss aber wissen, ob meine Therapieform für diese Krankheiten geeignet ist, ich muss mir sicher sein, dass ich diese Krankheit behandeln kann
Klassifizierung Depression ICD 10
- F3, Zeitkriterium 2 Wochen
- leicht: 4
Psychiatrische Notfälle
- quantitative Bewusstseinsstörungen
- qualitative= eingeengt, verworren, desorientiert, halluzinoerend
- Erregungszustände, Angst, Panikattacken (Schweißausbrüche, Atemnot, Aggressivität, Herzrasen, etc.
- autistische, stuporöse, katatone Zustände= eingeschränkte Kontakt- und Kommunikationsfähigkeiten, erstarrt, verzögert bis keine Reaktion
- alle akuten psychotischen Formen= manisch, depressiv, desorientiert, verwirrt, Eigen+ Fremdgefährdung
- akute Suizidalität
- Drogen- Notfälle, Intoxikationssyndrome (Entzug, Überdosis)
- Spezialfall Epilepsie
- (Einweisung wenn BMI unter 14,5 ist bzw. Stationäre Behandlung)
Eine müde aussehende Frau kommt zu ihnen. Sie bittet um Hilfe wegen ihrer Mutter. Diese wohnt im gleichen Haus + ist sehr vergesslich geworden. In den letzten Tagen ist die Dame mehrmals abhanden gekommen, einmal ist sie sogar nachts im Nachthemd auf die Straße gelaufen + wurde jeweils von Nachbarn oder der Polizei nach Hause gebracht. Zum Glück kennt die Frau noch ihre eigene Adresse. Nur findet sie den Heimweg nicht mehr. Allerdings weigert sie sich, einen Arzt aufzusuchen.
- unmittelbare Gefahr, Betreuung bentragen- damit der Arzt sie auch gegen ihren Willen untersuchen kann
- genereller Ablauf: Gutachten, Anhörung, Verfahrenspfleger, wer wird Betreuer
- Aufzählung der Demenzformen
- mögliche Ursachen (Erkrankungen, Verletzungen, Medis)
- Differenzial: Substanzen, Suizidalität, organische Ursachen
(Beispiel demenzkranke Frau)
Die Dame ist im Krankenhaus + droht, sich das Leben zu nehmen…
- Suizidgefahr abklären
- Da sie angekündigt hat, sich das Leben zu nehmen, darf sie nicht entlassen werden
- bei akuter Gefahr wird die Frau in eine Psychiatrie überwiesen
- binnen 48 Stunden muss ein Richter die Zwangseinweisung verorden
- Betreuung kann angeregt werden + muss dann vom Betreuungsgericht eingesetzt werden
- Therapie wegen Suizid durch Medis + PT
Die Tochter der Dame kommt nun zu ihnen, weil sie erschöpft ist + unter ihrer Entscheidung (Mutter ins Pflegeheim) leidet.
was könnte sie haben?
- Anpassungsstörung, genaue Diagnostik + Beschreibung mögliche Symptome/ Ausprägungen und Länge
- weitere DD: Auslöser + Symptome aus F3, F4 oder F91 aber nicht ausreichend, um ein Störungsbild aus dieser Kategorie zu stellen ( also keine 2 Wochen,2 depressive Hauptsymptome + 2 depressive Nebensymptome )
- Latenz bis 1 Monat, Dauer bis 6 Monate, bei depressiver Anpassungsstörung bis 2 Jahre
- Vorgehen: weitere Anamnese/ Befund, DD…bei Anpassungsstörungen Aufklärung + dann PT
Fallbeispiel
- 39-jährige Frau, freundlich, adrett gekleidet
- Hausarzt hat sie zu mir geschickt
- es wurde bestätigt, dass keine neurologische Störung vorliegt
° obwohl sie seit einigen Jahren unter Zuckungen in den Muskeln leidet
- sie ist sehr unruhig, kann nicht schlafen + versteht nicht, warum nichts Körperliches gefunden wurde
- sie hat auch Angst zu sterben
- war mit 23 ein Jahr im Ausland + da ging es ihr gut, 2 Kinder, 2 x pro Woche arbeitet sie im Reisebüro
- Mann + sie wenig Freunde
- bereits Mutter war ängstlich, Klientin hat auch Angst um die Gesundheit ihrer Kinder + lässt diese nur ungern aus dem Haus
- Verdachtsdiagnose: GAS
- Differenzialdiagnose:
- somatoforme Störung (warum nicht?)
- dissoziative Störung (geht auf Belastung zurück)
- soziale Phobie (passt nicht zu den Symptomen)
- spezifische Phobie, Agoraphobie
- Panikstörung
- Zwangsstörung
- Depression
- Ängstlich vermeidende PS
- Tic-Störung ( Tics treten beim Schlaf nicht auf)