Medienwirkung Flashcards
Womit beschäftigt sich die Medienwirkungsforschung?
Was machen die Menschen mit den Medien?
Fokus weniger darauf, was abläuft, sondern auf Ergebnis
Wann war die Phase starker Medienwirkungen? Was waren die Meinungen dazu?
(bis 40er-Jahre)
■ Medien haben einen starken Einfluss auf die Menschen.
■ Sie können Verhalten direkt beeinflussen.
■ Die Wirkung tritt bei allen Menschen in gleicher Weise ein.
Wann war die Phase schwachen Medienwirkungen? Was waren die Meinungen dazu?
(50er-/60er-Jahre)
■ Medien haben nur eine geringe Wirkung auf die Menschen.
■ Sie können Einstellungen und Verhalten verstärken.
■ Sie sind abhängig vom Verhalten der RezipientInnen.
Wann war die Phase moderaten Medienwirkungen? Was waren die Meinungen dazu?
(ab 70er-Jahre)
■ Medien haben je nach Kontext unterschiedlich starken Einfluss.
■ Sie können auf eine Reihe von Aspekten wirken.
■ Sie sind abhängig von einer Vielzahl an Faktoren.
Worauf können Medien wirken?
Verhalten, Sehstärke, Schlafqualität, Pulsfrequenz, Emotionen, soziale Stellung, Beziehungen, Selbstbild, Wissen, Prioritäten, Aufmerksamkeit, Interesse, Werte, Meinungen, Einstellungen
Ordnen Sie bekannte Wirkungsmodelle den Phasen der Medienwirkung zu
■ Phase 1 (bis 1940): Stimulus-Response-Modell
■ Phase 2 (1940 - 1970: Zwei-Stufen-Fluss der Medienwirkung, Opinion Leader
■ Phase 3 (seit 1970): Wissenskluft, Agenda-Setting, Schweigespirale, Konsonanz, Kultivierung, Framing, Priming
Was sind die 3 Annahmen des Stimulus-Response-Modell?
1.) Wirkung sei monokausal und haben nur eine Ursache
(z.B. Medien) sind der Auslöser für eine Reaktion, andere Faktoren werden ignoriert → Wirkung ist niemals monokausal!
2.) Direkte, teilweise automatisierte Reaktionen
Aktive Rolle des Nutzers wird ausgeblendet. Je nach Erfahrung/Einstellung nimmt die Person den Inhalt anders auf, welche Emotionen entstehen etc. ? Wirkung sind durch den Nutzer immer verschieden.
3.) Undifferenzierte Wirkung
Bei allen Menschen treten dieselbe Wirkungen in derselben Art auf. Bsp. Smartphone-Nutzung ist schlecht für alle Kinder,… Verschiedenste Faktoren ändern jedoch die Wirkung bei jedem Nutzer .Dieses Modell wird trotz Ungültigkeit noch immer bei Studien herangezogen.
Mit welcher Aussage wurde das Stimulus-Response-Modell in den 50/60er Jahren relativiert?
“Some kinds of communication on some kinds of issues, brought to the attention of some kinds of people under some kinds of conditions, have some kinds of effects.“ (Berelson 1960: 531)
Was versteht man unter der kognitiven Disonanztheorie?
Der Mensch strebt nach kognitivem Gleichgewicht, d.h. nach Übereinstimmung zwischen seiner Einstellung und seinem Verhalten.
Botschaften, die kognitives Ungleichgewicht hervorrufen, können verdrängt oder einfach nicht beachtet werden. Sich Dingen, die gegen die eigene Haltung sind, nicht aussetzen.
= “Schönreden”
Welche Lesearten kennen Sie?
■ Vorzugslesart: Rezipient übernimmt die vom Kommunikator intendierte Bedeutung. (Stimulus-Response-Modell)
■ Ausgehandelte Lesart: Rezipient übernimmt intendierte Bedeutung in Grundzügen, stellt sie aber teils in Frage oder interpretiert sie um.
■ Widerspenstige Lesart: Rezipient versteht die Intention der Nachricht, lehnt sie jedoch ab.
Was untersuchte Lazarsfeld 1955 mit “The People’s Choice” und was war die Erkenntnis dazu?
Welche Faktoren die Präsidentschaftswahl 1940 beeinflusst haben.
Befragt wurden 600 registrierte Wähler in den letzten Wahlkampfmonaten und man kam zu dem Ergebnis, dass Gespräche mit anderen Menschen wichtiger sind, als die Massenmedien.
Wie funktioniert das Zwei-Stufen-Fluss der Medienwirkung?
Die Massenmedien liefern die Ideen welche zum Teil von Meinungsführern aufgegriffen werden. Diese bilden sich dann eine Meinung und geben sie an weniger Interessierte weiter.
Diese Meinungsführer haben mehr Einfluss als die Massenmedien. Meist sind das z.B. Rezensionen von Filmen, Stars, “Influencer”, …
Welche Kritik gibt es zum Zwei-Stufen-Fluss Modell?
■ Annahme einseitiger Beeinflussung durch die Meinungsführer
■ Reduktion auf nur zwei soziale Gruppen
■ Vermischung von “Information” und “Beeinflussung”.
Was ist die Grundstimmung der 3. Phase der moderaten Medienwirkung?
■ Medien haben zwar wenig Einfluss auf Meinungen, sind jedoch richtungsgebend was die Themenrichtung betrifft und deren Wichtigkeit (Politik, Wahlen, …)
■ Integrationsfunktion: alle debattieren um die selben Dinge
■ Reihung der Themen nach Wichtigkeit/Relevanz (Titelseite eher im Kopf)
■ Medienagenda geht mit der Publikumsagenda einher
Wie lautete das Ergebnis der “Chapel Hill Studie” (McCombs/Shaw 1972)?
Medien haben zwar wenig Einfluss auf Meinungen, jedoch darauf, welche Themen/richtungen diskutiert werden und für wichtig erachtet werden (Politik, Wahlen, …)