LM 4 - strategische Marketingplanung Flashcards

1
Q

Sinn der strategischen Planung

A
  • fördert systematisches Denken
  • zwingt Unternehmen, Zielvorstellungen und Strategien zu präzisieren
  • führt zu besserer interner Zusammenarbeit und zu klaren Leistungsvorgaben
  • ermöglicht Vorhersage von Veränderungen und Reaktion darauf

Umweltkomplexität vs. Kontrollierbarkeit
Umweltdynamik vs. Unternehmensflexibilität
Managerverständnis vs. Mitarbeiterverständnis

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2
Q

SWOT-Analyse

A

= Instrument, um aktuelle Unternehmenssituationen transparent zu machen und strategische Maßnahmen abzuleiten

Situationsanalyse: unternehmensinterne Faktoren
–>
SWOT-Analyse: Stärken (S) und Schwächen (W)

Situationsanalyse: unternehmensexterne Faktoren
–>
SWOT-Analyse: Chancen (O) und Risiken (T)

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3
Q

SWOT-Analyse

A

= Instrument, um aktuelle Unternehmenssituationen transparent zu machen und strategische Maßnahmen abzuleiten

Situationsanalyse: unternehmensinterne Faktoren
–>
SWOT-Analyse: Stärken (S) und Schwächen (W)

Situationsanalyse: unternehmensexterne Faktoren
–>
SWOT-Analyse: Chancen (O) und Risiken (T)

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4
Q

Unternehmens- und Marketingziele

A

übergeordnete Ziele
1 - Unternehmenszweck: Mission
2 - Unternehmensgrundsätze: Policies and Practices
3 - Unternehmensidentität: Corporate Identity

Handlungsziele
4 - Oberziele des Unternehmens: Goals
5 - Funktionsbereichziele: Marketing
6 - Zwischenziele: Geschäftsfelder
7 - Unterziele: Marketing-Mix-Bereiche

1 –> 7: zunehmende Konkretisierung der Ziele
7 –> 1: Mittel-Zweckl-Beziehungen

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5
Q

Kategorien von Unternehmenszielen (Oberziele)

A
  • Marktleistungsziele
  • Marktstellungsziele
  • Rentabilitätsziele
  • finanzielle Ziele
  • Macht- und Prestigeziele
  • soziale Ziele
  • gesellschaftsbezogene Ziele
  • Umweltschutzziele
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6
Q

Kategorien von Unternehmenszielen: Marktleistungsziele

A
  • Produktqualität
  • Produktneueinführung
  • Servicequalität
  • Sortimentskompetenz
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7
Q

Kategorien von Unternehmenszielen: Marktstellungsziele

A
  • Umsatz
  • Marktanteil
  • Marktgeltung
  • neue Märkte
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8
Q

Kategorien von Unternehmenszielen: Rentabilitätsziele

A
  • Gewinn
  • Umsatzrentabilität
  • Eigen-/Gesamtkapitalrentabilität
  • Unternehmenswert
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9
Q

Kategorien von Unternehmenszielen: finanzielle Ziele

A
  • Kreditwürdigkeit
  • Liquidität
  • Selbstfinanzierungsgrad
  • Kapitalstruktur
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10
Q

Kategorien von Unternehmenszielen: Macht- und Prestigeziele

A
  • Unabhängigkeit
  • Image und Prestige
  • politischer Einfluss
  • Unternehmensreputation
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11
Q

Kategorien von Unternehmenszielen: soziale Ziele

A
  • Arbeitszufriedenheit
  • Einkommen
  • soziale Integration
  • persönliche Entwicklung (operational formuliert: wenn es eine klare Formulierung ist, sodass der Erfolg eindeutig überprüfbar ist)
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12
Q

Kategorien von Unternehmenszielen: gesellschaftsbezogene Ziele

A
  • nicht kommerzielle Leistungen für Gruppen
  • Sponsoringleistungen für gesellschaftliche Institutionen
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13
Q

Kategorien von Unternehmenszielen: Umweltschutzziele

A
  • Reduktion der Emmissionen
  • Reduktion der natürlichen Ressourcen
  • Recyclingquoten
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14
Q

Kategorien von Marketingzielen (Funktionsbereichziele)

