Glossar Flashcards

1
Q

Anamnese

A

Sammlung von Informationen, Daten und EIndrücken zu einer Person in Bezug auf eine aktuelle Problematik.

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2
Q

Anterograde Amnesie

A

Neuerwerb von Informationen beeinträchtigt, zurückligende Ereignisse noch abrufbar.

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3
Q

ANS

A

Autonomes Nervensystem. Körperliche Anpassungs- und Regulationsvorgänge durch die Gegenspieler Sympathikus und Parasympathikus. Besitzt eine gewisse funktionelle Selbstständigkeit.

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4
Q

Ätiologie

A

Lehre von den Störungs- und Kankheitsursachen.

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5
Q

Äquifinalität

A

besagt, dass die Entwicklung trotz unterschiedlicher Voraussetzungen und Ausgangsbedingungen zum selben Entwicklungsergebnis führen kann.

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6
Q

Ausscheidungsstörungen

A

Hauptmerkmale dieser Störungskategorien sind die unwillkürliche oder beabsichtigte Harn- bzw. Darmentleerung an Orten, die dafür nicht vorgesehen sind.

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7
Q

Bedingungsmodell

A

Individuelles Modell zur Entstehung und Aufrechterhaltung der Symptomatik einer Person, das zur Ableitung von Behandlungszielen und -methoden dient.

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8
Q

Benzodiazepine

A

verstärken die Wirkung des wichtigsten hemmenden Neurotransmitters, GABA, und haben daher eine segierende Wirkung

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9
Q

Bildgebung

A

Verfahren, die Strukturen, Aktivitäten und Abläufe des Körpers sichtbar zu machen

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10
Q

Bio-psycho-soziales Modell

A

nimmt an, dass die Entwicklung eines MEnschen aus der Wechselwirkung zwischen biologischen, psychischen und sozialen Faktoren resultiert. So wird die Entwicklung eines Menschen nicht nur durch seine biologischen Vorbedingungen, sondern auch durch Erfahrungen mit seiner Umwelt beeinflusst, an der er selbst aktiv mitwirkt.

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11
Q

Chaining

A

Methode des Verhaltensaufbaus, die auf Verstärkungslernen beruht. Dabei werden komplexe Verhaltensweisen in einzelne Schritte zerlegt und suk-zessive verstärkt.

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12
Q

Diagnostik

A

Der Einsatz von Methoden, die zur Diagnosefindung dienen. Dazu gehö-ren Befragungen, Beobachtungen, Testungen, Fragebogenerhebungen, körperliche Untersuchungen und bildgebende Verfahren. In einer multi-modalen Diagnostik wird die möglichst umfassende Abbildung vieler Fa-cetten eines Zielbereichs angestrebt. Dies soll mit der Erfassung von Daten aus mehreren Datenquellen, auf verschiedenen Ebenen menschli-chen Verhaltens und mit unterschiedlichen Verfahren erreicht werden.

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13
Q

Dimensionale Klassifikation

A

Dimensionale Klassifikationssysteme sind empirisch begründet; sie ba-sieren auf den methodischen Grundlagen der Psychometrie. Psychische Auffälligkeiten werden anhand empirisch gewonnener Dimensionen be-schrieben und in der Regel faktorenanalytisch werden viele Merkmale auf wenige Dimensionen reduziert

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14
Q

Diskrepanztheorie

A

Wichtiges Prinzip zur Diagnosestellung umschriebener Entwicklungsstö-rungen. Es wird gefordert, dass die Leistungen eines Kindes in einem klar abgrenzbaren Funktionsbereich erheblich vom allgemeinen Leistungsni-veau des Kindes sowie der Alternsnorm abweichen.

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15
Q

Diskriminativer Hinweisreiz

A

Einem Verhalten vorausgehender Reiz, der anzeigt, unter welchen Gege-benheiten eine Verstärkung erfolgt.

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16
Q

DMS-Klassifikation

A

(Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders)
Das nach Störungsklassen gegliederte System der Amerikanischen Psychiatrischen Vereinigung (American Psychiatric Association). Ursprünglich für Forschungszwecke entwickelt, mittlerweile international verbreitet und angewandt. Die aktuelle Version hat die Versionsnummer IV (DSM-IV), inzwischen ist das DSM-V in der Erprobung (2011).

