Medieninhaltsforschung Flashcards

1
Q

Wie funktioniert eine Medieninhaltanalyse?

A

Die Medieninhaltsanalyse ist eine empirische Methode zur systematischen, intersubjektiv nach- vollziehbaren Beschreibung inhaltlicher und formaler Merkmale von Mitteilungen. Anhand eines Codebuchs werden Medeininhalte wie beispielsweise Zeitungsartikel codiert, also bestimmte Ei- genschaften werden in Zahlen ausgedrückt. Die Codebögen werden in ein Analysepro- gramm eingegeben und statistisch ausgewertet.

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2
Q

Vergleichen Sie Befragung und Inhaltsanalyse miteinander!

A

Die Forschungssubjekte bei der Befragung sind Menschen oder Gruppen von Menschen, während bei der Inhaltsanalyse Medieninhalte, Texte, Botschaften und Berichterstattung erforscht wird. Die Datenerhebung erfolgt bei der Befragung mit einem Interview mit Fragebogen während die Inhaltsanalyse mittels Codierung anhand von Kategorien erfolgt. Reaktivität (d.h. eine Verände- rung des Untersuchungsgegenstands durch die Untersuchungsmethode) kann es nur bei der Be- fragung geben. Letztlich kann die Inhaltsanalyse im Gegensatz zur Befragung nicht nur die Ge- genwart sondern auch die Vergangenheit erfassen, indem Medieninhalte aus der Vergangenheit analysiert werden.

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3
Q

Welche Schlüsse kann man aus Medieninhaltsanalysen ziehen?

A

Zum einen kann man Rückschlüsse auf die Entstehungsbedingungen der Botschaften ziehen. In der Berichterstattung spiegeln sich die Einstellungen der Journalisten auf Individualebene, der publizistischen und ökonomischen Ziele der Organisationen auf Institutionenebene, verschiedene Rahmenbedingungen des Mediensystems sowie historische und kulturelle Rahmenbedingungen der Gesellschaft wieder.

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4
Q

Welches Problem ergibt sich bei Medieninhaltsanalysen?

A

Die Validitäts-Problematik heißt, dass die Medieninhalte möglicherweise keine unmittelbaren Rückschlüsse auf die Entstehungsbedingungen und Wirkungen von Medienbotschaften zulas- sen. Es ist nicht möglich eindeutig zu sagen, ob die Botschaften wirklich die (einzige) Ursache von gesellschaftlichen Entwicklungen ist, oder ob Journalisten nur ihre Einstellungen und ihre Agenda berichten, oder ob sie noch weiteren Einflüssen ausgesetzt sind. Durch die Kombination mit anderen Methoden (z.B. Befragung oder Beobachtung) können Rückschlüsse aus Inhaltsanalysen abgesichert werden.

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5
Q

Was ist ein Gatekeeper?

A

Journalisten werden als Gatekeeper bezeichnet, die Nachrichten nach bestimmten Kriterien selek- tieren und an die Bevölkerung weitergeben. Sie fun- gieren als Schleuse, die aus der Fülle von Informationen auf der ganzen Welt nur die wichtigsten durchlassen und über sie berichten.

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6
Q

Skizzieren Sie kurz die Ergebnisse der Gatekeeper-Forschung!

A

Die Journalisten als Gatekeeper lassen ihre Einstellungen und Erwartungen in ihre Berichterstat- tung mit einfließen. Sie sind jedoch auch abhängig von zeitlichen, technischen und organisatori- schen Zwängen. Sie werden auch stark von Kollegen, redaktioneller Linie und Vorgesetzte beein- flusst. Nicht unerheblich ist der Einfluss der Nachrichtenagenturen, die ebenfalls Selektionsar- beit leisten und Botschaften vorformen.

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7
Q

Worin unterscheidet sich Gatewatching von Gatekeeping?

A

Beim Gatewatching handelt es sich um eine Weiterentwicklung des Gatekeepings bei dem es vor allem um Moderation von Medienbotschaften und generieren von Anschlusskommunikation geht.

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8
Q

Wie sind Nachrichtenfaktoren nach dem realistischen Modell definiert?

A

Nachrichtenfaktoren dienen als Kriterien der journalistischen Selektion und Bearbeitung von Nachrichten. Aufgrund von der starken Orientierung an Nachrichtenfaktoren durch Journalisten kommt es in der Berichterstattung zu einer Verzerrung der Realität.

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9
Q

Nennen Sie vier zentrale Nachrichtenfaktoren!

A

Negativität, Nähe zum Leser, Überraschung, Elite-Personen, Elite-Nationen, Konflikt, Betroffen- heit, sind Faktoren, nach denen Journalisten häufig ihre Themen auswählen.

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10
Q

Welche zwei Komponenten gibt es beim Zwei-Komponenten-Modell der Nachrichtenauswahl.