A

ökonomisch
* Umsatz
* Absatz
* Gewinn
* Kapazitätsauslastung
* Marktanteil
* Deckungsbeitrag
* Rendite
* …

psychologisch
* Bekanntheitsgrad
* Markentreue
* Markenimage
* Kundenzufriedenheit
* Kundenbindung
* Einkaufsstättentreue
* …

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15
Q

Operationalisierung von Zielen: SMART-Regel

A

Spezifisch
* Zielinhalte müssen präzise und eindeutig formuliert sein
* Inhalt und Ausmaß muss angegeben sein

Messbar
* Ziele müssen messbar sein
* Zielerreichung kann festgelegt werden
* Motivationswirkung

Anspruchsvoll
* Ziele müssen anspruchsvoll sein
* Motivationswirkung

Realistisch
* Ziele müssen erfüllbar sein

Terminierung
* Ziele müssen einen Zeitbezug aufweisen, bis wann das Ziel erreicht werden soll

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16
Q

Ebenen der Strategie

A

Unternehmensstrategie
* In welchen Geschäftsfeldern möchte ein Unternehmen aktiv sein?
* Wird der Gesamtmarkt oder ein Teilmarkt bearbeitet?

Geschäftsfeldstrategie
* Wie soll der Wettbewerb in diesen Geschäftsfeldern bestritten werden?

Funktionsbereichstrategie
* Wie kann die Wettbewerbsstrategie implementiert werden?

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17
Q

Marktabdeckungsstrategie

A

= durch Auswahl der Geschäftsfelder wird festgelegt, ob der Gesamtmarkt oder ein Teilmarkt bearbeitet wird

Gesamtmarktabdeckungsstrategie
* allen Konsumenten wird vollständige Produktpalette mit verschiedenen Technologien angeboten

Zielgruppenspezialisierung (Marktspezialisierung)
* einer Kundengruppe wird die vollständige Produktpalette angeboten

Bedürfnisspezialisierung (Produktspezialisierung)
* allen Konsumenten wird ein enges Produktprogramm angeboten

Technologiespezialisierung
* allen Konsumenten wird ein breites Produktprogramm mit einer speziellen Technologie angeboten

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18
Q

Ableitung von Normstrategien

A

Normstrategien hilfreich:
* auf Grundlage der Situationsanalyse
* zur Schwerpunktsetzung bei Unternehmens- und Marketingstrategien

Normstrategien auf Basis der:
* Portfolioanalyse
* Erfahrungskurve
* Lebenszykluskurve

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19
Q

Normstrategien auf Basis der Portfolioanalyse

A

wichtigsten Portfolioanalysen
* Marktanteils- und Marktwachstums-Portfolio (Vier-Felder-Matrix) der Boston Consulting Group (BCG)
* Marktattraktivitäts- und Wettbewerbsstärken-Portfolio (Neun-Felder-Matrix) nach McKinsey

hoher Kommunikationswert, Anschaulichkeit und Handhabung –> Verbreitung in der Praxis

keine genaue Handlungsanweisung: eher Empfehlungen in Gestalt allgemeiner globaler Stoßrichtung mit Fokus auf Mittelverwendung und Geschäftsfeldstruktur ermittelt

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20
Q

Normstrategie auf Basis der Portfolioanalyse: BCG Portfolio

A

x-Achse: relativer Marktanteil
* Berechnung: eigener MA : MA vom stärksten Konkurrenten
* gering, wenn < 1

y-Achse: Marktwachstum
* Berechnung: MW aktuelles Jahr : MW Vorjahr
* gering, wenn < 10%

Kreisgröße: Umsatzvolumen

Quadranten:
* links unten: Cash Cow
* links oben: Stars
* rechts unten: Poor Dogs
* rechts oben: Question Mark

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21
Q

Normstrategien auf Basis des BCG Portfolios

A

Poor Dogs: Rückgang (MA < 1; MW < 10%)
* Desinvestitionsstrategie: bei Verlust abstoßen
* Abschöpfungsstrategie: bei positivem Cash-Flow ernten

Questions Marks: Einführung (MA < 1; MW > 10%)
* Investitionsstrategie: bei Chance auf höheren Marktanteil ausbauen
* Desinvestitionsstrategie: bei Erfolglosigkeit abstoßen

