Mikroskopie Flashcards
Wie funktioniert HE-Färbung? Welche Komponenten werden angefärbt und warum?
Hämatoxilin-Eosin-Färbung
Nutzung der Reaktionsfähigkeit bestimmter Gewebestrukturen auf bestimmte Farbstoffe. Klassifikation von Zellstrukturen und Gewebe anhand des Färbeverhaltens.
Hämatoxilin (Base) färbt saure (basophile) Komponenten der Zelle blau/bläulich
* vor allem DNA/RNA»_space; Kern
* Regionen des Zytoplasmas mit vielen Ribosomen
Eosin (Säure) färbt basische (acidophile/eosinophile) Komponenten der Zelle rosa
* v.a. Bestandteile des Zytoplasmas
Worauf (Prinzip) basieren die Färbungen in der Histo?
Nutzung der Reaktionsfähigkeit bestimmter Gewebestrukturen auf bestimmte Farbstoffe. Klassifikation von Zellstrukturen und Gewebe anhand des Färbeverhaltens.
Welche Strukturen werden in der Histo wie angefärbt? Nenne auch Beispiele für Färbemittel.
- Basophile Strukturen: enthalten Säuregruppen > Färbung mit basischen Farbstoffen (Hämatoxylin, Methylenblau, Toluidinblau)»_space; DNA/RNA, Ribosome
- Azidophile Strukturen: basische Strukturen > Färbung mit sauren Farbstoffen (Eosin, Anilinblau, Pikrinsäure)»_space; Zytoplasma, kollagene Fasern
- Neutrophile Strukturen: Färbung weder durch basische noch durch saure Farbstoffe (z.B. lipophile Bestandteile)
Was für Lösungen (Eigenschaft) verwendet man beim Färben in der Histo?
Zum Färben werden in der Regel wässrige Lösungen eingesetzt > Ersatz des zum Einbetten/Schneiden verwendeten Paraffins durch Wasser
Auflösung: Definition und Formel
Unterscheidbarkeit feiner Strukturen → geringster noch wahrnehmbarer Abstand zweier Punkte
Formel: d = lambda / n x sin(a)
d: kleinstmöglicher detektierbarer Abstand
lambda: Wellenlänge des Lichts
n: Brechungsindex des Mediums
alpha: halber Öffnungswinkel des Objektivs
Was sind die Auflösungsgrenzen für
- menschliches Auge
- Lichtmikroskop
- EM?
- menschliches Auge ~ 200 μm (0,2 mm)
- Lichtmikroskop ~ 0,2 μm (Immersionsöl)
- Transmissions-Elektronenmikroskop ~ 0,1 nm (0,0001 μm) in Gewebeschnitten
Was ist die numerische Apertur?
Wie lautet die Formel?
Lichaufnahmekapazität eines Objektivs. Die numerische Apertur (NA) eines Objektives oder eines anderen optischen Elementes beschreibt dessen Lichtstärke und Auflösungsvermögen.
Je höher der Wert, umso
- höhere Auflösung
- mehr Licht für Fluoreszenzanwendung - geringere Schärfentiefe
- geringerer Arbeitsabstand
- höherer Preis
Formel:
NA = n x sin(a)
Wofür ist Immersionsöl wichtig?
Immersionsobjektive: Immersionsöl zwischen Deckglas und Objektiv (etwa gleichen Brechungsindex wie Glas):
→ Reduktion der Lichtbrechung
→ auch flachere Lichtstrahlen gelangen noch ins Objektiv
→ höhere aufgenommene “Lichtmenge” und damit auch das Auflösungsvermögen stark erhöht gegenüber Trockenobjektiven
Prinzip der Hellfeldmikroskopie
Lichtmikroskopie
Hellfeld:
- Präparat absorbiert Licht, dadurch Kontrasterzeugung (Änderung der Amplitude)
- nativ nur schwache Kontraste erkennbar (blass): daher anfärben
Prinzip der Dunkelfeldmikroskopie
Lichtmikroskopie
Dunkelfeld:
- Lichtbrechung an Phasengrenzen (Grenzen zwischen unterschiedlich dichten Strukturen) → Licht ändert Richtung
- Lichtdichte Scheibe verhindert, dass Licht vom Kondensor direkt in das Objektiv gelangt. → kein Praparat im Lichtstrahl → einheitlich schwarzes Bild
- Durch Lichtbrechung an Phasengrenzen innerhalb des Präparates ändern die Lichtstrahlen ihre Richtung und
treffen ins Objektiv → helle Strukturen auf schwarzem Hintergrund
Hauptanwendungsgebiete der Dunkelfeld-Lichtmikroskopie:
Limnologie, Mikrobiologie, Naturheilkunde
Prinzip der Phasenkontrastmikroskopie
Lichtmikroskopie
unsichtbare Phasenverschiebungen werden in Helligkeitsunterschiede (Amplitude) umgewandelt»_space; Interferenz von gebeugtem Licht aus dem Präparat und dem direkten Mikroskopierlicht
- detaillierte und konstrastreiche Darstellung transparenter Objekte
- Präparatstrukturen: dunkel auf schwachhellem Hintergrund
- etwas kontrastreicher als Hellfeld
wichtigstes optisches Kontrastverfahren, rel. günstig, leicht einzustellen
Prinzip der Polarisationsmikroskopie
Lichtmikroskopie
Lichtmikroskop, das polarisiertes Licht (Wellen schwingen alle in der gleichen Ebene) zur Abbildung verwendet. Es wird zur Untersuchung doppelbrechender Objekte eingesetzt.
(doppelbrechende Strukturen: regelmäßig angeordnete Einheiten (Moleküle, Atome) → meistens Kristalle, aber auch biologische Strukturen z.B. Kollagen)
Unpolarisiertes Licht gelangt durch einen Polarisator, danach trifft nur polarisiertes Licht auf die Probe. Licht gelangt dann zum Analysator, wenn die Probe die Eigenschaft der Doppelbrechung besitzt (Lichtbündel in zwei senkrecht zueinander polarisierte Teilbündel zu trennen (ordentlicher und außerordentlicher Strahl)).
Welche Strukturen werden mit der Polarisationsmikroskopie sichtbar gemacht?
Lichtmikroskopie
Kollagen Fasern > sichtbar (rot/gelb)
Elastische Fasern, Kerne > keine orientierten makromolekularen Strukturen – nicht sichtbar
Prinzip der Fluoreszenzmikroskopie
Fluoreszenzmikroskopie
Kontrasterzeugung durch Fluoreszenz
- Beleuchtung des Präparates mit Licht einer bestimmten Wellenlänge, die von einem Fluorophor oder Fluoreszenzfarbstoff absorbiert wird
- Übergang in einen höheren Energiezustand
- beim Zurückfall auf den Grundzustand emittiert der Fluorophor Licht einer längeren Wellenlänge
(Absorption: „kurzwellig“, Emission: „langwellig“)
Welche Fluoreszenzmarker werden in der Fluoreszenzmikroskopie verwendet?
Fluoreszenzmikroskopie
Immunologische Färbung (Immunofluoreszenz):
* Fluoreszeinisothiocyanat (FITC) → gelbgrün
* Indocarbocyanin (Cy3) → rot
Nicht-immunologische Färbung:
* 4 ́,6-Diamidino-2-phenylindol (DAPI)→ Kernfärbung