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17
Q

Emotionale Störungen des Kindesalters

A

Zu den emotionale Störungen, die typischerweise in der Kindheit und Adoleszenz auftreten, zählen insbesondere Trennungsangst, die phobische Störung des Kindesalters, die Störung mit sozialer Ängstlichkeit, die emo-tionale Störung mit Geschwisterrivalität sowie die generalisierte Angststö-rung des Kindesalters.

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18
Q

Entwicklungsmodelle

A

Modelle, die sich mit Annahmen über die Wechselwirkung zwischen Um-welt und Mensch und das Zusammenwirken dieser Aspekte im Zeitverlauf befassen. Entwicklungsmodelle nehmen an, dass die Entwicklung eines Menschen aus genetischen Vorgaben und entwicklungsbedingten Erfah-rungen des Menschen mit seiner Umwelt resultieren.

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19
Q

Entwicklungspfad

A

Ein Entwicklungspfad stellt die Ausgangsbedingungen und die zeitliche Abfolge von Entwicklungsschritten (vor allem von Verhaltensabweichun-gen) einer Störungskonstellation bis zu einem bestimmten Entwicklungs-ergebnis dar

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20
Q

Entwicklungspsychopathologie

A

Teilgebiet der Psychologie, das sich mit den Ursachen und dem Verlauf abweichenden Verhaltens auseinandersetzt und diese Phänomene mit der unauffälligen Entwicklung über die gesamte Lebensspanne vergleicht

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21
Q

Entwicklungsstörungen

A

Entwicklungsstörungen zeichnen sich durch Einschränkungen oder Ver-zögerungen in der Entwicklung von solchen Funktionen aus, die eng mit der biologischen Reifung des zentralen Nervensystems verknüpft sind. Ihr Beginn liegt stets in der Kindheit, wobei in der Regel keine Remissionen oder Rezidive beobachtbar sind. Es wird zwischen umschriebenen und tiefgreifenden Entwicklungsstörungen unterschieden.

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22
Q

Epidemiologie

A

Wissenschaft, die sowohl die Verteilung von Gesundheit bzw. Krankheiten in der Bevölkerung als auch deren Determinanten untersucht.

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23
Q

Epidemiologische Triade

A

Denkmodell in der Epidemiologie, das die multiple Bedingtheit von Stö-rungen/Erkrankungen in den Vordergund stellt. Eine Erkrankung ist dabei das Resultat des Zusammenwirkens von einem schädlichen Agens, Merk-malen der/des Betroffenen und der Umgebung

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24
Q

Extinktion

A

Löschung eines Verhaltens durch systematischen Entzug aller Verstärker-bedingungen.

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25
Q

Fading

A

Prinzip beim Verhaltensaufbau durch operante Verfahren. Beim Fading werden schrittweise Verstärker ausgeblendet, um eine höhere Stabilität des neu erworbenen Verhaltens zu erreichen.

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26
Q

Fallkontrollstudie

A

Bei einer Fallkontrollstudie werden sowohl solche Fälle gezielt ausgewählt, die das in der Studie interessierende Merkmal (z. B. Major Depression) haben als auch solche, die es nicht haben. Diese beiden Gruppen werden außerdem in bezug auf andere Merkmale hin parallelisert und je ähnlicher die Gruppen sind, desto eher kann diese Gruppe von Merkmalen dann als Erklärung für die Erkrankung ausgeschlossen werden

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27
Q

Floride Phase

A

Zur Kennzeichnung eines Störungszustands, der sich im Stadium der vollständigen Symptomausprägung befindet. Meist gebraucht für floride Phase der schizophrenen Psychose (lat.: florere = blühen).

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28
Q

Funktionsniveau/Globale Erfassung des Funktionsniveaus

A

Nach Achse V des DSM-IV werden psychische, soziale und berufliche Funktionen auf einem hypothetischen Kontinuum von psychischer Krankheit (Extremwert 1) bis Gesundheit (Extremwert 100) beurteilt. Diese Information kann zur Therapieplanung, Prognosestellung oder Beurteilung des Therapieerfolgs genutzt werden.