Stars: Wachstum (MA > 1; MW > 10%)
* Investitionsstrategie: fördern und investieren

Cash-Cows: Reife (MA > 1; MW < 10%)
* Abschöpfungsstrategie: Position halten und ernten

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22
Q

BCG Portfolioanalyse: Kritik

A
  • keine Berücksichtigung von Substitutionsgütern
  • MW und rel. MA für neue Produkte schwer prognostizierbar
  • meist exisitiert nur ein Anbieter, dessen rel. MA > 1
  • nicht geeignet für Nischenprodukte, da Wachstum der SGE dem MW entspricht
  • nur zwei Faktoren für Strategieableitung verantwortlich, daher großes Risiko
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23
Q

Normstrategie auf Basis der Portfolioanalyse: McKinsey Portfolio

A

x-Achse: eigene Wettbewerbsstärke (strong - medium - low)
* Markt (MA, Größe, MW, Preis)
* Technologie (F&E-Personal, Patente, Erfahrung, Kreativität)
* Produktion (Qualität, Kosten, Standort, Umwelt)
* Management (Kultur, Ziele, Motivation, Qualifikation)

y-Achse: Marktattraktivität (low - medium - high)
* Marktvolumen (größe, MW)
* Marktqualität (Branchenrentabilität, Lebenszyklusphase, Innovationspotential)
* Umfeld (Konjunktur, Staatseingriff, Wertewandel)

schwarze Kreisfläche: Größe des Marktes
weiße Fläche: Marktanteil der SGE

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24
Q

Normstrategien auf Basis des McKinsey Portfolios

A

diagonale Flächen (links unten - Mitte - rechts oben)
* selektive Strategien (Offensiv-, Defensiv-, Übergangsstrategien)

obere Flächen (oberhalb der Diagonale)
* Investitionsstrategien

untere Flächen (unterhalb der Diagonale)
* Abschöpfungsstrategien
* Desinvestitionsstrategien

