Luhmann, Interaktion aus systemtheoretischer Perspektive Flashcards

1
Q

Systemtheorie

A

Annahme, dass die Handlungsmöglichkeiten von Akteuren durch Strukturen & Systeme ermöglicht bzw. eingeschränkt werden
-> Fokus nicht auf Individuen, sondern auf Struktur

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2
Q

methodologischer Individualismus

A
  • geht vom Individuum aus
  • Identität & soz. Rolle sind ausschlaggebend für die Interaktion (das System)

Bsp. Weber

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3
Q

Kriterium für “System”

A

> Anwesenheit

  • Beteiligte = Personen, die eigenes Erleben & Handeln in die Situaiton miteinbringen
  • Anwesend = , wenn sie sich wechselseitig wahrnehmen können
  • -> direkte Folge: Selektionsprozess

Die Anwesenheit im reziproken Wahrnehmungsumfeld ist immer auch Kommunikation und daher ist die Entstehung eines sozialen Systems unausweichlich - es ist die Kommunikation in Form von Austausch von Informationen über selektive Ereignisse.

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4
Q

Die Systemstruktur entwickelt sich aus…

A

… der Systemgeschichte

Durch die wechselseitige, sich konditionierende Selektivität von Erlebtem & Handeln differenzieren sich Systeme aus.

-> jedes System hat einen anderen Hintergrund & andere Aktionen/Reaktionen, die sich im Laufe der Situation bilden könnten

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5
Q

Unterscheidung von Wahrnehmung und Sprechen in einer Interaktion

A

Beides: Informationsaustausch

Zweck Wahrnehmung:
Informationsaustausch über selektive Ereignisse, schneller als es durch Sprache geht

Zweck Sprache:
Mitteilung & Systemsteuerung
Strukturierung & Erhöhung der Selektivierungsmöglichkeiten

-> Arbeitsteilung & laufende Problemverschiebung

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6
Q

Wahrnehmung

A
  • nonverbal
  • schätzt Gegenüber auf Basis seiner offenen Handlungen ein + Begleiterscheinung
  • reflexiv & Wahrn. als Objekt
  • unmittelbare Wahrnehmung
    • schneller als Sprache in seiner Vermittlung & Verarbeitung
    • weniger gut zu erkennen & kontrollieren
  • reflexive Wahrn.
    • keine Details - man vermutet, dass der andere einen wahrnimmt
  • nicht als Handlung betrachtet
    – kein sicherer Kommunikationsweg
    – keine Veratnwortungszuschriebung für siene Wahrnehmung
    (unverbindlich)
  • keine Kontrollfunktion
    • man kann keine Probleme konkret ausdrücken
  • Wird auch durch das Thema selektiert -> man kann Wahrnehmungen ignorieren, denn nicht relevant (Grenze des Systems)
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7
Q

Sprechen

A
  • verbal
    • sequenzielles Aneinanderreihen diskreter Einheiten
    • Pro Zeiteinheit nur wenige Nachrichten mit hohem Informationswert
  • zeitintensiv
  • schätzt andere auf Basis des Gesagtem ein
  • Handlung
  • intensionsgesteuert
    • Der Rückfrage ausgesetztem Handeln
  • selektiv, da es sich auf ein spezielles Thema fokussiert
    • doppelstufige Selektion
  • mehr Einfluss auf die Interaktion
  • Zentralisierungseffekt
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8
Q

Einfach Sozialsysteme Merkmale

A
  • oberflächliche Struktur = Thema
  • kurzweilig & flüchtige Interaktionen
  • keine gemeinsame Identität
  • keine Verhaltensregeln & Prämissen
  • flexibel von der thematischen Gestaltung
    • kann auch auseinanderbrechen
  • geringe Autonomie
  • einfache Differenzierung zur Umwelt
  • Soziale Kontrolle durch Offenheit in Beu- & Austrittsprozessen
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9
Q

Komplexe Sozialsysteme Merkmale

A
  • Tiefgreifende Struktur
  • auf Dauerhaftigkeit ausgelegt
  • Gemeinsame Identität
    • Gemeinsames Handeln als ein Akteur
  • Verhaltensregeln, Prämissen & Grundausrichtung
    • unflexibler
  • Soziale Rollen & Positionen
    • können ersetzt werden
    • mehr Personen haben Zugang
  • Soziale Kontrolle
  • -besonders durch Kommunikation von Systemproblemen
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10
Q

Grenzdefinition eines einfachen Systemes

A

Grenze des Systems = Grenze des Wahrnehmungsraumes = alles, was nicht das Kriterium der Anwesenheit erfüllt

(anwesende & nicht-anwesende Umwelt)

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11
Q

Verhältnis Umwelt - System

A
  • geringe Autonomie
  • geringe Umweltkontrolle
  • prekäre Umweltgrenze (Wahrnehmung)
  • Umwelteinflüsse können zu einem kurzweiligen Nebenthema, zu einem Hauptthemenwechsel oder der Beendigung der Situation führen
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12
Q

methodologischer Kollektivismus

A

“Das Soziale wird über … erklärt”

  • keine determinierenden Strukturen
  • nicht nur Intension, Identität & Rolle des Indiv.
  • Innerhalb von vorgegebenen Strukturen, stellen

Akteure Handlungs- & Denkmöglichkeiten zur Verfügung. Aus diesen Möglichkeiten werden die wechselseitig, sich determinierenden Selektionsprozesse der Individuen zu Beginn gespeist.

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13
Q

Was ist die Struktur von einfachen Systemen?

A

Die Struktur von einfachen Sozialsystemen macht ganz konkret das Thema der verbalen Kommunikation aus. Die Struktur eines einfachen Systems ist auch immer gleichzusetzen mit der Interaktionsgeschichte des Systems. Da Systeme nach Luhmann immer innerhalb vorgegebener Strukturen sich bilden und die Akteure innerhalb dieser die Kontingenz des Verhaltens (also die versch. Möglichkeiten zu Handeln und Denken) steuern können, sind Systeme bereits thematisch ausgerichtet, auf die jeweilige Begebenheit. Zum Beispiel steht man an der Kasse eines Supermarkts und seine Kreditkarte fällt einem runter. Mit der dahinterstehenden Person, welche die Karte aufhebt wird man thematisch erstmal über die Kreditkarte oder die Organisationsfähigkeit bei dem Bezahlvorgang im Supermarkt reden.
Je nach Thema selektieren die beteiligten Akteure unterschiedliche Möglichkeiten zu Interaktion. Dies geschieht sowohl verbal, als auch in der Wahrnehmung der Umwelt. Durch die doppelte Kontingenz und reflexive Wahrnehmung der Interaktionspartner lentwickelt sich das System in eine bestimmte Richtung weiter, welche diese auch strukturiert.

-> Hauptpunkt zu knapp. Durch Thema wird Konsens hergestellt und entlang des Themas wird auch die Anzahl an Beteiligten reguliert.

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