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29
Q

HHNA

A

Die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HHNA) be-zeichnet die Stressachse des endokrinen Systems (Hormonsystem) und wird bei physiologischen oder psychologischen Stressoren aktiviert und soll prinzipiell die Anpassung des Organismus an die Anforderung leisten, indem behaviorale, neuroendokrine, autonome und immunologische Re-aktionen initiiert werden

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30
Q

ICD-Klassifikation

A

International Classification of Diseases

Das nach Störungs- und Krankheitsklassen gegliederte System der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Das Kapitel V (F) beschäftigt sich mit psychischen Störungen und Verhaltensauffälligkeiten. Die ICD hat in den letzten Jahrzehnten mehrere Änderungen erfahren. Die bisher letzte (10.) Revision wird als ICD-10 bezeichnet

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31
Q

Indikation

A

„Heilanzeige“. Steht für die Angemessenheit der Anwendung eines be-stimmten diagnostischen oder therapeutischen Verfahrens bei gegebener somatischer oder psychischer Problematik.

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32
Q

Inzidenz

A

Häufigkeit/Anteil der neu von einer Erkrankungen/Störung Betroffenen (also vorher nicht an dieser Erkrankung oder Störung leidenden Personen) in einer definierten Population in einer bestimmten Zeitperiode; z.B. neu von einer Sozialen Phobie Betroffene in der deutschen Bevölkerung zwi-schen 18 und 65 Jahren in einem Zwölf-Monatszeitraum.

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33
Q

Hyperkinetische Störungen

A

Diese Störungsgruppe zeichnet sich durch die drei Kernsymptome Un-aufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität (= ADHS)aus. Sie ist häu-fig schon in den ersten fünf Lebensjahren beobachtbar, wobei sie zumeist in verschiedenen Lebensbereichen auftritt – z.B. in der Familie, im Kinder-garten oder in der Schule

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34
Q

Klassifikatiorische Diagnostik

A

Diagnosestellung durch Einordnung in ein Klassifikationssystem (s. DSM- bzw. ICD-Klassifikation). Die Symptome oder andere diagnostische Merk-male werden als Ausdruck einer zugrunde liegenden diagnostischen Klasse bzw. Kategorie aufgefasst (z. B. Diagnose einer depressiven Stö-rung aufgrund des Auftretens von Depressionssymptomen in einer defi-nierten Zeit mit einem bestimmten Schweregrad). Wird oft als Gegensatz zur dimensionalen Diagnostik gesehen, bei der die Symptome als Aus-prägung zugrunde liegender Dimensionen aufgefasst werden (z. B. ein bestimmtes Ausmaß an Depressivität)

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35
Q

Katamnese

A

Nachkontrolle, d. h. Erhebung in zeitlichem Abstand nach Beendigung einer Behandlung. Sie dient der Dokumentation und Überprüfung des (nachhaltigen) Behandlungserfolgs

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36
Q

Klassische Konditionierung

A

Assoziativer Lernvorgang, bei dem eine angeborene Reiz-Reaktionsver-bindung mit neuen Auslösebedingungen verknüpft wird.

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37
Q

Klinisch signifikante Veränderung

A

Konzept zur Beurteilung des Therapieerfolgs. Danach sollte eine Veränderung neben der statistischen Bedeutsamkeit auch klinische Rele-vanz besitzen. Eine Person sollte insoweit Besserung erfahren haben, dass sie aufgrund ihrer Symptomatik eher einer funktionalen als einer dysfunk-tionalen Stichprobe zuzuordnen ist.

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38
Q

Kohortenstudie

A

Eine Studie, in der eine Gruppe von Fällen untersucht wird, die auf grund von Merkmalen, die vor der Untersuchung bekannt waren, ausgewählt wurde. Dies kann sowohl längs- als auch querschnittlich geschehen

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39
Q

Kommunikationsstörungen

A

Diese Kategorie umfasst phonologische Störungen, expressive und kom-binierte rezeptiv-expressive Sprachstörungen sowie das Stottern. Die schulische Leistung und die soziale Kommunikation sind unter Umständen eingeschränkt.