25
McKinsey Portfolioanalyse: Kritik
* subjektive Auswahl der Faktoren und deren Gewichtung * Wechselwirkungen zwischen einzelnen Geschäftsfeldern unberücksichtigt * neue Wettbewerber unberücksichtigt
26
Normstrategien auf Basis der Erfahrungskurve
**Erfahrungskurve** = realen Stückkosten eines Produkts gehen jedes Mal um einen relativ konstanten Anteil zurück, sobald sich die in Produktmengen ausgedrückte Produkterfahrung verdoppelt * x-Achse: kumulierte Menge (Erfahrung) * y-Achse: Kosten/Stk. * je höher der Anteil (in %; "Rückgang"), desto flacher die Kurve **Normstrategie** Kenntnis über Kurvenverlauf ermöglicht: * langfristige Prognose der Kostenentwicklung * langfristige Prognose der Preisentwicklung * Ermittlung der Kostenentwicklung und des preispolitischen Spielraums der Konkurrenten * langfristige Prognose von Gewinnpotenzialen * Fundierung von Make-or-Buy-Entscheidungen --> Investitions- und Desinvestitionsstrategien: * um langfristig Erfahrungskurveneffekte zu erzielen & Marktposition dauerhaft abzusichern wird kurzfristig zB auf weniger ertragreiche SGE verzichtet während in andere investiert wird
27
Normstrategien auf Basis der Lebenszykluskurve
**Lebenszykluskurve** * Einführung: langsames Wachstum; hohe Kosten; keine Gewinne * Wachstum: zunehmende Marktakzeptanz; Gewinnzuwächse; Absatz und Umsatzzuwächse im Maximum * Reife/Sättigung: in Reifephase geringere Absatz- und Umsatzzuwächse; bei Sättigung kaum neue Käufer, stagnierende Gewinne; Verteidigung gegen Konkurrenz * Rückgang: Verkaufsvolumen schrumpft; Gewinn gering **Normstrategien** junge Märkte (Wachstumsphase) * Timinstrategie: Pionierstrategie (Gesamtmarktabdeckung, frühzeitiger Aufbau von Markt-Knowhow, Sympathie, Kompetenzzuschreibung); frühe und späte Folgestrategie (Möglichkeit, von Fehlern zu lernen * Martkeintrittsstrategie: häufig kooperative Formen (zB Joint Venture) stagnierende und schrumpfende Märkte (Sättigungs- und Reifephase) * Marktbehauptungsstrategien * Rückzugs- oder Marktaustrittstrategien: Konzentrationsstrategie (bewusste Verkleinerung des SGF); Abschöpfungsstrategie (Ziel: langfristig vollständiger Rückzug aus SGF); Zerschlagungsstrategie (möglichst schnelle Einstellung)
28
Marketingstrategien
= globaler Verhaltensplan zur Erreichung der Unternehmens- und Marketingziele, wobei SGF die Bezugsebene bilden
29
Marketingstrategien: Marktwahlstrategien als Basisstrategien
= strategische Grundsatzentscheidungen **Strategiedimensionen** Marktfeldstrategie * Inhalt: Produkt-Markt-Kombinationen * Optionen: gegenwärtige/neue Produkte im gegenwärtigen/neuen Markt (siehe nächster Punkt) - Rückzug aus bestehendem Markt *Auswahl von (Auslands-)märkten durch:* Marktarealstrategie * Inhalt: Markt-bzw. Absatzraum * Optionen: lokal, regional, national - international, multinational - global *Formen und Timing des Markteintritts durch:* Marktsegmentierungsstrategie * Inhalt: Art und Grad der Differenzierung * Optionen: undifferenziert - segmentorientiert - individuell (one-to-one)
30
Marketingstrategien: Marktteilnehmerstrategien als Basisstrategie
= nach Präzisierung der Markt- und Wettbewerbsarena können Marktteilnehmer und Verhaltensweisen gegenüber diesen identifiziert werden **Strategiedimensionen** abnehmergerichtete Strategie * Inhalt: Marktbearbeitung ggü. Abnehmern * Optionen: Innovationsstrategie - Qualitätsstrategie - Markenstrategie - Programm-/Servicestrategie - Preis-Mengenstrategie absatzmittlergerichtete Strategie * Inhalt: Verhaltensweisen ggü. Absatzmittler (Handel) * Optionen: Kooperation - Anpassung - Ausweichen/Umgehen - Konflikt konkurrenzgerichtete Strategie * Inhalt: Verhaltensweisen ggü. Konkurrenten * Optionen: Kooperation - Anpassung - Ausweichen/Umgehen - Konflikt anspruchsgruppengerichtete Strategie * Inhalt: Verhaltensweisen ggü. Anspruchsgruppen * Optionen: Kooperation - Anpassung - Ausweichen/Umgehen - Konflikt