A

Beim Zwei-Komponenten-Modell der Nachrichtenauswahl gibt es zwei Komponenten die die Publikationsentscheidung einer Botschaft beeinflussen. Zum einen sind das die Selektionskriteri- en auf Gesellschafts-, Mediensystem- , Organisations- und Individualebene. Die andere Komponente sind die Ereignismerkmale, wobei hier die Nachrichtenfaktoren eine zentrale Rolle spielen.

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11
Q

Wie kann man Medieninhalte einteilen?

A

Einerseits kann man Medieninhalte, wie bei der Presse, nach Ressorts einteilen. Auch kann man sie nach journalistischen Darstellungsformen klassifizieren. hier unterscheidet man inhaltlich sachliche Darstellungsformen, sowie informierende Darstellungsformen, in denen die Journalisten erzählerische Elemente und eigene Erfahrungen einfließen lassen. Letztlich unterscheidet man hier noch die meinungsbildende Darstellungsform, bei der die eigene Meinung der Journalisten vermittelt wird. Im Fernsehen kann man Medieninhalte nach Programmsparten einteilen.

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12
Q

Was sind die zentrale Unterschiede zwischen den öffentlich-rechtlichen und den privaten Sendern in der Größe der Programmsparten?

A

Bei den öffentlich-rechtlichen Sendern ist der Anteil der Werbung am gesamten Programm viel geringer als bei den privaten, dies liegt daran, dass das rechtlich so geregelt ist. Außerdem ist der Anteil an Informationssendungen in den öffentlich-rechtlichen Sendern größer. Bei den großen privaten Sendern, außer Pro7, ist der Anteil an nonfiktionaler Unterhaltung größer als bei den öffentlich-rechtlichen.

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13
Q

Warum ist die Erforschung der politischen Kommunikation zentral?

A

Politische Kommunikation ist zentral für die politische Meinungsbildung. Somit ist sie ein wichtiger Teil der Demokratie. Dies erklärt das große
gesellschaftliche Interesse an der Erforschung der politischen Kommunikation.

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14
Q

Was kennzeichnet Berichterstattung über Politik?

A

Politische Kommunikation sind, nach Bruns und Marcintowski, Berichte, die zwei oder mehr gesellschaftliche Konfliktparteien und ihre Interessen, einen politischen Entscheidungsträger, der mit der Regelung des Konflikts befasst sein könnte, einen Entscheidungsinhalt und Entscheidungsbetroffene beinhaltet. Nach Marcintovski reicht auch, wenn der Medieninhalt zwei dieser Merkamale aufweist.

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15
Q

Welche Entwicklungen in der politischen Berichterstattung sind zu erkennen?

A

Zu beobachten ist eine Entpolitisierung der Berichterstattung, bei der das Privatleben von politischen Entscheidungsträgern im Gegensatz zu ihren politischen Aktionen an Bedeutung gewinnt. Außerdem kann man eine Personalisierung erkennen, also eine verstärkte Berichterstattung über einzelne Personen und nicht ihrer Interessengruppen. Eine weitere Entwicklung ist die Emotionalisierung der Berichterstattung, bei der weniger sachlich und mehr gefühlsbetont berichtet und interpretiert wird. Des Weiteren kann man eine Visualisierung beobachten, also die Darstellung von Sachverhalten in Bildern. Sensationalismus oder die Hervorhebung von bestimmten, besonderen Ereignissen ist ebenfalls zu beobachten sowie eine Skandalisierung, also das Aufbauschen von Missständen und Fehlverhalten. Letztlich kann man noch eine Boulevardisierung, also die verstärkte Berichterstattung von Soft News, erkennen.

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16
Q

Was charakterisiert Hard News im Gegensatz zu Soft News?

A

Einerseits betrachtet man das Thema des Beitrags. Ist es politisch relevant und erfüllt es die Merkmale von politischer Kommunikation nach Bruns und Marcintowski, kann man die Nachricht eher als Hard News einordnen. Hard News sind außerdem Nachrichten, die ihren Fokus eher auf die gesellschaftliche Relevanz des Themas und den Gesamtkontext legen. Ist der Stil des Berichts unpersönlich und unemotional spricht man auch von Hard News. Zusätzlich ist noch zu sagen, dass man Berichte nicht immer eindeutig als Hard oder Soft News einordnen kann, sondern dass die Einteilung eher als Kontinuum mit den Extrempolen Hard und Soft ist und Nachrichten dazwischen mit einer mehr oder weniger starken Tendenz zur einen oder anderen Seite einzuordnen sind.

17
Q

Woher kommt das hohe Interesse an Gewaltdarstellungen in den Medien?

A

Man vermutet, dass Gewalt in den Medien zu erhöhter Gewaltbereitschaft bei den Konsumenten führt. Daher beschäftigt sich die Kommunikationswissenschaft ausführlich mit Gewaltinhalten in den Medien.