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40
Q

Kompensationsfaktor

A

Ein Begriff aus der Entwicklungspsychopathologie. Kompensationsfakto-ren stellen die aktuell verfügbaren Fertigkeiten dar, die entweder angebo-ren sind oder im Rahmen psychosozialer Prozesse erworben wurden und erst nach einem Störungsbeginn wirksam werden

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41
Q

Konditionierte Reaktion

A

Ein Begriff im Kontext der klassischen Konditionierung. Die konditionierte Reaktion entspricht der unkonditionierten Reaktion; erfolgt jedoch auf einen neu erworbenen Auslösereiz (den konditionierten Stimulus) hin

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42
Q

Konditionierter Stimulus

A

Ein Konzept aus der klassischen Konditionierung. Der konditionierte Sti-mulus erwirbt nach mehrfacher gemeinsamer Darbietung mit dem unkon-ditionierten Stimulus die Fähigkeit, die konditionierte Reaktion auszulösen.

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43
Q

Konfundierung

A

zwei unabhängige Variablen sind in einer Untersuchung dann „konfundiert“, wenn nicht eindeutig festgestellt werden kann, welche der beiden einen Effekt auf die abhängige Variable hat

44
Q

Kontiguität

A

zeitliche Nähe zwischen Reaktion und Konsequenz.

45
Q

Kontingenz

A

Wahrscheinlichkeit, mit der eine Konsequenz auf eine Reaktion hin erfolgt.

46
Q

Kontingenzmanagement

A

Systematische Intervention, die auf operanten Methoden beruht. Ziel eines Kontingenzmanagements ist der Abbau unerwünschten Verhaltens und/oder der Aufbau erwünschten Verhaltens

47
Q

Kontrollierte Praxis

A

Konzept, nach dem therapeutische Interventionen im Sinne eines kontrol-lierten Einzelfallexperiments verstanden werden, indem Hypothesen (über Störungsgenese, die Aufrechterhaltung und Behandlung der Störung) generiert, laufend geprüft und revidiert werden

48
Q

Koordinationsstörungen

A

Die Kernsymptome bestehen in einer defizitären Grob-, Fein- und Grapho-motorik, erschweren das Ausführen alltäglicher Handlungen und wirken sich negativ auf schulische Leistungen aus

49
Q

Korsakoff-Syndrom

A

Das Korsakoff-Syndrom wird durch einen Thiamin-(Vitamin B1) Mangel verursacht und tritt besonders nach langfristigem Alkoholkonsum auf. Es beinhaltet Störungen des Gedächtnisses (Amnesien), wobei insbesondere die Unfähigkeit, sich neue Informationen zu merken (anterograde Amnesie) stark ausgeprägt ist.

50
Q

Latentes Lernen

A

Begriff aus dem Bereich der kognitiven Lerntheorie. Nicht assoziative Lernprozesse, die ohne den Einsatz von Verstärkung ablaufen.

51
Q

Law of effect

A

Edward Lee Thorndike bezeichnete mit diesem Begriff die Beobachtung, dass Verhaltensweisen dann verstärkt gezeigt werden, wenn sie kurz vor dem Einsetzen eines befriedigenden Zustands durchgeführt wurden.

52
Q

Lerntheorien

A

bedeutende Gruppe theoretischer Modellvorstellungen zur Erklärung psychischer Störungen und zugleich Grundlage der Verhaltenstherapie. Lerntheorien erklären sowohl Lernprozesse als auch Anpassungsprozesse des Menschen an seine soziale und ökologische Umwelt. Sie entstanden überwiegend aus der Experimentalpsychologie.

53
Q

Lernstörungen

A

Lernstörungen können grob in die Kategorien Lese-, Rechtschreib- und Rechenstörungen eingeteilt werden, wobei der Erwerb dieser Fertigkeiten von Beginn an beeinträchtigt ist, ohne dass Phasen einer normativen Entwicklung zu verzeichnen sind

54
Q

Mediotemproale Lebektomie

A

Bei der mediotemporalen Lobektomie werden Teile des zur Mitte gelege-nen Temporallappens (Schläfenlappen) chirurgisch entfernt. Die Strukturen des Mediotemporallappens (u.a. Hippocampus) sind u.a. wesentlich für die Gedächtniskonsolidierung.