31
Marktwahlstrategie: Marktfeldstrategie: Ableitung der strategischen Stoßrichtung (Marktfeldstrategien nach Ansoff)
nach Bestimmung des Marktabdeckungsgrads: Entwicklungsrichtung der SGE zu bestimmen... ...mögliche Marktfeldstrategien nach Ansoff, wenn Ziellücken auftreten: * gegenwärtiger Markt + gegenwärtiges Produkt: Marktdurchdringungsstrategie * neuer Markt + gegenwärtiges Produkt: Marktentwicklungsstrategie * gegenwärtiger Markt + neues Produkt: Produktentwicklungsstrategie * neuer Markt + neues Produkt: Diversifizierungsstrategie
32
Marktwahlstrategie: Marktfeldstrategie: Kritik
* nur auf Wachstum ausgerichtet (stagnierende/schrumpfende Märkte unberücksichtigt) * Konkurrenz unberücksichtigt * Stärken & Schwächen des Unternehmens nicht systematisch aufgespürt * Abstimmung der einzelnen SGE betr. Ressourcen/Risiko unberücksichtigt
33
Marktwahlstrategie: Marktarealstrategie: Auswahl von Auslandsmärkten
**Länderselektion** Vorauswahl relevanter Länder aufgrund von * sachlichen Gründen (zB fehlender Bedarf) * spezifischen Wertehaltungen des Managements (zB Vorlieben/Abneigungen aus ethnischen Gründen) * strategischen Vorentscheidungen (zB Einschränkung auf Triade) * festgelegten Höchst- und Mindestanforderungen (zB Pro-Kopf-Einkommen) Feinauswahl mithilfe folgender Kriterien * Länderattraktivität (zB Marktvolumen, MW) * Marktbarrieren (ökonomisch, protektionistisch, verhaltensbedingt) * Länderrisiko (politisch, wirtschaftlich) **Marktselektion** * intranationale Marktsegmentierung: Identifikation von Segmenten innerhalb einzelner Länder * integrale Marktsegmentierung: Bildung länderübergreifender Zielgruppen
34
Marktwahlstrategie: Marktarealstrategie: Form des internationalen Markteintritts
**Leistungserstellung im Inland** * indirekte Exporte * direkte Exporte **Leistungserstellung im Ausland** internationale Vertragsformen * Lizenzvereinbarungen * Franchising Direktinvestitionen * vollbeherrschte Auslandsgesellschaften * International Joint Venture
35
Marktwahlstrategie: Marktarealstrategie: Timing des Markteintritts
**länderübergreifende Timingstrategie** Festlegung der zeitlichen Abfolge, in der mehrere Auslandsmärkte erschlossen werden * Wasserfall-Strategie: nacheinander * Sprinkler-Strategie: gleichzeitig **länderspezifische Timingstrategie** zeitliches Vorgehen beim Eintritt in einen (Auslands-)markt * Pionier-Strategie * Folger-Strategie
36
Marktwahlstrategie: Marktarealstrategie: Timing des Markteintritts: Wasserfall-Strategie
wichtige Determinanten * hohe Marketing-Kosten * Länder mit unterschiedlichen Administrativ- und Marktstrukturen sowie unterschiedlichen Abnehmerverhalten und Bedürfnissen * unterschiedlicher technologischer/innovativer Stand von Ländern Vorteile * geringes Risiko durch Vermeidung von Zeitverlust und Kräftesplittung * stärkere Konzentration auf Besonderheiten/Anforderungen einzelner Länder * Zunahme der Vermarktungserfahrung kann zu Flopreduzierung führen Nachteile * Gefahr der Fehleinschätzung durch Erfahrungstransformatioin auf nachfolgende Marktbearbeitung * sukzessives Vorgehen wird von Wettbewerbern oft frühzeitig wahrgenommen und mit Gegenmaßnahmen vergolten
37
Marktwahlstrategie: Marktarealstrategie: Timing des Markteintritts: Sprinkler-Strategie
wichtige Determinanten * Existenz länderübergreifender Zielgruppen * Güter mit kurzen Lebenszyklen und hohen F&E Kosten Vorteile * schnelle Penetration von mehreren Ländermärkten * kürzere Amortisationszeiten * fördert den Aufbau eines Industriestandortes * Risikoausgleich durch Länderstreuung * Imagegewinn bei Innovation als globaler Pionier * Ausnutzung von Standardisierungspotentialen Nachteile * oft geringe Marktintensität aufgrund beschränkter Ressourcen * typischerweise zu Beginn schwache Marktstellung --> hohe Angreifbarkeit durch lokale Wettbewerber * oft unzureichende Berücksichtigung von Marktbesonderheiten * Flops werden internationalisiert
