Lernpsychologische Grundlagen Flashcards
Beschreiben Sie den Erwerb von Verhalten durch klassische Konditionierung am Beispiel des Klingelapparats. Explizieren Sie USC, USR, CR und CS.
UCS (Klingelton) ->UCR (Aufwachen)
Wird verknüpft mit neutralem Reiz Einnässen (Blasendruck)
CS (Blasendruck) -> CR (Aufwachen)
Welche Gemeinsamkeiten und UNterschiede lassen sich bei klassischer und operanter Konditionierung benennen?
gemeinsam: assoziative Lernvorgänge, bei denen bestimmte Reizkonstellationen mit einer bestimmten Reaktion verknüpft werden.
klass. K: es werden nur biologisch gebahnte Reaktionen erlernt, die mit neuen Auslösereizen verknüpft werden
operant. K: es kann auch neues VErhalten erworben werden, das vorher nicht im Verhaltensrepertoire enthalten war
Nennen Sie die vier Arten von Verhaltenskonsequenzen im Modell der operanten Konditionierung und illustrieren Sie diese anhand von Beispielen.
Positive Verstärkung
Negative Verstärkung
Direkte Bestrafung
Indirekte Bestrafung
Was beschreibt der Begriff “Prepardness”?
biologisch determinierte Prädispositionm auf bestimmte Reize hin leichter konditionierte Reaktionen auszubilden.
Lernen
relativ dauerhafte Veränderung im Verhalten oder den Verhaltenspotenzialen eines Lebewesens in Bezug auf eine bestimmte Situation, die auf wiederhoter Erfahrung mit dieser Situation beruht
Reizgeneralisierung
Übertragung der CR auf Reize, die verschiedene Merkmale mit dem CS teilen
Äquipotenzialität
Annahme, dass jeder Reiz zu einem konditionierten Reiz werden kann (falsch! Stattdessen Garcia-Effekt: UCS und CS sind nicht beliebig kombinierbar)
Garcia-Effekt
UCS und CS sind nicht beliebig kombinierbar
Prepardness
artspezifische höhere Bereitschaft, bestimmte konditionierte Reaktionen auszubilden, die einen Überlebensvorteil mit sich bringen würden
Kontiguität
zeitliche Nähe zwischen konditioniertem und unkonditioniertem Reiz (hohe zeitliche Nähe begünstigt die Ausbildung der bedingten Reaktion)
Kontingenz
Wahrscheinlichkeit, mit der eine Konsequenz auf eine Reaktion hin erfolgt
Extinktion
Konditionierte Reaktionen erlöschen, wenn lange ZEit keine Kopplung zwischen UCS und CS erfolgt
2-Faktoren-Theorie
eine Angstreaktion wird erworben, wenn ein eigentlich neutraler Reize gepaart wird mit einem aversiven Reiz auftritt
- führt zu einer unkonditionierten Reaktion und ggf. Reizgeneralisierung
Entstehungsmodell der Panikstörung (Bouton, Mineka und Barlow)
- Panikstörungen sind interne Reize, z.B. Herzklopfen, die ursprünglich als Teil einer Panikattacke auftreten
- Körpersymptome werden dann aber zu konditionierten Reizen
- auch externe Reize können mit konditioniert werden (zB. enge Räume)
- nicht alle Personen, die Fehlalarme erleben, entwickeln eine Panikstörung
- Grund: unterschiedliche biologisch determinierte Vulnerabilitäten
Law of effect
Verhaltensweisen, die kurz vor einem befriedigenden Zustand gezeigt werden, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit wiederholt
Diskriminations- und Generalisierungslernen
z.B. nur bei blauem Licht führt Hebeldruck zu Futter
vs.
nicht nur blaues, sondern auch rotes Licht führt zu Futter
Voraussetzungen der operanten Konditionierung
Kontingenz: Stärke des Zusammenhangs zwischen dem relevanten Verhalten und der Konsequenz
Kontiguität: zeitlicher Zusammenhang zwischen Verhalten und Konsequenz
Folgerichtigkeit: Konsequenz auf das gezeigte Verhalten zurückzuführen?
Wiederholung: Verknüpfung zw. Verhalten und Konsequenzen mehrfach dargeboten
Auswahl von Verstärkern
Primäre Verstärker: auf Befriedigung von Grundbedürfnissen gerichtet (wirken automatishc und auf alle Individuen gleich)
Sekundäre Verstärker: indirekte Bedürfnisbefriedigung (erhalten ihre Verstärkerqualität erst durch Lernprozesse)
Generalisierte Verstärker: mit einer Vielzahl von primären Verstärkern koppelbar (z.B. Geld)
Premack-Prinzip
häufig/gern ausgeführte Verhaltensweise können auch eine verstärkende Wirkung haben
- z.B. man vergisst, neues Medikament einzunehmen? Kopplung mit dem morgendlichem Zähneputzen!
Klinische Anwendungen operanter Konditionierung - Verhaltensaufbau
- Shaping (zunächst wird jede Verhaltensweise verstärkt, dann immer weniger, am Ende nur noch das gewünschte Verhalten)
- Chaining
- Fading (um das neu gelernte Verhalten möglichst stabil zu halten, sollte die eingesetzte Verstärkung schrittweise ausgeblendet werden)
Klinische Anwendungen operanter Konditionierung - Verhaltensabbau
- Time-out-Methode
- Kontingenzmanagement (Verhaltenskonsequenzen für das Zeigen bestimmter Verhaltensweisen)
- Token economy
- Verhaltensverträge
Stimulus- und Reizkontrolle
systematische Variation der Reizkonstellation, die einem Verhalten vorausgeht
- dadurch wird eine Veränderung der Häufigkeit eines Verhaltens erwartet
- z.B. Bett wird nur zum Schlafen genutzt
Latentes Lernen
Lernvorgänge, die ohne Verstärkung stattfinden (vgl. kognitive Landkarten)
Die sozial-kognitive Lerntheorie (Bandura)
3 Grundsätzliche Formen des Lernens:
- Lernen durch direkte Erfahrung (Konditionierung)
- Lernen durch symbolische Erfahrung (Instruktion)
- Lernen durch stellvertretende Erfahrung (Modell)