55
Q

Modelllernen

A

Ein Begriff aus der sozial-kognitiven Lerntheorie nach Bandura. Sonderform des Beobachtungslernens, bei der ein neues Verhalten nach Beobachtung eines Verhaltensmodells erworben wird.

56
Q

Multifinalität

A

Ein Prinzip, das besagt, dass die Entwicklung verschiedener Organismen trotz derselben Ausgangsbedingungen zu unterschiedlichen Entwicklungs-ergebnissen führen kann

57
Q

Neurogenese

A

Die Neurogenese bezeichnet die Neubildung von Nervenzellen. Früher ging man davon aus, dass das erwachsene Gehirn nicht mehr zur Neu-rogenese fähig wäre. Heute ist bekannt, dass es eine adulte Neurogenese gibt. Diese kann speziell im Hippocampus nachgewiesen werden und wird im Hinblick auf Gedächtnisleistungen als relevant betrachtet

58
Q

Neurotransmitter

A

Neurotransmitter sind biochemische Botenstoffe, die Informationen von einer Nervenzelle zur anderen übertragen. Elektrische Signale (Aktionspo-tenzial) lösen eine Kette von chemischen Prozessen aus, die zur Freisetzung von Neurotransmittern in den synaptischen Spalt führen. Diese bewirken dann an spezifischen postsynaptischen Rezeptoren (Schlüssel-Schloss-Prinzip) Veränderungen im Neurotransmitterstoffwechsel, die im Zusam-menhang mit psychischen Störungsbildern (z. B. Depression) stehen.

59
Q

Nucleus accumbens

A

Der Nucleus accumbens ist ein Kern im mesotelencephalen dopaminer-gen Belohnungssystems. Dieses Belohnungssystem spricht auf diverse psychotrope Substanzen und elektrische Stimulationen an und spielt u.a. eine Rolle bei Sucht-, Sexual- und Ernährungsverhalten.

60
Q

Normalitätsannahme

A

Neben der Diskrepanzannahme stellte die Normalitätsannahme die zweite Voraussetzung zur Vergabe der Diagnose einer umschriebenen Entwick-lungsstörung dar. Diese fordert den klaren Ausschluss neurologischer, sensorischer und kognitiver Defizite

61
Q

Operante Konditionierung

A

Assoziativer Lernvorgang, bei dem ein Verhalten in Abhängigkeit von den darauf folgenden Verhaltenskonsequenzen häufiger oder seltener gezeigt wird. Positive Verhaltenskonsequenzen (Verstärkung) führen zu einem Anstieg der Verhaltensrate, negative Konsequenzen (Bestrafung) führen zu einer Abnahme der Verhaltensrate.

62
Q

Pathogenese

A

Die Gesamtheit der an Entstehung und Entwicklung einer Störung bzw. Krankheit beteiligten Faktoren.

63
Q

Performanz

A

Das Ausführen eines gelernten Verhaltens.

64
Q

Peripherphysiologische Maße

A

Ableitungen peripherphysiologischer Maße sind nicht invasiv (z. B. EEG, EKG). Herangezogen werden Maße des ZNS und des ANS und diverse Parameter des endokrinen (Drüsen-)Systems und des Stoffwechsels.

65
Q

Plananalyse

A

Die Erfassung von übergeordneten Zielen, Ansprüchen, Werten und Nor-men einer Person unter der Annahme, dass diese zur (nicht bewussten) Handlungssteuerung dienen. Problematische Verhaltensmuster können zur Erreichung dieser Ziele eine instrumentelle Funktion besitzen.

66
Q

Population

A

efinierte Gruppe auf die eine bestimmte Untersuchung oder Statis tik generalisiert werden soll; besonders wichtig in der Epidemiologie; Beispiel: die deutsche Bevölkerung zwischen 18 und 65 Jahren

67
Q

Präfrontale Lobotomie

A

Bei der präfrontalen Lobotomie handelt es sich um einen früher verbrei-teten chirurgischen Eingriff, der die Verbindungen zwischen dem Präfron-tallappen (Hirnareale hinter der Stirn) und dem Rest des Gehirns trennt. Die Patienten wurden emotional unempfindsam, teilnahmslos und verloren ihr moralisches Bewusstsein.

