Entwicklungspsychopathische Grundlagen Flashcards
zentrale Ideen und Aufgabenfelder der Entwicklungspsychopathologie
- interdisziplinäre Sichtweise: Suche nach psychischen, sozialen und biologischen Ursachen
- Vergleich von unauffälligen und auffälligen Entwicklungsverläufen
- Untersuchung von Schutz- und Risikofaktoren und ihrer Wirkungsweise
- Untersuchung von Vulnerabilität und Resilienz
- Berücksichtigung von Kontinuität und Diskontikuität im Verhalten
- der ganze Entwicklungsverlauf wird betrachtet
- Klärung von Prädiktoren eine zukünftigen ENtwicklung
- Erstellung von Entwicklungsmodelle zum VErständnis psychischer Störungen
2 Formen von bio-psycho-sozialen Ursachenmodellen
- Interaktionsmodelle: nehmen an, dass die ENtwicklung eines Menschen aus genetischen Vorgaben und entwicklungsbedingen Erfahrungen des Menschen mit seiner Umwelt resultieren
- Transaktionsmodelle: fügen noch eine dynamische Komponente hinzu: alle Faktoren, die an einer Interaktion beteiligt sind, beeinflussen sich wechselseitig
Transaktionsmodell der Entwicklung
die Kontinuität im Entwicklungsverlauf wird durch die Wechselwirkung von Genotyp, Phänotyp und Umwelt bestimmt
heterotypische Kontinuität
Verhaltensweise zeigen über den Entwicklungsverlauf hinweg alterstypisch unterschiedliche Ausprägungen
homotypische Kontinutität
gleichartige VErhaltensweisen über die Zeit
Modell der Entwicklungspfade
Entwicklungspfade als die zeitliche Abfolge von Entwicklungsschritten, 2 Annahmen:
- Störungen sind Abweichungen von normalen Entwicklungsverläufen
- eine Störung ist kein endgültiger Zustand, die Rückkehr zu einem positiven Entwicklungsverlauf ist möglich
Äquifinalität und Multifinalität
Äquifinalität: die Entwicklung verschiedener Organismen kann trotz unterschiedlicher VOraussetzungen zum selben Entwicklungsergebnis führen
Multifinalität: dieselben Ausgangsbedingungen können zu unterschiedlichen Entwicklungsergebnissen führen
Arten von Risikofaktoren
- interne Risikofatoren (genetisch bedingte Anfälligkeiten)
- externe Risikofaktoren (psychosoziale Stressoren
- distale Risikofaktoren (z.B. enge Wohnverhältnisse, geringer Bildungsstand)
- proximale Risikofaktoren (z.B. Auffälligkeiten in der Eltern-Kind-Interaktion)
Schutzfaktoren
bestehen bereits vor der Entwicklung einer Störung und werden durch das Auftreten von Risikofaktoren aktiviert
- midern die Wirkung von Risikofaktoren, wirken aber nicht universell
Ressourcen
alle Potenziale, die iener PErson aktuell zur VErfügung stehen und diese bei ihrer Entwicklung unterstützen
Protektive Faktoren, die eine resiliente Entwicklung begünstigen
- Persönliche Merkmale (z.B. Intelligenz, positives Selbstkonzept)
- Familienbezogene Merkmale (z.B. wenig Streit mit Eltern/Partner)
- Umfeldbezogene Merkmale (z.B. soziale Unterstützung, vertrauensvolle Beziehungen)
- Gesellschaftliche Merkmale (z.B. protektives Umfeld, niedrige Akzeptanz von Gewalt)