Moderne Methoden Lichtmikroskopie Flashcards

1
Q

Was ist die Besonderheit von SNOM?

A

Scanning Near-field Optical Microscopy = SNOM

  • Benötigt keine Linsen
  • Nur Strukturen die größer als Lichtwellenlänge sind, sind im Fernfeld auflösbar
  • > Detektor näher an Probe
  • > Nahfeld liefert ebenfalls Signalbeitrag
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2
Q

Was ist das Kernstück von SNOM? Welche Auflösungen können erreicht werden?

A

Scanning Near-field Opticlal Microscopy

Kernstück: Glasfaser, am ende zugespitzt (Tip)

-> Wird als Punktlichtquelle zur Anregung verwendet

(kleiner als Fokuspunkt herkömmlicher Fluoreszenz-Mikroskope)

  • > Geringer Teil der Probe beleuchtet und geringer Abstand
  • > Rastern der Probe
  • (nachgeschaltete Punktdetektoren)
  • > Besser Auflösung (~50 nm)
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3
Q

Was ist der Nahfeldeffekt? Was ist die “decay length”?

A

Nahfeldeffekt:

  • Fluoreszenzintensität nimmt exponetiell mit Abstand ab
  • > Größeres Feld, wenn näher an Probe
  • > Auflösung nimmt mit Abstand ab

decay length:

  • Dort wor Intenstität noch 50% beträgt
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4
Q

Wie wird bei SNOM der Abstand zur Probe eingestellt?

A
  • Stimmgabel (tuning fork) wird in Kontakt mit Tip gebracht und oszilliert
  • Wenn sich Tip der Probe nähert
  • > Reibungskräfte dämpfen Oszillation
  • > Dämpfung wird gemessen -> Input für feedback loop
  • > korrekter Abstand zur Probe (über z-Piezo) eingestellt
  • Abwägung, ob geringer Kontakt für mehr Auflösung oder Probenschädigung wichtiger
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5
Q

Nennen Sie Anwendungen für SNOM.

A

Scanning Near-field Optical Microscopy

Phasenseparation in Lipid-Monolagen

Einzelmolekül-Studien

  • sehr gutes Signal/Hintergrund Verhältnis
  • Messung Übergangsdipolmomente einzelner Moleküle

Einzelmolekül-Spektroskopie

  • Veränderte Lebensdauer des Fluorophors durch Aluminium an Tip
  • > Lebensdauer als Funktion der Molekülposition
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6
Q

Nennen Sie Vorteile und Nachteile von SNOM.

A

Scanning Near-field Optical Microscopy

Vorteile:

  • Hohe Auflösung ~ 70 nm
  • Geringes Anregungsvolumen: Eindringtiefe ~ 50 nm
  • Simultan Topographie/Fluoreszenzbild
  • Funktionalisieren der Spitze

Nachteile:

  • Langsam: Raster Technik (~ 30 min) -> keine Dynamik
  • Interaktion mit biologischen Proben
  • Nur Oberflächen zugänglich
  • Nur glatte Flächen
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7
Q

Wie funktioniert Optofluidic Microscopy? Was ist die Besonderheit? Wie ist der Bezug zur Biologie?

A

Besonderheit:

  • keine Linse
  • Probe direkt am Detektor aufgebracht

Funktion:

  • Über Detektor Pixeln befinden sich Aperturen, die wesentlich kleiner sind als die Pixel
  • > Auflösung nur noch von Aperatur-Größe abhängig
  • Bei sehr kleinen Aperaturen -> Auflösung wenig verbessert
  • Nur geringer Teil trägt zur Bildentstehung bei

(Je weiter Objekt von Aperatur entfernt, desto schlechter die Auflösung)

  • Probe über Array rastern -> Auslösung wesentlich verbessert

(Translation über 2D- oder Fluss über 1D-Array)

Bezug zur Biologie:

  • Durchfluss-Systeme mit biologischen Proben
    (z. B. C. elegans)
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8
Q

Was verbessert die Konfokal-Mirkoskopie?

Wie ergeben sich die minimalen Abstände?

Was geschiet allgemein mit der psf?