68
Q

Präfrontallappen

A

der Präfrontallappen ist der Stirnlappen des Gehirns und gilt unter ande-rem als besonders relevant für Kontrollfunktionen, die Planungsfähigkeit und Emotionsregulation.

69
Q

Prävalenz

A

Häufigkeit/Anteil von einer bestimmten Störung Betroffener in einer defi-nierten Population in einer bestimmten Zeitperiode; z.B. Personen mit Major Depression in der deutschen Bevölkerung zwischen 18 und 65 Jahren in einem Zwölf-Monatszeitraum

70
Q

Prepardness

A

Konzept nach Martin Seligman, das erklärt, warum einige Reize leichter konditionierbar sind als andere. Dabei wird davon ausgegangen, dass die leichtere Konditionierbarkeit bestimmter Reize biologisch determiniert ist.

71
Q

Prozessevaluation

A

Erfassung von Merkmalen des Behandlungsprozesses, wie zum Beispiel die Therapeut-Patient-Beziehung oder therapeutische Wirkfaktoren, wäh-rend einer Behandlung.

72
Q

Psychodynamischer Ansatz

A

Zusammenfassender Begriff für theoretische Modelle die sich aus der Psychoanalyse ableiten, wobei nicht alle Annahmen der ursprünglichen Theorien Sigmund Freuds beibehalten werden (z. B. der Todestrieb). Die Psychodynamik sieht die Ursache von Störungen in der Persönlichkeits-struktur des Individuums und vorrangig in innerpsychischen Konflikten. Sie sind die Grundlage für verschiedene psychodynamische Therapiever-fahren.

73
Q

Psychotrope Substanzen

A

Stoffe (z. B. Genussmittel, Pharmaka, Drogen, Gifte), die auf das psychische Erleben einwirken. Im engeren Sinne sind die Substanzen gemeint, die häufig zu Sucht- und Abhängigkeitsstörungen führen. Im weiteren Sinne beinhalten sie auch Schlaf- und Schmerzmittel

74
Q

Psychopathologie

A

Die Lehre von den psychischen Erkrankungen. Im Englischen häufig als abnormal psychology bezeichnet.

75
Q

Psychische Störung

A

Eine psychische Störung wird als ein klinisch bedeutsames psychisches oder Verhaltenssyndrom bzw. Verhaltensmuster bezeichnet, das bei einem Individuum auftritt. Definitionsgemäß ist es mit aktuellem Leiden (z. B. Schmerz) oder Versehrtheit (z. B. Behinderung in einem oder mehreren wichtigen Funktionsbereichen) verbunden oder es besteht eine Beein-trächtigung in der Fähigkeit, Entwicklungsaufgaben (z. B. Anforderungen in der Schule) zu bewältigen oder ein signifikant erhöhtes Risiko für Tod, Schmerz, Siechtum oder ein bedeutsamer Verlust an Freiheit

76
Q

Qualitätssicherung

A

Beschreibt den kontinuierlichen und systematischen Prozess, der die erbrachte Qualität mit einem Soll-Zustand vergleicht und insbesondere auf Mängel hinweisen soll. In der Psychotherapie z.B. durch die therapie-begleitende Verlaufsevaluation.

77
Q

Quasi-Experiment

A

Bei einem Quasi-Experiment erfolgt keine zufällige (randomisierte) Zuteilung der Personen in die Untersuchungsgruppen. Dadurch können nicht alle Störfaktoren kontrolliert werden und gefundene Zusammenhänge nicht eindeutig Veränderungen in der unabhängigen Variable zugeordnet werden

78
Q

Reizgeneralisierung

A

Eine neu erworbene Reaktion wird auf Reize übertragen, die eine hinrei-chende Ähnlichkeit zum ursprünglich auslösenden Reiz haben.

79
Q

Reliable Veränderung

A

Veränderung im Messinstrument, die größer ausfällt als nach dem reinen Messfehler des Instrumentes zu erwarten wäre

80
Q

Retrograde Amnesie

A

Bei der retrograden Amnesie fehlen Erinnerungen, die vor einem bestimm-ten Ereignis (meist Traumata) liegen. Häufig betreffen sie nur einen ver-gleichsweise kurzen Zeitabschnitt.