38
Marktwahlstrategie: Marktarealstrategie: Timing des Markteintritts: Pionierstrategie
strittig, ob besser als Folgerstrategie wichtige Determinanten * starke Innovationsausrichtung * hohe F&E Budgets * hoher Anteil neuer Produkte * Vorreiterrolle Vorteile * Schaffung von Markt-Knowhow * frühe Nutzung von Erfahrungskurveneffekten * Kostenvorteile * früher Aufbau von Marktpositionen * Erzeugung von Markentreue * Aufbau eines technologisch fortgeschrittenen Images * Rekrutierung guter Mitarbeiter Nachteile * höhere Kosten der Markterschließung * Gefahr der Fehleinschätzung * Free-Rider-Effekt: Follower profitieren von Investitionen des Pioniers
39
Marktwahlstrategie: Marktarealstrategie: Timing des Markteintritts: Folgerstrategie
strittig, ob besser als Pionierstrategie wichtige Determinanten * Abwarten, ob sich Innovation am Markt durchsetzt Vorteile * geringes Risiko der Markteinführung * geringere F&E Kosten * Marktforschungsmaßnahmen entfallen * geringe Kosten der Markterschließung * Lerneffekte (Folger kann von Fehlern des Pioniers lernen) Nachteile * Überwindung der Markteintrittsbarrieren des Pioniers * Kosten für vertrauensbildende Maßnahmen * Abwerbungskosten von Lieferanten * Nachteil auf Erfahrungskurve
40
Marktwahlstrategie: Marktsegmentierungsstrategie
Grundannahme: Gesamtmarkt besteht aus aktuellen und potenziellen Nachfragern, die unterschiedliche Bedürfnisse bzgl. einem Produkt haben * Nachfrager haben bestimmte Merkmale * Gesamtmarkt kann in intern homogene Teilmärkte (Marktsegmente) unterteilt werden, die wiederum mithilfe von segmentspezifischen Marketingprogrammen gezielt bearbeitet werden können
41
Marktwahlstrategie: Marktsegmentierungsstrategie: Komponenten der Marktsegmentierung
**Markterfassung** kaufverhaltensorientierter Ansatz * Analyse des Käuferverhaltens * Auswahl von Segmentierungsmerkmalen (zB Preissensitivität) methodenorientierter Ansatz * Einsatz mathematisch-statistischer Methoden, v.a. multivariate Verfahren (Cluster-, Diskriminanz, Faktorenanalyse, MDS, Conjoint Analyse) **Marktbearbeitung (Targeting)** managementorientierter Ansatz * Auswahl der Zielsegmente und Strategien zur Segmentabdeckung * Ausgestaltung des segmentspezifischen Marketing-Mix-Programms * wichtig: Kosten-Nutzen-Abwägungen
42
Marktwahlstrategie: Marktsegmentierungsstrategie: Anforderungen an Kriterien der Marktsegmentierung
1. Kaufverhaltensrelevanz 2. Messbarkeit 3. Erreichbarkeit/Zugänglichkeit 4. Handlungsfähigkeit 5. Wirtschaftlichkeit 6. zeitliche Stabilität
43
Marktwahlstrategie: Marktsegmentierungsstrategie: Kriterien der Marktsegmentierung
**Marketing-Mix-bezogene Reaktionskoeffizienten** 1) Geographie * makrogeographische Merkmale * mikrogeographische Merkmale 2) Soziodemographie * demographische Merkmale * sozioökonomische Merkmale 3) Psychographie * Persönlichkeitsmerkmale * produktspezifische Merkmale 4) Verhalten * Preisverhalten * Mediennutzung * Wahl der Einkaufsstätte * Wahl des Produkts 1) und 2): gezielte Ansprache der Marktsegmente 3) und 4): Informationen über Kaufverhalten
44
Marktwahlstrategie: Marktsegmentierungsstrategie: Kriterien der Marktsegmentierung: Geographie
**makrogeographische Segmentierung** * international (Staaten) * national (Bundesländer/Städte/Gemeinden) Vorteile * kostengünstige Datenbeschaffung * Anhaltspunkte für regionalen Einsatz von Marketinginstrumenten Nachteile * nur indirekte/grobe Bezugnahme auf Kaufverhalten **mikrogeographische Segmentierung** * Wohngebietszellen * regionale Kenndaten - Lebensstil * Nachbarschafts-Affinität * Voraussetzung: professionelles Database-Marketing Nachteile * aufwendige Datenbeschaffung * hohe Kosten * Frage der zeitlichen Stabilität
45