A
  • Verbessert Auflösung, vorallem in z-Richtung (parallel zur optischen Achse)

Allgemein

zmin = 2*λ*n/NA2 (Abstand zum 1. Minimum der Airy-Scheibe)

  • Senkrecht zur optischen Achse: d = 0,61*λ/NA

zmin/d > 1

-> Auflösung in z-Richtung schlechter, als in x,y-Richtung

(auch aus Unschärfe Relation ermittelbar)

Bei Konfokal-Mikroskopie: d’HM = 0,18*λ/NA

  • Point-spread-function wird entlang der optischen Achse verzerrt (wegen wässirgem Mileu der Probe -> sphäriche Aberration)
  • > Helligkeit des Maximums sinkt
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9
Q

Erläutern Sie das Prinzip der Konfokal-Mikroskopie. Was ändert sich in der Probenebene?

A
  • Verwendet Lochblende vor Detektor und nach Lichtquelle
  • > Erhöht Auflösung, vorallem in laterale Richtung
  • > Nur Signale aus Fokusebene (Keine Hintergrundsignale)

Auflösung in Probeneben bei Konfokal-Mikroskopie:

d’HM = 0,18*λ/NA

  • Verbesserung um Faktor 1,4

(Half-Maximum: Breite, bei der noch 50% der Helligkeit des Maximums vorhanden ist)

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10
Q

Was ist der Vorteil von “optical sectioning”?

A
  • Hintergrundsignal aus nicht Fokusebenen ausgeblendet
  • Vorallem bei dicken Proben gut

Zwei Effekte:
1) Nicht Fokuspunkte werden auf Grund der Intenstitätsabnahme schwächer beleuchtet (Lochblende nach Lichtquelle)

2) Signal von nicht Fokuspunkten ist breiter und wird an Detektorlochblende unterdrückt

=> point-spread-function ist schärfer

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11
Q

Was ist die gängigste Variante der Konfokalmikroskopie? Was ist das Problem?

A

Laser Scanning Confocal Microscope

Problem:

  • Geringe Zeitauflösung, da jeder Punkt abgerastet werden muss
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12
Q

Erläutern Sie Ansätze um das Grundproblem der Konfokal Mikroskopie zu lösen.

A

Grundproblem: Geringe Zeitauflösung

1) Schlitz-Konfokal:
- Nicht ein Punkt, sonder Schlitz wird beleuchtet
- Geringer Aufnahmezeit, aber Auflösung schlechter, vorallem in z-Richtung
2) Nipkow-Scheibe:
- Scheibe mit vielen Lochblenden
- Rotation der Scheibe -> Beobachtungsebene wie homogen beleuchtet
- Verbesserte Auflösung bleibt erhalten

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13
Q

Welche Möglichkeiten gibt es die Auflösung von Konfokal Mikroskopie weiter zu verbessern?

A

psf = psfill * psfdet

  • Änderung der psf der Beleuchtung bzw. Detektion
    1) 4-π-Mikroskopie:
  • Objektive beidseitig von der Probe -> Gesamter Raum abgedeckt
  • psfill bzw. psfdet sind durch Interferenz beider Lichtstrahlen gegeben

(Gleiche Weglängen, für nutzbare Interferenz)

2) θ-Mikroskopie:
- Detektion im rechten Winkel zur Anregung
- Nur kleines spährisches Volumen, andem sich sowohl Anregungs- als auch Detektions-psf befinden (siehe Bild)
- in Kombination mit 4-π-Mikroskopie, werden axiale Maxima unterdrückt

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14
Q

Erläutern Sie die Methodik von SPIM.

A

SPIM = Selective Plane Illumination Microscopy

(gut bei dicken Proben)

  • Variante der θ-Mikroskopie
  • Anregungslicht durch Zylinderlinse als Lichtblatt fokussiert
  • > Einzelne Ebenen in z-Richtung anregbar
  • > optical sectioning durch Rotation der Probe

(Rekonstruktion mittels Software einach als bei Konfokal Mikroskopie)

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15
Q

Nennen Sie Anwendungen der Konfokal Mikroskopie.

