Gerhards, Emotionen in sozialen Beziehungen Flashcards
Unterscheidung Emotion & Instinkt
Beide:
- sind Arten der Weltaneignung
- richten den Menschen intensional auf seine Umwelt und regulieren die Kommunikation zw. Mensch & Umwelt
Emotionen deuten die Welt & eignen sie sich an (subjektive Wahrnehmung)
- -> Strukturieren den sozialen Raum, bilden Gruppen & Zugehörigkeiten
- -> definieren sich über die äußere Abgrenzung selbst
- Mensch wird an Umwelt gebunden
1. Entkopplung von Reiz und Reaktion - intermediärer Überprüfung - > Individualisierung
- > Verhalten in sinnvolles Handeln
- -> Mensch-Umwelt-Beziehung sehr flexibel
- Bewertung der inneren & äußeren Umwelt
- Selektion möglich
- Bewusstsein auf die Welt richten - immer intensional gerichtet
- sozial & kulturell geprägt, nicht angeboren
- nicht sprachlich
Instinkte regeln die grundlegensten Umgangsformen mit der Umwelt
- angeborene Automatismen
- > Zwang zu best. Verhaltensweise - besonders in Gefahrensituationen gut, da Reaktion vordeterminiert (schnell!)
- intensional gerichtet
- angeboren
- nciht sprachlich
Unterscheidung Emotionen & Kognition
Emotionen konstruieren die Welt simultan
- sind diffus, partikular und qualitativ
- vorallem non-verbal ermittelt
Kognitionen konstruieren die Welt sequenziell
- sind spezifisch, universalistisch und performativ
- vorallem sprachlich ermittelt
- Institutionen können erbaut werden
- erzeugen Komplexität durch Flexibilität auf versch. Ebenen
- > Emotionen sind unpräzise und spontan und nicht rational begründbar, Kognitionen sind sehr detailliert und damit rational begründbar
- > Menschen haben meistens mehr Kontrolle über Kognitionen, als Emotionen
Wie wirken Emotionen und Kognitionen in unserer Orientierung und Handlungen zusammen?
“Beide wirken arbeitsteilig zusammen.”
= gute Orientierung in der Welt
- > alles braucht eine emotionale Fundierung
- > erste Handlungsweisen sind den zweiten evolutionär vorgestellt.
- Emotionen
1. wirken als schnelle Basisausrichtung für Entscheidungen
2. setzen Priorisierung & Verankerung der kognitiven Vertiefung (sie schränken die Handlungsorientierung des Akteurs ein - grobmaschig)
3. Überprüfung der Sprache an körperlichen Aussagen - Kognitionen
1. spezifizieren innerhalb der groben Ausrichtung die Handlungsmöglichkeiten - Flexibilität auf Zeit-, Sach- und Sozialdimension)
2. ermöglichen Lernprozess durch reflektierte Bewertung der Situation - Über Kognition Zugang zur Emotion
3. ermöglichen Interaktion - da durch Sprache die konkrete Intersubjektivität möglich wird
- Kombination des subj. Bewusstseins mit den obj. Ereignissen
- hochkomprimierte & symbolisch generalisierte Medien übertragen immer identischen Sinn (unabhängig von Zeit, Person, Situation)
Emotionen spielen in welchen sozialen Kontexten eine besondere Rolle? Unter welchen Bedingungen tritt ein emotionaler Orientierungs- und Handlungsmodus in den Vordergrund?
- besonders in den frühen Jahren wichtig (Kindheit, Jugend), weil man auf Umwelt angewiesen ist und emotional abgrenzen/interagieren muss, um Platz in der Welt zu finden
- In dringenden Situationen (Panik, …)
- In Gruppensituationen
- Zusammenhalt ist emotional motiviert
- man kann unterschiedliche Meinungen bis zu gewissen Grenzen durch emotionale Verbindung ausgleichen (Bsp. Pärchen)
- Emotionen können als Motivation die rationalen Grenzen überwinden
Reiz-Reaktions-Mechanismus bei Instinkt, Emotion, Kognition
Instinkt: Automatismus angeboren
Emotion: Bewertung des Reizes, sozial geprägt
Kognitionen: Kein Reiz erforderlich
Welterfassung sachlich bei Instinkt, Emotion, Kognition
Instinkt: determiniert
Emotion: simultan & gestalthaft
Kognition: Sequenziell, zergliedernd
Welterfassung zeitlich bei Instinkt, Emotion, Kognition
Instinkt: determiniert
Emotionen: schnell, punktuell
Kognitionen: langsam, reversibel
Auslöser/Erwerb bei Instinkt, Emotion, Kognition
Instinkt: Reize
Emotion: Enttäuschung, Überraschung,…
Kognition: Entschluss (erlern- und steuerbar)
Medien/Mitteilungsmöglichkeit bei Instinkt, Emotion, Kognition
Instinkt: nicht symbolische Gesten
Emotion: Mimik, Gestik, (körperbetont)
Kognition: Sprache
Soziale Relevanz bei Instinkt, Emotion, Kognition
Instinkt: keine
Emotion: partikularistisch, in Gruppen
Kognition: universalistisch, organisationen
Weltaneignung bedeutet…
das in Beziehung setzen von Mensch zur Welt
Ausgagssituation
“Man muss sich die Welt erst aneignen - sie verstehen & dazu ordnen”
- soziale Beziehungen müssen konstruiert werden
“Emotionen bilden die fundamentale Form der Konstruktion der sozialen Wirklichkeit”
- Emotionen sind abzugrenzen zu Instinkten & Kognition
Funktion von Emotionen
Den Menschen in die Welt zu involvieren, sie an ihn zu binden.
sprachliche Kognition
Wörter sind symbolische Repräsentanten
- dadurch Herstellen eines Abstandes zwischen Subjekt und dem Konstruierten
Bsp. Die Konstruktion der Welt wird in Sprache wiedergegeben -> Abstand zw. Subjekt und der Welt.
Funktion Emotion & Instinkt
Beide richten den Menschen intensional auf seine Umwelt und regulieren die Kommunikation zwischen Mensch & Umwelt.