Mediennutzung Flashcards

1
Q

Mit welchen Fragen beschäftigt sich die Nutzungsforschung zum Beispiel?

A

■ Wie viele Stunden am Tag verbringen Österreicher/innen mit Medien?
■ Warum haben US-amerikanische Serien Erfolg?
■ Warum ist Fernsehen nach wie vor ein massenattraktives Medium?
■ Was macht für Jugendliche den Reiz von Gewaltvideos aus?
■ Wer abonniert eine Zeitung und wer nicht?
■ Warum schalten manche Menschen beim Fernsehen dauernd um?
■ Was machen junge Menschen im Internet?
■ Wird die Nutzung von Fernsehen durch das Internet abnehmen?

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2
Q

Was ist das Ziel der Mediennutzungsforschung?

A

Mediennutzung beschreiben, erklären und prognostizieren.

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3
Q

Welches Forschungsfeld initialisiert die Forschung der Mediennutzung?

A

Früher Stand die Wirkung von Medieninhalten, insbesondere auf politische Einstellungen im Vordergrund. Dabei stellte sich heraus, dass diese ganz stark von der Mediennutzung abhängt. Man begann sich damit zu beschäftigen, wieso Menschen Medien nutzen.

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4
Q

Was war der erste Ansatz der Mediennutzungsforschung?

A

Der Uses and Gratifications Approach (Nutzen-Belohnungsansatz). Er geht auf Arbeiten von Blumer und Katz zurück. Er ist sehr etabliert und beeinflusst die Nutzungsforschung bis heute nachhaltig.

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5
Q

Warum nutzten wir Medien?

A

Ablenkung, Eskapismus, up to date bleiben, ästhetischer/kultureller Genuss, Wissen aneignen, Wissen vermitteln, arbeiten, kreative Betätigung, Unterhaltung, Fertigkeit aneignen, Herausforderung, Spaß, Einkaufen/Verkaufen, Austausch (Informationen, Dateien, …), Kontakt zu anderen, Inspiration

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6
Q

Welche Grundannahmen trifft der Uses and Gratifications Ansatz?

A

■ Grundannahme 1: Menschen nutzen Medien bewusst, um Bedürfnisse zu befriedigen. Sie erwarten sich einen Nutzen, eine Gratifikation.
■ Grundannahme 2: Die NutzerInnen sind nicht passive EmpfängerInnen von Medieninhalten, sondern handeln aktiv und zielgerichtet.
■ Grundannahme 3: Medien konkurrieren untereinander um Zeit und Aufmerksamkeit. Sie tun dies auch mit anderen Möglichkeiten der Bedürfnisbefriedigung.
■ Grundannahme 4: Massenmedien befriedigen eine Reihe unterschiedlicher Bedürfnisse. Ein und dasselbe Angebot kann zu ganz unterschiedlichen Zwecken genutzt werden.
■ Grundannahme 5: Die Menschen sind sich ihrer Bedürfnisse bewusst. Sie sind daher auch in der Lage, darüber Auskunft zu geben.

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7
Q

Welche Bedürfnissgruppen identifiziert die Nutzungsforschung?

A

■ Kognitive Bedürfnisse: Informationen/Wissen, kognitive Anregung, Orientierung, Umweltbeobachtung
■ Affektive Bedürfnisse: Unterhaltung, Entspannung, Ablenkung/Eskapismus, Zeitvertreib, Erregung
■ Soziale Bedürfnisse: (parasoziale) Beziehungen, gemeinsames Erleben, Anschlusskommunikation
■ Identitätsbedürfnisse: Selbstfindung, Rollenvorbilder, Identifikation, Bestärkung, sozialer Vergleich

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8
Q

Erklären Sie das Erwartungs-Bewertungsmodell (Palmgreen)

A

Nutzer wenden sich aufgrund einer Erwartung einem Medium/einem Angebot zu. Bestätigt sich diese, so bestärkt sich die Vorstellung vom Medium/Angebot. Wenn nicht, wird sie revidiert.
Die NutzerInnen erhalten die Gratifikationen, die sie erwarten, nicht immer.

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9
Q

Welche Kritik gibt es zum Erwartungs-Bewertungsmodell (Palmgreen)?

A

■ Medienwahl erfolgt nicht, wie dieser Ansatz annimmt, immer bewusst, sondern ist zum Teil impulsiv, habituell, stimulusgesteuert und zufällig.
■ Bedürfnisse sind situationsspezifisch. Der Uses and Gratifications Ansatz konzipiert sie jedoch als überdauernd und interessiert sich für allgemeine Muster.
■ Indirekt werden Bedürfnisse als Merkmal eines Mediums gesehen (Potenzial zur Bedürfnisbefriedigung). Medienangebote eignen sich aber nicht per se für die Befriedigung bestimmter Bedürfnisse (z.B. auch Nachrichten können unterhalten).
■ Studien zum Uses and Gratifications Ansatz verwenden Befragungen. Motive für Mediennutzung sind aber situationsspezifisch, unbewusst und schwer erinnerbar.

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10
Q

In welche zwei Bereiche kann man Medienzeption unterteilen?

A

■ Informationsverarbeitung: alle kognitiven Prozesse (Information sensorisch wahrnehmen bis hin zu Verknüpfung)
■ mediales Erleben: emotionale Prozesse, affektiv, emotionale Anteilnahme an Medieninhalten
→ bei Mediennutzung finden immer beide Bereiche statt, aber die Gewichtung ist unterschiedlich, beeinflussen sich gegenseitig

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11
Q

Womit beschäftigt sich das Dreispeichermodell (Atkinson/Shiffrin)?

A

Was passiert mit einem Inhalt, der bei uns ankommt?