Marktwahlstrategie: Marktsegmentierungsstrategie: Kriterien der Marktsegmentierung: Soziodemographie
= "klassische" Marktsegmentierung Vorteile * leichte Erfass- und Messbarkeit * hohe zeitliche Stabilität Nachteile * geringe Relevanz für Prognose des Kaufverhaltens * eingeschränkte Aussagefähigkeit für Einsatz von Marketinginstrumenten demographische Merkmale * Geschlecht * (kalendarisches) Alter * Familienstand * Anzahl der Kinder * Haushaltsgröße sozioökonomische Merkmale * soziale Schicht * Ausbildung * Beruf * Einkommen (wichtig für Kaufkraft, jedoch kein direkter Zusammenhang mit Kaufverhalten)
46
Marktwahlstrategie: Marktsegmentierungsstrategie: Kriterien der Marktsegmentierung: Psychographie
= "moderne" Marktsegmentierung hohe Relevanz für Kaufverhalten **Einstellungen** allgemeine Einstellungen * ermöglicht Bildung von Typen * ungenaue Prognose des Kaufverhaltens, aber va bei Segmentierung nach Lebensstilen hilfreich produkt(gruppen)spezifische Einstellungen * stärkerer Kaufverhaltensbezug * höhere Aussagekraft der Segmentierung positive (negative) Einstellungen --> (Nicht-)Kauf: konkrete Ansatzpunkte für Ausgestaltung von Marketinginstrumenten Messung mittels Einstellungsskalen, idealerweise unter Einbezug von Idealvorstellungen **Persönlichkeitsmerkmale** führen zu konsistenten Reaktion auf Umweltstimuli Lebensstil * Produkte mit hohem Involvement * beobachtbares Verhalten und psychische Variablen * Messung: Erfassung aller Produkte, die von Nachfrager ge-/verbraucht werden; AIO Ansatz * Milieu-Ansatz des SINUS-Instituts in Heidelberg soziale Orientierung Risikoneigung **Nutzenvorstellungen** hohe Kaufverhaltensrelevanz * folglich: hohe Aussagekraft für zielgruppenspezifischen Einsatz von Marketinginstrumenten * nur Berücksichtigung motivationaler/affektiver Einstellungskomponenten Nutzensegmentierung = Benefit-Segmentierung Messung * kompositionelle Erfassung: bottom-up (Gesamtnutzenwert --> Einzelbeurteilungen) * dekompositionelle Erfassung: top-down (Einzelbeurteilungen --> Gesamtnutzenwert)
47
Marktwahlstrategie: Marktsegmentierungsstrategie: Kriterien der Marktsegmentierung: Verhalten
= passive/segmentbeschreibende Variablen (Ursachen für Produktwahlverhalten unberücksichtigt) **Informations- & Kommunikationsverhalten** Nutzungsverhalten von Medien * Art, Anzahl, Intensität * zielgruppenspezifische Werbeträgerauswahl Meinungsführer- vs. Meinungsfolgerschaft * Meinungsführer: Prominente mit hohem Ansehen in der Zielgruppe Internet ermöglich individualisierte Marktsegmentierung von Werbebotschaften * Targeting = auf einzelne Individuen zugeschnittene Informationsdarbietung **produktbezogene Verhaltensmerkmale** mögliche Kriterien * Produkt-/Markenwahl * Markentreue * Nutzungsintensität * bervorzugte Packungsgröße **Einkaufsstättenverhalten** * Bevorzugung bestimmter Betriebstypen * Gteschäftstreue * in Kombination mit psychographischen Merkmalen: Bildung von Einkaufsstättentypologien
48
Marktwahlstrategie: Marktsegmentierungsstrategie: Zielgruppenauswahl
**3-stufiger Prozess** Passt das Segment zu den Unternehmenszielen? Inwieweit sind folgende Kriterien zufriedenstellend? * Größe & Wachstum des Segments * strukturelle Charakteristika (Konkurrenz, Eintrittsbarrieren, ...) * Ressourcen des Unternehmens Bestimmung der Anzahl der Segmente und deren Auswahl * unternehmensinterne und -externe Begrenzungsfaktoren (Kompetenzen der Mitarbeiter, Verfügbarkeit von Händlern, rechtliche Rahmenbedingungen, ...)
49
Marktwahlstrategie: Marktsegmentierungsstrategie: Marktbearbeitungsstrategie