A

1) Zellbiologie:

  • Wegen hoher z-Auflösung gut für ausgedehnte Proben
  • Häufig mit fluoreszenzmarkierten Zellen

2) Spektroskopie:

  • Detektionsvolumen sollte auf kleinen bereich beschränkt werden
  • Vorallem bei einzel Molekül Studien
  • Hintergrundssignale effiktiv unterdrückt

3) Fluorescence Lifetime Imaging (FLIM):

  • Bestimmung der Lebensdauer des angeregten Zustands
  • Zeitverzögerung zwischen detektiertem Photon und Laserpuls gemessen
  • Fluorophore mit verschiedenen Lebensdauern unterscheidbar
  • Alternative zu FRET, da sich Lebensdauer durch Energietransfer verringert

(Transfereffizienz bleibt hier während Belichtungsdauer konstant)

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16
Q

Erläutern Sie das Prinzip der Lichtfeld Mikroskopie.

A
  • Neben Position des Strahls am Detektor auch Winkel gemessen

(aber relativ schlechte Auflösung)

  • Bestimmung des Winkels durch Array aus Mikrolinsen
  • > jede Mikrolinse fokussieren Licht auf bestimmte Detektorfläche
17
Q

Erläutern Sie die Micro-Optical Sectioning Tomography.

A
  • Hoher Arbteitsabstand bei z.B. Organen ist Auflösungslimitierend
  • > Daher Schnitte mikroskopieren
  • Hier wird während des schneides die Probe mittels Fluoreszenzmikroskop aufgenommen
  • > Ebenenschnitte leichter zueinander in Beziehung zu setzen
  • Sehr hohe Aufnahmezeit > 200 h
18
Q

Erläutern Sie die Zwei-Photonen Mikroskopie.

A
  • Gleichzeitige Absorption zweier Photon mit doppelter Wellenlänge

(Peak-Leistung ≈ 100kW nötig -> gepulstes Lasersystem nötig)

  • Fluorophore haben endliche Wahrscheinlichkeit für die Anregung von S0 zu S1

(Meist jedoch λ2,phot < 2*λ1,phot verwendet -> etwas mehr als halbe Energie)

  • Qualität der psf (der Beleuchtung) vergleichbar mit Konfokal Mikroskopie
  • Bei zusätzlicher Lochblende vorm Detektor -> psf verbessert?
19
Q

Nennen Sie Vorteile der Zwei-Photonen-Mikroskopie.

A

1) Geringere Streuung der Infrarot Strahlung in der Probe
- Höhere Eindringtiefe bei dicken Proben
- > dynamische Vorgänge in vivo beobachtbar
- Weniger Anregung außerhalb des Fokusses durch gestreutes Licht
2) Geringes Anregungsvolumen
- Vorallem in z-Richtung
- Keine Bleichung der nicht Fokusebenen
3) psf verbessert

20
Q

Beschreiben Sie kurz den schematischen Aufbau eines Zwei-Photonen Mikroskops.

A
  • Ähnlich zur Konfokal Mikroskopie
  • Femto-Sekunden Laser nötig
  • Infrarot-Laser durch Objektiv aus Probe fokussiert
  • Dichrotischer Spiegel teilt Anregungs- von Emissionslicht
  • Weiterer dichrotischer Spiegel teilt Fluoresznezfarben auf
  • > Monochromatoren -> Photomultiplier als Detektoren
21
Q

Was ist Over- bzw. Underfilling?

A

Bei Zwei-Photonen Mikroskopie

Overfilling:

  • Aperaturebene des Objektivs komplett ausgefüllt
  • > scharfer Fokus, aber weniger Anregungsintensität

Underfilling:

  • Aperaturebene nicht komplett gefüllt
  • > Fokus unschärfer, dafür mehr Intensität
22
Q

Nennen Sie Anwendungen der Zwei-Photonen Mikroskopie.

A

1) Deep-Tissue Imaging
- z.B. lebendes Gehirn
- Nahezu gesamte Großhirnrinde mit hoher Auflösung erkennbar
- Signal-Prozesse über z.B. Calcium Imaging sichtbar
2) Zelluläre Interaktionen z.B. im Lymph-Knoten
- Interaktion von T-Zellen mit dendritischen Zellen

23
Q

Was ist die Bild-Entfaltung?

