Mediennutzung Flashcards
In welche Phasen kann man Mediennutzung einteilen?
Man unterscheidet nach Hasebrink die präkommunikative, die kommunikative und die postkommunikative Phase. In der präkommunikativen Phase geschieht die Medienauswahl, die von Motiven, Bedürfnissen und Gewohnheiten abhängt. In der kommunikativen Phase rezipiert man die Medien. Bei der Verarbeitung und Interpretation der Medieninhalte gibt es emotionale und kognitive Prozesse, wenn man sich beispielsweise in die gezeigten Personen hineinversetzt oder sich Wissen aneignet. In der postkommunikativen Phase werden die Medieninhalte angeeignet und in den Alltag und das Weltbild des Nutzers integriert. Interpretiert werden die Inhalte außerdem durch Anschlusskommunikation.
Erklären Sie den Uses-and-Gratifications Ansatz!
Soziale und psychologische Bedürfnisse generierten Erwartungen an Massenmedien, die durch den Konsum von Medien befriedigt werden wollen. Wenn diese Erwartungen erfüllt werden oder nicht, entstehen verschiedene Muster an Mediennutzung, Gratifikationen, neue Bedürfnisse und andere Konsequenzen. Der Ansatz setzt voraus, dass das Publikum Medien aktiv und zielgerecht nutzt und seine Bedürfnisse genau kennt.
Inwiefern gibt es nach dem Uses-and-Gratifications Ansatz Medienwirkungen?
Nach dem Uses-and-Gratifications Ansatz sind Mediennutzer selbstbestimmt und selektieren Medien nach ihren Bedürfnissen bewusst. Aufgrund dieser
Selbstbestimmung ist die Medienwirkung begrenzt, der Nutzer entscheidet ja selbst, welche Medieninhalte er konsumiert.
Welche Kritik gibt es zum Uses-and-Gratifications Ansatz?
Zum einen kann man kritisieren, dass Menschen sich ihrer Motive und Bedürfnisse, vor allem der emotionalen, nicht bewusst sind. Außerdem kann Mediennutzung, wie bei dem täglichen Rezipieren der Tagesschau, habitualisiert sein und muss nicht zwingend auf bewussten Entscheidungsprozessen beruhen. Letztlich wird die Zirkularität, also, dass Medien auch neue Bedürfnisse schaffen können, nicht berücksichtigt.
Was sind die Grundannahmen der Mood-Management-Theorie?
Nach der Mood-Management-Theorie ist Mediennutzung hedonistisch motiviert, man konsumiert also Medien um die momentane Stimmung zu verbessern. Diese Motivation muss nicht zwingend bewusst sein und kann durch den Konsum von stimmungsverbessernden Medien verstärkt werden.
Was sind Kritikpunkte an der Mood-Management-Theorie?
Die Mood-Management-Theorie basiert auf einem rein hedonistischen Menschenbild. Außerdem kann man sich die Beliebtheit negativer Medieninhalten nicht mit der Mood-Management-Theorie erklären. Mood-Management kann auch bewusst geschehen.
Wofür steht RTM und wofür wird es genutzt?
RTM steht für Realtime-Response-Measurement. Diese Methode wird für die Messung von kognitiven und emotionalen Prozessen bei der Medienrezeption. Beispielsweise wird den Versuchspersonen ein Regler gegeben, bei dem sie zu jedem Zeitpunkt während der Rezeption neu einstellen können, wie sie sich gerade fühlen oder wie sie den Inhalt bewerten.
Was ist Involvement und welche Ausprägungen davon gibt es beim ELM?
Involvement ist die kognitive und emotionale Verbundenheit eines Individuums mit dem gegenwärtig rezipierten Medieninhalt. Hier unterschiedet man kognitives Involvement, bei dem Interesse und Motivation einen bestimmten Medieninhalt zu rezipieren dazu führt, dass man aufmerksam ist und aktiv darüber nachdenkt. Bei affektiven Involvement führt die emotionale Ergriffenheit und Erregtheit, die von der Mediennutzung ausgelöst wird zu einer erhöhten Aufmerksamkeit. Ob die Information hier vollständig und aktiv-analytisch Aufgenommen wird, hängt von der Art der Emotionen und der Inhalte ab. Affektives Involvement kann kognitives auch fördern oder hemmen.