81
Q

Residuum/Residualzustand

A

Die Restsymptomatik nach Abklingen des akuten Beschwerdebils.

82
Q

Resilienz

A

Resilienz bezeichnet die erworbene psychische Widerstandsfähigkeit einer Person gegenüber dem negativen Einfluss von Risikofaktoren. Es handelt es hierbei um die Fähigkeit eines Menschen, mit widrigen Umständen angemessen umzugehen und Bewältigungskompetenzen zu entwickeln

83
Q

Risikofaktor

A

eine Bedingung, die die Wahrscheinlichkeit einer Entwicklungsabweichung erhöht, dieser zeitlich vorausgeht und dadurch eine Störung begünstigt. Risikofaktoren können spezifische Merkmale (z. B. Frühgeburt, Depression der Mutter), eine besondere Erfahrung (körperliche Handicaps, soziale Deprivation, Drogenkonsum) oder einschneidende Ereignisse (Tod einer Bezugsperson, eine körperlich schwere Krankheit) sein. Es werden interne (personbezogene) und externe (umgebungsbezogene) Risikofaktoren unterschieden.

84
Q

Rumination

A

Eine bestimmte Form der kognitiven Verarbeitung, gekennzeichnet durch den Fokus auf die eigene Person, enge thematische Begrenzung und häufige Wiederholungen (entspricht im Wesentlichen dem Grübeln). Trifft häufig im Zusammenhang mit depressiven Störungen auf.

85
Q

Salutogenese

A

Neuerer Begriff, der die Gesamtheit der an Entstehung und Wiederher-stellung von Gesundheit beteiligten Faktoren umfasst, in Abgrenzung zum älteren Konzept der Pathogenese

86
Q

Schutzfaktor

A

Ein Schutzfaktor mildert die Wirkung von Risikofaktoren ab oder hebt diese komplett auf. Er besteht bereits vor der Entwicklung einer Störung und wird durch das Auftreten von Risikofaktoren aktiviert.

87
Q

Shaping

A

eine Methode des Verhaltensaufbaus, die auf Verstärkungslernen beruht. Beim Shaping werden zunächst alle Verhaltensansätze verstärkt; in Folge wird nur noch Verhalten verstärkt, dass eine zunehmende Ähnlichkeit zum Zielverhalten aufweist

88
Q

Stimuluskontrolle

A

Eine Intervention zur Veränderung eines Verhaltens, die auf der Modifika-tion der dem Verhalten vorausgehenden Stimulusbedingungen beruht.

89
Q

Störungen des Sozialverhaltens

A

Diese Störungskategorie ist durch wiederholtes aggressives, dissoziales und oppositionelles Verhalten charakterisiert.

90
Q

Strukturiertes klinisches Interview

A

Verfahrensgruppe zur Diagnostik psychischer Störungen. Anhand eines Leitfadens werden die in Diagnosesystemen definierten Symptome gezielt abgefragt. Mittels strukturierter Interviews gestellte Diagnosen gelten als reliabel. Gleichzeitig wird durch die Anwendung von Sprungregeln ver-gleichsweise hohe Ökonomie und Effizienz bei der Diagnosestellung erreicht.

91
Q

Sympathikus-Nebennierenmark-Achse (SAM)

A

Sympathikus-Nebennierenmark-Achse stellt eine weitere Stressachse, die durch unmittelbare Mobilisierung zur Anpassung an die Situation beitragen soll. Durch die sympathische Aktivierung wird die Ausschüttung von Ad-renalin- und Noradrenalin erhöht. Dies führt u.a. zu einer Erhöhung der Herzschlagrate und zur Bereitstellung von Energie (Glukose).

92
Q

Ticstörungen

A

das Hauptmerkmal dieser Störungen sind vokale und/oder motorische Tics, die in unterschiedlicher Intensität, Häufigkeit und Komplexität auftre-ten können.

93
Q

Tiefgreifende Entwicklungsstörungen

A

Die Kernsymptome aller tiefgreifenden Entwicklungsstörungen sind qualitative Beeinträchtigungen in der Gestaltung zwischenmenschlicher Bezie-hungen sowie der verbalen und nonverbalen Kommunikation. Das Inter-essen- und Aktivitätsrepertoire betroffener Personen ist erheblich einge-schränkt.

