Hormonsignalkaskaden Flashcards
Was sind endokrine Disruptoren?
Mit welchen Krankkeiten/Probleme assoziieren sie?
Wo kommen sie vor?
Chemikalien (natürlich vorkommend als auch durch Menschen erzeugt), die mit dem endokrinen System interagieren – und dieses durch Aktivierung oder Inhibierung schädigen
Endokrine Disruptoren assozieren mit:
• Entwicklungsstörungen
• Veränderter Fruchtbarkeit
• ZNS Dysfunktionen
• Aberrante Immunantwort
• …
Endokrine Disruptoren sind in vielen Haushaltsprodukten vorhanden, z.B.
• Einigen Plastikflaschen
• Konservenmaterialien
• Detergenz
• Essen
• Kosmetik
• Pestizide
• Spielzeug….
zwei Arten von endokrinen Disruptoren
Hormonmimiker
Hormonblocker
Beispiele für endokrine Disruptoren
Arsen — Kontaminant in Trinkwasser oder Meerestieren
Bisphenol A (BPA) — wird genutzt um Polycarbonate Plastik zu generieren
Phytoestrogene — natürlich vorkommende Substanzen in Pflanzen, welche hormonartige Aktivität aufweisen, wie Genistein oder Daidzein (z.B. in Soja, Tofu)
Polybrominierte Diphenylether (PBDE) — genutzt für die Herstellung von Flammschutzmitteln für Haushaltsprodukte (z.B. in Teppichen)
Polychlorierte Biphenyle (PCB) — genutzt in oder Bestandteil von Transformatoren, Schmiermittel, Weichmacher
Triclosan — kann in anti-mikrobiellen Produkten (Waschseife) vorkommen
Wo finden Hormonsignalkaskaden insbesondere statt (Organe)?
Leber
Fettgewebe
Muskel
Gehirn/Nervensystem
Nenne negative Modulatoren der Insulinsignalkaskade
JNK
IKK
SOCS
Wann untersucht man die Hormonsignalkaskade (bei welchen pathophysiologischen Zuständen)?
Oxidativer Stress
Mitochondrialer Stress
ER Stress
Inflammation
Hyperlipidämie
Auswirkungen von Ser/Thr Kinasen auf die Insulinsignalkaskade?
Wodurch wird eine Aktivierung bewirkt?
Aktivierung der Ser/Thr Kinasen bewirkt eine inhibierende Phosphorylierung der Insulinsignalmoleküle.
Konsequenz –> hemmende Ser/Thr-Phosphorylierung des IR, IRS und Akt-Kinase führen zu Insulinresistenz
Eine Aktivierung der Ser/Thr Kinasen wird z.B. bewirkt durch Lipotoxizität, Inflammation, Hyperglykämie, mitochondrialer, oxidativer und ER Stress
Wie wirkt Insulin (allgemeine Wirkungen)?
Hepatische Glukoseproduktion (-)
Lipolyse (-)
Thermogenese via BAT-Aktivität (+)
Fruchtbarkeit (+)
Adiposität (+)
Gehirnfunktion, Stimmung (+)
Appetit (+)
Zwei Ansätze, um Hormonsignalkaskaden zu untersuchen (am Beispiel Insulin)
Biochemische Analyse (WB, qPCR)
Analyse physiologischer Konsequenzen der Insulinwirkung
Vor- und Nachteile von in vitro Experimenten mit immortalisierten Neuronen
(+)
Einfach zu kultivieren
Proliferation
Schnell
Günstig
Viele Experimente durchführbar
Genetische Modifizierung
Sehr nützlich um konservierte Signalwege zu untersuchen
(-)
Zellteilung
Erhöhte Stoffwechselrate
Nicht-differenziert
Stellt nicht adäquat die intrinsischen Eigenschaften des Organs dar
Nicht-physiologisches Zellmodell
Vor- und Nachteile primärer Zellkulturen
(+)
Physiologisches in vitro Modell
“normaler” Stoffwechsel
Reagiert auf physiologische Stimulationen
Weist Spezifitäten von Organbereichen auf
Bestes in vitro Modell, falls verfügbar
(-)
Schwierig zu kultivieren
Limitierte Anzahl an Zellen
zeitraubend
teuer
oft nur 1 Experiment pro Ansatz möglich
Schwierig zu transfizieren
Vor- und Nachteile von Ex vivo Experimenten
(+)
Physiologisches Modell
u.U. kurzfristig kultivierbar
Reagiert auf physiologische Stimulationen
Weist Spezifitäten von Organbereichen auf
Effekt ist eine Kombination von unterschiedlichen Zellpopulationen
Vergleich unterschiedlicher Stoffwechsellagen möglich
(-)
zeitraubend
oft nur ein Experiment pro Organkultivierung möglich
teuer
Keine Zelltypspezifität
Tiere müssen genutzt werden
Welche Methoden sind geeignet, um kurzfristige und langfristige Auswirkungen auf Hormonsignalkaskaden zu zeigen?
kurzfristig: Biochemische Analyse (in vitro, ex vivo Experimente, WB, qPCR)
langfristig: Analyse physiologischer Konsequenzen (ITT, Verhaltensanalyse nach Stimulanzgabe (in vivo Analyse: zB vena cava Injektion)
Was ist bei der Untersuchung von Signalkaskaden zu beachten?
Untersuchung in möglichst verschiedenen Modellen
zB Inhibitoren (S961)
pathophysiologische Stimulation: nährstoff-induzierte Insulinresistenz (Palmitat-induziert)
Wie funktionieren ex vivo Experimente?
Gewebe wird in einer Kammer in physiologischer Nährlösung gehalten
Gasaustausch ist wichtig, um Apoptose zu verhindern (95% O2, 5% CO2)
Inkubation für mind. eine Stunde bevor die Stimulation startet