Welche Funktionen hat die Reichweitenforschung?
Die werbetreibende Wirtschaft nutzt die Reichweitenforschung um ihre Zielgruppen optimal zu erreichen. Medienunternehmen nutzen ihre Reichweiten um Anzeigenpreise festzulegen und Werbepartner zu aquirieren. Medienschaffende, also Journalisten beispielsweise, nutzen die Reichweitenforschung, um Publikumserfolg zu messen. Die Medienforschung kann damit Entwicklungen und Trends in der Mediennutzung erkennen.
Wofür steht IVW und was macht sie?
IVW steht für Informationsgemeinschaft zur Feststellung zur Verbreitung von Werbeträgern. Diese Gesellschaft veröffentlicht vierteljährlich Kennzahlen zur Druck- und Verkaufsauflage von Zeitungen und Zeitschriften.
Was ist die MA?
Die Media Analyse ist eine jährliche Repräsentativbefragungen zur Mediennutzung, um festzustellen, welche Medien von welchen Zielgruppen mit welcher Häufigkeit und Dauer genutzt werden.
Mit welchen Kennzahlen kann die Reichweite von Zeitungen gemessen werden?
Eine Kennzahl ist Leser pro Ausgabe (LpA), also die Lesewahrscheinlichkeit von Ausgaben bezogen auf die letzten 12 Erscheinungsintervalle. Ein weiterer Kennwert ist der weiteste Leserkreis, also alle Personen, die mindestens eine der letzten 12 Ausgaben einer Zeitung oder Zeitschrift gelesen oder durchgeblättert haben. Die Reichweite lässt sich auch mit der Kumulativen Reichweite, also dem Zuwachs an Lesern über mehrere Ausgaben, beschreiben.
Was misst die GfK?
Die Gesellschaft für Konsum-, Markt- und Absatzforschung misst die Reichweite von Fernsehsendern und ihren Programminhalten. Mit einer Stichprobe von über 5000 Haushalten misst die GFK sekundengenau die Ein-, Aus- und Umschaltungen an allen Fernsehgeräten der Haushalte für jede der im Haus- halt lebenden Personen. Es wird also die Nutzungsdauer und auch welches Programm geschaut wurde, erfasst und anschließend auf die gesamte Bevöl- kerung (31. Mio. Haushalte) hochgerechnet. Die GfK-Daten gehen somit über den alltagssprachlichen Begriff der „Einschaltquote“ hinaus, da sie nicht nur erfassen, auf wie vielen Fernsehgeräten eine Sendung eingeschaltet ist, son- dern auch wie viele Zuschauer vor dem Fernsehgerät sitzen und die Sendung anschauen.
Wie ist der Marktanteil eines Fernsehsenders zu berechnen?
Der Marktanteil ist der Anteil der Sehdauer, also der durchschnittlichen Dauer der TV-Nutzung pro Person, die auf einen bestimmten TV-Sender fällt. Man
teilt also die Sehdauer eines Senders durch die gesamte Sehdauer in Deutsch- land.
Was erhebt die ARD/ZDF Langzeitstudie Massenkommunikation? Nennen sie einige Ergebnisse der Studie!
Die Studie erhebt die Mediennutzung und -ausstattung von repräsentativ aus- gewählten Teilnehmern.
Radio und Fernsehen sind in Bezug auf die Nutzungsdauer in der Gesamtbe- völkerung die meistbenutzten Medien. Radio wird eher am morgen genutzt, während das Fernsehen eher das Abendmedium ist. Die Internetnutzung steigt seit ca. 2000 kontinuierlich an. Bei jungen Menschen (14-29) hat jedoch das Internet das Radio überholt. Die Hauptmotive für die Mediennutzung sind bei den öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern das Informationsbedürfnis und bei den privaten Entspannung und Unterhaltung.