A
  • Mathematische Methode um Bilder nachzubearbeiten (3D Objekten)
  • Nutzt die Eigenschaften der Abbildungsoptik
  • > Kontrastreicheres Bild
24
Q

Wie funktioniert die Bild-Entfaltung?

A
  • Bild ist Faltung des Objekts mit psf
  • d.h. FT des Objekts mal FT der psf ergeben Bild

Entfalung:

  • Inverse der Faltung
  • Bei bekannter psf kann Inverse berechnet werden (iterativer Prozess)
  • psf bestimmen, durch Objekt mit bekannter Größe
  • > Mit Mikroskop Größe der psf messen
  • > Auf andere Objekte anwenden, um wie viel es größer geworden ist
25
Q

Erläutern Sie die TIRFM.

A

TIRFM = Total Internal Reflection Fluorescence Microscopy

Totalreflexion:

  • Beim Übergang von Licht aus optisch dichteren Medium (n1) ins optisch dünnere (n2)

(Abhängig vom Winkel; Θc = arcsin(n2/n1))

  • Intensität im zweiten Medium nimmt exponetiell ab (evaneszente Welle)
  • > Anregung von Fluorophoren nah der Grenzfläche möglich (~ 100 nm)
  • > Oberflächensensitive Methode
26
Q

Was geben die Fresnel-Gleichungen an? Was sind deren Folgen?

A

(Aus Maxwell-Gleichungen/Elektrodynamik)

  • Beschreiben welche Teile (senkrechte/parallele Komponente) des E-Feldes transmittiert bzw. reflektiert werden

Folgen:

  • Einfallende und transmittierte Welle haben gleiche Phase
  • Reflexion führt zu Phasenverschiebung um π
27
Q

Was ist der Brewster-Winkel?

A

Winkel, bei dem nur senkrechte Komponente des E-Feldes reflektiert wird

(parallele Komponente gar nicht reflektiert)

28
Q

Was sind Vorteile der TIRFM?

A

TIRFM = Total internal reflection fluorescence microscopy

Vorteile:

  • Wegen Energieerhaltung: Evaneszente Welle, welche mit 1/e abfällt (trotz Totalreflexion)
  • Geringe Eindringtiefe von ~ 100nm (abhängig vom Winkel und Wellenlänge)
  • > kein Stör-/Streulicht aus tieferen Ebenen
  • Aber, hohe NA nötig um Winkel für Totalreflexion zu erreichen
29
Q

Nennen Sie die Anwendung der TIRFM.

A

TIRFM = Total internal reflection fluorescence microscopy

1) Untersuchung von Proben/Zellen bei denen nur bestimmte Teile relevant sind
z. B. Membranverankerungen von Proteinen oder Vesikelfusion an Membran
2) 3D-Tracking, da Intensität mit Abstand zur Grenzschicht abnimmt
3) Quantifizierung von Bindungsprozessen mit fluoreszierenden Ligand und Rezeptor an Glasplatte

30
Q

Erläutern Sie kurz das Setup der TIRFM.

A

TIRFM = Total internal reflection fluorescence microscopy

1) Glas-Prisma
- Beleuchtung von seitlich-oben (mit Winkel für Totalreflexion)
- > Totalreflexion an Grenzfläche vom Prisma zum Deckglas
- > Fluoreszenz von Objektiv aufgenommen
2) Beleuchtung von unten (Immersionsmikroskop)
- Laser nicht paraxial, sondern seitlich am Objektiv
- > Laser tirfft mit Winkel auf Probenfläche
- > Totalreflexion

Vorteil: Proben von oben pipettierbar

31
Q

Erläutern Sie die HILO-Mikroskopie.

A

HILO = Highly Inclined and Laminal Optical sheet

  • Variante von TIRF und LSM
  • Durch Brechung, entsteht dünnes Lichtblatt durch Probe
  • > nur Teil angeregt (scanning)
  • > höhere Intensität im Lichtblatt durch Verdünnung
  • > Bessere Kontrast
  • Anregungslaser-Strahl muss nicht so weit von der optischen Achse entfernt werden (siehe Bild a)
  • Ähnlich zur θ-Mikrsokopie und SPIM