* vollständige Marktabdeckung + undifferenzierte Marktbearbeitung: undifferenziertes Marketing (keine Marktsegmentierung) * teilweise Marktabdeckung + undifferenzierte Marktbearbeitung: konzentriertes Marketing (Nischenstrategie) * vollständige Marktabdeckung + differenzierte Markbearbeitung: differenziertes Marketing * teilweise Marktabdeckung + differenzierte Marktbearbeitung: differenziertes Marketing (einzelne Segmente)
50
Marktteilnehmerstrategie: abnehmergerichtete Strategie
x-Achse: Leistungsvorteil - Kostenvorteil y-Achse: Teilmarkt - Gesamtmarkt * Gesamtmarkt + Leistungsvorteil: Differenzierungsstrategie (Qualitätsführerschaft) * Gesamtmarkt + Kostenvorteil: aggressive Preisstrategie * Teilmarkt + Leistungsvorteil: Produkt-Segment-Spezialisierung * Teilmarkt +.Kostenvorteil: Niedrigpreisstrategie
51
Marktteilnehmerstrategie: konkurrenzgerichtete Strategie
**passiv** Aktivitäten werden bei Unternehmensentscheidungen nicht einbezogen **aktiv** Aktivitäten werden bei Unternehmensentscheidungen einbezogen * wettbewerbsvermeidend + innovativ: Ausweichen * wettbewerbsvermeidend + imitativ: Anpassung * wettbewerbsstellend + innovativ: Konflikt * wettbewerbsstellend + imitativ: Kooperation
52
Marktteilnehmerstrategie: absatzmittlergerichtete Strategie
Push-Strategie * Hersteller bekommt Produkte gelistet durch Einsatz von händlergerichteten Anreizen Pull-Strategie * Nachfrage der Konsumenten zwingt Handel zur Listung der Produkte eines Herstellers Entwicklungen im Handel * Konzentration im Handel * Multichannelstrategien * wachsende Zahl an Produkten * instabiles Einkaufsverhalten passive Reaktion auf Marketing des Handels + passive Gestaltung der Absatzwege: Anpassung (Machtduldung) passive Reaktion auf Marketing des Handels + aktive Gestaltung der Absatzwege: Konflikt (Machtkampf) aktive Reaktion auf Marketing des Handels + passive Gestaltung der Absatzwege: Kooperation (Machterwerb) aktive Reaktion auf Marketing des Handels + aktive Gestaltung der Absatzwege: Ausweichen (Machtumgehung)
53
Marktteilnehmerstrategie: anspruchsgruppengerichtete Strategie
unternehmensintern * Abteilungen * Tochtergesellschaften * Mitarbeiter * Eigenkapitalgeber unternehmensextern * Gesellschaft * Staat * Kunden * Lieferanten * Konkurrenten * Fremdkapitalgeber hoher Einfluss der Anspruchsgruppen + geringe Unternehmensstärke Anpassung/Ausweichen durch Rückzug hoher Einfluss der Anspruchsgruppen + hohe Unternehmensstärke Innovation geringer Einfluss der Anspruchsgruppen + geringe Unternehmensstärke Ausweichen durch Problemverlagerung geringer Einfluss der Anspruchsgruppen + hohe Unternehmensstärke Widerstand/Passivität
54
markenpolitische Strategien
Marke = Nutzenbündel mit spezifischen Merkmalen, wodurch man ein Produkt eines Unternehmens vom Produkt eines anderen unterscheiden kann Strategien * Einzelmarken * Mehrmarken * Dachmarken * Familienmarken
55
markenpolitische Strategien: Einzelmarken
= für jedes Produkt eigene Marke geschaffen Vorteile * individuelle/klare Positionierung * keine negativen Ausstrahlungseffekte Nachteile * keine Synergieeffekte * langsamer Imageaufbau
56
markenpolitische Strategien: Mehrmarken
= mind. 2 Marken im selben Produktbereich eingeführt Vorteile * Ansprache diverser Zielgruppen * Markteintrittsbarrieren * Marktabdeckung Nachteile * Komplexität * Kannibalisierung * Übersegmentierung * Kosten
57
markenpolitische Strategien: Dachmarken
= sämtliche Produkte unter einheitlichem Namen Vorteile * schnellere Akzeptanz neuer Produkte * Synergieeffekte * Ausstrahlungseffekte Nachteile * keine individuelle Positionierung * Ausstrahlungseffekte
58
markenpolitische Strategien: Familienmarken
= mehrere Produkte unter einheitlichem Namen Vorteile * Kosten verteilt auf mehrere Produkte * Synergieeffekte * Imagestärkung durch neue Produkte Nachteile * Gefahr bei Nichtakzeptanz neuer Produkte * Markenverwässerung