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12
Q

Erklären Sie das Dreispeichermodell (Atkinson/Shiffrin)

A

■ Umweltreize werden mittels unterschiedlicher Sinne wahrgenommen - manche Dinge werden gar nicht erst wahrgenommen.
■ Dinge, die wahrgenommen wurden, gelangen in den sensorischen Speicher.
■ Die Eindrücke zerfallen nach 2 Sekunden oder kommen ins Kurzzeitgedächtnis.
■ Dort werden sie zu einer bewussten und sinnhaften Information verarbeitet. (Bevor die Informationen ins Kurzzeitgedächtnis kommen, wird die Aufnahme gar nicht aktiv wahrgenommen.)
■ Dies geschieht mit Hilfe von Vorwissen aus dem Langzeitgedächtnis.
■ Nach 20 Sekunden zerfallen sie wieder oder gelangen ins Langzeitgedächtnis und werden dort in die vorhandenen kognitiven Strukturen eingearbeitet.
■ Wie viel behalten wird, hängt stark vom Vorwissen ab.

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13
Q

Wie funktioniert schemageleitete Informationsverarbeitung?

A

■ Ein Schema ist eine kognitive Struktur, die Informationen über einen Gegenstandsbereich in abstrakter, generalisierter Form enthält.
■ Schemata können sich auf Personen, Gegenstände, Sachverhalte, Ereignisse oder Abläufe (Skript) beziehen.
■ Schemata sind miteinander hierarchisch und assoziativ verbunden.
→ “Rathaus” ist ein Unterschema von “Haus”
→ “Politiker” ist eine mögliche Assoziation zu “Rathaus”
■ Schemata haben Einfluss darauf, welche Informationen wahrgenommen, weiterverarbeitet und gespeichert werden.
■ Schemata helfen dabei, neue Informationen einzuordnen und in vorhandenes Wissen zu integrieren.
■ Schemata sind kulturell geprägt und hängen vom Alter ab.
■ Ein Reiz löst gewisse Schemata aus (Assoziationen mit Schemata)

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14
Q

Welche Arten von Inferenzen (= Schlussfolgerungen) kennen Sie?

A

■ Intendierte Inferenzen: Vom Kommunikator intendierte Zusammenhänge, die nicht explizit im Text stehen, zum Verständnis aber nötig sind.
■ Elaborative Inferenzen: Zusammenhänge, die für das Verständnis nicht unbedingt nötig sind. Zwischen den Zeilen lesen, Intentionen erkennen.
■ Reduktive Inferenzen: Reduktion der Information auf Details oder Makrostruktur, um sie behalten zu können.

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15
Q

Erklären Sie das Flow und Presence Modell

A

Presence: Zustand, in dem ein Nutze Orte, Objekte, Akteure …
■ als lebendig erlebt (Vividness),
■ die mediale Vermitteltheit vergisst (Illusion of Nonmedation),
■ das Gefühl hat, dort zu sein (Being There) und
■ von seinem realen Ort gleichsam dorthin versetzt wird (Transportation),
■ derart versinkt, dass er die Umwelt um sich vergisst (Immersion).

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16
Q

Was sind die Voraussetzungen für Präsenzerleben?

A

■ auffällige, informationsreiche, lebendig, mehrkanalige Darstellung
■ Hinweise auf Raum, Raumgestaltung, Situation
■ räumlich-visuelle Vorstellungskraft des Rezipienten
■ thematisches Interesse

17
Q

Was besagt die Affective-Disposition-Theorie (Zillmann)?

A

Spannung hängt davon ab, welche Figuren auftreten und wie man sich mit ihnen identifiziert; Sympathien zu Charakteren, positive Gefühle für Charaktere –>mehr Spannung möglich. Findet man einen Charakter sympathisch, dann möchte man eher erfahren, was mit ihm passiert.

18
Q

Welche Schritte der Medienrezeption gibt es laut der Affective-Disposition-Theorie (Zillmann)?

A
  1. Wahrnehmung, Bewertung
  2. Moral, Urteil
  3. Affektive Disposition
  4. Erwartung/Befürchtung
  5. Wahrnehmung, Bewertung
  6. Reaktion auf das Ende -> Emotion
  7. Moral Urteil
19
Q

Welche Einflussfaktoren auf die Mediennutzung gibt es laut dem Lebensstil-Konzept (Rosengren)?

A

Gesellschaftliche Struktur (Industrialisierung, Urbanisierung, Religion)
->
Individuelle Position
(Geschlecht, Alter, Bildung, Stellung im Beruf)
->
Individuelle Eigenschaften (Grundwerte, Überzeugungen)
->
Handlungsmuster ergeben sich aus (einem oder der Kombination aus mehreren)

20
Q

Nennen sie die 3 Einflussfaktoren der Mediennutzung mit jeweils 3 Beispielen

A

Gesellschaftliche Bedingungen (Traditionen, Recht, politisches System)

Individuelle Positionen/Eigenschaften (Alter, Wohnort, Wissen)

Soziale Aspekte (Freunde, Kollegen, Mediennutzung in der Öffentlichkeit)

Darüber hinaus spielt auch die Rezeptionssituation eine Rolle. Ort, Zeit, Umfeld und momentane Stimmung beeinflussen die Mediennutzung.

21
Q

Was ist Mediennutzung?

A

Mediennutzung ist der Prozess der Zuwendung, Wahrnehmung, Verarbeitung und Interpretation von Medieninhalten

■ der sowohl kognitive als auch affektive Aspekte beinhaltet,
■ von den RezipientInnen aktiv gestaltet wird,
■ höchst individuell verläuft,
■ stark habitualisiert von statten geht,
■ eng mit dem Alltag der Menschen verwoben ist,
■ der Befriedigung von Bedürfnissen dient und
■ von zahlreichen Faktoren beeinflusst wird.