94
Q

Unkonditionierte Reaktion

A

Ein Begriff aus dem Bereich der klassischen Konditionierung. Die unkon-ditionierte Reaktion ist dabei eine biologisch determinierte Reaktion, die auf einen bestimmten Reiz hin erfolgt (z. B. Speichelfluss bei Nahrungs-aufnahme)

95
Q

Unkonditionierter Stimulus

A

Ein Begriff aus dem Bereich der klassischen Konditionierung. Der unkon-ditionierte Stimulus löst reflexhaft die unkonditionierte Reaktion aus.

96
Q

Umschriebene Entwicklungsstörung

A

Spezifisches Kennzeichen dieser Störungsgruppe sind klar begrenzte Leistungseinschränkungen in den Bereichen Kommunikation, Motorik oder Lernen, denen ursächlich keine sensorischen, neurologischen oder kog-nitiven Defizite zugrunde liegen

97
Q

Verhaltensanalyse

A

Diagnostisches Vorgehen in der Verhaltenstherapie, das die Beschreibung des Verhaltens einer Person in einer aktuellen, konkreten Situation bein-haltet. Dabei wird davon ausgegangen, dass menschliches Verhalten durch situative Bedingungen, Lerngeschichte, Persönlichkeit, kognitive Prozesse und nachfolgende Konsequenzen geprägt ist

98
Q

Verhaltensstörungen

A

Eine Gruppe massiver, entwicklungsabhängiger Verhaltensabweichungen externalisierender oder internalisierender Natur. Zur ersten Kategorie zäh-len hyperkinetisches, oppositionelles und aggressiv-dissoziales Verhalten; den internalisierenden Störungen werden insbesondere Angststörungen zugeordnet.

99
Q

Verlaufsevaluation

A

Erfassung von Veränderungen während einer Behandlung bezüglich der zu Beginn definierten Problem- und Zielbereiche.

100
Q

Versorgungsforschung

A

Interdisziplinäres Forschungsfeld, das die Kranken- und Gesundheitsver-sorgung und deren Rahmenbedingungen beschreibt und erklärt.

101
Q

Verstärkerpläne

A

Systematische Variation der Art, Dauer und Häufigkeit von Verhaltenskon-sequenzen. Unterschieden werden kontinuierliche und intermittierende Verstärkerpläne; letztere können weiterhin in Quoten- und Intervallpläne unterteilt werden.

102
Q

Verstärkung

A

Verhaltenskonsequenzen, die die Auftretenswahrscheinlichkeit eines Ver-haltens erhöhen. Unterschieden werden positive Verstärkung (Belohnung) und negative Verstärkung (Wegfall einer negativen Konsequenz). Im wei-teren Sinne bezeichnet Verstärkung alle Arten von Verhaltenskonsequen-zen, die einen Einfluss auf die Verhaltensrate haben.

103
Q

Vulnerabilität

A

Vulnerabilität bezeichnet eine besondere Empfindlichkeit gegenüber Um-weltbedingungen, wobei es sich hierbei um eine genetische Disposition, eine chronische Krankheit, eine niedrige Intelligenz, aber auch um umge-bungsbedingte Faktoren handeln kann.

104
Q

Vulnerabilitäts-Stress-Modell/Diasthese-Stress-Modell

A

n der Psychopathologie wird aufgrund dieser Theorie angenommen, dass Belastungen („Stress“) bei Personen mit einer bereits existierenden Anfälligkeit oder Bereitschaft („Vulnerabilität“ oder „Diathese“) zu psychischen Störungen oder abnormem Verhalten führt.

105
Q

ZNS

A

Das zentrale Nervensystem (ZNS) umfasst Gehirn und Rückenmark und ist für die Integration aller Sinnesreize, die ihm von Außen oder aus dem Inneren zugeleitet werden zuständig. Seine graue Substanz liegt im Gehirn außen (im Rückenmark innen) und besteht vorwiegend aus Nervenzell-körpern, die weiße Substanz besteht aus den Fortsätzen (Axone) und dient der Informationsleitung. Ansammlungen von Nervenzellkörpern in Gebie-ten der weißen Substanz, bezeichnet man als Kerne (Nuclei)